Sehr lesenswerter Thread hier. Andere Hobbygeschichten und Einblicke helfen mir immer meinen eigenen Blick zu relativieren und ein bisschen von außen zu beobachten. Von daher, danke Dante, für die gute Idee - auch wenn es wirklich ein bisschen wie eine anonyme Selbsthilfegruppe anmutet 
Irgendwie dreht sich das Ganze ja immer um dieselben Punkte, wobei jeder sich selbst wie in einem mehrdimensionalen Raum verorten kann. Die Punkte, die mir aufgefallen sind (nicht nur in diesem Thread) sind also Sammeln, Bemalen und Spielen. Und immer kriselt es an einer der genannten "Fronten":
--> ich habe viel zu viele Figuren und/oder ich brauche unbedingt diese und jene Figur(en), mehr mehr mehr
--> ich bemale viel zu wenig!
--> ich spiele viel zu wenig!
Den Kommentar von codenascher fand ich gut: Man sollte sich nicht unnötig ärgern über Dinge, die nicht da sind oder schon vorbei, es warten schließlich bei jedem genug Baustellen. Und ich bin in letzter Zeit zu dem Schluss gekommen: "Weniger ist mehr". Daher habe ich und werde ich noch einiges verkaufen, was ich vielleicht irgendwann mal bereuen könnte, aber vielleicht auch nicht. Mich hat die Fülle an Figuren und Projekten einfach erdrückt. Wo mache ich weiter? Wie soll ich das alles überhaupt jemals schaffen? Allein drei unbemalte Fantasyarmeen warteten auf mich, und das waren keine kleinen. Von daher kam für mich der Entschluss, mich auf ein paar Dinge zu beschränken, und die dafür umso intensiver zu betreiben, weil das genau mir Freude bringt. Die Zersplitterung führt letztendlich bei mir zur Frustration und zur Bastel- und Malblockade. Ich habe mir dann wirklich eine Liste gemacht, mit allen Systemen und Armeen, und dann überlegt Dinge gestrichen. Unter anderem eine Sammlung, die mal eine Waldelfenarmee werden sollte. Dabei habe ich mir bei all dem aber ein paar Regeln überlegt:
- bereits bemalte Figuren gebe ich nicht her (habe unter anderem schon eine bemalte Tau- und eine bemalte Tyranidenarmee verkauft, was ich mittlerweile schon bereut habe). Es ist einfach viel zu interessant, alte Figuren nach Jahren wieder rauszukramen und in die Zeit zurückreisen, als man Stunden in diese Figur investiert hat.
- pro System nicht mehr als zwei Armeen/Fraktionen (alles andere führt zur absoluten Systemschizophrenie)
- insgesamt nicht mehr Systeme, als ich an einer Hand abzählen kann (sonst lerne ich die Regeln nie richtig bzw bringe alles durcheinander und verzettele mich viel zu sehr)
Eine Sache, die ich in meinem Hobbyleben dann doch bereue, ist die, dass ich einfach viel zu wenig gespielt habe. Ich bin eindeutig mehr der Leser und Bastler und Bemaler als der Spieler - aber das Spielen ist dann doch letztendlich eine der witzigsten und schönsten Seiten des Hobbys.
Aber! Augen auf und nach vorne, es gibt noch viel zu bemalen und viele Schlachten zu schlagen! Statt nur bereuen, jetzt ein Vorsatz (gehört eigentlich in einen anderen Thread): Ich werde viel mehr spielen!