Diskussions-Ecke für aktuelle Gerüchte


  • Ich denke es geht hier um Professionelle Soldaten und nicht die Bauern die verheizt wurden. Und Professionelle Soldaten gab es auch im Mittelalter und wurden entsprechend ausgerüstet (aber keine Ahnung wie viele Bauern auf einen Soldaten kamen).

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    • Offizieller Beitrag

    Meines Wissens nach gab es im Mittelalter kaum Leute, die in Vollplatte rumliefen, weil die Dinger einfach sackteuer waren!


    Da ist es wieder.... Das Mittelalter. Du fasst da ein paar hundert Jahre Geschicht in zwei Worte und liegst daher mit den meisten Aussagen automatisch falsch. Die Schlacht von Azincourt fand 1415 statt. Im Hochmittelalter. Den Franzosen werden, je nach Deutung 8000 bis 14000 gepanzerte Krieger zugeschrieben. Die tragen tatsächlich alle eine Platte. Ich weiß nicht so recht was du unter einer Vollplatte verstehst, aber die Adligen trugen da recht sicher alles was so geht. Und auch deren Soldaten waren so gewappnet. Nicht maßgefertigt, oder verziert, oder so hochwertig, aber definitiv ein Plattenpanzer. Die Engländer hatten im Verhältnis deutlich weniger von denen. Was aber auch daran lag, dass sie sehr viele Schützen dabei hatten. Die Franzosen hatten die eher ergänzend, die Engländer sahen in denen eine echte Waffe. (waren sie auch, aber nur weil die Engländer glücklicherweise so viele davon haben konnten)


    Der mittelalterliche Nahkampf ging gegen stark gerüstete Gegner ins Ringen über. Mit nem Einhandschwert kommt man da nicht durch - zumindest nicht tief genug und in die Schwachstellen zu piken ist ziemlich schwierig.


    Jein... du kommst nicht durch. Aber ringen und piken... Ein zu Boden gegangener Ritter wurde meist nicht gepiekt, sondern gefangen. Der war ne Menge Geld wert. Bei Azincourt wurde das aber verboten meine ich. Man kann einen Ritter aber durchaus mit dem Schwert (oder besser dem Streitkolben) verletzen. Schläge auf Gelenke und Stiche an den Kopf waren gefährlich. Der Ritter zu Fuß hatte eben einen deutlich offeneren Helm und auch weniger massive Schultern (er musste ja die Arme heben). Leicht war es nicht, ging aber. Durch eine Rüstung hauen geht tatsächlich mit den meisten Waffen schlicht und einfach nicht, oder nur sehr sehr schwer. Durch schiessen geht übrigens auch weit schlechter als man glauben mag. Dafür braucht es schon recht kurze Distanz mit Bogen / Armbrust, oder eben eine Windenarmbrust.


    Verkrüppelt waren die Bogenschützen ganz sicher durch die starke Belastung. Würde ich aber nicht überbewerten. Ritter und andere Krieger waren das genauso, nach ein paar Jahren im Dienst. Handwerker und Bauern auch. Die körperliche Belastung hat in diesen Zeiten die meisten Menschen stark geformt (tut sie heute oft noch) und ihm auch viel abverlangt. Ausgleichende Sportarten waren eher unbekannt und so hatten viele Menschen mit einseitiger Belastung mit entsprechenden Leiden zu kämpfen. Im Falle der Schützen waren die allerdings in der Tat eher krass.


    Hat mit der Diskussion an sich nix zu tun. Ist aber ein friedlicheres Thema als Buchpreise. :D
    Eigentlich ging es um Faktoren die man im Regelwerk haben will oder eben nicht.

  • @ WInterwut


    Vielleicht noch ergänzend:


    Man hat Ritter oder Träger von Plattenpanzern auch nicht wirklich erstochen oder ihnen gar Gliedmaßen abgetrennt. Viel effektiver war es einfach die Rüstung einzudellen so das Gewebe gequetscht und Knochen bebrochen wurden und diese sich dadurch und eben die eingedellte Rüstung nicht mehr oder nur schlecht bewegen konnten. Erst dann konnte man in den meisten Fällen einen tödlichen Schlag anbringen.

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  • Eigentlich ging es um Faktoren die man im Regelwerk haben will oder eben nicht

    Ich will weniger Mali für BF-Beschuss. Zumindest den für die Bewegung rausnehmen. Ist ja nicht so als würde man plötzlich schlechter schießen, nur weil man X Meter geradeaus gelaufen ist. Oder die Möglichkeit auf andere Pfeile. Branntpfeile, vergiftete Pfeile usw.
    Und letztere waren bei den Engländern ja (meine ich) recht häufig vertreten. Allerdings nicht unbedingt weil man es so wollte oder da was draufgeschmiert hat. Einfach seine Pfeile in den Boden stecken. Gasbrandbakterien sind auch heute noch ubiquitär vertreten. Damals reichten die Bakterien im Boden alle Male um aus ner einfachen Wunde ein Siechtum zu machen.


    Die schwere Kavallerie sollte zudem gegen Infanterie stärker sein als sie es momentan ist. Es sei denn natürlich sie rennen in Speere rein.

    • Offizieller Beitrag

    Auch so eine Sache.... “einfach“ ist es nicht eine Rüstung zu verbeulen. Und so richtig geht's auch oft nicht. Viel davon beult wenig, es bricht/reisst eher. Platten sind im Vergleich zu klingen sehr hart. Da stürzt man sich eher auf die Gelenke des Menschen, als auf die der Rüstung. Die gehen schneller kaputt, sogar wenn die Platte an sich hält. Man braucht schon einen sehr harten Schlag mit Kolben oder so, um dicke Teile wie Helm oder Brust einer Rüstung zu knacken. In der Schlacht man man das sicher mal schaffen, aber wenn der Feind aufpassen kann wird es sehr schwer.

  • Ja so wars auch eigentlich gemeint. Also das man den Gegner durch die Wucht des schlages verletzen wollte durch die Rüstung hindurch und diese im Idealfall eben auch dadurch beschädigen. Schlecht formuliert gewesen meinerseits, sorry.

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  • Im Idealfall wird er einfach schneller müde als jemand der ne leichte oder mittelschwere Rüstung trägt. Wobei ich da nicht weiß, wie krass die Auswirkungen von Adrenalin reinhauen. Es gibt genug belegte Duelle in denen sich Leute mit ihren Klingen durchbohrt(!) haben und das mehrmals - und einfach weitergekämpft haben. Bis entweder der Blutverlust und damit die Unterversorgung des Hirns mit Sauerstoff sie abnippeln ließen oder sie gewonnen hatten, nur um dann zu merken "Hey, wem gehört das ganze Blut hier? Oh, das ist meins? *umkipp*".


    Der menschliche Körper ist schon erstaunlich. :D

  • Im Idealfall wird er einfach schneller müde als jemand der ne leichte oder mittelschwere Rüstung trägt. Wobei ich da nicht weiß, wie krass die Auswirkungen von Adrenalin reinhauen. Es gibt genug belegte Duelle in denen sich Leute mit ihren Klingen durchbohrt(!) haben und das mehrmals - und einfach weitergekämpft haben. Bis entweder der Blutverlust und damit die Unterversorgung des Hirns mit Sauerstoff sie abnippeln ließen oder sie gewonnen hatten, nur um dann zu merken "Hey, wem gehört das ganze Blut hier? Oh, das ist meins? *umkipp*".


    Der menschliche Körper ist schon erstaunlich. :D


    Jap.


    Es gibt einen sehr strangen aber mehrfach bezeugten Fall aus Japan. Ein Samurai wurde von einem anderen überraschend angegriffen und mit einem schlag Enthauptet. Der Körper des enthaupteten der mittendrin war sein Schwert zu ziehen (als es passierte) konnte den Schlag noch beenden und seinen Angreifer ebenfalls tödlich verwunden ehe er zusammen brach. Das nenn ich mal muscle memory. :]

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  • Oder die Möglichkeit auf andere Pfeile. Branntpfeile, vergiftete Pfeile usw.


    Das Volk nennt sich Waldelfen ;) -> btw. "Brandpfeile"; die sind NICHT in Alkohol getunkt :P

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    Sic transit gloria mundi...


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  • Vertrau mir...den Engländern wär das egal gewesen, hauptsache Alk. ^^ Zumindest wenn ich den durchschnittlichen Engländer von heute, den ich kennenlernen konnte, als Referenz hernehme. :D


    Wobei ich ja den Verdacht habe, dass das in damaligen Armeen ziemlich herkunftsunabhängig gewesen wäre. Wenn etwas nach dem Zerfall des Römischen Reiches verloren ging, dann die gnadenlose Disziplin der Legionen. ^^

    • Offizieller Beitrag

    Wenn etwas nach dem Zerfall des Römischen Reiches verloren ging, dann die gnadenlose Disziplin der Legionen. ^^


    Die Definition und Durchsetzung von Disziplin kam aber (wie immer) von Oben... :winki:

  • Ich war jahrelang Soldat...da sagst du mir nichts neues :tongue: Nachdem wir ja sogar Päpste hatten, die das Schwert aktiv in der Schlacht benutzt haben, kann man entsprechende "Vorbilder" als Grund für die Disziplinlosigkeit wohl direkt als gegeben annehmen. ^^ Der Kopf stinkt immer vom Fisch her, oder wie ging das Sprichwort gleich noch mal? :P

    • Offizieller Beitrag

    Tatsächlich ging die ganze Idee der echten Armee flöten.
    Die Römer hatten halt so was wie ein Berufsheer und dafür einen komplettten Verwaltungsapparat.


    Das wurde erstmal weitgehend abgeschafft. Es gab weiter kleinere Soldatentrupps, die auch recht sicher gut ausgebildet und ausferüstet waren. Die wurden aber jeweil von völlig verschiedenen Brotherren gestützt und da es keine echte Zentralverwaltung gab, war das dann eine bunte Mischung wenn die sich alle trafen. ^^


    Für einfache Bauern fand man Disziplin und Aufwand oft völlig unnötig. Die sollten eh nur nach viel aussehen. Niemand hat erwartet das der Fyrd in der Schlacht was erreicht.


    Alles in allem gibt es aber wohl in der Tat einen Haufen Möglichkeiten das Spiel komplexer zu machen. ^^
    Ich bin gespannt was kommt, weil es ja eingetlich einfach werden soll.


    Wadnbeißa
    Wenn das stimmen würde, wäre meine Einheit die wohl stärkste Truppe der Welt, zumindest aber der Republik, gewesen.