Der Spielerkreis in dem ich hin und wieder mitmischen darf ist auch eher fluffig unterwegs.
Bei mir persönlich kommen da beide Definitionen von fluffig zur Anwendung.
A) Hintergrundgetreu: Sprich, stelle Einheiten auf die in der Zeit existieren zu der die Geschichte spielt und stell nichts auf was nicht im Rahmen der Geschichte geografisch, logistisch und plot-technisch plausibel ist.
B) Rollenspielerisch: Sprich, spiele die Armeen und Helden nicht so wie sie am effektivsten im Sinne der Regeln und Fähigkeiten sind, sondern so wie die Figuren sich wirklich aufgrund ihrer Überzeugungen verhalten würden. Dies führt in aller Regel dazu, dass man das Spiel verliert. Denn Bretonen greifen z.B. da an, wo es sinnvoller wäre zu warten und sich den Gegner an Gelände und Beschuss zermürben zu lassen. Zwerge sind da teils ähnlich gepolt. Ihre Werte und Maximen lassen sie zwar ehrenvoll erscheinen, machen sie aber gleichzeitig auch zur aussterbenden Gattung.
Zusätzlich versucht man Helden einzigartig auszurüsten, um ihre Natur spielerisch darzustellen. (Auch hier kann das spielmechanische Nachteile mit sich bringen. Diese sind immer dann vorzuziehen, wenn es der korrekten Darstellung der Charaktere oder der Armee dient.)
Der Rest der Spielergruppe macht es bei letzterem nach eigenem Gusto,
Im Verlauf einer Schlacht ist es manchmal nicht so einfach den Höhlenmenscheninstinkt in sich selbst zu überwinden und sich für die "dümmere" aber korrekte Vorgehensweise der Protagonisten zu entscheiden, anstatt einfach zu taktieren und die Schlacht zu gewinnen. Manchmal hilft es da, wenn man gemeinsam die Situation und Optionen ausdiskutiert und so den rollenspielerischen Kompass eingenordet behält.
Je mehr Leute anwesend sind desto bunter und lustiger wird die Diskussion oft. Und ja, Spiele stehen und fallen eben auch oft damit. Aber meiner Meinung nach gewinnt man keine Ehre damit die spielerischen Optionen der eigenen Armee am trefflichsten zur Anwendung zu bringen und die technischen Stärken glänzen zu lassen.
Ehre kann nur gewinnen wer seine Protagonisten am naturgetreuesten agieren lässt, das Ego hinten anstellt und dann mit unverschämtem Glück dennoch die Schlacht gewinnt. Dann, nur dann, gibt es wirklich Grund zu feiern. Und in aller Regel feiern dann auch alle Anwesenden mit. Weil es sich richtig anfühlt.
Aber sind wir mal realistisch: In aller Regel geht der Karren bei fluffigem Spielstil unversehens gegen die Wand. Und zwar ziemlich exakt so, wie man es schon vorher hatte absehen können. Und auch da fühlen alle Anwesenden mit einem, wenn es geschieht und man das vorher gemeinsam eruiert hat.
Ist manchmal schon echt charakterbildend, das Ganze. (Für Spieler UND deren Protagonisten!) 