Seid ihr patriotisch?

    • Offizieller Beitrag

    Stolz kann ich nur für etwas empfinden was ich aus eigener Kraft erreicht habe.

    Das sehe ich hier immer wieder in der Art.... Das habt ihr doch irgendwo gelesen/gehört und noch nie drüber nachgedacht. :D
    Aber Spaß beiseite, ich halte das für eine falsche Aussage und zwar bei so ziemlich jedem der sie trifft.
    Es völlig normal stolz auf andere Menschen zu sein. Wenn meine Frau eine schwere Boulderroute 30mal probiert und dann schafft, bin ich sehr stolz auf ihre Leistung. Und ich würde mich schäbig fühlen es nicht zu sein. Empfindet ihr tatsächlich keinen Stolz auf Leistungen von Menschen die euch etwas bedeuten? Euer Kind lernt laufen und ihr seid nicht stolz? ?( Ehrlich?


    Stolz auf das Land ist sicher etwas abstrakter, aber er funktioniert. Vieleicht definiert ihr ja "Stolz" etwas anders, also als etwas das man nur auf Eigenleistung beziehen kann. Aber ich denke wurde von seinen Eltern schon mal gesagt, dass sie stolz auf einen sind. Und umgekehrt wäre man auch stolz auf seine Eltern, wenn sie etwas besonderes leisten.
    Diese Kette läßt sich tadellos auf Großeltern und Freunde ausweiten. Je geringer der Bezug zur Person, desto geringer ist sicher auch der empfundene Stolz. Daher eben etwas abstrakt, dass mit dem Nationalstolz. Aber ich glaube immernoch, dass eigentlich viele hier "Patrioten" sind, aber vor dem Begriff zurück scheuen oder ihn als etwas schlechtes definieren. Ich selber würde mich zum Beispiel nicht als Patrioten bezeichen, wenn ich aber drüber nachdenke, kann ich nicht umhin festzustellen, dass mein Land mich berührt. Ich bin Stolz auf unsere Leistungen, ich schäme mich für manches und ich tue zumindest meinen kleinen Teil, um etwas zu bewegen.
    Beispielsweise haben wir ein gutes Ausbildungssystem. Unsere Azubis sind oft auch im Ausland sehr begehrt, weil die unsere Schule durchgemacht haben. Da habe ich so gar nichts zu beigetragen, ausser dass ich eben auch diese Ausbildung absolviert habe. Trotzdem empfinde ich einen kleinen Stolz auf diesen Umstand und das hat mich dazu gebracht, mich in der Ausbildung zu engagieren. Das ist für mich schon patriotisch. Wäre sicher kein guter Mel Gibson Film geworden, aber es gibt da ja Abstufungen.


    Vieleich ist das Problem das "Deutschland" einfach historisch nicht so alt ist. Wir haben keine tausend Jahre Vergangenheit als Deutschland. Und die Vergangenheit die wir haben ist kaum bekannt oder was schlechtes. Daraus resultiert irgendwie die Erkenntnis das es schlecht ist, Stolz auf sein Land zu sein. Dabei darf man das ruhig. Genau dieser Stolz kann dazu führen, dass man sich sehr bewusst mit unserer Vergangenheit auseinander setzt und daraus die richtigen Schlüsse zieht. Denn auf die NS-Zeit ist man bitte nicht stolz. Das eine schliesst das andere ja nicht aus.
    Ich kann mir eine komplette "ist mir egal, ist nur mein Land" Haltung nicht erklären. Das führt doch unweigerlich dazu, dass man sich nicht mehr an Wahlen beteiligt und sich nicht mehr engagiert. Und genau diese Haltung macht die aktuelle Entwicklung doch erst möglich. Klar ist unsere Politik nicht das gelbe vom Ei. Aber wenn wir uns nicht emotional beteiligen und mit dem Thema befassen, gewinnen andere Elemente deutlich an Stärke. Einfach weil keiner dagegen steht.
    Aber ich glaube eben nicht, dass wirklich so vielen das eigene Land egal ist. Sie trauen sich nur nicht Stolz zu sein, auf das was noch klappt, oder sie sehen es einfach nicht mehr, weil sie auf breiter Bahn unzufrieden sind. Im Prinzip ist für mich aber auch der "mir egal, die bauen doch eh nur Scheiße" Typ ein Patriot. Der müsste nur diesen Ärger über die Scheiße in produktive Energie umwandeln um was zu tun. Das Potential ist doch da. Ärger. :D
    Problematisch wirds erst dann, wenn man auf die falschen Dinge stolz ist. Und "Stolz" schaltet nicht das Hirn ab.
    Nennt es halt Vaterlandsliebe oder Heimatverbundenheit. Letztlich alles Synonyme.

    • Offizieller Beitrag

    Ich kann mir eine komplette "ist mir egal, ist nur mein Land" Haltung nicht erklären. Das führt doch unweigerlich dazu, dass man sich nicht mehr an Wahlen beteiligt und sich nicht mehr engagiert. Und genau diese Haltung macht die aktuelle Entwicklung doch erst möglich.

    Nö, seh ich jetzt wieder nicht so. Da geht es dann immerhin um den Staat und die Regierung und die Gesellschaft. Daran beteiligen sich viele gern und intensiv, ohne dabei große Gefühle gegenüber Land und Nation zu hegen. Das einen hängt nicht zwangsläufig vom anderen ab.


    In meinem Bekanntenkreis kenne ich einige, die sich als Weltbürger sehen und sich sehr für die lokale Art des Regierens interessieren, woran diese krankt und was man da machen könnte.

    • Offizieller Beitrag

    Ich sollte es nochmal in kürzere, besser getrennte Aussagen teilen.


    1: "Stolz kann ich nur auf Eigenleistung sein"ist für mich totaler Quark. Ganz unabhängig von diesem Thema.


    2: Patriotismus wird wohl von Deutschen (unbewusst) nicht gemäß der Wortdefinition aufgefasst. Da überwiegt die Definition "Nationalstolz" gegenüber "Nationalgefühl".
    Wahrscheinlich weil sich die Nationalisten so patriotisch fanden. Wenn man etwas nachhakt, kommt man darauf dass sich viele der Heimat (evtl dann Lokalpatriotismuns) verbunden fühlen, aber es nie als Patriotismus bezeichnen würden. Ging mir ja auch so. Der Sprachgebrauch ist ein anderer.


    @Merrhok
    "Weltbürger" schliesst eine Heimatverbundenheit aber doch nicht aus, wie du ja selber gesagt hast. Wenn du "Patriotismus" synonym mit "heimatliebe" setzt, sind deine Bekannten patriotische Weltbürger. ;) Das Synonym wäre sprachlich richtig, würde umgangssprachlich aber wohl nicht verstanden. Das scheint die eigentlicht Krux zu sein.
    Und genau darum glaube ich auch, dass es eigentlich recht viele Ptarioten gibt. Sie nennen es nur anders, weil der Begriff im Unterbewusstsein böse ist. Damit kann ich leben. Letztlich steht das sogar in vielen Posts. "Ich finde meine Heimat toll, aber Stolz bin ich nicht und ein Patriot schon gar nicht."
    Der Begriff "Stolz" ist wirklich irgendwie ein Knüppel in den Speichen meines Wortverständnisses, aber es läuft darauf hinaus, das ich Engagement und Heimatverbundenheit als Patriotismus (evtl Lokalp....) bezeichne.
    Im übrigen bewirkt unser System hoffentlich, dass sich Lokal"patriotismus" (hust, flüster) auch national positiv auswirkt. Immerhin sind Land und Bundesland oder Wahlkreis irgendwo politisch doch verbunden (auch wenn der Weg manchmal weit ist)

    • Offizieller Beitrag

    Gut, sagen wir es mal so. Es mag durchaus viele Deutsche und Österreicher hier geben, auf die die Definition eines Patrioten zutrifft. Aber das allein macht sie ja noch nicht gleich zu Patrioten.


    Denn egal wie ein Mensch fühlt oder sich verhält... (wenn es nicht gerade um das Strafrecht und die Rechtsprechung geht - und das ist hier nicht der Fall) ... wenn er sich nicht als "Patriot" sieht oder sehen will, dann ist er auch keiner. Mag sein, dass andere Personen das anders sehen und ihn so nennen wollen. Aber das ist dann ausschließlich deren Sache. Genau wie es die Sache des Menschen ist sich dagegen zu entscheiden in eine Schublade passen zu wollen.

  • Moin,


    meine Fresse... wollte jetzt nicht irgend wen beleidigen! Bitte nicht falsch verstehen ich habe da ein sehr eigenes Verständnis. :)

    Zitat

    Hilfe dieses Zitat soll hier nicht sein! Kann das bitte ein Admin entfernen? :D ...

    Aber Spaß beiseite, ich halte das für eine falsche Aussage und zwar bei so ziemlich jedem der sie trifft.
    Es völlig normal stolz auf andere Menschen zu sein. Wenn meine Frau eine schwere Boulderroute 30mal probiert und dann schafft, bin ich sehr stolz auf ihre Leistung. Und ich würde mich schäbig fühlen es nicht zu sein. Empfindet ihr tatsächlich keinen Stolz auf Leistungen von Menschen die euch etwas bedeuten? Euer Kind lernt laufen und ihr seid nicht stolz? ?( Ehrlich?


    Naja in gewisser Weise ziehst du hier nahe Verwandte/Freunde hinzu, natürlich fühle ich Glück und Freude wenn Ihnen was gelingt.
    Stolz impliziert für mich, das ich mir etwas zu eigen mache, also dies auch ein Teil meiner Leistung ist.
    Ich finde dieses denken falsch.
    Man sagt gerne mal "Mensch das hat er aber toll gemacht, bin ganz schön stolz auf ihn."
    Das meint aber, das man glücklich für ihn ist und seine Leistung honoriert.


    Das ist was Stolz bedeutet:


    So das will ich aber gar nicht ausdrücken, da ich den Erfolg des anderen nicht schmälern will und ich keinen Anteil an der Leistung hatte.
    Von daher vermeide ich diese Ausdrucksweise gerne. :)


    Mag sein das ich das einfach falsch verstehe, wie gesagt sind nur meine Gedanken dazu. :)



    Stolz auf das Land ist sicher etwas abstrakter, aber er funktioniert. Vieleicht definiert ihr ja "Stolz" etwas anders, also als etwas das man nur auf Eigenleistung beziehen kann. Aber ich denke wurde von seinen Eltern schon mal gesagt, dass sie stolz auf einen sind. Und umgekehrt wäre man auch stolz auf seine Eltern, wenn sie etwas besonderes leisten.
    Diese Kette läßt sich tadellos auf Großeltern und Freunde ausweiten. Je geringer der Bezug zur Person, desto geringer ist sicher auch der empfundene Stolz. Daher eben etwas abstrakt, dass mit dem Nationalstolz. Aber ich glaube immernoch, dass eigentlich viele hier "Patrioten" sind, aber vor dem Begriff zurück scheuen oder ihn als etwas schlechtes definieren. Ich selber würde mich zum Beispiel nicht als Patrioten bezeichen, wenn ich aber drüber nachdenke, kann ich nicht umhin festzustellen, dass mein Land mich berührt. Ich bin Stolz auf unsere Leistungen, ich schäme mich für manches und ich tue zumindest meinen kleinen Teil, um etwas zu bewegen.
    Beispielsweise haben wir ein gutes Ausbildungssystem. Unsere Azubis sind oft auch im Ausland sehr begehrt, weil die unsere Schule durchgemacht haben. Da habe ich so gar nichts zu beigetragen, ausser dass ich eben auch diese Ausbildung absolviert habe. Trotzdem empfinde ich einen kleinen Stolz auf diesen Umstand und das hat mich dazu gebracht, mich in der Ausbildung zu engagieren. Das ist für mich schon patriotisch. Wäre sicher kein guter Mel Gibson Film geworden, aber es gibt da ja Abstufungen.

    Vorneweg ich bin kein Patriot.
    Mir sind Menschen wichtig, nicht Länder mit deren Grenzen oder deren Leistungen.


    Auch dein Beispiel deutet eher darauf hin das du Menschen das gleiche Glück zugestehen willst wie es dir widerfahren ist.
    So wie ich es verstehe bist du Stolz diese Ausbildung erhalten und absolviert zu haben, dein Recht.
    Ich denke nicht das du sagen willst das du Anteil an allen Azubis hast die nach dir kamen. ;):)


    Ich finde es toll sich für Menschen einzusetzen und anderen zu helfen. Das tue ich auch so gut ich kann, aber das ist unabhängig von dem Land in dem ich gerade lebe. :)



    Ich kann mir eine komplette "ist mir egal, ist nur mein Land" Haltung nicht erklären. Das führt doch unweigerlich dazu, dass man sich nicht mehr an Wahlen beteiligt und sich nicht mehr engagiert. Und genau diese Haltung macht die aktuelle Entwicklung doch erst möglich. Klar ist unsere Politik nicht das gelbe vom Ei. Aber wenn wir uns nicht emotional beteiligen und mit dem Thema befassen, gewinnen andere Elemente deutlich an Stärke. Einfach weil keiner dagegen steht.
    Aber ich glaube eben nicht, dass wirklich so vielen das eigene Land egal ist. Sie trauen sich nur nicht Stolz zu sein, auf das was noch klappt, oder sie sehen es einfach nicht mehr, weil sie auf breiter Bahn unzufrieden sind. Im Prinzip ist für mich aber auch der "mir egal, die bauen doch eh nur Scheiße" Typ ein Patriot. Der müsste nur diesen Ärger über die Scheiße in produktive Energie umwandeln um was zu tun. Das Potential ist doch da. Ärger.
    Problematisch wirds erst dann, wenn man auf die falschen Dinge stolz ist. Und "Stolz" schaltet nicht das Hirn ab.
    Nennt es halt Vaterlandsliebe oder Heimatverbundenheit. Letztlich alles Synonyme.


    Das Land ist mir Wumpe, die Menschen mit nichten!


    Im Moment kann ich nur wenig tun außer monatlich spenden für Hilfsorganisationen (auch in Deutschland).
    Auch hast du mich auf so mancher Demo gefunden als ich noch jünger war... das heißt nicht das ich alt bin.... nur nicht mehr so jung. ;):D


    Ich habe zuviele Menschen gehört die mir erzählt haben wie Stolz sie sind auf XYZ und das nur zum Vorwand genommen haben dies zu "verteidigen".
    Also anderen unbegründet einen auf die Mütze zu geben.


    Wie gesagt das ist nur meine kleine Sicht der Dinge, bitte nicht deshalb aufregen oder sauer sein, ist es nicht Wert. :)


    Gruß
    Dan

    • Offizieller Beitrag

    @MerrhokDoch...macht es. Das ist (hier) nur eine Frage wie die Schublade heisst. Drin stecken tut der jeweilige Mensch dann doch. :) Für den einen liest sich "Patriot" wie "Nazi" (bewusst überspitzt) und für den anderen ist es "heimatverbunden". Defintionsgemäß ist man ein Patriot, wenn man die Definition erfüllt. Das ist doch genau die Bedeutung von "Definition", oder? :P
    Der einzige Grund, warum es hier anders ist, liegt eben darin, dass man Patriotismus für sich, umgangsprachlich, "falsch"/anders definiert.
    ..."Falsch" ist hier.... falsch. :rolleyes:
    Wenn ein Begriff von der breiten Masse anders benutzt wird, als seine eigentliche Definition, ändert sich seine Bedeutung ja irgendwo schon. :O
    Ist auch egal ob man jetzt "patriotisch, aber kein Patriot" ist, oder ein "Patriot, der einfach seine Heimat mag". Am Ende meinen Beide das gleiche. Das da oben sind also reine Haarspaltereien, aber:
    Dieser Unterschied in der Wortauslegung war (mir jedenfalls) am Anfang der Diskussion nicht klar und ich denke das sollte man sich bewusst machen. Vieleicht hilft es einem im Alltag mal weiter... Einfach das Wissen, dass so ein Begriff scheinbar auf deutlich verschiedene Weisen gemeint sein kann.
    @deDan
    Ich habe das nicht als Angriff gedeutet. Hab ja selber auch schon gesagt, das "Stolz" sich nicht unbedingt synonym mit "patriotisch" übersetzen läßt/übersetzt werden sollte. Da ist einem einfach der unterschiedliche Sprachgebrauch im Weg.

    • Offizieller Beitrag

    Defintionsgemäß ist man ein Patriot, wenn man die Definition erfüllt. Das ist doch genau die Bedeutung von "Definition", oder?

    Ja, sag ich ja. :D Aber der Mensch hat immer noch das Recht zu sagen, dass ihm die Schublade zu klein oder zu unbequem ist. Und wenn mir das einer sagt, dann respektiere ich (persönlich) das dann gern und sag, "OK, dann bist Du keiner." :) (Ist ja auch nicht so als wäre das wichtig. Wie gesagt, man ist ja nicht vor Gericht oder in der Psychiatrie.)


    Wenn ich z.B. sagen würde, dass ich es als Beleidigung auffassen würde von jemandem ein Patriot genannt zu werden, dann ist das ja auch meine subjektive Wahrnehmung. Und keine noch so sachliche Erklärung kann verhindern, dass ich mich dann beleidigt fühle. :)


    Aber ja, es ist Haarspalterei. Nur eben eine, die den Leuten wichtig ist, da das Thema sehr viel aufwühlt und man sich vielen (unangenehmen) Fragen stellen muss.

  • Gut, sagen wir es mal so. Es mag durchaus viele Deutsche und Österreicher hier geben, auf die die Definition eines Patrioten zutrifft. Aber das allein macht sie ja noch nicht gleich zu Patrioten.


    Denn egal wie ein Mensch fühlt oder sich verhält... (wenn es nicht gerade um das Strafrecht und die Rechtsprechung geht - und das ist hier nicht der Fall) ... wenn er sich nicht als "Patriot" sieht oder sehen will, dann ist er auch keiner. Mag sein, dass andere Personen das anders sehen und ihn so nennen wollen. Aber das ist dann ausschließlich deren Sache. Genau wie es die Sache des Menschen ist sich dagegen zu entscheiden in eine Schublade passen zu wollen.

    Also, wenn die Definition (eine allgemeine) zutrifft, dann nenne man das Kind auch so. Wenn die Farbe des Himmels (des unbedeckten bei Tage...bevor hier wieder jemand das philosophieren um des philosophierens bzw. des definierens um des definierens willens (?) anfängt :) ) mit Blau definiert ist im allg....dann ist sie blau.


    Und wenn jemand altruistisch ist , dann ist er eben Altruist. Und wenn es ihm nicht gefällt, als solcher bezeichnet zu werden...ist das eine Sache , die ihm entweder egal sein kann (so er denn keine guten, rationalen und stichhaltigen Gegenargumente hat, warum er eben kein Altruist ist)...oder er sollte man darüber reflektieren, warum er/sie/es damit ein Problem hat.

    • Offizieller Beitrag

    Also, wenn die Definition (eine allgemeine) zutrifft, dann nenne man das Kind auch so. Wenn die Farbe des Himmels (des unbedeckten bei Tage...bevor hier wieder jemand das philosophieren um des philosophierens bzw. des definierens um des definierens willens (?) anfängt ) mit Blau definiert ist im allg....dann ist sie blau.


    Und wenn jemand altruistisch ist , dann ist er eben Altruist. Und wenn es ihm nicht gefällt, als solcher bezeichnet zu werden...ist das eine Sache , die ihm entweder egal sein kann (so er denn keine guten, rationalen und stichhaltigen Gegenargumente hat, warum er eben kein Altruist ist)...oder er sollte man darüber reflektieren, warum er/sie/es damit ein Problem hat.

    Hab ich nie bezweifelt. :) Will ich Dir auch nicht absprechen oder so. Trotz Allem halte ich es mit dem chinesischen Sprichwort:


    "Du kannst jemanden einen Dummkopf nennen. Du solltest es ihm nur nicht beweisen."


    Denn eine Meinung ist eine Meinung und kann gut und gerne einer anderen Meinung gegenüberstehen. So heben sich beide auf und die Individuen können sich in Frieden trennen wie ihre Meinungen sie bereits getrennt haben. Wenn man aber unbedingt "nachtreten" muss und dem Gegenüber beweisen will, dass man dessen Meinung nicht respektiert und die Fakten einem dabei Recht geben, dann ist das (laut dem Sprichwort) schwach. :)


    (Und ja, es scheint so als wäre es bei den "alten Chinesen" noch nicht starfbar gewesen jemanden auf den Kopf zu zu "beleidigen". Der "Tatbestand der Beleidigung" scheint da wohl erst entgültig erfüllt gewesen zu sein, wenn man nachgewiesen hat, dass man Recht hatte.) :hihi:

    • Offizieller Beitrag

    @deDan
    Ich würde Patriot übrigens auch eher mit den Leuten verbinden, als mit den geographischen Abmaßungen.... Für mich machen die Leute das Land erst aus. Immerhin mag man das Land nicht (nur) wegen seiner Berge oder so. "Heimat" ist nicht das Land auf dem ich wohne, sondern die Gemeinschaft in der ich lebe. Das ist ein wichtiger Unterschied.


    @Lichtbringer72
    Ich sehe das zwar ähnlich, würde den Altuisten aber dennoch nicht mehr so nennen, wenn er mir klar gemacht hat, dass er das nicht mag.

  • ...ich zum Beispiel sehe mich wie vorher gesagt, entgegen der Zuschreibung von Lichtbringer, absolut nicht als Patrioten. Für mich ist das Wort "Patriot" auch eher negativ belastet. Zum Patriotismus gehört halt auch Nationalstolz. Den bringe ich nicht mit, sorry. Sonst qualifiziert sich ja quasi jeder zum Patrioten, der den Staat nicht umgehend abschaffen möchte. Wenn eure Definition des Begriffes so weit ist, dann bitte... aber fassen lässt sich dann damit nichts mehr.
    Den Satz "ich bin stolz, ein Deutscher zu sein" bringe ich nicht über die Lippen. Die CDU würde meinen Mitgliedschaftsantrag ablehnen :)
    Es gibt halt eine riesige Grauzone zwischen "Deutschland muss sterben" und "Deutschland über alles" (Überspitzt gesagt. Im Konservativen-Slang eher: Deutschland ist mein Vaterland). Sind das alles Patrioten?

    • Offizieller Beitrag

    Da schmeckt man aber deine Definition raus.... Du definierst es für dich halt negativ und eher nationalistisch als patriotisch. Das ist okay und wohl auch nicht selten, aber eigentlich eben nicht dem Wort entsprechend.
    Und es läßt sich nicht nichts mehr mit dem Begriff fassen, sondern der Erfassungsbereich wird einfach viel größer.
    Aber da der Begriff "patriotisch" wohl einfach sehr negativ behaftet ist, kann man es dabei auch belassen.

  • Zitat

    Mir sind Menschen wichtig, nicht Länder mit deren Grenzen oder deren Leistungen.
    Das Land ist mir Wumpe, die Menschen mit nichten!

    Wie kann dir das Land egal sein, aber die Menschen nicht? Was ist für dich (das) Land ? Sind nicht auch gerade in erster Linie die Menschen eines Landes das Land? Die Regierung sind Menschen, wird aus Menschen gebildet (die hier gewählt wurden). Die Gesetze, Justiz, die Sitte, Gebräuche , Kultur , Sprache , Ansichten, die Landschaft und Umwelt und soviel mehr was DICH direkt betrifft wurden und werden von den Menschen dieses Landes gestaltet. Jawohl, nolens volens, wir sind zum Großteil ein Produkt unserer Gesellschaft (Volk, Mitbürger, Solidargemeinschaft, der Großhorde...nenn es wie du willst). Der ganze Habitus (nach P. Bourdieu) ist davon geprägt.

  • Hab ich nie bezweifelt. :) Will ich Dir auch nicht absprechen oder so. Trotz Allem halte ich es mit dem chinesischen Sprichwort:
    "Du kannst jemanden einen Dummkopf nennen. Du solltest es ihm nur nicht beweisen."


    Denn eine Meinung ist eine Meinung und kann gut und gerne einer anderen Meinung gegenüberstehen. So heben sich beide auf und die Individuen können sich in Frieden trennen wie ihre Meinungen sie bereits getrennt haben. Wenn man aber unbedingt "nachtreten" muss und dem Gegenüber beweisen will, dass man dessen Meinung nicht respektiert und die Fakten einem dabei Recht geben, dann ist das (laut dem Sprichwort) schwach. :)


    (Und ja, es scheint so als wäre es bei den "alten Chinesen" noch nicht starfbar gewesen jemanden auf den Kopf zu zu "beleidigen". Der "Tatbestand der Beleidigung" scheint da wohl erst entgültig erfüllt gewesen zu sein, wenn man nachgewiesen hat, dass man Recht hatte.) :hihi:

    Man, sind diese alten Chinsesen doch weise gewesen :thumbup:
    Aber erstens hat hier nniemand jemanden einen Dummkopf genannt..noch habe ICH dieses intendiert (wobei...wie ist nochmal die Definition von Dummkof bzw. von Dummheit ?? 8o ).
    Und sich auf den "zahn fühlen lassen" sollte man als Chance auffassen (kann das Karma gut voranbringen). Und nein, wenn bspw. ein Faschist oder sonstige Dumpfbacke der (richtigen) Auffassung ist, dass ich seine spezifische politisch-gesellschaftliche Meinung nicht respektiere (oder einfach arschig finde), und damit ein Problem hat, so muss ich gestehe, habe ich damit kein Problem (im Gegenteil...aber sowas von..und ich denke, da sind wir uns einig).

    • Offizieller Beitrag

    Aber erstens hat hier nniemand jemanden einen Dummkopf genannt..noch habe ICH dieses intendiert (wobei...wie ist nochmal die Definition von Dummkof bzw. von Dummheit ?? ).

    1) Das Sprichwort lautet eben wie es lautet. :hihi: Bitte verlang nicht von mir, es als Teil meiner Argumentation zurückzuziehen, nur weil die "alten Chinesen" sich nicht explizit zum "Patriotismus" geäußert haben. :tongue:


    2) Wenn lateralus (rein hypothetisch) den Terminus Patriot nach seiner Auffassung mit einem Dummkopf gleichsetzt, dann fürchte ich... :P dass Deine Interpretation vorhin durchaus von ihm als Versuch angesehen werden kann nachzuweisen, dass er ein Dummkopf wäre. :D (Und da wir ja eine Gemeinschaft sind, die gern Acht auf die Gefühle der anderen User gibt, geben wir uns ja selbstverständlich Mühe, uns gegenseitig zu verstehen und die nichtGefühle der wenigen im Hobby Vereinten nicht zu verletzen oder sie gar zu beleidigen. Das ist echt toll hier im Forum.) :winki:


    Nee, im Ernst. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass man nicht drauf herumreiten sollte, wenn ein Anderer nicht als etwas bezeichnet (bzw. beleidigt) werden will. Das ist alles (und natürlich eine Sache der Auffassung). :)



    Und sich auf den "zahn fühlen lassen" sollte man als Chance auffassen (kann das Karma gut voranbringen).

    Wenn das Individuum den persönlichen Anspruch dazu hat, ja. Aber den kann ich (als Klugscheißer - und ja, ich bin auch einer!) nicht erzwingen.



    Und nein, wenn bspw. ein Faschist oder sonstige Dumpfbacke der (richtigen) Auffassung ist, dass ich seine spezifische politisch-gesellschaftliche Meinung nicht respektiere (oder einfach arschig finde), und damit ein Problem hat, so muss ich gestehe, habe ich damit kein Problem (im Gegenteil...aber sowas von..und ich denke, da sind wir uns einig).

    Frieden schaffst und erhältst Du damit sicher nicht.

  • @deDan
    Ich würde Patriot übrigens auch eher mit den Leuten verbinden, als mit den geographischen Abmaßungen.... Für mich machen die Leute das Land erst aus. Immerhin mag man das Land nicht (nur) wegen seiner Berge oder so. "Heimat" ist nicht das Land auf dem ich wohne, sondern die Gemeinschaft in der ich lebe. Das ist ein wichtiger Unterschied.

    Für mich gibt es nur eine Gemeinschaft von Leuten und kein Land.
    Menschen die ich schätze, liebe und Familie nenne sind auf der ganzen Welt verteilt.


    Wo wir wohnen ist egal es geht immer nur um den Mensch, egal ob er aus Buenos Aires, Quebec, Moskau oder Berlin kommt oder dort lebt. :)
    Ich möchte mich und andere nicht auf einen Ort beschränken oder Grenzen ziehen wo keine sind.
    Daher auch mein Satz "Meine Heimat ist da wo mein Hut hängt".


    Ich verstehe das es für viele wichtig ist einen Ort ihre Heimat zu nennen und sich dort wohl zufühlen und ich gönne es jedem von Herzen.
    Nur ich will sowas nicht. :)


    Das Problem was ich oft habe ist das man mir erklärt das man auf seine Heimat, Kultur oder sein Land stolz ist und es so gut da ist das man sie bewahren/schützen/verteidigen muss.
    In diesem Moment ziehen wir Grenzen in unseren Köpfen und das ist dann gefährlich, nach meinem Verständnis.


    Aber nochmal das ist alles nur meine kleine Welt, diese Zeilen spiegeln nur das wieder wie ich die Welt sehe. :D


    Gruß
    Dan

  • Ich kann mir eine komplette "ist mir egal, ist nur mein Land" Haltung nicht erklären. Das führt doch unweigerlich dazu, dass man sich nicht mehr an Wahlen beteiligt und sich nicht mehr engagiert. Und genau diese Haltung macht die aktuelle Entwicklung doch erst möglich. Klar ist unsere Politik nicht das gelbe vom Ei. Aber wenn wir uns nicht emotional beteiligen und mit dem Thema befassen, gewinnen andere Elemente deutlich an Stärke. Einfach weil keiner dagegen steht.
    Aber ich glaube eben nicht, dass wirklich so vielen das eigene Land egal ist. Sie trauen sich nur nicht Stolz zu sein, auf das was noch klappt, oder sie sehen es einfach nicht mehr, weil sie auf breiter Bahn unzufrieden sind. Im Prinzip ist für mich aber auch der "mir egal, die bauen doch eh nur Scheiße" Typ ein Patriot. Der müsste nur diesen Ärger über die Scheiße in produktive Energie umwandeln um was zu tun. Das Potential ist doch da. Ärger.

    Leider so nicht ganz richtig.
    Ich nehme einfach mal mich als Beispiel (wahrscheinlich nicht stellvertretend für eine große Gruppe).


    Deutschland an sich ist mir vollkommen egal, die Gesellschaft an sich ist mir egal, und und und
    Ich bin in Deutschland geboren, lebe mein Leben lang hier, ist es deswegen MEINE Heimat? Nein! Heimat ist da wo man sich geborgen und zuhause fühlt. Das ist kein fester Platz und mit Heimat verbinde keinen Staat oder sonstetwas.
    Wählen geh ich trotzdem. Und warum? Weil ich meine Zeit hier so angenehm wie möglich für mich und alles mir wichtig ist, gestalten will... also an sich purer Egoismus wenn man das so sagen will.
    Vielleicht liegt das auch einfach an unserer aktuellen, anonymen Gesellschaft, aber ich kann mich dieser "Masse" irgendwie kein bisschen zugehörig fühlen. Eher finde ich sie sogar falsch und befremdlich.
    Ich nutze das System weil ich es in meiner aktuellen Lebenssituation muss, also will ich das System wenigstens halbwegs in meine Richtung lenken (wählen gehen). Wütend oder verärgert bin ich kein bisschen, eher überrascht darüber, wie tief eine "zivilisierte" Gesellschaft teilweise sinken kann... so tief das ich zumindest kein Teil davon sein will.
    Ich bin noch recht jung, aber genau deshalb erlebe ich hautnah mit, was in Sachen Sozialarbeit, Bildung und ähnlichen Gebieten falsch läuft und auch was für Menschen sich zur Zeit entwickeln, die in ein paar Jahren wichtige Positionen in Wirtschaft und co. einnehmen sollen, bzw. sind manche wirklich einfach zu faul + blöd(nicht dumm) einen Nagel in die Wand zu Hämmern. Ein verrohter, grauer Haufen. Für mich eher angsteinflößend als das es ein Gefühl des Stolzes bei mir auslöst. Was ändern könnte ich auch nur wenn ich mich gegen meine eigenen Prinzipien stelle und z.B. Politiker werde. (was auch keine Garantie auf Besserung wäre)


    PS: Rechtschreibfehler und Ähnliches darf man behalten :P

    Warhammer Fantasy 8., 7., 6. Edition: Orks und Goblins, Imperium, Oger, Vampirfürsten

    Kriegerbanden: Waldelfen, Tiermenschen, Zwerge und siehe Fantasy

    Spaßprojekt: Erstes Imperiales Himmelsschlachtschiff


    Warhammer 40k: Orks, Imperial Fists, Eldar, Exoditen


    Herr der Ringe: Gondor und Dol Amroth, alles andere ein bisschen


    Necromunda: neu: Orlock, alt: Arbites Selbstbauprojekt


    Nicht GW-Systeme: keine, weil nur GW-Fanboys als Mitspieler :(

    • Offizieller Beitrag

    (...) wer sich bspw. als wehrhafter Demokrate (und das ist für mich Teil meines Selbstverständnisses als Patriot) versteht (mit einer wehrhaften Demokratie...) muss sich im klaren sein, dass er nicht in Frieden mit den Feinden eben dieser Demokratie leben kann...genausowenig wie ich in Frieden mit Mördern, Verbrechern, Vergewaltigern usw. leben will.

    Sprich, ganz normale Menschen... (deren Integration in die Gesellschaft, wie ich gestehen muss, nicht einfach, wenn nicht gar unmöglich ist). Denn selbst wenn sie nur einen einstelligen Prozentsatz der Bevölkerung einnehmen, sind sie dennoch permanent an unserer Seite, in allen Gesellschaften. Ihr Dasein ist so normal wie das jedes anderen Menschen.