Halbjahresbericht die Zweite - eine Sachdiskussion (ohne Flamen, Trollen, beleidigen und anderen die Schippe auf den Kopf hauen)

    • Offizieller Beitrag

    Merrhok, um deine Frage mal zu beantworten :D


    Ich bin daran interessiert, da ich wissen will ob die Spaltung der Community, die Einstellung des Supports und das "Verdrängen" eines wundervollen Spiels GW überhaupt etwas gebracht hat oder ob das alles letztendlich vollkommen sinnlos war.

    Hm... Das kann ich sogar ein Stück weit nachvollziehen.


    (Aber das Glück werden wir darin dennoch in keinem Fall finden.) :|

  • Dazu kommt, dass GW Jahre im Voraus arbeitet. Die Kosten zur Entwicklung von Age of Sigmar sind grösstenteils vor Jahren angefallen. Jetzt sollte eigentlich die Zeit sein, wenn die harte Arbeit Früchte trägt.


    Hi Shurion,


    Hast du dafür Belege? Weil eigentlich funktionieren AGs so nicht. Man nimmt keine Kosten auf bevor sie anfallen. Man deklariert solche Kosten als Forschungskosten und wartet bis der Verkauf startet und aktiviert sie dann als Projekt.

  • Hi Shurion,


    Hast du dafür Belege? Weil eigentlich funktionieren AGs so nicht. Man nimmt keine Kosten auf bevor sie anfallen. Man deklariert solche Kosten als Forschungskosten und wartet bis der Verkauf startet und aktiviert sie dann als Projekt.


    Figuren werden im Voraus gefertigt, wie du bis vor kurzem der Prägung entnehmen konntest. Und da niemand für Lau arbeitet entstehen die Kosten eben dann, wenn sie entstehen. Wie man dir bestätigen kann gibt es einen 5 und einen 10 Jahres Plan (zumindest wars um 2010 noch so). Die Leute die die Miniaturen entwerfen und die Regeln schreiben wollen bezahlt werden, wenn die Arbeit abgeliefert wurde. Bzw. da sie fest angestellt sind (zumindest theoretisch, über GWs Neigung Leute einfach so zu entlassen wurde ja schon gesprochen) sind ihre Kosten eben konstant.


    Ich vermute mal sowas wie Forschungsarbeit betreibt GW zwar auch, aber da gehts mehr um neue oder verbesserte Verfahren in der Spritzgusstechnik, wo sie für einige durchaus wertvolle Patente verantwortlich sind. Die Kosten für das entwerfen und produzieren von neuen Figuren dürften unter Operating expenses fallen.


    Deine Aussage finde ich da irgend wie unpassend. Im Geschäftsbericht findet sich kein großer Punkt, der irgend wie in richtug Forschung ginge, oder ich sehe ihn nicht. Fühl dich freigestellt ihn mir zu zeigen =) Was ich sehe sind die gewaltigen Operating expenses, und da neue Miniaturen entwickeln, produzieren und verkaufen den Kern von GWs Operating darstellt... Vllt findest du in den Zahlen ja irgend was was auf hinausgezögerte Kosten hinweist?

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  • Hi,


    Die Leute werden bezahlt, aber die Kosten werden nicht ausgewiesen sondern als Projekt für Anlagen in Bau in die Bilanz gestellt. Es gibt ein Unterschied zwischen einer Gehaltsauszahlung und den Gehaltskosten, das meinte ich damit.

  • Hi,


    Die Leute werden bezahlt, aber die Kosten werden nicht ausgewiesen sondern als Projekt für Anlagen in Bau in die Bilanz gestellt. Es gibt ein Unterschied zwischen einer Gehaltsauszahlung und den Gehaltskosten, das meinte ich damit.


    Ah, ok, damit kann ich mehr anfangen. Ich hab beim drüberlesen keinen solchen Posten entdecken können, aber auch der kann natürlich unter operating expenses fallen.

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  • Ja tut mir leid ich wollte hier keinem mit BWL rumgeeier kommen :D


    Aber sobald du etwas in den Operating expenses hast, reduziert es deinen Gewinn. Darum versuchen Firmen in der Regel sich eine gute Story einfallen zu lassen, Kosten nach hinten zu verschieben. Die Story dient dann den Wirtschaftsprüfern, da die normalerweise draufhinweisen, dass Kosten in der Periode in der sie anfallen auch ausgewiesen werden müssen. Aber im Falle von einer Produktneuentwicklung z.B. sammelt man dann die ganzen Posten und erklärt sie zum Projekt XY. Diese Posten werden dann separat gesammelt und irgendwann, meist dann wenn auch Umsatz durch sie generiert wird, aktiviert. Aktivieren heißt hier, dass sie in das Anlagevermögen gehen, da sie einen permanenten Gegenwert im Unternehmen erzeugen (Design, Patente etc.) und werden dann über 5 Jahre abgeschrieben. Erst dann sind sie Teil der Operating Expenses. Die Operating expenses sind die total operating costs = personnel, depreciations und others.

  • Ja tut mir leid ich wollte hier keinem mit BWL rumgeeier kommen :D


    Aber sobald du etwas in den Operating expenses hast, reduziert es deinen Gewinn. Darum versuchen Firmen in der Regel sich eine gute Story einfallen zu lassen, Kosten nach hinten zu verschieben. Die Story dient dann den Wirtschaftsprüfern, da die normalerweise draufhinweisen, dass Kosten in der Periode in der sie anfallen auch ausgewiesen werden müssen. Aber im Falle von einer Produktneuentwicklung z.B. sammelt man dann die ganzen Posten und erklärt sie zum Projekt XY. Diese Posten werden dann separat gesammelt und irgendwann, meist dann wenn auch Umsatz durch sie generiert wird, aktiviert. Aktivieren heißt hier, dass sie in das Anlagevermögen gehen, da sie einen permanenten Gegenwert im Unternehmen erzeugen (Design, Patente etc.) und werden dann über 5 Jahre abgeschrieben. Erst dann sind sie Teil der Operating Expenses. Die Operating expenses sind die total operating costs = personnel, depreciations und others.


    Man kann ruhig mit seinem Wissen 'rumeiern' wenns passt. Überhaupt kein Problem =)


    Wann auch immer diese Kosten anfallen, sie sollten sich aber nicht negativ auf den Umsatz auswirken, oder? Und selbst wenn du die durch das Projekt entstandenen Kosten erst 'abrechnest' wenn das Projekt erscheint - da du etwas neues hast, sollte dein Umsatz doch steigen, wenn es gut ankommt, nur der Profit spiegelt das am Ende nicht unbedingt wieder?

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  • Das ist richtig der Umsatz ist davon nicht betroffen.


    Umsatz ist das was dir deine Kunden überweisen oder versprechen zu überweisen. Das weist man sofort aus, Kosten verzögert man, damit die Spanne also der Gewinn größer erscheint. Das was ich beschrieben habe, ist auch nicht sonderlich intuitiv. Man würde ja, wäre es der eigene Laden, die Kosten wenn sie entstehen ausweisen und ausgleichen udn dann zusehen das neues Geld reinkommt indem man gut haushaltet und wirtschaftet. Aber eine AG oder generell Unternehmen mit Anteilseignern ticken da etwas anders. Da zählt was kurzfristig unterm Strich steht und wieviel Dividende man kriegt.


    Dieses kurzfristig ausgerichtete Denken in Unternehmen ist auch der Hauptkritikpunkt seit den 80ern an "denen da oben". Denn häufig führt das Ausrichten von Unternehmen auf kurzfristige Ziele zu Raubbau an der Substanz und am Ende eben immer zu Lasten der Angestellten.


    Früher hätte man ein Unternehmen, was weniger Umsatz in seinen Läden macht und dadurch Leute entlassen muss nicht erfolgreich genannt, aber jetzt schon. Siehe den Halbjahresreport ;)


  • Du meinst dass sich das Unternehmen selbst erfolgreich nennt. GW betont immer wieder seine auf langfristigkeit ausgelegte Strategie. Auf lange sicht betrachtet find ich den Erfolg da eher mässig. Man würde meinen, dass Erfolg letzten Endes Wachstum bedueten würde, nicht einen Rückgang der Verkäufe. Ist ja auch nicht nur in den Läden zurückgegangen. Es wurden insgesamt 15% weniger Umsatz mit Miniaturen gemacht, Mailorder, Einzelhändler und Ladenkette zusammen.

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  • Ja da ist eben der Unterschied, ob ein Unternehmen einer Person gehört oder einer AG.


    Wären du oder ich da Chef, würden wir ja auch anders denken, dann ginge es um den Unterhalt der eigenen Familie, aber auch um die Angestellten. Also wäre es eher zu befürworten, Läden personell zu verstärken statt den Onlineshop auszubauen etc. Strategie richtet sich eben nach Interessen

  • @Brujah01


    Warum sollte ich einen höheren Gewinn ausweisen als ich tatsächlich habe ?
    Welchen Vorteil bringt das einem Unternehmen ?

    Ich bin das Schwert in der Dunkelheit. Ich bin der Wächter auf den Wällen. Ich bin das Feuer das in der Kälte wärmt, das Licht das den Morgen bringt, das Horn das die Schlafenden weckt, der Schild der das Reich der Menschen schützt. Ich weihe mein Leben und meine Ehre der Nachtwache, für diese Nacht und alle Nächte die kommen werden

  • @Brujah01


    Warum sollte ich einen höheren Gewinn ausweisen als ich tatsächlich habe ?
    Welchen Vorteil bringt das einem Unternehmen ?


    Du bis in einer AG deinen Aktionären und dem Aufsichtsrat rechenschaftspflichtig.

    Ich bin das Schwert in der Dunkelheit. Ich bin der Wächter auf den Wällen. Ich bin das Feuer das in der Kälte wärmt, das Licht das den Morgen bringt, das Horn das die Schlafenden weckt, der Schild der das Reich der Menschen schützt. Ich weihe mein Leben und meine Ehre der Nachtwache, für diese Nacht und alle Nächte die kommen werden

  • Es wird so gemacht und zwar in jedem Unternehmen.


    Ein gutes Ergebnis Heute ist mehr wert als eins von Morgen. Und heute gutes Resultat zu melden macht dich beliebter in Kombination mit Unwägbarkeiten morgen , also heute schon niedrig zu reporten und trotzdem die Ungewissheit für morgen zu haben.


    Glaub es mir oder tus nicht, ich kann verstehen dass das schwer nachzuvollziehen ist. Aber es gibt ganze Berufszweige die sich mit diesem Problem befassen:


    Controller - das sind Die die sich clevere Gründe ausdenken dafür


    Wirtschaftsprüfer - Die die versuchen dieses Vorgehen möglichst auszuschließen


    Außerdem suggeriert deine Formulierung, dass man etwas schlechtes tut. man zeigt kein höheren Gewinn als man tatsächlich hat, man entzerrt zeitlich nur den Zeitpunkt der gemeldeten Umsätze und der entstandenen Kosten.



    Anschließend kann es dann wieder dazu kommen, dass man das Ergebnis reduziert um weniger Steuern zahlen zu müssen. das wird dann aber nicht über die Kosten erledigt, sondern über Rückstellungen und Abgrenzungen um das "überschüssige" Resultat im Vorfeld einem Zweck zuzuführen. Dann kann man seinem Board / Aktionären erzählen, dass das Resultat etwas niedriger ist, aber dafür hat man Reserven für harte Zeiten gebildet. Die kommen dann ja auch prompt, wegen dem oben beschriebenen Effekt und im Ergebnis sehen die, dass man total clever gehaushaltet hat und irgendein CFO kriegt ein Bonus.

    • Offizieller Beitrag

    Warum sollte ich einen höheren Gewinn ausweisen als ich tatsächlich habe ?

    Genau genommen wird dies nicht gemacht. Der Gewinn wird nicht höher angegeben als er ist. Er erscheint nur für den Augenblick der Bilanz höher, weil die Verrechnung gewisser Kostenstellen (z.B. durch Verpackung in "Budgets") vertagt bzw. verzögert wird. Das heißt aber weder, dass sie nicht da sind noch, dass Etwas höher oder niedriger angegeben wird als es ist. Das Einzige was sich ändert, ist der Zeitpunkt der Veröffentlichung einer Information. (Und das kann viel ausmachen.)



    (Edit: Äh, ja... Brujah hat's ja quasi auch - mit anderen Worten - gesagt. Hätt' ich wohl vorher komplett lesen sollen... :tongue: )

  • Willkommen im Informationszeitalter. ^^


    Wenn man dann noch bedenkt, dass die Art und Weise, wie etwas "erscheint" und sich darstellt, eine derart enorme Auswirkung hat, einfach nur weil Leute etwas "glauben" zu wissen...siehe Aktienkurse, beim Bericht eines Unternehmens. Ein zu erwartender Profit von ca. 16 Millionen Pfund würde zumindest bei mir nicht bewirken, dass ich die Aktie für weniger wert halte...aber ich hab ja auch keine Ahnung von dem Kram...den Göttern sei Dank, sag ich da nur. ^^

    • Offizieller Beitrag

    Aktienkurse sagen über den Wert oder die Leistung(sfähigkeit) eines Unternehmens absolut gar nichts aus. :)


    Man kann daraus lediglich ablesen, wie viele Teilhaberschaften gerade in Händen von Anlegern sind und wie viele nicht. Dabei ist z.B. die Anzahl der einzelnen Schnipsel (Aktien am Markt) nur einer von vielen, für den Kurs, ausschlaggebenden Faktoren. Man kann es eher als ein Gute-Laune-Barometer (mit Bezug auf die Firma) verstehen. So etwas wie die Scores auf der imdb. :winki:

  • Ganz genau. ^^


    Drum laß ich mich da auch nie auf irgendwelche Spekulationen über ein Unternehmen ein, wenn die Einschätzung auf dem Aktienkurs oder dessen Verlauf basiert. Zum einen, weil ich zu wenig drüber weiß, zum anderen, weil ich weiß, dass der sich nicht unbedingt aus relevanten Informationen ableitet. :tongue:


    Aber interessant ist es schon. Finanzdinge können durchaus spannend sein...zumindest, wenn die eigene Zukunft nicht zu sehr davon abhängt. Das ist ein Parkett, das ich dann lieber meide. :P

  • Ein zu erwartender Profit von ca. 16 Millionen Pfund würde zumindest bei mir nicht bewirken, dass ich die Aktie für weniger wert halte...aber ich hab ja auch keine Ahnung von dem Kram...den Göttern sei Dank, sag ich da nur. ^^


    Je nach Firma, bei mir auch nicht. Wäre es Apple, dann vllt schon. Ein zu erwartender Profit von unter 16 Millionen, wenn 17,5 prognostiziert waren, aber schon. Auch eine geringere Gewinnausschüttung ist nicht unbedingt etwas was Freudentränen und Zuversicht in den Aktionären auslöst. Nicht schwer zu sehen wieso das auf die Stimmung drückt.


    Merrhok: Aktienwert hat durchaus einiges mit dem Wert der Firma an sich zu tun. Ein niedriger Aktienwert macht dich gegenüber feindlichen Übernahmen hin angreifbarer. Er sagt nichts über die Werte der Firma aus, das stimmt wohl. Auch nichts über ihre Leistungsfähigkeit. Für eine AG ist ein niedriger Aktienwert aber nur bedingt erstrebenswert. Er sagt auch etwas drüber aus, wie viel Vertrauen man in die aktuelle Führung der Firma hat. Natürlich muss man für diese Übernahme auch immer erst jemanden haben der die Firma haben will.


    Ich würde daher doch einen geringfügigen Unterschied zu scores auf imdb festhalten. Von letzterem hängen nicht so viele Jobs ab. Sollte GW wegen eines niedigen Aktienkurses 'gefressen' werden werden alle Retailangestellten vermutlich ihren Hut nehmen dürfen. Die Ladenkette ist dann nämlich vermutlich das erste was verschwindet.

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