Haidiho ihr lieben Bärtlinge,
da ich mir kürzlich einen Bart hab stehen lassen, hab ich auch gleich angefangen eine Zwergenarmee aufzubauen (vielleicht wars auch andersrum...im Nachhinein leider nicht mehr nachvollziehbar). Ich habe lange Jahre Dunkelelfen gespielt und freu mich auf eine neue Armee, vor allem ist mir der ewige Widerstand 3 langsam auf den Kecks gegangen.
Da in München im Januar auch eine neue Kampagne startet (siehe dort) ist das der ideale Zeitpunkt ein neues Volk anzufangen.
Begonnen wird dort mit einer 1000 Punkte Liste, gefolgt von 2500 bis hin zum Maximum von 4000 Punkten.
Dieser Thread wird also Armeeaufbau, Galerie, Taktikanalyse und Kampagnenbericht in einem und ich baue auf rege Kritik, Anregung und Tipps von Eurer Seite.
Gleich vorneweg: Da ich vor 16 Jahren angefangen habe Warhammer zu spielen und sich dementsprechend mein ästhetisches Empfinden an den damaligen Figuren geschult hat, werden nur klassische Miniaturen in der Armee enthalten sein (Ausnahmen vorbehalten ). Das heißt nur Zinnmodelle (Plastik ist doof ) und die damit einhergehende Herausforderungen fehlende Minis, wie den Fürst auf Schildträger, durch Umbauten zu ersetzen.
Doch zuerst der Fluff. Noch nicht ganz fertig und ehrlichgesagt nur gerade runtergeschrieben:
Der Staub legte sich nur langsam wieder und stäubte die Überlebenden
der aberwitzigen Explosion ein, welche den gesamten Berg Aurwang zum
Einsturz gebracht hatte. Allmählich brachen wärmende Sonnenstrahlen durch den
Dampf und lachte auf die verstreuten Zwerge, die gerade ihre Heimat verloren
hatten, und strafte sie Hohn. Das zuvor lieblich anzuschauende Tal ward zu
einer Trümmerwüste verwandelt. Wo einst ein gurgelnder Gebirgsbach seine Bögen
zog, lagen nun grausige Felstrümmer brachial durcheinander. Von dem einstmals sorgsam
angelegten Weg, der sauber instandgehalten einen vergnüglichen Gang mit einem
gepfiffenen Lied garantierte war nichts mehr zu sehen. Statt dessen, diese
schroffe Trümmerwüste auf der zu gehen jeder Meter eine Tortur werden musste.
Fassungslos stand Norrlug Isegrimm auf der anderen Talseite
und war dem Zittern seiner Hände machtlos ausgeliefert im Angesicht seiner
zertrümmerten Heimat. Wie einem Milchbart dem das erste Mal ein Ork
gegenübersteht, stand ihm sein Mund offen und willkürlich stütze er sich auf
dem nächsten Felsblock auf um nicht in die Knie zu gehen. Seit Generationen,
seit Anbeginn seiner Sippschaft war dies ihre Heimat gewesen, ihr Zuhause, ihr
Herd. Hier wurde er geboren und aufgezogen, genauso wie all seine Väter, die er
dutzende Weise aufzählen konnte. Und nun, in seiner Zeit wurde ihr Heim
zerstört, das so vielen Belagerungen, Angriffen und Nöten trutzig widerstanden
hatte.
Stirnrunzelnd überlegte er was er falsch gemacht hatte. Seit
Wochen waren sie beständigen Angriffen einer Grünhauthorde ausgesetzt gewesen.
Nie wirklich heftig, aber doch immer wieder, sodaß der Handel spärlicher floß,
die Felder weniger gut bewirtschaftet werden konnten. Also rief er ein starkes
Heer zusammen um die Orks zu verfolgen, zu stellen und niederzumachen. Aber
diese wussten geschickt sich ihnen immer wieder zu entziehen und so zog sich
die Expedition länger hin als geplant.
Niemals hatte es Rattenüberfälle gegeben und ausgerechnet in
jenem Moment als die Feste geschwächt zurücklag schlugen sie zum Sturmangriff
durch die Stollen. Fredrik Eisenhut, der Meistermaschinist, wusste sich zu
verteidigen, aber es waren zu viele der Nager, zu wenige der Zwergenkrieger und
so beschloß Fredrik in einem letzten Akt der Sturheit das Pulvermagazin zu
entzünden um mit sich die gesamte Rattenbrut in die Luft zu jagen. Lieber
sollte alles zunichte gehen, als daß sich Feinde an den sauber gehauenen Gängen,
den sorgsam angelegten Schmelzen, der prunkvollen Hallen gütlich tuen konnten. Seine
Gehilfen konnten davor noch die Familien retten und einige ihrer besten Kanonen
aus dem Berg ziehen.
Die Explosion musste kataklyptisch gewesen sein, denn obwohl
zwei Tagreisen entfernt hatte Norrlug die Erschütterung deutlich spüren können
und rief sofort die Truppen zur Rückkehr auf. Eigentlich eine zweitägige
Wegstrecke gelangten die Zwerge schon nach einem halben Tag an ihr Ziel wo schließlich
ihre schlimmsten Befürchtungen noch übertroffen wurden als sie den einst
stolzen Berg darniedergestreckt vorfanden, ihre Familien schutzlos auf den
Berghängen.
Norrlug sah um sich. Ganz in der nähe heulte eine Gruppe
Zwerge laut auf, die ihre Angehörigen verloren hatten und begannen sich die
Haare zu rasieren und wüste Flüche mit heiligen Eiden gemischt auszustoßen. Wie
gerne hätte er sich ihnen angeschloßen, selbst den Slayereid abgelegt und einen
schnellen Tod in der Schlacht gesucht, aber er war der Anführer der Zinnmeister
und konnte sich es nicht erlauben seine Sippschaft führerlos zurückzulaßen. Er
hatte einen Vetter in Karak Azul. Dort würden sie Schutz und Verpflegung
erhalten bis er wüßte was als nächstes geschehen sollte, welche Zukunft für
ihren Klan im großen Schicksalsbuch geschrieben stand.
Es dauerte einen
ganzen Tag und eine ganze Nacht um die Überlebenden reisefertig zu machen, die
noch brauchbaren Vorräte zu bergen und die Kriegsmaschinen marschfest zu
verstauen. Acht weitere Tage sollte es in Anspruch nehmen, beständig nach
südosten ziehend, um Karak Azul zu erreichen. Die Freude seinen Vetter Skalf
wiederzusehen wurde von dem Tränenmeer weggespült, das das harte Schicksal dem
Klan der Zinnmeister aufbürdete. König Kazador, Leidensgefährte und
großherziger Herrscher, nahm den Klan auf und tat alles in seiner Macht
stehende um ihr Leid zu lindern. Doch selbst die Großzügigkeit des Herrschers
und die Loyalität der anderen Zwerge, die enger zusammenrückten um allen eine
Bleibe bieten zu können, täuschte Norrlug Isegrimm nicht darüber hinweg, daß
sie nicht auf Dauer hier verweilen konnten. Als er schließlich seine Gedanken
mit Skalf teilte und seine Bedenken über den richtigen nächsten Schritt für
seinen Klan aussprach, riet jener ihm die alte Brugsal aufzusuchen, eine
Seherin von unvorstellbarem Alter, blind mit knochigen Händen, unkontrolliertem
Speichelfluß und abstoßender Gebärde Aber ein Orakel das von den Göttern als
Medium genutzt von Hilfe sein konnte, sollte man sich einer schwierigen Entscheidung
gegenüber sehen. Das Opfer wurde gebracht, der Rauch nebelte den kleinen Stollen
zur Gänze ein, die Trance der Alten ward hergestellt, als schließlich – nichts passierte.
Norrlug, der nicht an Hokuspokus glaubte wollte schon entnervt gehen als sich
die Stimme der Seherin zu einem einlullenden Singsang erhob:
Warum fragt ihr
mich? Was erforscht ihr mich?
Alles weiß ich,
Grungni, wo du dein Auge bargst.
Wer schaffen
sollte der Zwerge Geschlecht
Aus Brimirs Blut
und schwarzem Gebein
Da ward Modsognir
der Mächtigste
dieser Zwerge und
Durin nach ihm.
Noch manche
machten sie menschengleich
der Zwerge von
Erde, wie Durin angab.
Ryi und Ridi,
Nordri und Sudri,
Austri und Westri,
Althif, Dwalin,
Nar und Rain, Rippingr, Dain,
Weigr, Gandalfr, Windalfr, Thorin.
Biwör, Bawör,
Bömbur, Nori,
Ann und Anar, Ai
Miödwitnir,
Thrar und Thrain, Thror, Witr, Litr,
Rar und Ryradr.
Genannt sind jetzt
die mächtigsten
Zwerge, die klügsten zumal.
Fili, Kili,
Fundin, Rali,
Hepti, Wili, Hanar
und Swior,
Billingr, Bruni,
Bildr, Buri,
Frar, Hornbogi,
Frägr und Loni,
Aurtwangr, Jari,
Eikinskjaldi.
Zeit ists, die
Zwerge von Norrlugs Zunft
den Leuten zu
leiten bis Lofar hinauf
die aus den
Steinen der Berge stiegen
von Aurwangs
Tiefen zum Erdenfeld.
Da ist Draupnir
und Dolgthrafir,
Har, Haugspori,
Hläwangr, Gloi,
Skirwir, Wirwir,
Skafidr, Ai,
Alfr und Yngwi, Eikinskjaldi.
Fialar und Frosti,
Finnar und Ginnar,
Heri, Höggstari,
Hliodolfr, Moin.
So lange Zwerge
leben auf Erden,
Wird zu Lofar
hinauf ihr Geschlecht geleitet.
Zagt ihr zu lang,
im Angesicht schrecklicher
Fügung. Ist euch
gewiss der Tod
des Vergessens,
der schlimmste zumal.
Doch stark ist die
Kraft der Zinnmeister noch.
Einen Gipfel weiß
ich, heißt Aurwang,
den hohen Berg
netzt weißer Nebel,
Davon kommt der
Tau, der in die Thäler fällt.
Immerweiß steht er
über Urds Brunnen.
Davon kommen Frauen,
vielwissende,
drei aus dem Saal
dort bei dem Stamm:
Urd heißt die
eine, die andre Werdandi;
Stäbe schnitt
Skuld die dritte.
Sie legten Loose,
bestimmten das Leben
der Zwergengeschlechter,
das Schicksal zu ordnen.
Warum fragt ihr
mich? Was erforscht ihr mich?
Alles weiß ich,
Grungni, wo du dein Auge bargst:
Ein Strom wälzt
ostwärts durch Eiterthäler
Schlamm und
Schwerter,
der Slidur heißt,
wisst ihr was das bedeutet?
Folgt der Sonne dreiundfünfzig
Tage
so werdet ihr
sehen was kein Zwerg geschaut,
ein Saal aus Gold
für Sindris Geschlecht.
Ein andrer steht
in Okolni,
des Riesen
Biersaal, Brimir genannt.
Im starrenden
Strome stehn und waten
Meuchelmörder und
Meineidige
(Und die Andrer
Liebsten ins Ohr geraunt).
Da saugt Nidhöggr
der Verstorbenen Leichen,
der Zwergenwürger:
wisst ihr was das bedeutet?
Aurwang zittert,
der ragende Berg,
vom alten Feinden
umringt, von Verrat umspült.
Schwarz wird die Sonne,
die Erde sinkt ins Meer,
vom Himmel fallen
die heiteren Sterne,
wenn, und nun gebt
acht, ihr nicht,
nur vom ersten bis
zum Mittagsstrahl,
ihr lauft; wisst
ihr was das bedeutet?
Warum fragt ihr
mich? Was erforscht ihr mich?
Gibst auf weisen
Rat, von mir, gut acht, dann:
Siehst du sie
auftauchen zum andernmale
aus dem Wasser die
Erde und wieder grünen.
Die Fluten fallen,
der Aar fliegt darüber,
der auf dem Felsen
nach Fischen weidet.
Da werden sich
wieder die wundersamen
goldnen Scheiben
im Grase finden,
die in Urzeiten
die Götter hatten.
Da werden unbesät
die Aecker tragen,
alles Böse
schwindet, Grungni kehrt wieder.
Einen Saal seh ich
heller als die Sonne
mit Gold bedeckt
auf Aurwangs Höhn:
Da werden werte
Fürsten wohnen
und ohne Ende der
Ehren genießen
Folgt nur dem
Vogel, mit dem edlen Schrei,
der von Gefieder
unterschiedlicher Tracht.
Klares Wasser an
den Flanken, kalter Schnee
an der Brust,
durchwirkt mit dem schwarz der Nacht,
wie die Kastanie der restliche Flaum.
Wisst ihr was das
bedeutet?
Ganz benebelt, den eindringlichen Sang noch im Ohr und allen
seiner Glieder, stolperte Norrlug aus dem Stollen und machte erst halt als er
an einer Wehrmauer im Freien tief Luft holen konnte. Es dauerte eine ganze
Weile bis er sich wieder halbwegs konzentrieren und nun anfangen konnte über
das Gesungene nachzudenken. Zweifelsohne waren höhere Mächte im Spiel gewesen,
hatte doch die Alte mühelos seinen gesamten Stammbaum aufgezählt, den, außer
ihm selbst vielleicht noch eine handvoll Zwerge aus dem Gedächtnis wussten. Als
er weiter über die Worte nachgrübelte schöpfte er langsam Hoffnung. Das
Schicksal seines Hauses war also noch nicht besiegelt, mußte er doch nur die
Worte richtig deuten und zum wohlgefallen der Götter handeln. Sein Blick bekam
wieder den gewohnten entschlossenen Glanz als er frohgemut über die Berge
blickte die südlich von Karak Azul das Bild bestimmten. Ein Schrei, mehr ein
Pfiff, glasklar und weithin hörbar erschall und nicht weit von ihm entfernt ließ
sich ein Eichelhäher von ganz besonderer Größe nieder. Obwohl fast doppelt so
groß wie ein gewöhnlicher Glitnir, wirkte er keineswegs schwerfällig oder
plump. Wieder ein Pfiff, wobei er dabei seine Flügel spreizte und damit die letzte
Strophe der Seherin mit Sinn erfüllte.
Norrlug Isegrimm formte erstaunt seinen Mund zu einem O,
dabei die buschigen Augenbrauen weit nach oben gezogen, bevor er auf dem Absatz
kehrt machte um in die Feste zurück zu stürzen um sein Volk zum Aufbruch zu versammeln.
Endlich konnte es losgehen, endlich würden sie sich eine neue Heimat suchen.
Erste Preisfrage: Welche Vorlage, aus der Weltliteratur hat der Singsang der Seherin?
Kürzlich konnte ich einen schönen Deal mit alten Zwergenminiaturen abschließen, wobei mittlerweile noch sehr viele weitere hinzugekommen sind. Gerade die Modelle aus den 80er/90er Jahren von GW sind teilweise echte Raritäten, aber von der individuellen Ausstrahlung mmn. uneingeholt und somit ihren Preis wert.
Lustig ist vor allem, daß bis Mitte der 90er Jahre über 350 verschiedene Zwergenmodelle erschienen. Das heißt: Ich kann 4000 Punkte Zwerge aufbauen ohne eine einzige Miniatur doppelt bemalen zu müssen!
Doch der Reihe nach! Die erste Arbeit die anstand ist wohl die blödeste von allen im ganzen Hobby: Die Arbeit anderer Hobbyisten zunichtemachen!
Die Ausgangslage:
Der Weg:
Das Ziel:
Das wars erstmal zur Einführung. Es gibt auch schon einige bemalte Figuren zu bestaunen, aber ich möchte dem morgigen Adventskalendertürchen nicht vorgreifen, also folgen diese in den nächsten Tagen.
Grimmige Grüße,
gersi
Edith: Leider hats mir im Flufftext die ganze Formatierung zerhagelt, habs gerichtet so guts geht....