Green Stuff - Giftig? Arbeitet ihr mit Hanschuhen?

  • http://www.amazon.de/Army-Pain…=8-1&keywords=green+stuff
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    Das Produkt ist KEIN "Spielzeug" - und sollte auch nicht mit blossen Händen berührt werden. Warum das? Ist doch eine "Modelliermasse"???


    Ganz einfach: liest man sich das Sicherheitsdatenblatt des Herstellers durch, so wird schnell klar, dass dieser Epoxi-compound - wie alle Epoxidharze - *SEHR* hohe Mengen an Bisphenol-A (BPA) enthält. Zitat von der Website von Invensys/PSI: "Diglycidyl ethers of bisphenol A resins, CAS Kennung 67989-52-0 Anteile 15 bis 40%".


    Das gilt übrigens für alle Expoxid-Knetmassen.


    Als "pseudo-Hormon" (Östrogen-ähnlich) bringt Bisphenol-A vor allem bei Ungeborenen die Entwicklung der Reproduktivorgane durcheinander (Junge? Mädchen? - besser BEIDES zusammen!) und sorgt aber auch bei Erwachsenen für jede Menge Ärger auf der Ebene zellulärer Vorgänge. Auf Deutsch: ein sprunghafter Anstieg von Zwittergeburten, Diabetis und Brustkrebs in der westlichen Welt wird durch eine erhöhte Aufnahme von Bisphenolen erklärt. Wir reden hier vom Dosen im Mikrogramm-Bereich (Millionstel Gramm), die diese Erkrankungen hervorbringen/begünstigen.


    Epoxy-Putty können auf 100g schon mal 10-20g reines Bisphenol enthalten - und durch seine Fettlöslichkeit wird das Zeug auch wunderbar über die Haut aufgenommen. Ratschläge, sich nach Anwendung die Hände einzucremen, oder gar die Masse selbst zu fetten sind daher mit Skepsis zu betrachten. Der Trinkflaschenhersteller Sigg wurde (zu recht) in den USA fast gelyncht, als bekannt wurde, dass die Innenbeschichtung der Flaschen eine Epoxid-Beschichtung von Ciba Geigy ist - aber hier wird quasi reines Bisphenol in der Kategorie "Spielzeug" gelistet. Not cool.


    Epoxy Putty ist ein Reparaturmaterial für Notfälle, zum Modellieren sollte man das Zeug nicht verwenden, zumal es Alternativen gibt: Polymer Clays sind seit ca. 2006 frei von Phtalaten und es gibt ja noch Polyester, Silikone, Alginate, Ton und Gips. Wir modellieren hier mit 6 Modellbauern pofessionell und lediglich bei technischen Teilen (elctro-plating in heissen Bädern) müssen wir auf Epoxide zurückgreifen - für figurative Arbeiten braucht man kein Epoxy wenn man den Prozess von Modellieren-Abformen-Abgiessen beherrscht.
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    Was haltet ihr davon?
    Seitdem ich das gelesen habe, arbeite ich nur noch mit Handschuhen .
    Wie sieht das bei euch aus?
    Könnten mir die Chemiker verraten, ob normale Latexhandschuhe reiche, oder ob man da bessere braucht.
    Toxische Grüße,
    David

  • Hmmm. Krassser Beitrag. Ich modelliere immer ohne Handschuhe und dachte mir immer "Krebserregend ist's sicherlich, aber das ist ja heute auch schon der Salat - so what" :)


    Werde den Thread mal beobachten und wer weiss, vielleicht kann ich mich ja doch noch an Handschuhe gewöhnen bei der Verarbeitung. :rolleyes:


    Gruss, Ventar

  • Ich habe bisher auch immer das Green Stuff ohne Handschuhe bearbeitet. Roman Lapat von massive Voodoo hat auf seinem Workshop ganz deutlich gesagt, dass man besser Handschuhe nimmt. Er hatte bei Verwendung von Milliput wohl schon Leute, die Ausschlag auf der Hand bekommen haben.
    Werde das nach deinem Beitrag wieder deutlicher beherzigen, vielen Dank!

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  • Nachdenklich stimmt mich der Beitrag schon aber so recht vorstellen kann ich mir das nicht.
    Ich bin bisher immer davon ausgegangen, dass giftige Substanzen in Deutschland auszeichnungspflichtig sind und ich habe jedenfalls noch keinen schwarzen Schädel oder ein schwarzes X auf orangenen Grund auf Green Stuff Verpackungen gefunden.

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  • Handschuhe zum Schutz, Latex- einmalhandschuhe sollten reichen glaub ich, und zudem schränken sie die Bewegbarkeit quasi nicht ein. Auch gleich das richtige Ausziehen der Handschuhe üben ;)

  • Dass du wenn du den zweiten Handschuh auszieht, du nicht mit der mittlerweile ungeschützen anderen Hand einfach drauf packst. Dann war das nämlich umsonst ;)

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  • Handschuhe zum Schutz, Latex- einmalhandschuhe sollten reichen glaub ich,


    Wenn dann zwei Paar übereinander, das machen fast alle, die im Rettungs-/OP-Bereich arbeiten. Ein Paar kann bestimmte Stoffe durchlassen obwohl es nicht sollte und Löcher haben manche Handschuhe leider auch.



    Ansonsten glaub ich ohne richtige Quelle und Ahnung von Chemie kein Wort davon :D .

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  • Wenn dann zwei Paar übereinander, das machen fast alle, die im Rettungs-/OP-Bereich arbeiten. Ein Paar kann bestimmte Stoffe durchlassen obwohl es nicht sollte und Löcher haben manche Handschuhe leider auch.



    Ansonsten glaub ich ohne richtige Quelle und Ahnung von Chemie kein Wort davon :D .

    Bin aus der Chemie ;) Und Sani war ich auch ^^
    Als Sani war bei uns nur der Tipp zwei anzuziehen, damit man sie schneller wechseln kann, mit verschwitzter Haut kommt man schwierig rein, und im Labor gabs nur die Vorgabe ein Paar Handschuhe anzuziehen und unsere Firma (Pharmazie) hat viel Wert auf Betriebssicherheit gelegt :)


    Zitat

    Von Moatin_Fᴇɴʀɪs Dass du wenn du den zweiten Handschuh auszieht, du nicht mit der mittlerweile ungeschützen anderen Hand einfach drauf packst. Dann war das nämlich umsonst ;)

    Der Mann hats drauf ^^

  • Der Typ kommt mir übrigens wie ein Amazontroll (gibts so was?) vor...
    Die Rezensionen hören sich für mich nach "wenn ich Ahnung hab, muss das was ich von mir gebe wenigstens schlau klingen an..."

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    Danke :blush: Wer mal in nem Altenheim gearbeitet hat, wo ein Magen-Darm-Virus die Runde macht, lernst das spätestens dann, wenn die ersten Kolleginnen und Kollegen selber krank im Bett liegen^^

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  • Der Typ kommt mir übrigens wie ein Amazontroll (gibts so was?) vor...
    Die Rezensionen hören sich für mich nach "wenn ich Ahnung hab, muss das was ich von mir gebe wenigstens schlau klingen an..."

    Ach bitte, das wird doch sowieso das unwahrscheinlichste sein :D oder?

  • Ich bin mir nicht ganz sicher, woher der Rezensionsersteller seine Informationen bezieht, aber aus meiner Sicht ist das ganze nicht wirklich (bzw. nicht so wie er es beschreibt) ernst zu nehmen.
    In der Produktion so ziemlich jeden Artikels, den man im täglichen Leben braucht, werden irgendwo gesundheitsgefährdende Stoffe verwendet. Das Geheimnis liegt aber am Ende darin, dass diese ganz entfernt werden oder wenigstens so stark reduziert werden, dass sie keine Gefahr mehr darstellen.


    Sicher ist Bisphenol A gesundheitsschädlich. Allerdings gilt hier, was überall gilt: Die Dosis macht das Gift. Wenn die Mengenangaben von Bisphenol A in Greenstuff stimmen, die er angibt (ich bezweifel das stark), dann hätte wir auf 100 g Greenstuff 20 g BPA. Wenn man davon ausgeht, dass die Reaktionsprodukte (BPA und ein weiterer Partner) im richtigen Verhältnis zusammen geführt wurden und der andere Reaktionspartner genau so schwer ist, wie BPA, dann hieße das, weitere 20 g wären aus dem anderen Rohstoff, womit wir bei einer Greenstuff- Menge von 60 g wären. Wobei Zusatzstoffe nicht eingerechnet sind. Also entweder hat er seine Zahlen erfunden, oder er hat seine Probe direkt aus dem Rührbottich geholt, bevor das ganze noch gereinigt wurde :rolleyes:


    Das bischen Greenstuff, was ich ab und zu verwende, bearbeite ich mit bloßen Händen. Bisher hat es an mir keine bemerkbaren Schäden hervorgerufen :)

    >>Eine Zwergenarmee ist wie ein gut gearbeitetes Kettenhemd: Jeder
    Krieger ist ein eisenhartes Kettenglied, mit den anderen verbunden durch
    Pflicht, Ehre und Loyalität. Und wie ein Kettenhemd soll kein Schlag
    sie durchdringen, solange die Kettenglieder stark bleiben.<<
    - Zwergensprichwort -


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