Na, da tut sich ja richtig was. Hmmh. Finde ich gut, dass sich so viele so ausführlich dazu äussern.
@Selas Victoria
Sehe ich nicht so. (Klar, wenn ich arbeite trage ich auch was anderes. Aber davon mal ab.) Wenn man etwas gut findet, dann sollte man sich auch dazu bekennen, und nicht nur die Vorteile abgreifen. Ansonsten mag man Metal-Hörer sein, (und auch sicher kein schlechterer Mensch sein) aber kein Metaller.
cobhc
Das könnte ich mehr oder weniger ganz genau so unterschreiben.
1. @"Altersfrage"
Würde ich nicht so eng sehen. Das Alter ist in meinem Metal-Umfeld eigentlich total egal. Ist eher eine der Komponenten, die für mich MANCHMAL den "Falsch-Metaller" zusammensetzen. Ich höre schon die Aufschreie...
Erklärung folgt. (Nix gegen Jüngere...)
2. @"Aussehen/ Stil"
Hmmh, die längsten Haare hab ich auch nicht gerade. Guter Punkt. Wenn einem eine Band nicht gefällt, sollte man nicht hingehen. Aber hingehen und dann "Buh!" schreien, das ist schon komisch.
3. @"Blues" etc.
Das sehe ich etwas anders. Ab einem bestimmten Punkt kann sich ein Prozess, hier die Musik, von seiner Ursache trennen. Dann ist es höchstens über weitgestreckte, m.E. nach nicht in der Sache liegende "Gründe" möglich, da einen direkten Zusammenhang herzustellen. Um es noch stärker als im Bsp. mit dem Feuersteinbeil zu formulieren: Hat unsere Verwandschaft mit Einzellern irgendeinen relevanten Einfluss auf die Wirklichkeit, z.B. unser Verhalten ihnen gegenüber? Ich würde sagen nein.
Kleine Selbstrechnung: 1+2+3+"XY"=666="Mythos" ?
So. Erstmal zum Thema "tolerieren" (NICHT im Sinne des Gebrauchs in der Politik!): Tolerieren, finde ich, muss man im Metal Bereich nix. Das ist mir etwas zu gutmenschlich und die Krone der Un-rebellischkeit(Wird im weiteren Verlauf klar). Sich darüber rumzustreiten gehört, finde ich, definitiv dazu. ![Freude :]](https://warhammer-board.de/images/smilies/pleased.gif)
Wer schnell "emotional verletzt" ist, sollte nicht Musik hören, wo Leichen auf dem Frontbild zum guten Ton gehören. Also mache ich hier mal meine kleine Mecker-Fraktion auf.
Metal sehe ich neben dem Feier-Spass, den man sicher auch woanders haben kann, als gelebten Mythos der *Rebellischkeit* an. Was soll das nun heißen ?
Soll heißen: Eine abgegrenzte Gruppe mit einem gewissen Code an Kleidung und Verhalten etc. stellt sich in der Lebensart bewußt abseits der Masse (egal, aus wievielen Subkulturen die besteht, aus dieser Sicht ist es dann die Masse der anderen.). In diesem Fall heißt die Gruppe "Metal". Auffällig an dieser Gruppe ist neben abweichendem Verhalten eigentlich das Fehlen eines Inhaltes, einer direkten Weisheit, von der Rebellion ohne politischen Anspruch mal abgesehen. Was ist aber Rebellion, ohne eine konsequente Umsetzung ? Richtig, ein Mythos innerhalb der Gruppe. In folgerichtiger "Metal-Logik" muss das den Metaller nicht daran hindern, in seiner Lebensführung diesem Mythos zu folgen. Wie von anderen hier schon m.M. nach richtig dargestellt. gitb es da keine strikte Logik.
Von anderen, unpolitischen Gruppen, wie Gothic etc, trennt diese "Metal-Gruppe" nun nur noch Stil und Inszenierung. Das löst Diffusionsangst aus
.(Angst vor der Auflösung der eigenen Gruppe ; Angst davor, als Sub-sub-Szene ununterscheidbar zu werden.) Neue Phänomene werden so leicht als bedrohlich angesehen.
"Und was ist nun mit dem "Nu"-Metal ? Was meckert der Typ denn dann ?"
In diesem Schema ist der "Nu"-Metal eine Erscheinung, die neben Missfallem am ähnlichen Stil (was hasst man leichter als eine "falsche" Variation...) die Identität des, na ja, "True"-oder wie auch immer-Metallers bedroht.
Die vorgebrachten Gründe für die Abneigung mögen mehr oder weniger logisch erscheinen, sind aber m.M.n. auf diesen Grund zurückzuführen. Da nehme ich mich selbst in keinster Weise aus. Im Rahmen der Metal-Logik (siehe "rebellisch") hindert mich diese Erkenntnis in keinster Weise daran, "Nu" ~#!?=+§ zu finden.
Mein Fazit: Da ich selbst zu dieser "bedrohten" Spezies zähle, sehe ich zwei Varianten: Aushalten und eben mit weniger Leuten weitermachen, oder etwas neues suchen. Ich selbst tue eher letzteres, eben eine andere Metal-Ecke suchen. (Mein Respekt hier an alle Aushalter! *verbeug*)
Mein Hauptgrund: Ich kann diese total konformen, ja konformen, Leute nicht mehr hören.
Typisches Beispiel:
Da steht einer im XYZ-Bandhemd (fieser Aufdruck mit gaaaanz viel Blut) vor mir und jammert, weil ich einen Witz über einen großen Terroranschlag mache...hat aber vorher noch (vernünftigerweise) zu Deceide gebangt...und vieler solcher Leute tragen heute eben "Nu"-Sachen/scheinen mir "Nu"-Hörer zu sein...(für viele mag dieser Grund sehr merkwürdig erscheinen, andere werden es verstehen. Es musste eben mal raus.*Hier übliche Distanzierungen von allem Schlimmen einfügen*)
Sowas ist für mich ein Falsch-Metaller, einfach unrebellisch eben:
Oh wie schlimm, ein Terrorwitz, oh wie schlimm, die saufen ja asozial, oh Hilfe, Karl hat den Arm aufgeschrappt, nichts wie den Notarzt anrufen, he der Peter tut ja meine Meinung voll nich respäktierän, und he, die Marion hat den Johnny/Johnny die Marion angerempelt beim Bangen und jetzt hat J./M. Ärger mit ihrem/r Freund/in... usw. usw. usw.
Aargh ! Kann ich da nur sagen. Anzeichen einer Szene, die endgültig vom Brav-sein, von der Massenkompatibilität eingeholt wurde.
Finde ich ürigends sehr löblich, dass sich viele so ausführlich zum Thema geäussert haben. Das gilt natürlich auch für die Meinungen, die ich Quark finde 8o, die verlocken ja gerade zum Schreiben. Ich finde Meinungen, die ich nicht mag allerdings trotzdem doof und ranzig.
(siehe Metal-Logik)
@Drakon: Teilweise "Ja". Der Metal an sich stirbt sowieso niemals. Das ist unmöglich.