Herdenstein - KFKA, Diskussionen, Heerschau und Geplauder

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    Eigentlich nicht so lange. :)


    Genau genommen war dies die Version, die ich ursprünglich im Kopf hatte. (Zumindest so ähnlich. Ich habe sie noch um ein paar zu komplizierte Wendungen und Vokabeln erleichtert.) Aber es ist natürlich weit einfacher die Geschichte so zu schreiben wie man sie im Kopf hat. Für den Wettbewerbsbeitrag musste ich sie eben ein wenig verstümmeln. Denn die Regeln sagen ja "keine bekannten Charaktere", "nichts was auf die Identität des Autors schließen lässt". Also mussten kurzfristig alle Namen raus und auch sonst hab ich eher versucht Worte wie "Tiermensch" oder "Gor" (etc.) aus dem Script zu streichen. Das hat der Lesbarkeit und Zugänglichkeit dann wohl eher keinen guten Dienst erwiesen. :dos: Aber es war eben Ende Januar und es sah mau aus, mit der Beteiligung. :)


    Mit der obigen Form bin ich zufriedener als mit der Anonymisierten. Deshalb wollt ich sie gern nochmal so hier teilen. Freut mich sehr, wenn sie einigen von Euch gefällt. :)



    Das Einzige was sich komisch anfühlt ist, dass mein Avatar den selben Namen trägt wie die Figur in der Geschichte. :D Ursprünglich dachte ich nicht dran Stories hier zu veröffentlichen. Deshalb war auch relativ schnuppe welchen Profil Namen ich wähle. Aber im Laufe der Bau- und Bemal-Aktionen um die Häuptlinge fühlte es sich halt richtig an auch ein wenig deren Hintergrund zu beleuchten. Und so kam's eben wie's jetzt gekommen ist. Mittlerweile ist der Charakter Merrhok nur noch Einer von Vielen. Aber er hatte eben einen recht ungewöhnlichen Hintergrund (für einen Tiermenschen) und bot sich deshalb an, um über ihn zu schreiben. Mal sehen ob er es nochmal zu etwas bringt. Ich weiß es nicht. Die Chance Großhäuptling zu werden, hat er zumindest verhauen.



    Danke für's Lesen und das feedback! :thumbup:

  • Die Verwendung von Begriffen wie Gor oder Tiermensch in einem Schreibwettbewerb in einem Warhammer Forum hätte man als "voraussetzbares Wissen" klassieren können. Meiner Meinung nach.


    Aber ob das Wissen um ein 40K-Charakter als vorausgesetzt gelten kann? Da ich viele alte White Dwarfs habe, sind mir auch die anderen GW-Systeme geläufig. Früher wurden Regeln und der Fluff ja wesentlich öffentlicher seitens GW dargelegt. Aber darf ich meinen Wissensstand auf die Leser übertragen?


    Durch zu sehr fokussieren auf die Nicht-Kenner verdirbt man auch den Kennern den Spaß. Leider! Für mich hat das Eintauchen in die Warhammer Welt auch immer etwas mit einem Puzzle zu tun gehabt. Ab dem Armeebuch der 2. Armee haben sich plötzlich Parallelen erkennbar gezeigt.


    Für die nächsten Wettbewerbe kannst Du also getrost Gor und Tiermensch schreiben. Erst, wenn AoS die Erinnerung an die Tiermenschen ins Private verdrängt hat, mußt Du das anpassen. :)

  • ach merrhok, ich mag es wie du deine Eskapaden deiner Jugend im Stile eines Fantasieromanes beschreibst.


    Naja und Großhäuptling werdet ihr beide irgendwann noch ;)

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    i know things and i don't drink ;)

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    Für mich hat das Eintauchen in die Warhammer Welt auch immer etwas mit einem Puzzle zu tun gehabt.

    Ganz genau so ging's mir auch immer. Und ich muss sagen, dass ich mich damit wohlgefühlt habe.


    Die (40K) Kurzgeschichten im White Dwarf wirkten damals auch hin und wieder etwas kryptisch auch mich. Aber man hat den Zugang dennoch gefunden, wenn man wollte. Das machte das Setting nur umso interessanter und gab ihm Komplexität und Tiefe. Deshalb fiel es mir recht leicht der Story Widerstand einige Holprigkeiten nachzusehen. Ich fühlte mich einfach an "damals" erinnert. Und zudem, wenn jemand in Deinem Kopf herumfuhrwerkt... Was sonst soll denn bitte dabei herauskommen außer abgehackten Gedankenfragmenten und wirren Zerrbildern der Realität? :hihi:


    Feilen kann man selbstverständlich an jeder Niederschrift. Soll und muss man aber nicht. :)


    Was die Zugänglichkeit angeht: Statistisch gesehen sollten 40K Stories es ja einfacher haben als Fantasy Geschichten. Denn es gibt einfach viel mehr 40K-Spieler... (... nur eben nicht in diesem Forum). Dieses Habitat hier spiegelt die theoretischen Gegebenheiten nicht sehr gut wieder. :D

  • @Merrhok: Tadaa ich hoffe die Liste gefällt dir und trifft das Thema der Tiermenschen den Überfall ganz gut.



    Ein dicker Nahkampfblock , 3 Unterstützende Blöcke. Möglichkeit sehr viel Druck zu machen, Gegnerische Beschussphase im ersten Zug unterbinden. Mobilität ist sehr gut vorhanden, in meinen Krallen. Das Thema von Überfallenden Tiermenschen kommt gut zur Geltung.
    Deine Leute sind schnell im Nk bei Bedarf, die Bestis können gut zuhauen und einstecken :) Du kannst Umlenken und Umlenker schnell rausnehmen - und ! KEINE MONSTER ODER MINOS! :)

    Ninth Age Playtester =]


    i know things and i don't drink ;)

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    Pervers. :D


    Aber irgendwie gut. Ich denke, wenn ich doch mal die Gelegenheit bekommen sollte (und das ganze Konzept nicht mit der 1.0 komplett über den Haufen geworfen wird) dann wird die mal getestet. :hihi:


    Übrigens, mehrere Stufe 1 Schamanen zu stellen ist voll Mode oder? So wie früher Jeder 'nen Stufe 4er hatte, seh ich heute verdammt oft mehrere Stufe 1er aufgestellt.




    Edit: Wäre übrigens das Erste Mal, dass ich Gargoyles einsetze. Bisher hab ich schon so oft drüber nachgedacht... Aber es hat (trotz Brüsten) nie gefunkt.

  • +2 aufs kanalisieren und der 0er der Wildwasser ist schon gut. +1 Stärke und Widerstand? !
    Trupp Gors damit wird schon unnett :)
    Selbst Wurfwaffen sind dann auf einmal, sehr sehr schmerzhaft...
    Und der Bestigorblock steht nur da und nimmt dem Gegner mal iwas weg :D +4 s und ein Widerstand sind schon unschön :D

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    i know things and i don't drink ;)

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    Jetzt würd' ich die Liste ja doch gern mal live im Einsatz sehen... :hihi:


    Hattest Du nicht auch ein paar Behufte? Oder war das Projekt (wieder) auf Eis? (Wenn nicht jetzt wieder mit denen anfangen, wann dann?)

  • Nur 4 Gors in Bearbeitung und nen Schamane. Digital derzeit Probleme...
    Ich bemale derzeit alles außer tm und Skaven Xd.


    Vllt kann ich die Liste im Club testen, wenn Fred wieder da ist ;)

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    Kapitel 11 – Der Kodex



    Die Herden hatten sich in Bewegung gesetzt und nutzten die uralten Wege ihrer Jagdgründe um an den Ort zu gelangen, den die Menschen das Middenland nannten. Die Pfade waren gut verborgen und wanden sich durch die gesamten Wälder der Alten Welt. Gurlaks Kriegsherde sollte dorthin gelangen ohne die Straßen und Wege der Menschen zu nutzen. Wenn alle lief wie geplant würde man sie nicht bemerken bevor es zu spät wäre und sie die Lande mit der stolzen Festungsstadt bereits gänzlich infiltriert hätten.


    Die Häuptlinge und die Stärksten unter den Gors hatten sich vor der Abreise mit Rüstungsteilen und Waffen vom Hort in der Nähe des Herdensteins ausgestattet. Diese Auserwählten hatten Gurlak die Treue geschworen und bildeten nun seine Leibwache. Sie würden das Leben ihres Großhäuptlings verteidigen bis zum Tod und an ihrer Treue gab es keinen Zweifel. Egal wie unerbittlich der Gorkampf der Häuptlinge unter dem Herdenstein auch gewesen sein mochte, die uneingeschränkte Treue gegenüber dem Stärksten unter ihnen war ein ungeschriebenes Gesetz. Denn die Zusammenkunft Stand unter dem Segen der Schamanen und war somit auch der Wille der Mächte des Warp. Kein einfacher Gor würde eine damit verbundene Schicksalsentscheidung in Frage stellen und so möglicherweise den Zorn der Mächte des Chaos auf sich ziehen wollen.


    Auch Hurrlok, Kwurhgor und Merrhok marschierten als Teil der Bestigor Leibgarde und erholten sich mit jedem Tag mehr von den Folgen des Kampfes. Turgok war die Ehre zugefallen Gurlaks Kriegsbanner in die Schlacht zu tragen. Die ledrig braune Standarte bestand aus Hautfetzen vieler Häuptlinge, welche die Herde der Schwarzhufe bereits vor Gurlak geführt hatten. Auf dem Weg durch das Unterholz der Jagdgründe lag das Banner auf einem der Wagen, welche zum Tross der Schamanen gehörten. Bratak lief dicht neben den grob zusammengeschusterten Holzwagen her und murmelte ununterbrochen unverständliche Worte in der Dunklen Sprache. Turgok hatte Gerüchte aufgeschnappt, nach denen die Schamanen während der Versammlung einen Dämon beschworen haben sollten, welcher nun in der Standarte gebunden sei. Bei dem Gedanken, ein Banner mit solch einem Wesen für seinen Großhäuptling in die Schlacht tragen zu dürfen, stellten sich den stattlichen Caprigor die Nackenhaare auf. Er musste herausfinden, wie mächtig der Dämon war und wie seine Präsenz sich auf ihn selbst und die Krieger der Herden auswirken würde. Vorher würde er keine ruhige Minute und keinen Schlaf finden können.


    Merrhok war indessen in sich gekehrt. Noch immer nagte es an ihm, dass der Feldzug, welcher von Shargah ersonnen, durch Kwurhgors Signalfeuer initiiert und schlussendlich durch ihn hätte angeführt werden sollen, nun Gurlak zu einer Legende machen würde. Shargah war jedoch ganz und gar ruhig geblieben und hatte Merrhok angewiesen es ihm gleichzutun. Das hätte er nicht erwartet. War ihr Plan nicht gescheitert? Wusste der alte Schamane etwas, was dem Häuptling entgangen war? Diese Fragen nagten ebenso an ihm wie die Flöhe in seinem Pelz und er nahm kaum etwas von der Umgebung war, als er in den Reihen der Bestigor durch die Wälder in Richtung des gemeinsamen Ziels voranstapfte.

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    Kapitel 12 - Der Spitzel



    Bhorgaz war wütend. Er mochte zwar als Teil von Kwurhgors Gefolge auf der Versammlung der Herden erschienen sein, aber seine uneingeschränkte Loyalität galt Gurlak. Nun hatte sein erwählter Häuptling zwar den Kampf der Herdenoberhäupter für sich entscheiden können, aber dem Geheimnis des alten Shargah und seines Schützlings war er noch immer nicht auf die Schliche gekommen. Und aus einem unerfindlichen Grund ahnte er, dass die Sache mit Merrhoks Niederlage im Gorkampf noch nicht ausgestanden war.


    Das einzig Ungewöhnliche was er bisher feststellen konnte war, dass sowohl Shargah, als auch Merrhok nicht mit dem Rest der Herden fraßen und sich stattdessen immer in die Lagerstätten des Schamanen zurückzogen. 'Hatten sie Angst, dass irgendwer ihr Fleisch vergiften könnte? Das konnte es doch wohl kaum sein.' Es waren immer dieselben Ungors, welche ihnen ihre Mahlzeiten heranschafften. Kleine gerissene Fieslinge, welche auf den Namen Schädelräuber oder Schädelsammler hörten. Sie waren flink und für ihre Art äußerst stark und furchtlos. Der alte Schamane musste von Sinnen sein, sie in seinem Zelt fressen zu lassen. Denn sie kamen erst wieder zum Vorschein wenn alles bis auf den letzten Rest verschlungen worden war. Bhorgaz verzog sein ziegenartiges Gesicht in Abscheu bei dem Gedanken, dass diese Unwürdigen sich in einem Zelt mit wahren Gors aufhielten und womöglich noch mit ihnen zusammen dort fressen durften. 'Das war gegen das Ranggefüge. Keinem Ungor sollte es erlaubt sein im inneren Kreis und unter Gors zu verkehren.' Er empfand die gesamte Situation als unhaltbar und beschloss, dass sie ein Ende finden müsse, genau wie diese ganze Geheimniskrämerei. Heute Nacht, so hatte er sich vorgenommen, würde er herausfinden was hinter den Lederhäuten dieses Schamanenzeltes wirklich vor sich ging.


    Nur wenig später tauchte die untergehende Sonne den Himmel über den Baumwipfeln in ein eigenartig rosafarbenes Licht, welches langsam in ein tiefes Orange überging. Die Herden machten an den zuvor von Spähern ausersonnenen und markierten Plätzen Halt und schlugen das Nachtlager auf. Shargah lief zusammen mit einigen Wachen und Trägern direkt hinter der Bestigor Kolonne und sein Zelt wurde somit ganz in der Nähe unter einem der mächtigen Laubbäume errichtet. Aus dem Augenwinkel hatte Bhorgaz bereits gesehen wie die Ungor Späher mit frischem Menschen- und Wildfleisch in der Unterkunft des Schamanen verschwunden waren. Keiner von ihnen hatte das Zelt wieder verlassen. Merrhok hatte sein Gepäck an der Lichtung, welche als Rast- und Feuerplatz für die Häuptlinge und Elite Krieger auserkoren worden war, abgelegt und schickte sich an den Ungors zu folgen.


    Bhorgaz entledigte sich ebenfalls seiner Habseligkeiten und heftete sich ihm, so unauffällig wie er es vermochte, an die Fersen. In einem günstigen Moment tauchte er in den Schatten des uralten Baumes und pirschte sich vorsichtig an die Zeltwand heran. Die Dunkelheit war mittlerweile beinahe vollends über das Lager hereingebrochen und verbarg den verschlagenen Gor vor unerwünschten Blicken. Merrhok war bereits seit einer Weile im Zelt verschwunden und Bhorgaz hatte vorsichtig einen Halbkreis um die lederne Behausung gezogen. Auf der Rückseite befand sich ein kleiner Riss, durch den Licht und dumpfe Geräusche nach draußen drangen. Im Inneren des Zeltes sah er, wie der junge Häuptling unter Schnauben und Grunzen große Stücke von angebratenem Wildfleisch verschlang. Bhorgaz stockte der Atem als er mit Entsetzen erkannte, dass sich die Ungors währenddessen das rohe Menschenfleisch einverleibten. 'Ein unfassbarer Frevel!' Ein Häuptling und eine Rotte Ungors in ein und demselben Zelt und der Gor fraß den minderwertigen Plunder, während diese Unwürdigen sich ungestraft die besten Stücke unter den Nagel rissen. 'Was im Namen der Dunklen Mächte ging hier vor?'


    'Das war falsch. Alles hier war falsch. Wenn er Gurlak hiervon berichten würde, wäre es aus mit Merrhok und diesen erbärmlichen Unhörnern. Sie würden allesamt von der Herde verstoßen und höchstwahrscheinlich bei lebendigem Leibe gefressen werden.' Gerade wollte Bhorgaz sich entfernen und seinem Großhäuptling von diesen Abscheulichkeiten berichten, da fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. 'Wo war der Schamane? Er sollte doch mit den Anderen im Zelt sein!?' Aus dem Dunkel zu seiner Linken drang ein undeutliches Flüstern an sein Ohr und der verschreckte Gor fuhr reflexartig in Richtung des Geräusches herum. Seine vom Licht irritierten Augen konnten in den Schatten kaum etwas erkennen und wie aus dem Nichts stob ihm blitzschnell eine Wolke von glitzernd schwarzem Staub in das erschrockene Bocksgesicht. Instinktiv versuchte er zu schreien, doch ihm blieb der Atem weg. Seine Knie wurden schwach, der Blick verschwamm und schließlich verschluckte ihn die Dunkelheit.


    ...

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    Kapitel 13 - Geheimnisse



    Der Morgen graute als Bhorgaz aus tiefem Schlaf und wirren Träumen erwachte. Sofort schossen ihm Erinnerungen an letzte Nacht in den Sinn. Er wusste es. Nun endlich wusste er Alles und er würde Großhäuptling Gurlak umgehend berichten was er über den alten Shargah und dessen Häuptling in Erfahrung gebracht hatte. Ein wohliges Gefühl der Vorfreude und befriedigter Neugier breitete sich in ihm aus und auf seinem verzerrten Maul zeichnete sich so etwas wie ein wissendes Lächeln ab.


    Gurlak grübelte indes über die weiteren Schritte des bevorstehenden Marsches. Im Laufe des Tages würden sie eine der großen, von den Menschen angelegten Landstraßen kreuzen müssen. Wären sie eher aufgebrochen hätte Hoffnung bestanden, dass anhaltender Schneefall die Spuren der Herden über den Weg hätten verdecken können. Aber mittlerweile war jeglicher Schnee getaut und der weiche, feuchte Boden drohte den Vormarsch der zahlreichen Behuften frühzeitig an den Feind zu verraten.


    Die feuchtigkeitsschwangere Morgenluft machte Gurlak Hoffnung. Es roch nach Regen. Mit etwas Glück und ein wenig Hilfe der Dunklen Mächte würden seine Herden trotz Allem unbemerkt unter den Augen der Menschen hindurchschlüpfen und das Herz des Drakenwaldes betreten. Er würde umgehend mit Bratak und dem Rat der Schamanen sprechen. Ihr Beistand in dieser Sache könnte von entscheidender Bedeutung sein.


    Ghorhok sah sofort, dass Gurlak tief in Gedanken versunken war. Irgendetwas beschäftigte den mächtigen Großhäuptling und er schien kaum wahrzunehmen was um ihn herum vor sich ging. Die Truppen packten zusammen, beluden die Lasttiere und machten sich marschbereit. Gurlak erhob sich und gerade wollte Ghorhok ihm entgegentreten, als Bhorgaz Schlangenauge sich hastig an ihm vorbeidrängelte, direkt auf den Großhäuptling zuhielt und auf ihn einredete. Ghorhok konnte nur Fragmente verstehen, aber Bhorgaz sprach von 'Neuigkeiten', es sei 'dringend' und einem 'Konkurrenten'. Gurlak fletschte erregt die Zähne und wies mit einer Geste seines mächtigen, gehörnten Schädels über seine linke Schulter. Unversehens wandten die Beiden sich um und verließen die Lichtung in Richtung der nächstgelegenen Baumreihe. Ghorhok spürte wie sich sein Gedärm zusammenzog und der Blick des massigen Caprigors wurde augenblicklich finster. Er ahnte nichts Gutes und hoffte inständig, dass es sich um einem dummen Zufall handelte und Schlangenauge gerade von einem anderen Gor sprach.

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    Kapitel 14 - Geheimnisse II



    Gurlak musterte Bhorgaz mit einem misstrauischen, bohrenden Blick. Hätte seine Kapuze nicht den Großteil seines Gesichtes und seiner Augen verdeckt, hätte Bhorgaz es wohl mit der Angst zu tun bekommen. So aber schob er seinen Bocksschädel verschwörerisch nahe ans Ohr des großen Anführers und flüsterte ihm leise zu. Er verriet ihm alles was er letzte Nacht erfahren hatte. Bis ins Detail schilderte er, wie er dem Agitator Merrhok zum Zelt von dessen Schamanen gefolgt sei und unbemerkt auf der Rückseite einen Blick ins Innere der Unterkunft habe erhaschen können. Er erzählte ihm, wie der junge Häuptling immer wieder Ungors in Shargahs Zelt rufen würde, welche Menschen- und Wildfleisch mit sich brächten, wie diese Ungors mit dem Wildfleisch bestochen würden um dem Schamanen im Anschluss für Blutrituale zur Verfügung zu stehen. Keine tödlichen Riten, aber solche, welche den jungen Häuptling in Kombination mit dem rohen Menschenfleisch stärken sollten, um früher oder später den Platz an der Spitze der Herden einnehmen zu können. Er ließ seinen Meister ebenfalls wissen wie behutsam er vorgegangen sei, und dass niemand ihn bei seiner Entdeckung bemerkt habe. Er sei im Anschluss sofort ins Lager zurückgekehrt, habe seinen Herrn aber nicht gleich finden können, sodass er heute Morgen erst Bericht erstatten konnte.


    Gurlak schnaubte abfällig und der Gedanke an den Geschmack von rohem Menschenfleisch ließ die rote Wut in ihm aufsteigen. Bhorgaz spürte wie es in seinem Meister kochte und senkte seinen Schädel in einer unterwürfigen Geste. Der Großhäuptling war ungehalten aber nicht sonderlich überrascht. Solcherlei Rituale waren keine Seltenheit unter Seinesgleichen. Kein Wunder dass Merrhok ihn nicht hatte besiegen können, wenn sie die Ungors am Leben ließen und nicht vollends als Opfer an die Dunklen Mächte darbrachten. Der Ritus war einfach nicht stark genug. Gegen einen so mächtigen Gor wie ihn würde Merrhok mit solch kläglichen Versuchen keinen Erfolg haben. In jedem Fall war es gut, dass Bhorgaz den beiden Emporkömmlingen endlich auf die Schliche gekommen war. Immerhin konnte Gurlak nun sicher sein, dass er keine ernsthaften Befürchtungen gegenüber Shargah und seinem Auserwählten zu hegen brauchte.


    Immer noch mit dem Anflug eines Blutrausches kämpfend schweifte Gurlaks Blick über das Lager, welches in geschäftiger Aufbruchsstimmung war. Nur Einer stand seltsam still an Ort und Stelle und wandte sich schnell ab als Gurlak seinen Blick erwiderte. Ghorhok setzte sich umgehend in Bewegung und brüllte seine Ungors an schneller zu packen. Die verängstigten Lakaien stoben auseinander und gaben sich Mühe beschäftigt auszusehen. Keiner von ihnen hatte große Lust dem Zorn ihres wütenden Herdenoberhauptes zum Opfer zu fallen.


    Gurlak beobachtete den als Bronzehuf bekannten Caprigor mit Argusaugen. Er konnte förmlich riechen wenn mit einem seiner Untergebenen etwas nicht stimmte. Nur was es genau war, das da im Argen lag, wusste er noch nicht und sein in Wallung geratenes Blut machte es nicht einfacher darüber nachzusinnen. In jedem Fall würde er Ghorhok in nächster Zeit im Auge behalten. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sich ihre Natur durchsetzen und die Beiden aneinandergeraten würden.

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    Kapitel 15 - Wut



    Ghorhoks Imponiergehabe ging auch an Hurrlok nicht unbemerkt vorüber. Die vom Gorkampf halb lose geschlagenen Zähne in dessen Oberkiefer hatten sich gerade erst wieder halbwegs fest in ihre Fassung gesetzt, da dürstete es den jungen Bestigor bereits wieder nach einer Auseinandersetzung. Er fragte sich, wer dieser in Bronze gekleidete Bock eigentlich war. Er hatte nicht am Kampf um die Führung der Herden teilgenommen und dennoch verhielt er sich hier und jetzt wie das Alpha-Tier, welches zweifellos in ihm zu stecken schien. Hurrlok hatte nicht übel Lust ihn in den Staub zu schicken und den Anwesenden zu zeigen wer hier das Sagen haben sollte. Ein kurzer Blick auf Gurlak verriet ihm, dass Dieser zwar innerlich am Kochen zu sein schien, aber er machte keine Anstalten Ghorhok entgegenzutreten.


    'Schwach', ging es Hurrlok durch den Kopf als Ghorhoks Brüllen ihn unvermittelt wieder aus seinen Gedanken riss. Seinen Kopf in Richtung des Schreies drehend, traf sein Blick genau den des Bronzehufs. Dieser funkelte ihn mit gesenktem Haupt an. Er atmete schwer und sein mit Tätowierungen übersäter Oberkörper hob und senkte sich unter tiefen Atemzügen. Er hatte sich in Rage gebrüllt und suchte nun ein Ventil um dem aufgebauten Druck nachzugeben. Mit Hurrlok war er dafür genau an den Richtigen geraten.


    Der junge Bestigor zog verächtlich die Lefze hoch und entblößte so seine gelblichen Fangzähne. Gleichzeitig entspannte er seine rechte Hand und der schwere Kopf seiner Zweihandaxt senkte sich langsam in Richtung Boden, sodass ihm der hölzerne Schaft der Waffe nach und nach durch die Finger glitt, bis zu den Lederriemen des Handgriffs. Der Hebel seines Schlagarmes verlängerte sich so mit bedrohlicher Bedächtigkeit. Jeder der anwesenden Zuschauer verstand diese Geste und war sich bewusst, dass hier gerade ein kochend heißer Topf dabei war zu bersten und schlussendlich unkontrolliert zu explodieren.


    Ghorhok ließ dies nicht unbeantwortet und schnaubte kraftvoll durch seine Nüstern, bevor er sich mit geballter Faust auf die nackte, verschwitzte Brust schlug. Eine der an seiner Halskette befindlichen Wolfsklauen geriet unter die mit voller Wucht geführte Pranke und grub sich tief in seinen Brustmuskel. Augenblicklich durchfuhr ein ekstatischer Schmerz seinen Körper. Adrenalin schoss ihm durch die Blutbahnen und elektrisierte den mächtigen Caprigor bis in die verfilzten und stinkenden Haarspitzen. Ein dünner, roter Blutfaden lief über das Slaanesh Tattoo auf seiner Brust und verschwand unter der bronzenen Panzerplatte, welche seinen Bauch bedeckte. Sein stinkender Atem beschleunigte sich und seine Augen wurden von einem beängstigenden Glühen erfüllt. Ghorhok war endgültig im Blutrausch und es gab nur eine Richtung in diesem rot pulsierenden Tunnel der Gewalt und der Ekstase, ...



    ... vorwärts.

  • Ui den Zustand von Ghorhoks Stimmung kenne ich nur zu gut vom Autofahren wenn wieder viele Sonntagsfahrer unterwegs sind. Dann beschleicht auch mich als grundsätzlich friedliebenden Menschen regelmäßig die Urwut.

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    Kapitel 16 - Blut und Tränen



    Gurlak entfuhr ein gewaltiges und markerschütterndes Brüllen. Die rote Wut stieg aufs Neue in ihm auf. Seine Nüstern und Lippen bebten unter dem Dröhnen seines Schreies. Weder wollte er, dass seine besten Krieger sich unmittelbar vor einer Schlacht gegenseitig zerfleischten, noch konnte er zulassen, dass sie sich in so einer Situation durch Rangkämpfe vor Aller Augen aus seinem Schatten erheben würden.


    Von einem Moment auf den Anderen hatte er die ungeteilte Aufmerksamkeit der Herde. Es waren in erster Linie Angst und Ehrfurcht, die den Blick der Behuften von Ghorhok und Hurrlok lösten und hin zu Gurlak lenkten. Lediglich die beiden Streithammel starrten sich weiterhin unverwandt und geistesabwesend gegenseitig in die Augen. Sie schienen sichtlich unbeeindruckt von Gurlaks Machtgebärde. Wutentbrannt stapfte der Großhäuptling auf die Beiden zu, seine zwei Handäxte fest umklammert. Als Ghorhok und Hurrlok selbst auf halber Strecke keine Anstalten machten voneinander abzulassen oder auch nur im Ansatz Respekt vor ihrem Anführer zu zeigen, schleuderte dieser die Axt in seiner Rechten in Richtung der Beiden. Mit dem schmatzenden Geräusch feuchter Erde und dem Kratzen kleiner Steine grub sich das krude Beil tief in den Boden zu Füßen der störrischen Emporkömmlinge.


    Hurrlok zuckte nur kurz und unmerklich angesichts dieser unerwarteten Reaktion von Seiten seines Herrn. Das Nächste was er wahrnahm, war das Blatt von Gurlaks zweiter Axt, welches mit der flachen Seite in sein Gesicht schmetterte und ihn unsanft zu Boden schickte. Er schluckte zwei seiner Zähne und blieb ohnmächtig liegen. Ghorhok bekam Gurlaks Huf direkt in den Bauch. Der Bronzepanzer fing einen Großteil der Wucht ab, aber dennoch knickte er ein. Genug, um mit seinem nach vorn schnellenden Gesicht ein ideales Ziel für einen Kopfstoß von Gurlaks mächtigem Schädel zu werden. Knochen knackten und Ghorhok schossen Tränen in die Augen. Seiner Sicht und dem Gleichgewicht beraubt, hatte er seinem Herrn nichts mehr entgegenzusetzen. Gurlak trat ihm seitlich gegen das Knie, sodass er zusammensackte und ließ auch ihn die flache Seite seines Axtblattes schmecken. Es war schneller vorbei als es begonnen hatte.