Beiträge von Good-o-Sam

    Zitat

    Man darf nicht den Fehler machen und alle staatliche Schulen sowie alle privaten Schulen über einen Kamm scheren. Am zielführensten halte ich es, dass man das Konzept der möglichen Schule mit den Fähigkeiten des eigenen Kindes vergleicht. Da braucht man nur ein bisschen Beobachtungsgabe.

    THIS!


    Wieder mal eine rein persönliche Erfahrung von mir, die natürlich nicht allgemein gültig auf alle Privat-Schulen übertragen werden kann:


    Also ich war, dank Stipendium weil leisten konnten es sich meine Eltern sonst nicht, auf einer Privatschule. Dass die bessere Noten heimbringen stimmt teilweise. Bei uns gab es einige, die erstaunlich gute Noten heim brachten, obwohl sie ständig fehlten, gelinde gesagt den Stoff null beherrschten und allgemein so viel Interesse am Unterricht zeigten, wie ein 2kg-Feldkiesel. Wie gut sie am Ende tatsächlich waren, stellte sich bei der Abiturprüfung heraus. Keiner von denen kam zur Abschlußfeier, weil sie teils nicht mal die Nachprüfung geschafft hatten.
    Was war passiert bis zu dem Zeitpunkt einer staatlichen Prüfung? Ihre Eltern hatten Geld und machten regelmäßig großzügige Spenden an die Schule. Und den Lehrern wurde vom Direktorat nahegelgt, die Leute so lange irgend möglich mit durch zu ziehen.


    Also pauschal sagen, Privat > Staatlich ...mäh...fragwürdig . Ich hab heute mit meinem Bruder zusammen eine eigene kleine Firma. Von welcher mein Bruder, der grade mal einen Hauptschulabschluß hat, der Gründer ist. Einige meiner Schulkameraden, die mit den selben Noten aus meiner Schule kamen sind ebenfalls was geworden, was man allgemein als "erfolgreich" betrachtet. Andere? Einer musste in Rumänien studieren, weil er in Deutschland das Medizinstudium nicht gebacken bekam (und alle in der Familie, Eltern, Geschwister, etc sind nun mal Ärzte...ergo ein gewisser Erwartungszwang ^^ ), ein anderer endete in einem Sanatorium für Suchtkranke. Ein paar sind mittlerweile Kassierer in einer Großmarktkette oder viel zu schlecht bezahlte Sozialarbeiter.


    Wie andere schon sagten, die Art der Schule sagt nur sehr begrenzt etwas drüber aus, was später aus einem wird.



    Aber das "Zukunftspotential" der Schule ist nicht das einzige, was man bedenken sollte. Es wurde das Mobbing an staatlichen Schulen angesprochen. Als ob es das nur dort gäbe. :augenzu:


    Und was Kinder ohne das nötige Kapital der Eltern an einer Privatschule unter Umständen durchmachen müssen, davon kann ich ein Liedchen singen. Mag sein, dass mich das letztlich zu einer gefestigten Persönlichkeit hat werden lassen, die sich nicht so leicht unterkriegen lässt. Aber in dem Zeitraum stand ich morgens mit Selbstmordgedanken auf. Meine Eltern wollten definitiv nur das beste für mich. Leider hatten sie nicht wirklich eine Ahnung davon, was das wirklich war. Dass sie mit ihrer Entscheidung beinahe eines ihrer Kinder verloren hätten, wissen sie bis heute nicht.


    Mobbing ist die Hölle. Wer das nicht am eigenen Leib erfahren hat, kann das vermutlich nicht nachvollziehen, dass das wirklich so schlimm ist. Wer davor Angst hat für seine Kinder, hat die absolut zu Recht. Aber eine Privatschule ist nicht mal ansatzweise ein Garant dafür, dass man sein Kind davor bewahrt. Das zu glauben ist gelinde gesagt blauäugig. Diese Haltung würde ich dringend raten zu überdenken.
    Als Eltern sich aktiv am Schulleben der Kinder beteiligen, das ist viel wichtiger. Für die Kinder da sein, wenn es Probleme gibt. Ich zB. wurde schlicht allein gelassen mit meinen Problemen. Ich konnte sie am Ende lösen, dank der Hilfe einiger Mitschüler. Ohne die...well...müsstet ihr mich vermutlich nicht hier ertragen ;)^^:P



    Was will ich mit diesem halben "Rant" sagen? Nicht in Klischees denken, wenn es um die Zukunft eurer (geplanten ^^ ) Kinder geht. Klischees sind nahezu immer falsch, bestenfalls teilrichtig. Privatschulen sind nicht das Nonplusultra, als welches sie sich mit all dem privaten Geld gern in ihren Werbebroschüren darstellen. Staatliche Schulen sind nicht so schlecht, wie ihr oft (durch private Anbieter) publizierter Ruf.


    Hoffe, das kam jetzt nicht zu altklug rüber :O ...als ehemalig Betroffener haben mich paar Aussagen hier lediglich massiv aufgeschreckt ...


    Grüße


    Sam

    Ich bin sonst ja nicht so der Nurgle-Fan, obwohl ich eine kleine DG-Truppe habe :whistling: ...aber die sind einfach "süß" :love:


    Könntest du mal welche neben ein paar Seuchenmarines stellen und Fotos machen...so für den Größenvergleich...büdde :O


    Gruß


    Sam

    Zitat

    @Good-o-Sam, genau das waren auch meine Erfahrungen! Die Leute, die man nicht an der Waffe sehen wollte und die in Einsatz gingen waren meist die, die dann eh im Lager blieben. grin.png

    Schon. :tongue: Wobei die nicht unbedingt immer das größte Problem waren. Die Verrückten machten mir immer nur bedingt Sorgen. Die "zu Coolen" und die "nicht ganz so geschickten" waren immer eher mein Sorgenkind. :/ Mein Pech war meist, dass ich oft als "Aufseher beim Schützen" eingeteilt war...da hast du die Wahl schlicht nicht. Du musst jedem dieser Leute eine geladene Waffe in die Hand drücken und kannst dich nicht einfach in einen Bunker auf einem anderen Kontinent in Sicherheit bringen. :O Ich hatte immer Glück. Eine Kugel eine Hand breit neben meinem Fuß, statt drin. Zweimal eine Kugel knapp über dem Kopf vorbei. Einmal wurde der Splint der Handgranate statt der Handgranate geworfen und unser Feldwebel war zum Glück geistesgegenwärtig und schnell genug. :thumbup: Es gibt so Soldaten, bei denen wünscht man sich, sie wären beim Feind angestellt... :augenzu::tongue:


    Aber sonst ja, volle Zustimmung...man kannte seine Pappenheimer und wusste, wen man zu was einsetzen konnte. :tongue:




    Zitat

    Studien sprechen hier von einem Schnitt von etwa 3% der dienenden Soldaten. Das sind jene, die aus der Sache herausgehen wie sie hineingegangen sind. Der Rest verändert sich.

    Die drei Prozent würde ich sogar als zu hoch gegriffen betrachten. Zumindest bei uns war es deutlich unter 1%. Zumindest was die "Killer" angeht. Und wir waren wie gesagt ein Einsatzverband. Wir hatten auch engen Kontakt mit einer Einheit Fremdenlegionäre. Da waren es meiner Einschätzung 100%. Aber da ich weiß, wie die ausgebildet werden, wundert mich das nicht. Wie viele von denen tatsächlich "verändert" werden mussten, ist schwer zu sagen. Vermutlich mehr als genug. Aber in der Legion landet man andererseits auch nicht zufällig. Und beim deutschen Militär war es damals einfach ein Querschnitt der Gesellschaft. Sprichwörtlich. Ich hab einen Flur und das Zelt mit einem polnischen Aussiedler 2. Generation aus dem "Düsseldorfer Ghetto" (seine Worte ^^ ) und dem (theoretischen) Erben des deutschen Kaiserreiches geteilt. :tongue:


    Was die Veränderung angeht, würde ich es dran festmachen, was man unter "verändern" versteht. Jetzt mal den PTSD-Mist, den im Grunde jeder Einsatz-Soldat mehr oder weniger mit sich rumschleppt, außen vor.
    Abgesehen von ein paar dummen Angewohnheiten, wie seltsamen Trinkspielen zu frönen (Spindsaufen, etc. ... ||:tongue: ) und jedesmal zu springen, wenn eine autoritäre Stimme etwas lauter wird, sind die meisten Soldaten, die ich kannte, ziemlich unverändert aus ihrer Bundzeit raus. Damals waren die meisten aber auch schlicht Wehrpflichtige, selbst in meiner Einheit, die kaum was anderes getan haben, als normale Leben zu führen, gelegentlich von irgendwelchen seltsamen Nachtübungen unterbrochen. ^^ Die Freiwillig länger dienenden und die Zeit- und Berufsoldaten dagegen waren ein gänzlich anderes Thema.


    Ich denke, die Themen Krieg und Kriegsspiel sind deutlich enger miteinander verflochten, als du glaubst Merrhok. Weil "Krieg zu spielen" tatsächlich die einzige gangbare Methode für Soldaten ist, zu lernen wie ein Krieg ist. Die Übungen, die wir mitgemacht haben, um uns vorzubereiten, waren teils traumatischer, als ein großer Teil der echten Einsätze. Das mag heutzutage mit Einsätzen in aktiven Kriegsgebieten wie Afghanistan anders sein. Das ist einfach noch mal zwei drei Ecken krasser, als in einem Land das seinen Bürgerkrieg hinter sich hat.
    Aber das war im Grunde das paradoxe an unseren Übungen. Während der Übung ist dir schlicht nicht bewußt, dass es eine Übung ist. Da wird das "Spiel" zum Ernst. Die Unterscheidung zwischen "echtem Einsatz" und bloßer "Übung" verschwimmt nahezu vollständig. Zumindest mir ging es so.


    Dagegen hab ich das selbe bei einem Film, beim TT oder ähnlichem gar nicht. Wie gesagt, es sind für mich absolut zwei unterschiedliche Dinge. Das eine (Hobby) passiert, trotz aller Leidenschaft, eher auf einer intellektuellen Ebene. Das andere tatsächlich auf einer sehr emotionalen Ebene, wo viel im Unterbewußtsein abläuft. Vieles davon wird dir beim Militär anerzogen, aber es brennt sich regelrecht ein. Einiges davon bin ich bis heute nicht los. Und jetzt gehöre ich zu den Glücklichen, die sich dieser Prozesse bewußt sind. Mir tun da vor allem die Leute leid, die gar nicht wissen, was und warum es mit ihnen nicht stimmt.
    Tatsächlich glaube ich, dass mir mein Hobby hier in vielerlei Hinsicht sogar massiv geholfen hat, weil es mir ermöglicht, die Trennung zu vollziehen, intellektuell wie emotional.




    Zitat von Snottie

    @Alvias Warum gehen Menschen freiwillig in den Krieg? Ich halte es mit dem Oberlicht des Menschen genau anders herum biggrin.png
    Ich kenne einen Kriegsveteran aus dem Jugoslawien-Krieg persönlich aus der Familie meiner Ex. Der schüttelt alleine schon den Kopf wenn er Paintball oder Airsoft hört. Freiwillige erklärt er für strunzendumm, und ich denke er hat gute Argumente dafür.
    Du hast gesagt, dass zig Menschen freiwillig in den Krieg ziehen. Überwiegend aus Ländern in denen seit Dekaden keine Kriegszustände herrschen. Ich denke, dass diese Leute absolut NICHT wissen was sie da machen und den Krieg verklären. Gerade Amerikaner oder dem frühen 20. Jahrhundert (Nationalstolz) oder IS-Kämpfer (Ideologie) greifen noch Strukturen die dem Einzelnen etwas bedeuten.
    Gepaart mit der Nichtkenntnis des echten Feuergefechtes/Krieges, denke ich, dass die Entscheidung des freiwilligen Kriegseinsatzes aus Naivität die an Dummheit grenzen kann/muss heraus resultiert (ey wasn Satz).

    Ich würde ihm und dir da ziemlich beipflichten. Und wenn man solchen Leuten zuhört, wenn sie zurück kommen, scheinen sie unter anderem auch genau das zu sagen.




    Zitat

    Stimme ich Dir vollkommen zu, wenn es nicht so traurig wäre könnte man sich schon fast darüber amüsieren, was dann wieder für Blödsinn erzählt wird.
    Umgang mit einer Waffe durch Computerspiele gelernt, ja schon klar, da möchte man doch an eine Wand springen, mit Anlauf...

    ...und das Kopf voraus. Wer so einen Blödsinn als Argument in der "Killerspieldebatte" jemals gebracht hat oder bringt, gehört eigentlich in ein Boot-Camp, damit man ihm/ihr den Blödsinn austreibt. Aber DAS ist ja tatsächlich noch mal ein wirklich gaaaanz ganz eigenes Thema :evil:


    Gruß


    Sam

    Keine Ahnung, ob ich verstanden habe, was Merrhok und Pinguinbaer da gesagt haben...aber falls ja, dann kommt es meiner Erfahrung beim Bund doch recht nahe.


    Zur Erklärung, ich war in einer Einheit, die sich zunächst mal nur aus Freiwilligen zusammengesetzt hat, die dort ihren Wehrdienst absolvierten. Teilnahme an Auslandseinsätzen war allen Wehrpflichtigen gegenüber nur gestattet, wenn sie sich freiwillig dafür meldeten. Die Einheit ist aber einer der aktivsten Einsatzverbände der Zeit gewesen. Sprich, W10er (Leute die nur 10 Monate ihren Wehrdienst ableisten) wurden eh nicht geschickt, sondern nur Leute die freiwillig länger dienen wollten, oder es bereits taten.


    Interessant war, dass von denen, die tatsächlich länger blieben und damit Einsätze und Kriegsgebiete gesehen haben, die wenigsten die waren, welche man erwartet hätte.


    Die meisten, die laut bejaend waren, wenn es um die Frage ging, ob man im Ernstfall schießen würde, ob man in den Einsatz gehen würde, etc. ... all die klassischen Testosteron-Typen...die blieben nie lange genug, um tatsächlich in einen Einsatz zu gehen.
    Wer ging, waren die, von denen ich es selber nie erwartet hätte. Aber von denen ich heilfroh war, sie um mich zu haben. Es waren die, welche das Gemeinwohl vor die eigenen Interessen stellten. Welche, die diese "Opferbereitschaft" hatten, von der Merrhok gesprochen hat.


    Und keiner von uns hatte nicht ein gewisses Maß an "Waffennarrheit". Ich selber mag Waffen. Ich will sie nur nicht in den Händen von Leuten sehen, die damit leichtfertig umgehen. || Aber es waren allesamt nicht diese Hauruck-Haudrauf-Typen, die länger in der Einheit blieben und Einsatz um Einsatz mitmachten. Und nichts von dem, was es dort zu sehen gab war in irgend einer Form Heroisch, großartig oder sonstwas. Krieg in der Realität ist unbeschreiblich grausam und sonst rein gar nichts.
    Aber diese Leute gingen trotzdem immer wieder hin. Was die Leute in meinen Augen auszeichnete, waren, wie erwähnt Opferbereitschaft, Gemeinschaft-Sinn, und irgend wie waren es immer die eher ruhigen Typen. Keiner davon war ein klassischer Adonis in schimmernder Rüstung. Nicht einer, wenn ich ehrlich bin, würde es in ein klassisches Helden-/Krieger-bild schaffen. ^^ Die, welche sich als echte Krieger erwiesen haben, waren so gar nicht, was man sich drunter allgemein vorstellt. Das Wort Zerrbild ist ja hier gefallen...ich denke das trifft es auf mehr als eine Art und Weise :O
    Und zumindest für mich gesprochen, meine Faszination für zB. Kriegsfilme, "Kriegs-Spiele", Waffen, etc. ...die hab ich trotzdem nie verloren. Ich trenne beides ziemlich strikt. Das eine ist Krieg. Das andere ist mein Hobby, meine Leidenschaft, was auch immer. Das eine hat mit dem anderen schlicht nicht das geringste zu tun.


    Keine Ahnung, inwieweit das Sinn macht. (Das Thema beschäftigt mich in jedem Fall genug, dass ich mich hier einklinken wollte :O ) Aber ich denke, man sollte beides nicht zu sehr durcheinanderwürfeln. Kein zB. "Killerspiel" wird irgend jemanden dazu bringen, sich eine Waffe zu kaufen und in einer Schule dutzende Leute umzubringen.
    Wird jemand, der im Kopf Gewaltfantasien hat, sich von "Killerspielen" angezogen fühlen? Mit hoher Wahrscheinlichkeit.




    Zitat

    Ich halte Krieg für etwas abstraktes, zumindest für die meisten hier in Deutschland.

    Die meisten militärischen Ausbilder geben sich große Mühe, den Krieg/das Töten für ihre Zöglinge möglichst abstrakt zu gestalten. Ob man das nun damit versucht zu erreichen, dass man "den Gegner" versucht zu anonymisieren, oder indem man ihn versucht zu entmenschlichen, indem man ihn zu etwas tierischem/bösartigen hochstilisiert ...letzlich läuft es auf etwas abstraktes hinaus. Sonst würden die meisten Menschen gar nicht kämpfen können. Echte "Killer" unter uns Menschen, zumindest unter den Soldaten, die ich in den 3 Jahren kennengelernt hatte, waren nahezu nicht vorhanden. Und keinen von den wenigen hätte ich als geistig gesund eingestuft, Laie der ich diesbezüglich bin ^^ .


    Ich würde sagen, das trifft also nicht nur für diejenigen zu, die nie ein Kriegsgebiet live gesehen haben. Wenn auch auf unterschiedlicher Ebene.



    Zitat

    Es hat den Anschein nach Heldentum, Action und Überlegenheit (guckt einfach mal auf Youtube nach "military" oder ähnlichen Suchbegriffen), es wird, meiner Meinung nach, vollkommen verklärt zu einem Zerrbild der Wirklichkeit.

    Aye...und das mit Absicht, ob bewußt oder nicht. Ich merke das bei mir. Lustige Bund-Storys erzähle ich dir immer und immer wieder gerne. Wenn du mich normal über meine Zeit bei der Truppe reden hören würdest, könntest du denken, es wären drei Jahre voller Friede Freude Eierkuchen gewesen. Ich merke, dass ich, selbst wenn das Thema mal auf die dunkleren Tage zu sprechen kommt, ich schnell wieder zu den angenehmen Erinnerungen zurückkehre.
    Witzigerweise fällt es in der Anonymität zB. des Forums, deutlich leichter, drüber zu reden. :O


    Aber ich denke, die meisten machen trotzdem die Unterscheidung zwischen Fiktion und Wirklichkeit. Entweder bewußt, oder unbewußt. Ein Film muss zB. schon unglaublich realitätsnah sein (zB. die erste Szene von Private Ryan am Strand), um in mir die alten unangenehmen Erinnerungen zu wecken. Dagegen Sylvesterballerei tut das jedes Jahr. || Genauso, wie die eigentlich irgendwo surealen schwarzweiß-Aufnahmen aus dem 2. Weltkrieg. Die wirken meist nüchtern betrachtet irgendwie gar nicht nach Krieg, wie man ihn sich vorstellt...aber sie sind so unglaublich nah an manchen meiner Erfahrungen. Es ist ziemlich seltsam, wenn man es genau nimmt. Ich bin immer wieder darüber erstaunt, selbst wenn ich es intellektuell begreife warum, was mein eigenes Gehirn mit diesen Eindrücken, real und fiktiv (letzteres meint Filme, TT, etc.) anstellt.
    Andererseits, wer würde mich schon "normal" nennen...insofern keine Ahnung, ob das zählt. :D


    Gruß


    Sam

    Zitat

    kein Bock auf First Turn Charges, einfach eine spielzerstörende Mechanik die keinen Spaß liefert, sondern ihn viel mehr raubt... arghs.png

    Kommt drauf an, wie man damit umgeht, würde ich sagen. Als CSM-Spieler musste ich es über viele Editionen ertragen, dass mir die Loyalisten im ersten Zug ihre halbe Armee per Landungskapsel direkt vor die Nase setzten und meine eigen Armee zu Klump schossen, ohne dass ich groß den Gefallen erwidern, geschweige denn das selbe durchziehen konnte.


    Die Lösung damals nannte sich im Überbegriff "Strategie und Taktik". Die nennt sich heute immer noch so. First-Turn-Charges sind in der 8. längst für viele ein alter Hut, den man recht easy auskontern kann. Muß man sich drauf einstellen? Gewiss. Genauso wie auf Beschuß-Blasen, Alpha-Strikes, Beta-Strikes und was sonst so im Netz an Namen für verschiedenste Taktiken und Strategien existieren.


    Kann man sich drauf einlassen, oder auch nicht.



    Zitat

    Gibst eigentlich keine Wortmeldungen zu dem Kommenden 40k Dämonencodex und den Loci`s dadrin?

    Ich will erstmal sehen, was der Codex als ganzes kann, ein paar Spiele machen, etc. Vorher großartig sich Gedanken machen und die gar öffentlich teilen ... :/ ...laß mal ^^ . Aber wird bestimmt spannend. Bis jetzt hatten alle Codices der 8. was, das mich ansprach. Ich hoffe einfach, dass GW den Trend beibehält.

    Wenn du nicht grade Richtung Adeptus Mechanicus gehst, wird die Frage der Modelle weitestgehend einfach...Marines und Marine-Fahrzeuge. Sonderlich viel mehr gibt es in 30K nicht, wenn man es etwas überspitzt formuliert.


    Eher interessant ist, welche Legion dich interessiert.


    Für Regeln gibt es halt die diversen Legionsbücher und das Regelwerk der 7. Edition, wobei eines für die 8. wohl bereits in Planung/Mache ist. Und dir sollte bewußt sein, dass der Großteil der wirklich interessanteren Modelle nur von Forge World kommt. Mit den entsprechenden Anschaffungskosten. ;(

    Ich bin der Meinung, sie haben im Gegenteil massiv gewonnen.


    Wenn man früher ihre Spezialmunition genutzt hat, dann hatte man immer irgend einen Nachteil. Nahm man die rüstungsbrechende Mun, blieb man oft in der Deckung hängen. Verwundete man super, hing man in der Rüstung der entsprechenden Biester. Mit hoher Reichweite riß man nicht wirklich was gegen viele Gegner. Und die Combiwaffen waren trotz Spezialmuni lediglich sehr teure Einwegwaffen.


    Jetzt kombiniert die Standardbewaffnung alle Vorteile der alten Spezialmunition. Und damit füllen die Jungs jetzt tatsächlich eine Lücke, die man vorher nur sehr schlecht abdecken konnte. Heftiges und Durchschlagkräftiges Feuer gegen größere Einheiten mit mittlerer oder schwerer Rüstung. Die meisten dieser Gegner verwundet man auf die 3+ oder 4+ (ohne irgendwelche Boni eingerechnet), kann sie auf bereits große Entfernung beschießen, hat ausreichend Schuß und das beste, reduziert ihre Rüstung um 2.
    Auf derlei Gegner mit den üblichen rüstungsbrechenden Waffen der Marines zu feuern ist eigentlich immer Verschwendung, weil andere Ziele wichtiger sind, um mit Meltern und Laserkanonen auf im Grunde Spatzen in Vollrüstung zu feuern. Und kaum jemand hat genug Schwebos oder Sturmkanonen (außer ein paar aktuelle Turnierlisten), um das zu kompensieren.


    Mit den Jungs kann man die Lücke sehr gut schließen.


    Und wenn man wie ich mehr Flexibilität braucht, kann man ein zwei Kombiwaffen reinpacken und die sind nicht nach einem Schuß verbraucht, man kann sie also viel öfter nutzen.


    Das ist schon ziemlich geil. :D


    Gruß


    Sam

    Also wenn du Fluff als Grund nehmen willst, wie du sie ausrüstest, dann solltest du dir darüber klar werden, warum die einen Vanguard und die anderen Sternguard heißen.


    Die Sternguard ist der eiserne Verteidigungsblock, die letzte Linie, die ein angreifender Feind nie überwinden wird.


    Sie also für eine Verteidigungsrolle hinten auszurüsten ist so ziemlich das fluffigste, was man machen kann. :O


    Dass die wenigsten sie jemals so gespielt haben, hat spieltaktische Gründe, keine Fluffgründe.



    Mein Rat, wenn du dir so dermaßen unsicher bist, was du in deinem Umfeld machen solltest, magnetisieren oder genug Varianten bauen. Der Vorteil gegenüber den meisten SM-Auswahlen ist ja, für so viele Möglichkeiten ausrüstbar zu sein. Man kann sie komplett spezialisieren, oder völlig variabel lassen.


    Die Frage für mich selber wäre eh eine andere. Brauche ich bei Marines (egal jetzt ob SM oder CSM) tatsächlich noch eine Einheit, die auf eine Aufgabe spezialisiert ist? Ich hab schon länger rausgefunden, dass ich mehr als genug Spezialisten habe, was mir aber oft gefehlt hat war eine Einheit, die in mehreren Gebieten genug Hans Dampf ist, dass sie ordentlich genug Schaden gegen unterschiedliche Bedrohungen macht. Ein taktischer Trupp mit einem Melter und einer Laserkanone macht moderat Schaden gegen Horden, moderat Schaden gegen harte Gegner und moderat Schaden gegen entfernte Gegner.
    Ein Sternguard-Trupp (oder Auserkorenen-Trupp bei CSM) kann das potenzieren. Und man kann ihn dann in Lücken werfen, wo einem das eine oder das andere fehlt und er kann trotzdem noch alle übrigen Aufgaben weiter erfüllen.


    In der Aufgabe nutze ich meine Sternguards und Auserkorenen mittlerweile viel häufiger, als irgend eine spezialisierte Rolle. Das können sie natürlich auch. Gar keine Frage. Ich hab nur festgestellt, dass sie gar nicht müssen. In dieser Edition mehr als alles andere braucht man oft Einheiten mit multiplen Fähigkeiten. Einheiten so zu spielen, wie es in den letzten drei Editionen üblich war, macht nicht mehr unbedingt Sinn, weil sich doch viel verändert hat.


    Um ein Beispiel zu nennen, auch wenn es hier nicht um Sternguard geht: ich hatte gestern ein Spiel gegen Tyraniden. Früher hätte ich meine Blood Angel Sprungtrupps mit 2 Meltern oder 2 Flamern ausgerüstet, um deren jeweiliges Aufgabengebiet zu potenzieren. In der 8. habe ich statt dessen E-Faust, Flamer und Melter gewählt. Der Trupp kam in die Situation, in Schlagdistanz zu einem Zoantrophen, einem Tyrannofex mit nur noch wenig LP und einem kleineren Gantentrupp am Missionsziel zu geraten. Früher hätte ich eines dieser Ziele effektiv angehen können. So konnte ich den Tyrannofex wegmeltern, den Gantentrupp mit Flamer gut dezimieren und dann den Rest plus den Zoantrophen effektiv im Nahkampf angehen.


    Hätte ich sie dabei gehabt, hätte die Sternguard das auch tun können, nur noch besser. You know what ich meine?


    Gruß


    Sam

    @Spielbarkeit: In größeren Gefechten ist das Ding quasi jeden Punkt und Cent wert. Viel sicherer kann man seine wertvollsten Truppen kaum da hin bringen, wo sie sein sollen UND noch massiv austeilen mit dem Transporter.


    Für kleinere Gefechte dagegen taugt es nicht so wirklich. Wegen der hohen Punktkosten hat man meist nicht genug Modelle um die Transportvorteile wirklich nutzen zu können, am Boden ist man dadurch zusätzlich schwach besetzt für Missionsziele und ähnlich gelagerte Belange und seine Bewaffnung taugt nur zum Teil für die dort rumlaufenden Ziele.
    Es ist immer noch ein heftiges Teil, keine Frage, aber die Vorteile unterliegen hier mMn den Nachteilen.


    Wobei es dann immer noch ein geniales Missionsziel für irgendwelche Evakuierungs-Szenarien abgibt.


    Das waren so bisher meine Erfahrungen mit dem Ding. Und nein, ich hab leider keines von FW. ;( Allerdings hatte ich mir welche gebastelt aus Styrodur. :saint: Deutlich billiger. ^^ Aber eines Tages, wenn ich mal die Muse aufbringe dafür zu sparen...ich werd es so feiern :thumbup:

    Das Innere der Pods ist so gestaltet, als wären die Passagiere ausgestiegen. Ich schätze, man könnte Taktische da rein setzen. Aber vor allem die Füsse bräuchten eine sehr der Habachtstellung ähnliche Haltung, sonst ist zu wenig Platz.


    Flieger:


    Bisher den Stormraven und auch mal den Talon. Andere hab ich von den Loyalen nicht. Beides schlägt sich recht gut. Fire Raptor ist von den Werten her auch nicht schlecht. Wie gut der wirklich ist, werde ich erst erfahren, wenn der einzige von uns, der einen hat, ihn mir mit seinen Blood Angels serviert.


    Soweit machen sich Flieger recht gut in der Edition. Nicht übermächtig. Nicht schwach. Einfach gute Teile.


    Gruß


    Sam