"Nicht die Regierung ist das Problem, sondern das Volk"
Nicht vergleichbar, da in Deinem Beispiel zum einen niemand ein "Problem" darstellt und es zum anderen nicht um ein Spiel geht. (Und das ist wichtig, da Spiele absolut unwichtig sind und nur dafür existieren, damit man sich gemeinsam, zum Spaße aller beteiligten, die Zeit vertreibt. Wer das nicht kann und unbedingt gewinnen muss, der hat als Kind eine Entwicklungsphase übersprungen.)
Die Regeln sollen ja Spieler an die Hand nehmen.
Ich wüsste nicht, warum das so sein sollte. Die Spieler sind mündige Erwachsene, welche wissen (sollten) was sie tun. Sie spielen, sofern sie spielen wollen (egal ob das Spiel hundskompliziert oder gar unansgegoren ist). Es gibt stärkere Antriebe ein Spiel zu spielen als seine Spielregeln und Mechaniken.
Und es ist Aufgabe des Spieldesigners Möglichkeiten des Regulativs zu schaffen. Sei es Spielleiter, 4+ Entscheide oder eindeutigere Spielmechaniken.
"Möglichkeiten"... da geb' ich Dir Recht. Aber die sind ja auch da. Es ist ja nicht so, als hätte jeder Spieler und jeder Spieler-Kreis seine Probleme mit Schablonen-Waffen. "Eindeutige Spielmechaniken" sind in komplexen Spielen unheimlich schwierig. (Ich sage nicht unmöglich.)
An der Schablone sind schon diverse Spiel-spässe zerbrochen. Da die Schuld einseitig wegzuschieben, seh ich kritisch.
Kann sein, dass das so ist. Ich habe schon viele Spiele mit Schablonen erlebt/gemacht und nie gab es Probleme. Also konnte ich nur schlussfolgern, dass es sich lediglich um ein Problem eines Teiles der Spielerschaft handelt. Wenn der Rest keine Probleme hat, wirft das eben auch die Frage auf ob es wirklich das Spiel ist, welches das Problem in diesem Zusammenhang darstellt.
Ist ein wenig wie mit Computern. Der Großteil der Menschheit hat nicht verstanden, dass sie besser keine Computer nutzen sollten, weil sie keine Ahnung haben was sie da tun und für sich selbst und Andere ein erhebliches Risiko darstellen. Aber nein... man muss ja mitspielen, komme was da wolle.
Ich sage nicht, dass die Schablone und ihre Mechanik unproblematische Komponenten im Spiel sind. (Denn das stimmt nicht.) So etwas wie "Schuld" gibt es für mich (hier) aber nicht. (Das ist die Erfindung von Menschen, welche davon profitieren wollen, dass anderen Schuld eingeredet wird. "Profit" ist hier nur bedingt und im Zweifelsfall eben nicht monetär zu verstehen. Oft geht es darum Mitverantwortung auf ein einzelnes Opferlamm abzuschieben, um die Sachverhalte künstlich zu vereinfachen. Die "Lösung des Problems", ohne dabei das Grundproblem gelöst zu haben, wäre also bereits "Profit" des Beschuldigenden. Dennoch ist nichts monokausal und die Gründe für Reibereien sind immer komplexer als das einzelne Individuum es erfassen kann oder eben auch will. Darum glaube ich auch, dass es falsch ist die Schuld bei Einzelnen zu suchen und ebenso liegen die Meisten falsch, wenn sie glauben die Schuld oder die Schuldigen gefunden zu haben. Und deshalb...) ... Ja, einseitige Schuldzuweisung wäre kritisch. Auch da gebe ich Dir uneingeschränkt Recht.