Einstiegshilfe - was will ich eigentlich?

Zitat von ich.pdf

Hallo zusammen!

Ich befasse mich in den letzten Wochen etwas mit dem Thema Tabletop - habe damit aber kaum Berührungspunkte gehabt. Vor zweieinhalb Jahrzehnten habe ich mal die Starterbox Gorkamorka geschenkt bekommen, mit viel Begeisterung und wenig Talent bemalt und nach wenigen Partien eingestellt. Vermutlich war es für mich etwas zu früh, am Geld hat's gehapert und Mitspieler habe ich auch nicht gefunden. Das Warhammer-Universum bzw. die Universen allerdings habe ich hier und da über Videospiele schon (etwas) kennengelernt.

Ich überlege, ob ich doch noch mal den Einstieg wagen soll und frage mich gerade: AoS oder 40k?

Vom Setting her würde ich zu 40k tendieren - allerdings hoffe ich, irgendwann meinen Sohn vielleicht auch zum mitspielen begeistern zu können (im Moment ist er allerdings noch viel zu klein...) und frage mich, ob ein Fantasy Setting für ein junges Kind nicht noch etwas besser zu begreifen ist. Habt ihr da Erfahrungen?

Das Fantasy-Setting (also Age of Sigmar) halte ich tatsächlich für etwas kinderfreundlicher, wobei auch dieses zum Teil nicht allzu leicht verdaulich ist (Inhalt und Komplexität). Generell sind beide Settings recht düster, aber bei Age of Sigmar hat man durch eine buntere Bemalung (die bei 40K eher unpassend wirkt) mehr Möglichkeiten, es "netter" zu gestalten.

Ich habe bislang nur in die kurzen, gratis verfügbaren Regeln geschaut, aber was ich dort und im Netz so lese, scheint mir AoS etwas einfacher zu sein und weniger Sonderregeln/Kodizes zu enthalten - oder war das nur am Anfang so und mittlerweile wird AoS komplexer und 40k einsteigerfreundlicher, so dass es da nicht mehr ganz so große Unterschiede gibt?

AoS ist grundlegend etwas einfacher gehalten. 40K hat momentan (wie schon von der 3. bis zur 7. Edition) das Problem, dass immer mehr Publikationen mit neuen Sonderregeln daher kommen, die später ins Grundregelwerk integriert werden. Dadurch bläht es sich aktuell wieder auf. Bei AoS ist es gefühlt nicht ganz so schlimm.

Auch bei der Zusammenstellung der Armeen scheint es ja Unterschiede zu geben. Wenn ich es richtig verstehe kann man bei AoS im Grunde jede Fraktion beliebig kombinieren (an dieser Stelle sei dahingestellt, ob das vom Fluff sowie den verschiedenen Treueboni her Sinn macht), richtig? Bei 40k sind Xenos immer für sich (oder ggf. Eldar kombinierbar?), Imperiumsfraktionen können kombiniert werden, ebenso Chaosfraktionen? Die Verwirrung nimmt zu...

Bei AoS gibt es vier Fraktionen (Ordnung, Chaos, Tod und Zerstörung), innerhalb derer man die Armeen recht frei gestalten und Unterfraktionen kombinieren kann.
40K baut auf Kontingente und Fraktionsschlüsselwörter auf: Ein Kontingent darf nur Modelle aus dem selben Codex enthalten, aber man kann verschiedene Kontingente in einer Armee vereinen, solange wenigstens ein Fraktionsschlüsselwort gleich ist (beispielsweise dürfen Ultramarines mit Adeptus Mechanicus kombiniert werden, weil beide das Schlüsselwort "Imperium" enthalten). Man baut also quasi mehrere kleine Armeen auf und kombiniert sie zu einer großen Streitmacht.

Und eine 40k spezifische Frage: Wie verhält es sich mit Space Marine Orden - auch hinsichtlich der Modelle. Ich frage, weil ich überlegt habe, einfach mal eine der aktuellen Starterboxen zu holen. Die Space Marines dort sind aber ja "plain vanilla" Space Marines. Wenn ich später einen bestimmten Orden spielen will, sind "allgemeine" Space Marines Modelle in den Orden (zum Beispiel Blood Angels) integrierbar? Also zeichnen sich die einzelnen Orden eher durch Sondermodelle aus, die nur in einer entsprechenden Armee des Ordens genutzt werden können, aber die "allgemeinen" Space Marine Einheiten können Ultramarines, Blood Angels, Space Wolves etc. sein? Da steige ich noch nicht so durch...

Ja, die allgemeinen Space Marines sind grundsätzlich in allen Orden integrierbar. Es gibt ein paar Orden, die bestimmte Einheiten nicht enthalten dürfen (Scriptoren bei Black Templars, Expugnator- und Protektorgarde bei Dark Angels, diverse Einheiten bei Deathwatch und Space Wolves) und jeder Orden hat nochmal seine ganz eigenen, exklusiven Einheiten. Die Modelle aus den Grundboxen sind aber überall einsetzbar. Ob sie taktisch in jedem Orden Sinn machen, steht natürlich auf einem anderen Blatt

Danke für Eure Ratschläge

ich.pdf

Meine persönliche Empfehlung: Je nach finanziellen Möglichkeiten bieten sich die Grundboxen für 40€ (Kriegerbanner-Starterset bzw. Rekruten-Edition) oder 80€ (Heroldbanner-Starterset bzw. Elite-Edition) an, um einen guten Einstieg zu haben. Hier sind zwar keine vollständigen Regeln enthalten, aber alles, was man für den Einstieg benötigt (und das zu einem guten Preis). Wenn du von Anfang an etwas mehr Geld in die Hand nehmen möchtest, sind die 130€-Boxen (Drachenbanner-Starterset und Befehlshaber-Edition) ein gutes Rundumpaket, da sie zusätzlich noch Gelände und die gesamten Grundregeln (allerdings ohne den geschichtlichen Hintergrund) enthalten.
Speziell die 40€-Boxen sind gut geeignet, um beide System mal auszutesten und ein paar günstige Modelle für die ersten Malversuche zu haben.

Ansonsten gibt es mit Warhammer Underworlds, Warcry, Kill Team und Necromunda noch Nebensysteme, die auf das Spielen mit wenigen Modellen ausgelegt sind. Hier ist der Einstieg zwar etwas teurer als bei den oben genannten Grundboxen, dafür lassen sie sich auch dauerhaft wunderbar spielen, ohne weiter Geld dafür auszugeben (bzw. wenig Geld, wenn man mal eine andere Fraktion/Bande spielen möchte). Hier allerdings darauf achten, dass einige der Publikationen nur in Englisch erscheinen und die Regeln nicht 100%ig den Regeln der Hauptsysteme entsprechen.

Alles anzeigen

^ einmal aufklappen

Eine Frage die du dir noch stellen könntest muss es GW sein? Hast du Mitspieler in der Nähe oder eine Club?

Es gibt da noch Warmashien, X-Wing, Infinity, Saga, Kings of War, T9a oder Kugelfang / Steinhagel

Also es gibt noch deutlich mehr als 40K oder AoS.

Zitat von ich.pdf

Hallo zusammen!

Ich befasse mich in den letzten Wochen etwas mit dem Thema Tabletop - habe damit aber kaum Berührungspunkte gehabt. Vor zweieinhalb Jahrzehnten habe ich mal die Starterbox Gorkamorka geschenkt bekommen, mit viel Begeisterung und wenig Talent bemalt und nach wenigen Partien eingestellt. Vermutlich war es für mich etwas zu früh, am Geld hat's gehapert und Mitspieler habe ich auch nicht gefunden. Das Warhammer-Universum bzw. die Universen allerdings habe ich hier und da über Videospiele schon (etwas) kennengelernt.

Ich überlege, ob ich doch noch mal den Einstieg wagen soll und frage mich gerade: AoS oder 40k?

Sich auf diese beiden Systeme, bzw. überhaupt GW, zu begrenzen, könnte man bereits hinterfragen. Es gibt super viele Tabletopanbieter, auch mit wesentlich besseren Spielen als GW und angenehmerer Preispolitik.

Vom Setting her würde ich zu 40k tendieren - allerdings hoffe ich, irgendwann meinen Sohn vielleicht auch zum mitspielen begeistern zu können (im Moment ist er allerdings noch viel zu klein...) und frage mich, ob ein Fantasy Setting für ein junges Kind nicht noch etwas besser zu begreifen ist. Habt ihr da Erfahrungen?

Also ich persönlich habe als kleines Kind mit Herr der Ringe und Fantasy angefangen, aber 40k hab ich 2-3 Jahre später auch gespielt. Ich denke das kommt ganz aufs Kind an. So ein Space Marine kann durchaus als "Superheld" funktionieren, wohingegen das Kind dann Angst vor Geistern hat (Nighthaunt) .

Ich habe bislang nur in die kurzen, gratis verfügbaren Regeln geschaut, aber was ich dort und im Netz so lese, scheint mir AoS etwas einfacher zu sein und weniger Sonderregeln/Kodizes zu enthalten - oder war das nur am Anfang so und mittlerweile wird AoS komplexer und 40k einsteigerfreundlicher, so dass es da nicht mehr ganz so große Unterschiede gibt?

Also AoS ist definitiv übersichtlicher, einfacher nicht unbedingt. Wobei beide Spiele nicht schwer sind. Bei 40k kommt die Schwierigkeit nur über die Masse an Regeln und Büchern die man dafür braucht, extrem unübersichtliches System und dadurch mMn auch nicht unbedingt einsteigerfreundlich.

Auch bei der Zusammenstellung der Armeen scheint es ja Unterschiede zu geben. Wenn ich es richtig verstehe kann man bei AoS im Grunde jede Fraktion beliebig kombinieren (an dieser Stelle sei dahingestellt, ob das vom Fluff sowie den verschiedenen Treueboni her Sinn macht), richtig? Bei 40k sind Xenos immer für sich (oder ggf. Eldar kombinierbar?), Imperiumsfraktionen können kombiniert werden, ebenso Chaosfraktionen? Die Verwirrung nimmt zu...

Das kann man so sagen, wobei gemischte Armeen in beiden Systemen Nachteile mit sich bringen und spielerisch kaum Sinn machen, bei AoS ist es aber einfacher einzubauen, bzw. eben direkt in den Regeln integriert.

Und eine 40k spezifische Frage: Wie verhält es sich mit Space Marine Orden - auch hinsichtlich der Modelle. Ich frage, weil ich überlegt habe, einfach mal eine der aktuellen Starterboxen zu holen. Die Space Marines dort sind aber ja "plain vanilla" Space Marines. Wenn ich später einen bestimmten Orden spielen will, sind "allgemeine" Space Marines Modelle in den Orden (zum Beispiel Blood Angels) integrierbar? Also zeichnen sich die einzelnen Orden eher durch Sondermodelle aus, die nur in einer entsprechenden Armee des Ordens genutzt werden können, aber die "allgemeinen" Space Marine Einheiten können Ultramarines, Blood Angels, Space Wolves etc. sein? Da steige ich noch nicht so durch...

Da GW die Primaris Marines eingeführt hat, ist es absolut egal welchen Orden du spielen willst, die EInheiten sind vollkommen unspezifisch. Lediglich die alten Spezialeinheiten wie z.B die Sanguinische Garde der Blood Angels sind noch auf einen einzelnen Orden beschränkt. Beim Rest hat man quasi freie Wahl, erst Recht wenn es Primaris sind.

Danke für Eure Ratschläge

ich.pdf

Generell würde ich dir zu keinem der beiden Systeme raten, aber du musst natürlich auch Mitspieler finden, sonst macht es ja auch keinen Sinn.

Von GW finde ich eher die kleineren System brauchbar und anfängergeeignet. Underworld und Mittelerde um genau zu sein. Recht günstig und sehr gut spielbar.

Außerhalb von GW gibt es aber massig Systeme, einige haben auch in Deutschland eine recht große Beliebtheit, so das man da durchaus Mitspieler finden kann.

Im Fantasybereich gibt es da Kings of War, wenn einem manche Modelle nicht gefallen, kann man da auch problemlos auf GW-Produkte zurückgreifen, macht bei dem System keinen Unterschied.

Wenn es um moderne Szenarien geht, würde ich dir Star Wars Legion ans Herz legen. Wie der Name schon sagt spielt das System im Star Wars-Universum und bringt altbekannte Figuren wie Darth Vader und Yoda mit .... so wie extrem einfache, aber gute Regeln. Und ich persönlich finde Star Wars extrem gut für Kinder geeignet, ist ja an sich auch nur ein klassisches Märchen mit Schusswaffen und magischen Schwertern .... zumindest besser als Slaaneshdämonen

Es gibt zwar noch viele weitere, tolle Spiele, aber für die wird es wahrscheinlich schwer Leute zu finden oder ich würde sie keinem Anfänger empfehlen.

Alles anzeigen

moin,

ich schließe mich auch erstmal der großen Grundfrage an: Muß es ein GW-System sein?

weil was nutzt das beste System, wenn es keiner Spielt?

Ich bin der Meinung, Du solltest Dir einen Überblick verschaffen wer in Deiner Ecke was spielt.

Ich habe bisher noch keinene Spielgruppe kennengelernt, wo man keine Schnupperspiele machen kann. Da sieht man dann auch ob man mit den Leuten klar kommt.

Spielsysteme gibt es immer mehr als Sand am Meer, man muß nur Leute haben die es auch spielen wollen.

Welche Ecke kommt Du den her?

Zitat von ich.pdf

Vielen Dank für Eure Antworten!

Aus Köln - hier gibt's jedenfalls mal einen GW Shop und auch mindestens zwei weitere Hobby/Rollenspiel-Läden, die mir bekannt sind. Ich sollte also zumindest mal eine relativ breite Spielerbasis vorfinden, ob GW oder nicht.

Dann solltest Du unbedingt mal zum "Top Tables" in der Sternengasse.

ggf solltest Du Dich mal schlau machen, ob es noch Tornlars Taverne gibt. das ist ein loser zusammenschluß an Spielern.

Falls Du doch in eine Fantasy-Welt eintauchen solltest, stelle Deine Modelle auf eckige Bases...Die kannste dann nämlich in mehr Spiel-Systemen einsetzen!