Warum mehr politische Macht der Kirche für die Freiheit des Individuums fatal wäre

  • Ein Auszug aus Joseph Ratzingers Text "Freiheit und Wahrheit" (1995)


    "Die menschliche Vernunft braucht den Anhalt an den großen religiösen Traditionen der Menschheit . Wo Gott geleugnet wird, wird Freiheit nicht aufgebaut, sondern ihres Grundes beraubt und daher verzerrt. Wo die reinsten und tiefsten religiösen Überlieferungen ganz abgelegt werden, trennt sich der Mensch von seiner Wahrheit, er lebt gegen sie und wird unfrei. Auch die philosophische Ethik kann nicht schlechthin autonom sein. Sie kann nicht auf den Gottesgedanken und nicht verzichten auf den Gedanken einer Wahrheit des Seins, die ethischen Charakter hat."


    Ist dies nicht zutiefst mittelalterlich? Ich frage mich wirklich, was das vatikanische Konzil gebracht hat und ob es überhaupt eine Modernisierung der kath. Kirche gegeben hat. Für mich hört sich das wie eine Legitimation an, eine Art Sharia zu errichten, die ganz im Sinne der Freiheit fungiere.

    Und deshalb plädiere ich stark für eine Abschaffung der Sprache, denn Sprache ist ungenau und schließt Vorurteile somit automatisch ein.

    Einmal editiert, zuletzt von ratziputzi ()

  • Ich lese in dem Text keinen Anspruch auf eine politische (gesetzmächtige) Rolle der Religion insfern kann ich dir nicht ganz folgen.


    Für mich zeigt der Textausschnitt nur eine sehr einseitige und alles vereinnahmende Weltsicht, was aber für ein monothisitsches Weltbild nicht weiter verwunderlich ist.

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  • Ein Lästerthread? ^^
    Kirche ist für mich nicht nur katholisch, sondern auch protestantisch. Und das ist ein anderes paar Schuhe.
    Auf die katholische Kirche bezogen, sehe ich im Text auf den 1. Blick allerdings auch keine politischen Ansichten. Trotzdem: Ich bin zwar kein Fan der Missetaten der katholischen Kirche (Inquisition, Kinderschändung als Beispiel), aber ich versuche jede Relgion zu akzeptieren.
    Baut man auf die Taten anderer Hass auf, bindet man sich doch nur noch mehr daran... :blerg:

  • Ich seh hier auch weder einen Zusammenhang zwischen Kirche und politischer Macht, noch irgend eine Aussage darüber, wie die Freiheit beeinflusst wird. Es geht lediglich darum, was jemand aus der Kirche (was nicht gleichzusetzen mit der Kirche ist) über Freiheit im Zusammenhang mit Gottesglauben sieht.

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    Für die Kanonen von Karak Barag!


    In jedem Maschinist steckt ein kleiner Grimmrog.


    Die OK hat KEINE Autotreffer.


    Wer im Spiel die Beherrschung verliert, den beherrscht das Spiel.

  • Also, ich würde den Text eher als Aufruf sehen, als Interpretation von Religion.


    Wofür glauben wir (egal was).
    Wir glauben aus Hoffnung, aus Hoffnung, das uns jemand helfen kann, wo uns eigentlich niemand mehr helfen kann.
    Wir glauben aus zusammenhalt, wir glauben an unsere Welt, das sie besser ist, als sie eigentlich ist.
    Glaube bewegt den Menschen, den Menschen Ungutes abzulegen, die Ethik resultiert vielleicht sogar aus dem Glauben.
    Wenn uns niemand jemals beigebracht hätte das es etwas gibt was UNS als GESAMTES geschaffen hat, dann wären wir doch jetzt auch alle irgendwie egoisten(Tierisch gemeint, es gibt immer noch genügend Egoisten)?
    Religion trägt Gedanken von einem guten Leben in Freiheit, in Länder vo es das vielleicht nicht mehr gibt.


    Ich finde Religion an sich etwas sehr schönes, egal welcher Art, irgendwo stimmen auch alle Religionen überein.
    Die Lehre, das alle Menschen vor Gott gleich sind, haben auch etwas sehr idielles und vielleicht, nie verwirklichbares, aber es lehrt dem Menschen, seinen gegenüber zu achten.
    Vielleicht ist auch Religion das was uns vom Tier unterscheidet.
    Vielleicht ist Religion auch nur ein Zeichen von Fantasie, vielleicht auch nicht.
    Aber der Mensch denkt Abstrakt, eine Fähigkeit die das Tier nicht hat, er kann träumen, träumen davon, dass sich etwas verändert.
    Religion ansich ist etwas, das etwas verändern kann.


    Die afrikanischen Sklaven, damals in Amerika, haben religiöse Lieder von Moses gesungen, um zum Ausdruck zu bringen, das sie etwas verändern wollen, weil sie es nicht offen sagen durften/singen.
    Sie haben Religion genutzt um Seelisch zu überlegen.


    Für jeden Mensch, dem die Religion auffangen kann & hilft bin ich dankbar.


    Ich bin selbst kein sehr religiöser Mensch, ABER ich bin es leid, geschimpfe auf Religion zu hören.


    Es wird von der Kirche gesprochen, sie ist auch nur die Auffasung, einer Lehre, daran muss man nicht glauben.
    Genauso wenig an die Propaganda & den Taten.


    Versucht euch vorzustellen, ihr währet Tod und könnten nichts mehr machen. Nicht Denken.. das geht nicht.


    Was ich davon halte was der Mensch daraus gemacht hat?!


    Ich finde der Mensch, hätte viel aus der Religion machen können, können...
    Was soll ein Kreuzzug, ist das Freiheit? Nein, das ist Geldschaufelei. Was hat das mit Religion zu tun. Nichts.


    Um jetzt mal auf den Text einzugehen.


    @Überschrift,
    Kirche die dich in deinem Glauben einschränkt, ist nicht deine Religion.


    Es wird im Text so regulär gesprochen, das es nur um die Idee etwas übermenschliches geht und hat mMn nichts mit der Kirche zu tun.

  • Auch wenn ich kein bisschen katholisch bin, bin ich doch der Meinung, dass der Papst eine sehr große Macht hat. Er kann die Ansichten von hunderten Millionen gläubigen Menschen beeinflussen und damit viel Gutes tun. Er kann sich gerade in den benachteiligteren Regionen der Erde wie Südamerika oder Afrika, wo Religion für die Menschen verständlicherweise noch einen viel größeren Stellenwert hat, für den Gebrauch von Kondomen oder für friedliche Problemlösung einsetzen. Der jetzige Papst tut das nicht und wird der mit der Macht einher gehenden Verantwortung nicht gerecht. Was ich damit sagen will ist, dass auch wenn sich die Kirche / der Papst aus dem Weltlichen raushält, sie / er stark auf die Welt einwirken kann. Allerdings tut sie das in letzter Zeit eher negativ als positiv. Beziehungsweise hat sie das so gut wie immer in negativer Weise getan.
    Deshalb ist es vielleicht ganz gut, dass sie die Kirche momentan selbst zerfleddert.

  • Ich sehe es als ein Armutszeugnis an Toleranz, wenn "Religion" sofort mit "Glauben an Gott" gleichgesetzt wird. Der Buddhismus (vor dem Gesetze ebenfalls eine anerkannte Religionsgemeinschaft) z.B. kennt keinen Gottglauben.

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    Sic transit gloria mundi...


    Standart - die Kunst des Stehens

  • Nein, das geht an das Zitat von Ratzibutzi ganz zu Beginn, wo der Papst spricht, dass Gottlosigkeit was schlechtes sei...

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  • Oh stimmt, die Kleinigkeit ist mir jetzt erst aufgefallen.


    Okay, ich muss zugeben, setze ich den Text, in den Kontext des Papstes, dann...
    Ich finde es doch besorglich, das "wir" Protestanten, als Sekte oder kleine aufmüpfige Gruppe von ihm dargestellt werden.


    Aber die Intolleranz, der katholischen Kirche, ist wohl weithin bekannt.

  • Ich würde mich dem insofern anschließen, als dass Religion als solches, egal ob mit einem, mehreren oder ganz ohne Götter, das Zusammenleben der Menschen unter Umständen ethischer gestaltet. Das Bestreben der Kirche (und ich denke anderer religiöser Einrichtungen auch) hingegen ist aber Macht. Diese Macht ist heuzutage glücklicherweise ein Stück weit gemäßigt, durch die Trennung von Religion und Politik, besteht aber noch immer insofern, dass der "Wille Gottes" auf eine Weise ausgelegt wird, die der Kirche in die Hände spielt.
    Ein anderes Beispiel wäre an dieser Stelle auch die Al Qaida, die im Namen einer Religion terroristische Anschläge verübt, obwohl es mit Sicherheit nicht Ziel dieser Religion ist andersgläubige Menschen zu töten. Es kommt dann aber jemand daher, der sich für die Religion in dem Sinne überhaupt nicht interessiert, sondern die Möglichkeit sieht aus diesen religiösen Eiferern einen eigenen politischen Nutzen zu ziehen, indem er ihnen mit ausreichend Überzeugungskunst(und sicher auch einer Menge Geld) weismacht, es wäre der Wille Gottes ebendies zu tun. Das war mit den Kreuzzügen auch nichts Anderes.
    Um wieder auf den Papst zurück zukommen so glaube ich auch nicht, dass ihm die Religion als solches etwas bedeutet, oder dass er an Gott glaubt oder sonstwas, sondern schlicht die Macht über seine Glaubensgemeinde und mit dieser auch eine grundsätzliche Macht aufrecht zuerhalten. Genau das ist es worauf der ursprüngliche Text hinausläuft, nämlich dem Volk weiszumachen Religion sei wichtig(was ich in einem gewissen Rahmen auch nicht bestreiten möchte) und damit die Macht über es zu behalten.
    Auch möchte ich nicht sagen, dass der Vatikan gänzlich schlechter Ansichten ist. So hat sich der Papst bei seinem Besuch in Berlin ja stark gegen die Armut und den Hunger in anderen Teilen der Erde ausgesprochen. Aber dennoch kann er nicht davon lassen, sich im "Namen Gottes" in Dinge einzumischen, in denen Religion schlicht und ergreifend nichts verloren hat und die im Zweifelsfall auch die Freiheit zur Selbstbestimmung eines Individuums stark beeinträchtigen.(Stichwort:Homosexualität und Verhütung)
    So viel dazu.

  • obwohl es mit Sicherheit nicht Ziel dieser Religion ist andersgläubige Menschen zu töten.

    Entschuldige bitte, aber siehst du hin und wieder Nachrichten?? Oder suchst du zu Themen auch schon mal selber Informationen (Internet z.B.)? Al Quaida hat mehrfach und ausdrücklich gesagt, dass es ihr Ziel ist "alle Dhimmis (Ungläubige) zu töten". Und keine Sorge: Ich setze nicht Terrorgruppe mit Religion gleich. Aber es gibt Stellen im Koran, die einen sehr "eindeutigen" Umgang mit den Ungläubigen "lehren". Es gibt Moslems (vielfach abgefallene), die dass selber voller Besorgnis festgestellt haben.

  • Eigentlich ist der Islam eine sehr Menschenfreundliche Religion (meiner Meinung nach ist der Koran sehr viel Humaner als zb die Bibel), welche jedoch leider von Fanatikern und Extremisten runtergezogen wird und Missinterpretiert.

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  • Um jetzt mal beide Beiträge unkommentiert zulassen möchte ich doch etwas hinzufügen:
    Bei der Bibel, würde ich deutlich zwischen neuem &altem testament unterscheiden.
    Das neue ist nämlich sehr Human, wogegen das alte, eventuell einwenig weniger Tolleranz zeigt.

  • Al Quaida hat mehrfach und ausdrücklich gesagt, dass es ihr Ziel ist "alle Dhimmis (Ungläubige) zu töten".


    Ja das ist mir durchaus bewusst. Was ich meinte war, dass die Leute, die sich tatsächlich dahinter verbergen eher rein politische Interessen verfolgen. Auch wenn die "offiziellen" Köpfe der Organisation das vielleicht aus religiöser Überzeugung tun, gibt es vermutlich noch Menschen dahinter, die diese Leute durch ihre Einstellung manipulieren und für ihre eigenen politischen Ziele benutzen.
    Und wie du auch schon selber festgestellt hast, bezog ich mich eben auf die Organisation und nicht auf die eigentliche Religion.


    Ob es dazu eine Stelle im Koran, weiß ich nicht, obwohl ich mich dann aber auch wiederum frage, ob das nicht Interpretationssache ist. Ansonsten würde ich dir in diesem Punkt Recht geben.

  • Ist das möglicherweise eine Hausaufgabe????


    Ich denke, dass es in dem Textabschnitt weder um politische noch um religiöse Macht geht. Sondern um unser aller Zusammenleben und die Gestaltung desselbigen. Auch ist hier keine Ablehnung anderer Religionen erkennbar, sondern das Gegenteil. die anderen großen religiösen Traditionen werden sogar extra erwähnt. ich denke der Papst wollte damit eher auf unsere Geld und Wirtschaftsgläubigkeit aufmerksam machen. Welche unsere sozialen und auch emotionalen Kompetenzen langsam "verzerrt". Jeder ist sich und seinem Portemonaie der Nächste. Was der Andere macht juckt mich erst, wenn mein Lebenstil gestört wird. Die großen Religionen bieten hier mit ihren Moralvorstellungen Halt und Leitung. Ich denke, wir sollten alle mal wieder einen Schritt von uns zurück treten.

    Trifft der Mann mit der Magie auf den Mann mit dem Schwert, ist der Mann mit dem Schwert tot.




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