Na Ihr…
Ich bin ein wenig abwesend, aber nicht faul. Im Gegenteil…
Ein anderes System hat ein wenig mein Herz erobert und da ich grad ein wenig Ablenkung von Warhammer brauchte, kam mir das gerade recht.
Und zwar Dropzone Commander von Hawk Wargames: http://www.hawkwargames.com/
Ein absolutes Hammerspiel, sehr netter Hintergrund und eine echte Herausforderung. Für Games Workshop Süchtige noch dazu lächerlich günstig.
Auch schon deshalb zu unterstützen, weil es ein Familienprojekt ist, bei dem sich der Entwickler quasi 3 Jahre in der Garage eingeschlossen hat und danach mit Story, Regeln und einem Berg selbst entworfener, modellierter und bemalter Miniaturen wieder zum Vorschein kam.
Aber ich will mal ein wenig ins Detail gehen:
Das Spiel ist ein Tabletopspiel, das ein wenig wie Flames of War vor einem ScienceFiction Hintergrund wirkt und glänzt durch schön designte Modelle und enorm anspruchsvolle, schnelle Spiele – ohne dabei zu regel lastig zu werden.
Im Endeffekt kann man eine von vier Fraktionen in dem kommenden großen Krieg spielen, in dem die wiedererstarkten, militanten Reste der Menschheit den großen Feind angreifen um ihre ehemaligen Heimatwelten (darunter auch die Erde) zu befreien.
Die UCM (United Colonies of Mankind) haben die größte Armada der menschlichen Geschichte zusammengestellt um die Scourge – eine parasitäre Alienrasse - zu bekämpfen.
Die Dritte Fraktion sind die PHR (Post Human Republic), weitere Überlebende der großen Katastrophe, als die Scourge die Menschheit beinahe ausgerottet haben.
Diese Fraktion hat mit mysteriöser Hilfe eine neue Evolutionsstufe der Menschheit erreicht und ist eher mit Cyborgs als mit normalen Menschen vergleichbar.
Die letzte Fraktion ist eine extrem weit entwickelte Alienrasse, die Shaltari, die als erste Außerirdische Rasse den Kontakt zur Menschheit gesucht hat und ihnen den Weg zu neuen Welten und Kolonien gezeigt hat.
Allerdings stellte sich schnell heraus, dass es sich bei den Shaltari keineswegs um hilfsbereite Knuddelaliens handelt sondern nur um einen kleinen Teil dieser Rasse, der die Menschheit mehr oder weniger als billige (und vermutlich leicht beschränkte) Fußsoldaten in ihren Konflikten betrachtet hat.
Das Spiel an sich basiert auf der Annahme, dass die kriege dieser Zeit weniger aus Schützengräben heraus geführt werden, sondern mit Raumschiffen im Orbit (oder Stützpunkten) von denen aus kleine Einheiten bis hin zu motorisierten Divisionen mit Landungsschiffen zu den Brennpunkten transportiert werden.
So funktionieren auch die Schlachten. Hier handelt es sich um Szenarios und Gefechte die innerhalb von 1-3 Stunden abgehandelt werden können, die von der ersten bis letzten Sekunde spannend sind – alleine schon deshalb, weil man seine Armee nur Kampfgruppe für Kampfgruppe bewegt und sich somit schnell abwechselt und auch innerhalb des gegnerischen Zuges reagieren kann.
Was ich wirklich beeindruckend finde ist, dass die 4 Fraktionen nicht nur sehr schön ausgearbeitet sind, sondern sich auch komplett unterschiedlich spielen.
Die UCM würde ich als gute Allrounder bezeichnen (Menschen halt) mit einem Schwerpunkt auf Reichweite und Panzerung. Das Sichern strategisch wichtiger Punkte und Straßenkreuzungen in Kombination mit verschanzter Infanterie, Jagdbombern und Artillerie macht sie sehr stark.
Die Scourge sind punktetechnisch günstig, extrem schnell und extrem schwer bewaffnet haben aber nur eine kurze Reichweite und sind leicht gepanzert. Rasende, vernichtende Angriffe sind ihre Spezialität.
Die PHR verlassen sich auf schwer bewaffnete und gepanzerte Kampfläufer (Mechs), die gerne mal ganze Straßenzüge für ein freies Schussfeld einebnen und dabei Treffer einstecken, die andere Einheiten ausschalten würden. Passend zum Fluff sind sie recht teuer und dadurch häufig zahlenmäßig unterlegen – außerdem langsam - wodurch sie auf ein enges Zusammenspiel mit ihren Landungsschiffen angewiesen sind.
Last but not least sind die Shaltari vermutlich die taktisch anspruchsvollste Rasse, aber in den Händen eines erfahrenen Spielers absolut vernichtend.
Statt Landungsschiffen benutzen sie ihre Teleporttechnologie und Gateschiffe, die es ihnen ermöglichen Verbände wahnsinnig schnell von einer Ecke des Schlachtfeldes zur anderen zu verlegen und den Gegner auszumanövrieren. Gepaart mit ihrer Schnelligkeit, Schutzschirmtechnologie und fiesen Waffensystemen machen die einiges her.
Wie spielt man nun aber.
Zuerst einmal wenig Regeln: Gerade mal 20-30 Seiten sehr eingängiger intuitiver Regeln, die aber dennoch komplex sind und komplexe Handlungen fördern.
Man zieht auch nicht seine ganze Armee, sondern nur Kampfgruppen, die meist aus einem Landungsschiff, dazugehörigen Fahrzeugen und möglicherweise Infanterie bestehen.
Die Kampfgruppen werden abwechselnd bewegt, bis sich beide Armeen sich vollständig bewegt haben – danach startet der nächste Zug. Ein Spiel geht i.d.R. über sechs Züge.
Besonders auch hier, dass man als Reaktion auch im feindlichen Zug agieren kann – wie z.B. ein sich durch dein Schussfeld bewegendes Landungsschiff mit Luftabwehr abzuschießen.
Am spannendsten ist es aber wohl, dass man gezwungen ist mindestens 1-2 Züge vorauszuplanen und dementsprechend zu agieren.
Auch der die Armee-Zusammenstell-Sucht wird befriedigt, weil man seine Armeen nach Punkten wie bei Warhammer zusammenstellt und sie gegeneinander antreten lässt.
Kommen wir nun zum Kostenfaktor.
Was braucht man um in das Spiel reinzuschnuppern? 79 Euronen
Dafür gibt es ein 2 Spieler Starterset komplett mit:
2 Starterarmeen (UCM und Scourge) – reicht komplett für interessante Schlachten aus (unbemalt aus Plastik )!
Englisches Regelwerk, deutsche Schnellstartregeln und Quick Reference Sheets zu den Einheiten
Endzeit Stadtspielfeld mit zahlreichen sehr hübschen Pappgebäuden, die sich mit .
Würfel, Zollmaßband und Schablonen.
Tatsächlich alles was man braucht.
Und Laune macht es auch!!
Vielleicht hat ja der eine oder andere Blut geleckt
Ich werd auf jeden Fall mal meine bemalten Einheiten, Schlachten usw. hier vorstellen.
Viel Spaß und LG
Ljevid