Ich finde natürlich, dass nichts so heiß gegessen wir dwie es gekocht wird. Aber ich muss dir, Freezer, widersprechen.
Nehmen wir mal an die 9. Edition stellt alles so sehr auf den Kopf, dass es "mit Warhammer wie wir es kennen" eigentlich nichts mehr zu tun hat. Es wird sicherlich nicht wenige Spieler geben, die versuchen werden an den alten Editionen festzuhalten, aber wie lange osll das bestand haben? Wenn von Seiten eines Betriebes keine Innovation darin steckt, dann erschlafft das Ganze. Vorallem darf man nicht vergessen, dass Läden (wie GW, Funtainmaint, etc.) die größte Inspiration für die meisten Spieler sind. Wie oft ist man nicht an den Armeebüchern vorbei geschländert und hat sich gedacht "ja, eines Tages wird es eine Vampirarmee". Ein paar Monate später wird Nagash veröffentlicht und man selbst denkt sich dann "und jetzt ist es so weit".
Man kann diesen Moment natürlich auch auf kleinere Dimensionen runterbrechen... Fazu darf man nicht vergessen, dass die einzelnen Spielergruppen noch einmal zerfallen. Spielergruppe A geht ganz auf Reset und nimmt die 4. Edition, dann gibts einige die finden die 5. besser und ein paar halten noch an der 8. fest. Das heißt die Zahl deiner potentiellen Mitspieler sinkt und das wichtigste: Sie wird nicht steigen. Denn kein Mensch wird einen Neueinstieg machen. Woher Minis nehmen? Woher Regelwerk? Alles bei Ebay? Das ist langwiedrig, nervig...
Andererseits möchte ich auch einen Punkt ansprechen, der noch gar nicht genannt wurde, aber mich würde eure Meinung dazu interessieren. Ich glaube, dass ein Unternehmen wie GW einen so gewagten Sprung nicht macht ohne vorher Marktforschungen etc. anzustellen. Was ich bis jetzt gehört habe gefällt mir zwar nicht sonderlich, aber das sollte man durchaus berücksichtigen. Das heißt irgendwo muss es ja in ihrem Interesse liegen eine Zielgruppe (die größte) zu befriedigen (ob jetzt mit oder ohne Tatsächliche Marktforschung sei dahingestellt, aber Analysen gibt es dafür sicherlich).
Ich Frage mich: Wer ist eigentlich die Zielgruppe für Warhammer Fantasy? Ich verbringe nicht wenig Zeit im GW und mir fällt folgendes besonders auf: Am rentabelsten (vermute ich) sind Neueinsteiger. Um in das Hobby reinzukommen gibt man sicherlich einmal 200€ aus, vielleicht im Laufe der darauf folgenden Monate noch einmal 100€. Wer an der Stange bleibt, stockt im nächsten Jahr wieder auf und gibt noch einmal 100€ aus. Testspiele werden vorallem mit Kids (bis ca. 15-16 Jahre gemacht, Mutti kommt dann und zahlt). Leute in meinem Alter (24) sind über den Puntk drüber. Entweder sie sind seit dem Zeitraum im Hobby, oder fangen erst gar nicht mehr an. Ich sehe aber auch (mich als Ausnahme ausgenommen), dass gerade Leute in meinem Alter (und drüber) keineswegs Regelmäßig im GW kaufen. Klar, man schaut mal rein, erkundigt sich hier, fachsimpelt da und kauft vielleicht eine Farbe, oder sogar mal ein Panzer. Aber so richtig Umsatz ist da auf Dauer selten drin. Bedenkt man vorallem, dass die wenigsten wirklich lange im Hobby bleiben.
So traurig das klingt, aber aus meinen Beobachtungen sind Neuanfänger wesentlih rentabler. Wenn sie nach ihren investierten 200-400€ mal aussteigen, wen interessierts? Sie geben danach eh nicht mehr viel Geld aus. Wenn sie dabei bleiben, auch schön, das ist ein wenig extra Geld. Aber wie gesagt, das fette Geld ist in den Neuanfängern. Ein Problem in der Strategie ist jedoch, dass Warhammer ein Nischenprodukt ist - nicht jeder 14-jährige stellt Elfen, Orks und Plasmakanonen über Miley Cirus.
Um den Bogen zurück zum Thema zu bekommen: Für mich klingen die Umstellungen so, als hätte GW erkannt dass ihre "Wir brauchen eigentlich nur Neuanfänger Strategie" nicht aufgeht. Denn mit wesentlich kleineren und bunteren Armeen macht ein langfristiges dabei bleiben wesenltich mehr Sinn. Und wer hat sich nicht schon einmal Gedacht "Au ja Vampire! Aber warte mal das sind ja midnestens 100 Zombies und 50 Skelette... Das sind ja 250€ nur für Kerneinheiten..." Da hilft dann auch ein neuer wunderhübscher Nagash nix.
Ja, am liebsten würde ich jetzt schreiben "Nein, verdammt! Ich will fette epische Schlachten! Ich will alle Völker und eigentlich Arabia und Norse auch noch dazu! Ich will riesige Drachen und angsteinflößende Höllengrubenbruten!", denn das ist das wie ich Warhammer kennen gelernt habe und wie ich es liebe. Wenn ich aber ganz ehrlich bin: Ich fange gerade eine neue Waldelfenarmee an (ich liebe sie). Aber wenn ich jetzt hochrechne was ich für meine 2500 Punkte brauche, inkl. schöner Umbauten, etc. wird mir schwindelig. Darum versuche ich ein bisschen Vernunft walten zu lassen und gucke mir an was kommt. Schlimmsten falls wird auf Ebay gekauft was "Waldelfen" im Namen hat und dann freue ich mich 3 Jahre über mein Hobby mit meinen 4 immer selben Gegnern und dann muss eben ein neues Hobby her. Und sollte es zu vielen so gehen ist bis dahin irgendeine andere Firma auf den Trichter gekommen, dass GW eine Nische offengelassen hat.
Greedz,
Sauböse