(Regierungs-)Politiker sein ist echt ein undankbarer Job. Ich sehe das Problem einfach darin, dass man für alles Geld braucht, aber die Generierung neuen Kapitals immer schwieriger wird. Irgendwas bleibt dann auf der Strecke.
Was man der Politik (nicht in Deutschland, sondern weltweit) vorwerfen kann, ist, dass niemand einen Systemwechsel anstrebt. Diejenigen, die das tun, sind dann halt Extremisten, gerade die Linke (also die Partei) in Deutschland.
Dass die AfD nicht in die Regierung kommen sollte, sehe ich auch so. Nicht, weil sie populistisch sind, das ist die Bundeskanzlerin in einem gewissen Definitionsrahmen meiner Meinung nach auch, so oft wie sie erst die Stimmung in der Bevölkerung prüft, bevor sie sich positioniert, um sich dann in dieser Position zu profilieren, bzw. es zu versuchen. Beispiel Flüchtlingskrise, wo es nach anfänglicher Euphorie in der Bevölkerung (die zahlreichen "Bahnhofsklatscher", von mir nicht abwertend gemeint) "Wir schaffen das" hieß (hat mich an Obamas "Yes, we can" erinnert, was ja irgendwie positive Bezüge herstellen sollte, wegen erster schwarzer Präsident der USA etc.), um dann von einer europäischen Lösung der Probleme zu reden (welche Grenzschließungen waren, nur Deutschland musste den so abwertend benannten "nationalen Alleingang" starten) um schließlich in einem "Knebelvertrag" mit der Türkei zu landen, um uns die Flüchtlinge von Hals zu halten. Jetzt tanzt uns der Erdogan schön auf der Nase herum. Geschieht uns recht.
Übrigens, als der Satz "Wir schaffen das" fiel, war die AfD bei 4%, wenn die AfD populistisch ist, dann sind es die Regierungspartei mindestens ebenso.
ALLERDINGS: Wer mit dem Programm der AfD argumentiert, geht gewissen Punkten aus dem Weg (ob bewusst oder nicht), nämlich, mMn vor allem der Tatsache, dass die AfD wohl niemals nie in eine Koalition mit einer anderen Partei gehen wird (Gründe sind wohl offensichtlich) und wohl auch niemals irgendwo die absolute Mehrheit erreichen wird (zum Glück?). Viele Politiker sprechen jetzt davon, die Politik der AfD inhaltlich anzugreifen. Das ist zwar schon mal besser, als die Partei zu Verteufeln, allerdings sollte mMn erstmal in den eigenen Reihen nach Fehlern gesucht werden.
Nach den Landtagswahlen in RLP, BW und SA gab es ja genug Umfragen, die den Protestwahl Charakter bei den allermeisten AfD-Wählern bestätigt haben. Von Seiten der Politik sind Verweise auf das AfD-Programm mMn einfach Versuche, den eigentlichen Problemen auszuweichen.
Zum Thema Patriotismus nochmal, ich sehe den durchaus zweischneidig: Ich denke mal, wenn die Amis nicht so patriotisch wären, hätten die schon bald/längst einen zweiten Bürgerkrieg. Arm gegen Reich, Schwarz(+Hispanics?) gegen Weiß, wie auch immer. Ein Freund von mir sagte mal sinngemäß einen Satz, der mich zum Nachdenken brachte: "Der american dream ist das Opium für das amerikanische Volk. Da wählen sogar die Ärmsten der Armen Clinton, weil, wenn sie es dann mal vom Tellerwäscher zum MIllionär geschafft haben, dann profitieren sie davon." Schlüsselwort ist das "wenn" im zweiten Satz.
Ist da der Patriotismus jetzt insgesamt gut oder schlecht?
@DickerOrk, wenn du schon die Empfehlung aussprichst, nicht die AfD zu wählen, mach mal einen Vorschlag, wen man wählen sollte?