Ich auch
Nachwuchssorgen
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- WHFB
- Aklim
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Ok...haltet euch fest:
wer erinnert sich an das WFB-Starterpacket Imperium+Orks?
Preis zu dem Zeitpunkt 80,-€, Inhalt:
Regelbuch (das große Dicke), Einzelpreis 50,-
Schablonen 10,-
Würfel + Maßstäbe (damals für ca. 15,- zu bekommen allerdings was besseres)
Imperiumsarmee 85,-
Orkarmee 95,-Sprich, man konnte für 80,-€ Ware im Wert von ca. 245,- bekommen (soll einer sagen, das sei kein guter Deal ^^)
Mutter kommt mit ihrem Sohn (ca. 14-15 jahre alt) in meinen Laden. Nach kurzer Zeit ist klar, die Oma hat ihm zum Geburtstag Geld geschenkt und der junge Mann will mit WFB und gezielt Imperium anfangen. Ein Kumpel von ihm spielt Orks und Goblins.
Absolut klarer Fall von Grundbox + Armeebuch. Klassiker. Besser geht ja gar nicht! Sag mir einer, das sei eine schlechte Wahl! Ich biete ihm die also an, mit all den guten Argumenten, die vermutlich der ein oder andere von euch auch damals gehört hat. Gespräch dauert bis dahin knapp 20 Minuten. Die Mutter verzieht etwas das Gesicht wegen des Preises, sagt aber nichts, weil ihr die Argumente einleuchten und es ist ja sein Geburtstagsgeschenk.
Aber der junge Mann ist nicht überzeugt. Statt dessen sucht er sich zusammen, was er möchte. Einmal das Regelbuch für 50,-, dann die Streitmachtbox Imperium für 80,- (nahezu identisch mit dem imperialen Inhalt der Grundbox, aber durchaus Unterschiede), Würfelset, Schablonen, Maßband und dem Armeebuch.Ich bin entsetzt! Zusamen mit einem weiteren Mitarbeiter, der Mutter und einem Imperiumsspieler, der dabei steht, versuchen wir über eine Stunde lang dem Jungen noch einmal zu erklären, warum es besser ist, die verdammte Grundbox zu kaufen, wo alles drin ist, was er braucht, mehr noch dazu und auch noch billiger, als das, was er sich zusammengesucht hat. Eine geschlagene Stunde versuchen wir ihm den billigeren Weg schmackhaft zu machen. Mit exakt dem Inhalt, den er haben will.
Aber nein, er bleibt stur. ER WILL genau das, was er in der Hand hält. Streitmachtbox, Armeebuch, Regelbuch, Maßband, Würfel, Schablonen. Die Speerträger wird er sich später kaufen. Die Freischärler aus der Streitmachtbox will er eigentlich nicht unbedingt.
Nach insgesamt einer Stunde und ca. dreißig Minuten gebe ich es also auf und verkaufe ihm Ware im Wert von 145,-, die er von mir auch für 97,95 (Grundbox plus Armeebuch) hätte bekommen können und noch eine komplette Orkstreitmacht dazu gehabt hätte, die er seinem Kumpel schenken/verkaufen hätte können. Selbst wenn er die Ritter extra gekauft hätte, wäre er billiger davongekommen.
Ich weiß, es ist ein absoluter Extremfall. Ich weiß, er war jung.
Aber er war kein Einzelfall. Nur der schlimmste, der mir je untergekommen ist.
Ich hab echt an mir gezweifelt. Sagt mir, bin ich doof? Was ist daran nicht zu kapieren, wenn man für 100 Euro ware im Wert für über 260,- bekommt? Warum zahlt man lieber 145,- für fast die Hälfte an Ware?
Ich hab das bis heute nicht begriffen. Die Mutter kam die Tage darauf wieder und hat noch mehr für ihren Jungen gekauft (Speerträger und Musketenschützen). Aber ich hab mich nie getraut, sie noch mal wegen der Sache anzusprechen. Und ich schwöre bei allem, was mir heilig ist, die Sache ist genau so passiert. Es gab ein halbes Dutzend Zeugen.
Und wie gesagt, das ist kein Einzelfall. Nur der schlimmste. Wegen solcher Fälle bin ich überzeugt, dass GW da nicht allzu falsch liegt.
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Ich hab auch mit dieser Grundbox angefangen. Meine Kumpels auch. Bei uns hatte allerdings jeder die Grundbox. Wir hatten einen Spieler mit Imperium, einen mit Orks,, dann Vampire und Zwerge. Orks und Imperium ist klar, die tauschen sich die Modelle selber zurecht. Bei den anderen zwei wurden die Truppen aus der Box gegen gleichwertige Modelle ihrer Völker ohne Aufpreis getauscht. Das fand ich richtig klasse von denen. GW konnte auch kulant. Negativbeispiele, die wirklich abschrecken gibts natürlich auch, aber das ist Nebensache.
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@ Cyr: Was bei allen genannten Beispielen an ähnlichen Gründen liegt, bzw einen den alle gemeinsam haben: Das "Produkt" bzw "Gebotene" ist grundlegend eben sehr gut und verwurzelt. Gerade bei Warcraft wird zwar viel gejammert, aber es macht eben doch mehr richtig als verkehrt, zu jammern findet man immer etwas (und viele suchen auch besonders gern eben genau danach).
Das selbe ist eben auch bei WHFB/40k der Fall. Wie ich schon im vorletzten Post erwähnte, diejenigen, die die Materie, Atmosphäre und das Hobby selbst schätzen, werden auch gern den Preis und Zeitaufwand in Kauf nehmen. Das einzige, was ich mit der Erwähnung der Kritik an Preis und Firmenpolitik sagen wollte, ist, dass GW damit den Einstieg erleichtern würde, gerade für Leute, die es doch noch an der Brieftasche kratzt, nicht aus Geiz, sondern durch die allgemeine finanzielle Situation (habe da selbst so einen Fall im Freundeskreis, als Schüler hat er nicht die geldlichen Mittel um direkt voll loszulegen, sammelt sich aber alles nun Stück für Stück Monat für Monat zusammen ).
Sorry fürs späte Antworten, da bin ich 100 % bei dir. Der Einstieg muss eine niedrige Hemmschwelle haben.
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MrFritz: kein Blut, kein Gericht. Du bist nicht der erste und wirst nicht der letzte sein. Um dich zu beruhigen...bevor ich meinen ursprünglichen Berufszweig ergriff (Handel...bin akreditierter Groß u. Außenhandelskaufmann, mit Abschluß und allem, was dazugehört) hab ich nicht anders gedacht wie du und millionen anderer. Wenns dich wirklich interessiert, PM, wenn nicht, mein volles Verständnis...mich würde es auch abschrecken, mir von mir selber so trockenen Stoff erklärt zu bekommen...dafür kenn ich mich zu gut )
Bei dem was du ansprichst, von wegen wer die besseren Hobbyisten abgibt...da bin ich 100% bei dir. GW sieht das weniger kritisch, von wem sie ihr Geld bekommen...aber ich finde auch, Leute, die sich wirklich auf das Hobby einlassen geben meist die angenehmeren Mithobbyisten ab...und dank der größeren Umsatzmengen auf die Dauer gesehen auch wirklich für GW die "wertvolleren"...ich mag es, wie du das ausgedrückt hast.
Um nicht unhöflich zu sein, auch wenn ich das Angebot nicht annehme, trotzdem danke für die Aufklärung bzw das Aufzeigen eines anderen, in diesem Falle sachkundigen, Blickwinkels und die Möglichkeit der detaillierten Aufklärung, ist ja Beileibe nicht selbstverständlich
Sorry fürs späte Antworten, da bin ich 100 % bei dir. Der Einstieg muss eine niedrige Hemmschwelle haben.
Und wieder eine perfekte Zusammenfassung dessen, was ich eigentlich sagen wollte, und wieder ellenlang umschrieben habe, danke auch dafür