Ja klingt gut. Schöne Stimmungsbilder. Hier und da Schreib-/Tipp-/Zeitenfehler
Ich habs mit Vergnügen gelesen, bitte mehr!
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Neues Benutzerkonto erstellenJa klingt gut. Schöne Stimmungsbilder. Hier und da Schreib-/Tipp-/Zeitenfehler
Ich habs mit Vergnügen gelesen, bitte mehr!
Also von mir aus kann es weitergehen
All meine Kreativität geht gerade in meine Hausarbeit, die morgen fertig werden muss. Danach geht es weiter
Hab mich jetzt auch durch die Kapitel gelesen und ich muss sagen, es gefällt mir wirklich gut! So muss eine Elfengeschichte sein ich freue mich auf die nächsten Kapitel!
Freut mich sehr, so viel gibt es ja auch noch nicht. ich verspreche, dass diese Woche mindestens ein Kapitel dazu kommen wird. Weiß noch nicht wie ich Spannung halten soll, wird aber werden. Spätestens Donnerstag kann ich mir ausgiebig Gedanken machen, da habe ich eine der super spannenden sitzvorlesungen ohne ernst zu nehmende Prüfung am Ende.... Da hab ich Zeit :-x
Wo bleibt das nächste Kapitel?
Schön geschrieben. Liest sich flüssig und spannend......
Verzeih! Ich bin dran. ich tippe auf den morgigen Abend! Eins ist zwar schon an sich fertig, aber ich bin noch nicht so zufrieden. Da ein eifriger Student am Wochenende arbeiten geht komme ich vor morgen Abend nicht dazu Vor allem will auch etwas Farbe an die Figur gebracht werden!
Freut mich aber sehr, dass es dir gefällt! Da ich auch noch einie Ideen habe, wohin die Story führen soll, werden folgende Kapitel auch nicht ewig auf sich warten lassen.
mehr mehr mehr :))
sehr schöne Geschichte !
Kapitel 4
Lorin gehörte zu den Letzten, die sich auf der Lichtung aufhielten, dort wo in den letzten Stunden mehr Blut vergossen wurde, als in den letzten Jahren. Ein trauriger Tag für alle, er konnte immer noch nicht begreifen, dass Fargil tot war. Unwiederbringlich tot. Die Asrai des Athel Loren hatten einen ganz eigenen Bezug zum Sterben. Da die Dinge innerhalb des Waldes ihren eigenen Gesetzen unterlagen und nicht dem Gefüge der Zeit, wie der Rest der Welt, starben nur wenige seines Volkes. Und für den Tod gab es nur zwei Gründe. Ein Asrai ist so alt geworden und des Lebens müde, dass er sich frei dazu entschließt, aus dem hier und jetzt zu scheiden. Oder er wird gewaltsam aus dieser Welt gerissen. So wie es Fargil und vielen anderen heute erging. Da hatten es die Menschen einfacher, dachte Lorin betrübt. Sie waren es gewohnt, von klein auf, ihre Kinder, Eltern und Freunde zu Grabe zu tragen. Gleich als Lorin dies dachte nannte er sich selbst einen Narren. Er wusste, dass es keinen Grund gab Menschen zu beneiden. Ihr Leben war schwer und kurz, ihre Körper schwach und sie neigten zu Krankheiten und Schwachsinn. Wirklich kein sehr beneidenswertes Volk...
Lorins Eltern starben auch, als er noch ein Jungelf war, doch er erinnerte sich nicht mehr an sie. Oft versuchte
er sich das Gesicht seiner Mutter oder seines Vaters vorstellen zu können. Vergebens. Die Jahrzehnte sind wie im Flug vergangen und er kannte nur das Leben für sich. Es war selbstverständlich, dass andere Elfen ihn unterstützen wo es nur ging. Das war ein wichtiger Teil ihres sozialen Gefüges. Doch das untermauerte nur seine Rolle als Sonderling. Familien und Mittellosen. Es gab keine Armut bei den Elfen. Jeder ging seinem Tagewerk nach und lebte davon, und diejenigen, die das noch nicht konnten wurden unterstützt bis der Tag kam, wo man sie sich selbst überlassen konnte. Diesen Tag wird Lorin niemals vergessen. Er hatte das Glück gehabt sich niemals als Jäger einer Gemeinschaft oder einfacher Handwerker verdingen zu müssen. Nicht, dass das kein ehrenhaftes Werk gewesen wäre, aber es lag einfach nicht in Lorins Art. Er mied andere Elfen, er mied Feste und Zusammenkommen. Er genoss es frei in der Natur unterwegs zu sein. Er übte viel mit dem Bogen. Es fühlte sich einfach richtig an, wie sich das Holz unter dem Zug der Sehne spannte. Spielendleicht konnte er die Sehne bis an sein Ohr führen. Eine Kunst für die Menschen Jahre lange üben mussten, einfach in die Wiege gelegt. Und bald erkannte nicht nur er, dass er besonders begabt im Umgang mit dem Bogen war und seine Augen auch die dunkelsten Tage Modryns durchschauten.
Ein Tag vor beinahe drei Jahrzehnten führte Lorin zu seinem Glück. Er wurde gerufen an den Hof von Fürst Arlas und Fürstin Morlanna. Das alleine war schon eine unglaubliche Ehre, aber dem sollte noch mehr folgen. Die Fürstin selbst hat sich für Lorin verbürgt. Ihr Mann wollte ihn in ein Späher-Kontingent aufnehmen, ohne jemals als Wache der Lichtung gedient zu haben. Doch sie ging weiter. Ohne den Worten ihres Mannes Gehör zu schenken ernannte sie Lorin zu einem Waldläufer. Ihre Diener hatten ihr zugetragen, dass er die Einsamkeit suchte und sie kannte sein Leid. Sie gönnte ihm das, wonach er sich sehnte. Freiheit und Ruhe, eine Aufgabe und ein Auskommen. Er war ihr an diesem Tag unendlich dankbar und Morlanna konnte sich seiner Loalität ewig sicher sein. Auch wenn er das ihr gegenüber nie gesagt hätte. So begann seine nicht enden wollende Wacht außerhalb der Siedlungen. Wenn er Gesellschaft suchte, was höchst selten
vorkam, dann unter seines Gleichen. Unter anderen Waldläufern, die sich gerne ein Feuer teilten und schwiegen.
Das letzte Mal war Lorin vor beinahe vier Jahren in einer Stadt und wie es sein Glück wollte auch nur, weil er wieder zu Fürst und Fürstin geladen war. Dieses mal war es Arlas, der sich erkenntlich zeigen wollte. Der lange Dienst als Waldläufer sollte belohnt werden. Oft hatte Lorin verirrte Bretonen wieder aus dem Wald geführt, ohne sie auch nur ahnen zu lassen, dass irgendwo ein Elf lauert. Zweimal wurde Modryn während seiner Wacht von Feinden bedrängt. Jedesmal war Lorin bei ihrer Vertreibung beteiligt. Arlas wusste das und er wollte Lorin an sich binden, als Schützer des Waldes und Diener in eigener Sache. Die Waldläufer agierten zwar alleine, teilten sich aber eine gemeinsame Aufgabe. Den Saum des Waldes zu hüten und dort die Augen überall zu haben. So war Lorins Platz, wenn auch weiträumig, festgelegt. Davon wollte Arlas ihn lösen, ohne ihm direkt davon etwas von seinem eigentlichen Plänen zu offenbaren. Lorin musste nicht wissen, was sich Fürst Arlas alles ersann. So sprach Lorin wieder vor den beidenObersten seiner Sippe vor und er wurde wieder mit einer Ehre bedacht. Arlas erhob Lorin, trotz seiner jungen Jahre und seines fehlenden Familiennamens, in den Rang eines Waldwächters, eines Wegwandlers, Lorin wurde ein Schatten des Waldes. Es oblag nun ihm Waldläufer zu befehlen, und alleine durch die Wälder zu ziehen. Ohne festen Posten oder klar definierte Grenzen. Er war einer der besten Schützen und aufmerksamsten Asrai und Arlas wusste über seine Qualitäten. Es war eine Ehre, die für Außenstehende auf den ersten Blick seltsam wirken könnte, doch was spielte das für eine Rolle. Arlas interessierte es herzlich wenig, was die Fürsten anderer Sippen von ihm hielten. Es war eine Investition, die sich für ihn lohnen würde, obwohl nicht alle seine Beweggründe aus reinem Eigennutz erwuchsen.
Nun saß er hier. An der Stelle, wo der Waldboden rot und feucht von Fargils Blut war. Er hatte sie enttäuscht. Fargil, Arlas, Morlanna. Es waren wenige, aber alle, die Vertrauen in ihn gesetzt hatten und die ihm etwas bedeuteten. Es war bitter, dachte er sich, dass ihm nur die Meinung eines Toten, seines Herren und seiner Herrin etwas bedeuteten. Lag es daran, dass er in der Gunst Zweier davon stand? Hatte er wirklich nur einen echten Freund gehabt? Lorin wusste auf diese Hirngespinste keine Antwort, doch konnte er sie auch nicht einfach vergessen. Wie ein Echo hallte es durch seinen Kopf. Gedankenlos fingerte er im feuchten Gras herum, unbedacht färbten sich seine Finger rot.
Er bemerkte gar nicht wie zwei Elfen auf die Lichtung traten, sie trugen das Wappen von Tal-Stornos, der Halle der Fürsten Modryns. Der eine Elf räusperte sich, ihm war die ganze Szenerie sichtlich unangenehm. Lorin hob den Kopf wie in Trance. Es schien als bewege er sich in Zeitlupe. Er stand auf und drehte sich den Störenfrieden zu: „Wer stört mein Andenken an die Gefallenen...“ knurrte Lorin unfreundlicher, als er eigentlich wollte.
Der Elf trat verlegen von einem auf den anderen Fuß „Verzeiht mir Wandler, aber Fürst Arlas wünscht euch zu sprechen. Jetzt. Ich muss euch bitten mit zukommen.“ Er nickte zu den Pferden, die ein kleines Stück hinter den beiden Elfen warteten. Lorin überlegte kurz, ob er sich weigern sollte. Der Elf war noch jung und unerfahren, er würde sicherlich nichts unternehmen. Warum sollte er wieder erwartet werden? Wussten sie bereits, dass er einen Hauptmann Torgovanns niedergeschlagen hatte? War das ein Verrat an der Gemeinschaft der Sippen? Er hatte von Anfang an geahnt, dass es böse Folgen haben würde. Es war zu spät, um davon zu laufen. Vor allem wollte er niemanden noch mehr enttäuschen, als er es bereits getan hatte. Also fügte er sich in sein Schicksal und hoffte auf Drakiras Gunst. Die Königin der Vergeltung hatte sich in seinem Kopf festgesetzt, seitdem er Fargil hat sterben sehen. Drakira, die ausgestoßene Göttin bedachte die Rachedurstigen mit ihrer Gunst und das war der Weg, der Lorin langsam aber sicher zu verleiten schien. Er wollte Vergeltung für die Gestorbenen, besonders für seinen Freund. Seine Wache würde noch lange währen und kein Eindringling könnte mehr auf Mitleid hoffen, das versprach er sich selbst. Obwohl eine kleine Stimme in seinem Kopf blieb, die Zweifel daran hegten, ob dieses Versprechen wirklich aufrichtig war. Konnte er so skrupellos sein? Hatte er nicht ein zu reines Herz dafür, oder war die Nacht auch schon in sein Herz gedrungen? Er hoffte und betete für das Beste.
Sie saßen auf und ritten auf direktem Weg nach Tal-Stornos. Sein letzter Blick ging zurück zu der Lichtung. Fortan würde sie den Namen Lichtung der ewigen Mitternacht tragen. Denn die
Schatten die der Hexer freigesetzt hatte haben die Nacht auf dieser Lichtung genährt und die Dunkelheit wurde hier noch undurchdringlicher, als sie es jemals war.
Lorin war ein ungeübter Reiter, aber die Pferde des Waldes brauchten keine Führung, nur das Vertrauen ihrer Reiter. Trittsicher preschten sie durch das Unterholz des Waldes, kamen nie ins straucheln und trugen ihre Reiter sicher an ihr Ziel. Lorins Gedanken rasten. Was ging hier vor sich....
Ehe Lorin wusste wie ihm geschah waren sie schon durch die hölzerne Pforte in den Innenhof der Hallen geritten. Wie sie an den Häusern der einfachen Elfen davor vorbei geritten waren wusste er gar nicht mehr. Noch bevor er diese Gedanken zu Ende gedacht hatte stand er schon vor der kunstvoll verzierten Tür zum Inneren der Halle. Jedesmal bewunderte er die feinen Schnitzereien, die die Geschichte seiner Sippe erzählten. Zumindest den Anfang, der Rest folgte im Inneren der Halle. Die gesamte Halle war durchzogen von Schnitzereien der Geschichten Modryns. Seitenwände, Decke, Säulen. Überall waren die Verzierungen angebracht. Nur die Decke, in mitten der Halle, war leer. Es war ein Dach aus Geäst, durch das man in die Ewige Nacht blickte. Ein schönes Detail mit praktischem Hintergrund. Arlas bestand darauf, dass immer ein großes Feuer in Mitten des Sales brannte und der Rauch musste schließlich abziehen.
Die Tür öffnete sich, man hatte Lorin bereits angekündigt. Schnell klopfte er sich noch seine nachtblaue Kleidung ab, in der Hoffnung, dass wenigstens etwas Staub von ihm abfiel. Vergebens. Er bereute es, nicht darauf bestanden zu haben, sich frisch zu machen. Doch vermutlich wäre dem ohne hin nicht stattgegeben worden. Arlas hatte manche Tugenden, Geduld gehörte nicht dazu. So sahen der Fürst und die Fürstinn immerhin, dass er wieder seinen Dienst im Kampf geleistet hatte.
Er trat ein und ging geradewegs auf die Throne am Ende der Halle zu. Er weichte nur von seinem direkten Kurs ab, um die Feuerschale zu umrunden. Er musste sich beherrschen, um die Schnitzereien nicht zu bestaunen. Zweimal hatte er sie bereits gesehen, es schien ihm ganz so, als würde sich das Holz ständig verändern. War da gerade ein Bildnis, was einen Elfen zeigte, der von einem Baum auf einen alten Mann herab sprang? Er war sich nicht sicher. Aber das konnte nicht sein...
Wieder verlor er sich in Gedanken und wäre beinahe unschicklich nahe an Arlas und Morlanna herangetreten. Er ging auf ein Knie und senkte das Haupt. Er wusste nie, wie er sich den Fürsten gegenüber zu verhalten hatte. Dies mal schwieg er, bis Arlas Stimme die Stille durchschnitt. „Seid ihr eingeschlafen, oder habt ihr eure Zunge verloren? Ihr seid nicht hier, um eine stumme
Statue zu mimen.“ Lorin fuhr zusammen und blickte unsicher auf. Aus Arlas Augen sprach der Jähzorn, während Morlannas Lippen zu einem Lächeln gekräuselt waren. „Verzeiht mir mein Herr... meine Herrin...“ gab Lorin unsicher von sich. „was kann ich... zu euren Diensten.“ stottere er mehr schlecht als recht vor sich hin. Was war nur los mit ihm? Diese Frage beschäftigte nicht nur ihn.
„Junge was ist los mit dir. Du bist nicht das Erste mal hier und du liegst auch nicht in Ketten. Steh auf, sieh mich an und komm zur Fassung.“
Lorin besann sich und zwang sich zur Ruhe. In Ketten liegen... war das eine verborgene Botschaft wie das hier Enden würde? „Verzeiht mir mein Herr. Der Kampf steckt mir noch in den Gliedern. Wie kann ich euch dienen?“ Lorin fand er hatte die Kurve recht gut gekriegt, wenn auch reichlich spät. Den Narren hatte er für heute schon genug gespielt.
„Besser“ gab Arlas zufrieden zurück „wir haben schon von eurem Kampf gehört. Ein Bote der Waldläufer traf heute morgen ein, heute Nachmittag folgte ein zweiter aus Torgovann. Zwei Boten mit ähnlicher Schilderung. Stimmt es, dass ihr das Kommando geführt habt?“
Lorin zwang sich nicht nervös von einem Fuß auf den anderen. Was sollte dieses Versteckspiel hier? Arlas wusste mit Sicherheit über jedes Detail Bescheid. Nicht nur die Elfen hielten für ihn die Augen offen, Morvanna schickte Feen in die entlegensten Winkel, um stets im Bilde zu sein, was sich zutrug und nicht nur das, nebenbei hatte sie auch die Kunst der Weitsicht erlernt. Eine sehr zufällige, aber wirkungsvolle Praktik.
„Ja mein Fürst. Ich war mit … einem Wächter Torgovanns zusammen, als der Feind uns auffiel. Das Aufeinandertreffen stand kurz bevor, als die Waldläufer des Mondschimmersees und andere Wachen des Saums dazustoßten. Bevor sie sich ein Bild machen konnten wurde der Kampf begonnen...“ Arlas unterbrach Lorin in seinen Ausführungen wie selbstverständlich. „Ja
ja ja. Ich weiß, dass ihr den ersten Schlag geführt habt. Eine Zustimmung hätte mir gereicht. Ich wollte nur wissen, ob ihr das auch so empfunden habt wie es mir zugetragen wurde.“ Lorin wollte widersprechen, er hätte sich nie als Anführer dargestellt, wenn Arlas diese Formulierungen nicht selbst gewählt hätte. Doch Arlas unterband seinen Einspruch mit einem Fingerzeig. „Ihr könnt nichts mehr sagen, um das Gesagte zu verändern. Vor einigen Jahren habe ich euch doch selbst auf diesen Weg gestoßen. Eine Aufgabe in die ihr hineinwachsen solltet und noch weiter werdet, schließlich seid ihr immer noch unglaublich jung. Aber ich fürchte die Schlacht war nicht nur eine Glanzstunde, hm? Ich habe gehört ihr konntet nicht genug kriegen vom Kampf und habt euch gegen das eigene Volk gewendet. Was hat euch da geritten? Ihr wisst, dass wir das nicht ungetadelt unter den Bäumen lassen können.“
Da war er, dieser Unterton angeschwollen von Enttäuschung und Wut. Das schlechte Gewissen wuchs und wuchs, nicht diesem arrogantem Trottel von Hauptmann gegenüber, sondern weil er ein schlechtes Licht auf seine Sippe warf. Er wusste nicht was er darauf antworten sollte, er fürchtete, dass seine Wut, die er nur mit aller Kraft unterdrücken konnte, herausbrechen würde.
Also schwieg er und blickte stumm nach unten.
Arlas fuhr aus der Haut, sein Jähzorn kam wieder so schnell, wie er verdampfte. „Schaut mich an und antwortet, wenn ich euch etwas frage!“ Morvanna stand auf und legte ihre beringte Hand auf den Unterarm ihres Mannes. „Ich denke“ sprach sie langsam und bestimmt, „wir drei sollten dieses Gespräch nach draußen verlagern. Das was noch gesagt werden wird ist nicht für die Ohren des gesamten Wach- und Dienststabs bestimmt.“ Sie drehte sich auf dem Absatz um und schwebte regelrecht zu den doppelflügeligen Türen zu, die in den großzügig gestalteten Dachgarten führten.
Sie gingen schweigend bis zur Balustrade und setzten sich auf die dort stehenden Bänke aus verschiedenem Wurzelwerk. Lorin atmete tief ein, ehe er aufblickte. Er versuchte gefasst zu wirken, fürchtete sich aber vor den Konsequenzen seines Handelns. „Weißt du eigentlich“ eröffnete Arlas das Gespräch von neuem „wer es war, den du geschlagen hast?“ Lorin schüttelte
nur den Kopf „Es war Berkas, ein Adeliger aus Torgovann. Einst kämpfte er Seite an Seite mit Fürst Daith. Er ist kein kleiner Irgendwer, auch wenn er aus einem Grund, der sich meinen Kenntnissen entzieht, inzwischen nur noch das Kommando über den unkoordinierten Haufen führt, die den Wald eigentlich schützen sollten. Ich hätte mehr Ehrgeiz bei ihm vermutet.“
Lorins Herz raste. Er hatte keinen kleinen Hauptmann niedergeschlagen, sondern einen Adeligen.
Und in diesem Augenblick, als er sich ausmalte, was man für eine Strafe zu erleiden hatte, wenn man einen Adeligen Angriff fing Arlas an zu lachen. Und es kein gehässiges Lachen, sondern ein wirklich ernst gemeintes, herzliches Lachen, selbst Morvannas Züge wurden auch von einem Lächeln geziert.
„Berkas war damals schon unausstehlich und die letzten Jahrhunderte werden da nichts dran geändert haben.“ platzte es aus Arlas heraus. „Ich hätte dich an seiner statt sofort nieder gemacht, aber Berkas ist sich zu fein dafür. Er wird zu Daith gehen und dich bei ihm so oft es geht anprangern und mich gleich mit. Schließlich habe ich dich zu dem gemacht was du bist.“ „Also“ fasste Lorin Hoffnung „habe ich euch nicht enttäuscht? Und komme mit heiler Haut davon?“
Dieses mal antwortete Morvanna: „Vorerst wird dir nicht passieren. Doch wir haben einen Auftrag für dich, der einiges an Aufwand mit sich bringt und du wirst diesen Auftrag ohne murren hinnehmen, dich sogar freuen, dass es keine andere Strafe dafür geben wird.“ Ihre letzten Worte klangen so tadelnd, dass es für ihn Strafe genug war. „Ich werde alles tun was ihr mir auftragt. Bis ans Ende der Nacht werde ich für euch wachen...." Arlas unterbrach ihn, schon wieder: „Und bis in den Tag. Du stattest der Sonne schließlich regelmäßige Besuche ab. Ist es nicht so?
Natürlich ist es so. Dieser Auftrag führt dich weiter, als an die Grenzen Modryns. Vom Schwarzen ins Weiße, von der Nacht in die Kälte.“....
Sehr fein, weiter so.
Geschichte gefällt mir.
Da bekomme Ich fast Lust meine Elfen abzustauben und wieder einzusteigen.
Großes Lob und weiter so.
Gute story
freu mich auf mehr
Ein weiteres, spannungsgeladenes Kapitel. Ich finde besonders Deine Beschreibung von Szenen sehr anschaulich, durch gute Wortwahl erzeugst Du starke Bilder.
Als einzigen Kritikpunkt möchte ich aber anmerken, dass ich es etwas störend fand, diese schöne, leicht archaische Sprache nicht bei der Wortwahl des Königspaares wiederzufinden, die war mir etwas zu salopp.
Aber bitte schreib weiter, Du kannst das!
Danke euch für die Rückmeldungen!
Besonders die konstruktive Kritik nehme ich mir zu Herzen. Die Werten Fürsten werde ich noch hochtrabend reden lassen. Es freut mich besonders, dass ihr auch ein Kapitel spannend findet wo nicht das Blut in Strömen fließt
sehr nice
gefällt mir sehr gut, nur weiter so!!
Danke für die Blumen
Kaos solltest du nicht gerade fleißig an der Arbeit sein? Oder Khain als pausenliteratur lesen? Na wenn du meine Story dem vorziehst, was will man mehr
bitte bitte
ja ich bin mir bissi dumm vorgekommen wenn ich hier mit dem khaine Buch rumrenne
vorallem nur Frauen um mich rum - das muss net sein :p
Die sind eh alle vergeben. Du hast also nichts zu verlieren
Es war kalt. Einfach nur bitterkalt. Lorin konnte kaum einen klaren Gedanken fassen, er fror einfach nur fürchterlich. Bisher hatte er keine Ahnung, dass auch Elfen Kälte so stark empfinden konnten, er war der felsenfesten Meinung, dass solcherlei Probleme nur die Menschen plagte...
Vor gut vier Tagen und Nächten begann seine Reise, die er im Auftrag von Fürst Arlas auf sich nahm. Er hatte an diesem Abend noch lange mit dem Fürstenpaar gesprochen, doch es blieb alles bei einem recht vagen Auftrag. Er konnten icht ahnen, was ihn am Ende seiner Reise erwarten sollte. Er wusste nur, dass er sich allein und möglichst schnell zum Winterherz begeben sollte, um eine "Kleinigkeit" in Empfang zu nhemen und es in aller Eile nach Modryn zurück zu bringen. Das ganze sollte nicht nur still und heimlich, sondern auch schnell von statten gehen. So hatte Lorin auch nur leichtes Gepäck dabei. Ein schwerer Fehler wie es sich nun herausstellen sollte. Lorin hatte schon viele Winter in Modryn erlebt und rechnete auf seiner Reise in den ewigen Schnee mit vergleichbaren Bedingungen. Weit gefehlt, wie er feststellen musste.
Das Winterherz teilte sich im Südosteneine Grenze mit Modryn, trotzdem war Lorin nie wirklich nah an eben diese heran gekommen. Vor seiner Reise wusste er nur, dass im Winterherz die ewige Kälte herrschte, die Bäume stst mit Raureif bedeckt, die Flüsse stets vom Eis bedeckt waren.
Nun wusste er, dass diese Beschreibung sich wohl nur auf die milden Sommer des Winters zutreffen konnte. Denn obwohl es kein tiefster Winter war, stapfte er durch knöchelhohen, unberührten Schnee. Sein Atem kündete sein Kommen mit kleinen weißen Wolken an und beim besten Willen konnte er sich hier nicht lautlos bewegen. Jeder Schritt, der die Reinheit des Schnees zerstörte wurde von einem gut hörbaren Knirschen begleitet. Lorin musste stets aufmerksam bleiben und den Schnee nach verräterischen Unebenheiten absuchen. Ein direkter Pfad durch den Wald war selbst für seine scharfen Augen kaum auszumachen. Mehrfach kam er von seinem trittfestem Weg ab und versank schlagartig bis zur Hüfte im Schnee. Das ging nicht mit rechten Dingen zu, aber was ging in Athel Loren schon mit rechten Dingen zu?
So schlug er sich durch durch dieses unwirtliche Gelände, in klammer, zu dünner Kleidung. Und wie sollte es anders sein, führte ihn sein Weg nicht in eine der prunkvollen Eisstädte, von denen er als Kind gehört hatte, sondern weiter gen Süden, in das Gebirge hinein.
Lorin hatte seine Gedanken in die hinterste Ecke seiners Bewusstseins verbannt, er stapfte nur stur voran und konzentrierte sich auf das Vorwärts kommen. Immer wieder sah er kleine, rötlich schimmernde Waldgeister umherhuschen. Warum waren sie rot? Er hätte erher damit gerechnet gar keine Geister zu Gesicht zu bekommen, da er erwartete, dass diese vom erschalgenden Weiß geschluckt werden würden. Doch das Rot war so dominant, dass man sie gar nicht übersehen konnte, sie wirkten wie glühender Stahl.
Am Horizont konnte Lorin schon deutlich die Berge ausmachen und er hoffte inständig, dass er von seinem Weg nich gar so sehr abgewichen war. Denn jeder Gipfel dieses Massivs sah für ihn gleich aus, vor allem, da die meisten von einer dichten Nebelwand umhüllt waren. Er besaß zwar eine Karte, aber ohne sinnige Fixpunkte, war diese auch schlicht nutzlos. Selbst die Sterne konnten ihm keinen Rat geben, denn meist sah er den Himmel vor Schnee, Wolken oder Nebel nicht.
Mit der Zeit wurde er müde und seine Glieder wurden lahm. Er lief auch in den Nächten, denn ohne Feuer würde er sich in den bitterkalten DUnkelheit den Tod holen. Ein Feuer war aber nicht machbar, da nirgendwo ein trockenes Stück Holz aufzutreiben war. Ihn zog es zu den Bergen, dort sollte er die Ware in einem Außenposten entgegen nehmen, dort erhoffte er sich Gesellschaft, ein warmes Feuer und vorallem gutes Essen.
Doch er zweifelte langsam an sich, er wusste, dass sein Körper ihm diese Strapazen nicht mehr lange verzeihen würde. Nahrungs und Schlafmangel forderten ihren Tribut, ebenso wie Ermüdung und Kälte.
Schritt um Schritt kam er seinem Ziel näher, bis er plötzlich ein lauter Knacken hörte. Er war versehentlich in ein zugefrorenes Flußbett getreten und das Eis weigerte sich Lorins Gewicht zu tragen. Er brach ein und erst jetzt erfuhr er, was Kälte wirklich ist. Bis zur Brust sackte er in das kalte Nass, er ruderte wild mit den Armen, wirbelte Schnee auf. Zum Glück. So legte er eine Wurzel frei und konnte sich daran festklammern. Er merkte wie die letzte Wärme und Kraft aus seinem Gliedern gesaugt wurde. Er musste sich festhalten, um nicht unter die Eisplatten gesogen zu werden und bitterlich zu ertinken. Binnen weniger Herzschläge wich jegliches Gefühl aus seinen Beinen. Sein Herz wurde schwer und träge.
So soll es enden? Nein...
Vor ihm stand ein Paar Stiefel, gerade so konnt er sie durch den Schleier vor seinen AUgen erkennen. Jemand sprach zu ihm, doch kein Wort drang zu ihm durch, er vernahm nur das Pochen seiner Herzens. Jeder Schlag schien ewig nachzuhallen.
Er zog mit letzter Kraft an der Wurzel und mit Hilfe des Fremden schaffte er es aus dem Loch heraus und spührte festen Untergrund unter sich. So gleich begann das Nasse zu gefrieren und lähmte seinen Körper und Geist vollends. Er wurde auf den Rücken gedreht und blickte dem Retter ins Gesicht und konnte es kaum fassen. Es war Fargil! Er stand einfach so über ihm und blickte auf ihn herab, sanf lächelnd und vor Gesundheit strozend.
Er wollte was sagen, seiner Freude Ausdruck verleihen, doch die Dunkelheit umfind ihn und lullte ihn ein. Das letzte was er bemerkte war ein sanftes Surren und Fiepen, gefolgt von einer wohligen Wärme auf seiner Brust und um seinen Hals.
Dann war es vorbei....
Sehr schön geschrieben.
Rieche ich da Chaos Magie in der Geschichte oder besitzen die Waldelfen super Heiler?^^
Ich bin gespannt.