Beiträge von Merrhok

    Ist keine Entschuldigung, aber es erklärt vieleicht ein wenig warum ich finde, diese Erinnerung sollte nicht nur von Deutschen oder speziell von Deutschen getragen werden. Wir müssen uns unserer Vergangenheit stellen. Aber auf meine Vorfahren habe ich genau so wenig Einfluss, wie jeder andere.
    Vergessen sollte man das alles nicht. Im Gegenteil. Aber schuldig fühlen kann ich mich auch nicht dafür.


    Schuldig fühlen sollst Du Dich auch nicht. Nur sind wir Deutschen im Zweifelsfall die einzigen, die aus d(ies)er Geschichte lernen können/werden. (Man sollte besser nichts anderes erwarten.) Andere Nationen nehmen sich in der Regel aus und entwickeln einen blinden Fleck für die eigene Annäherung an die heikle (Ausgangs)Situation (für das Verhängnis). Wir Menschen lernen am besten aus Fehlern (oder wie Oscar Wilde sagte: "Erfahrung ist der Name, den die Menschen ihren Fehlschlägen geben."). Und zwar aus den Eigenen! Die Verbrechen der Anderen werden immer die Verbrechen der Anderen bleiben. Der Mensch ist so. Er muss seine Fehler selbst machen. Die Entwicklung Deutschlands macht eben nur die Deutschen schlauer. Wenn sie das aber nicht tut, (und da kommen wir an dem Punkt an der immer wieder fälschlicherweise als "(Mit)Schuld" fehlinterpretiert wird) dann ist Alles umsonst gewesen und es ist eine Frage der Zeit bis wir der Barbarei wieder Tür und Tor öffnen. Aus diesem Grund lasse ich mir von Außenstehenden nicht einreden ich müsse das Alles nicht so schwer nehmen. Ich will es schwer nehmen! (Und doch werde ich den Schrecken nie ansatzweise (be)greifen können...)

    Jedes Land auf der Welt hat schon scheiße gebaut und für die Amerikaner war das ganze nicht schlimmer als irgend ein anderer Krieg. Und das in Militärkreisen die sogar einen tiefen Respekt vor der Wermacht haben und wir doch darauf stolz sein können was wir militärisch erreicht hätten. Sie würden heute noch in der Ausbildung von Strategien und Taktiken der Wermacht unterrichtet werden auf der Offiziersschule (in der er war).


    Die Meinung eines Mannes, der zu einen weder (damals) involviert war und zum anderen in einem faschistoiden Konstrukt (dem Amerikanischen Militärapparat) tätig ist, kann man interessant finden. Für mich wäre sie aber nicht von all zu großer Relevanz.


    somit dürfte das ganze in anderen Ländern wirklich anders gesehen werden als bei uns.


    Zu dem Schluss kann, muss man aber nicht, kommen. (Ich persönlich wäre deshalb noch nicht auf die Idee gekommen.)


    Wichtiger ... wäre es nach vorne zu blicken und die Grundlagen zu schaffen das so etwas idealerweise nie wieder geschieht.


    Joa.

    Amis gibt's genauso verschieden wie Deutsche.

    Das ist (für mich) ein ganz wichtiger Punkt. Wir alle verfallen all zu leicht in Verpauschalisierungen. Und das ist nicht gut, weil es immer einem gewissen Quantum an Menschen Unrecht tut. Ich hab mir verkniffen bei Elendtod darauf hinzuweisen, da ich nicht die moralische Instanz mimen will. Aber wenn Du es schon ansprichst, so sage ich: Ja, genau so ist es.

    Mein Eindruck war schon das der Umgang dort, mit diesem Thema ein ganz anderer ist. Zumindest bei bestimmten Gruppen.

    Der letzte Satz ist ein wichtiger Punkt... wenn man bedenkt wer alles dort lebt. Es ist eben auch so dass jene, für die "die Nazis" ein Reizthema sind eben nicht so locker flockig damit umgehen und es mal eben jedem zweiten Deutschen (in seiner Preußischen Genauigkeit) an den Kopf werfen. Ganz im Gegenteil. (Und ja, ich kenne solche Äußerungen von Leuten aus Arizona und Texas auch. Aber das ist für mich kein Grund sie mit mehr Nachsicht zu behandeln. Das wäre schädlich und bedenklich.)

    Es mag sein, dass es dort mehr Möglichkeiten gibt an solche Dinge heranzukommen und dass Licht und Schatten dort intensiver sind in ihrer Ausprägung... Aber was das für mich persönlich in der Art die Sachlage zu bewerten ändern soll, sehe ich noch nicht. Ich lege an Amerikaner keine andere Messlatte als an Unseresgleichen. Von meinen amerikanischen Kontakten, denen sich bei dem Thema der Magen umdreht, ganz zu schweigen... Ich würde nicht von einer "Kultur" sprechen. Dann doch noch am ehesten von "den Kulturen", oder?

    Sicherlich hat jeder seine eigenen Moralischen Vorstellungen und Interpretationen dennoch Muss es ja wohl irgendwo eine gemeinsame Linie geben wo gesagt wird das ist Einfach nicht vertretbar.


    Die gibt es perse eben so nicht (glaube ich). Heute mag die Linie (für mich oder gar alle hier) da liegen. Aber wenn auch nur eine(r) ein einschneidendes Erlebnis (in der zu betrachtenden Beziehung) hat welches ihn/sie tief erschüttert, dann kann das dazu führen, dass die Linie von gestern keine Relevanz mehr für die Person hat und ab da woanders liegt. Der menschliche Geist versucht sich zu schützen und nutzt Intoleranz(en) um diese Abschottungen durchzusetzen. (Bitte sagt jetzt nicht, dass Intoleranz nicht gut wäre. Denn sie ist nicht nur überlebenswichtig, sondern in einigen Fällen sogar ethisch wertvoll. Man denke da an Toleranz gegenüber Drogen oder gar Selbstjustiz oder s*xuellem Missbrauch... schlimmer noch Mord und vielleicht sogar Massenmord. Die Toleranz gegenüber dem einen bedingt in der Regel die Intoleranz gegenüber etwas anderem.)


    Zu sagen "das ist okay" wird immer der subjektive Ausdruck, aufgrund der eigenen Wahrnehmung, zu dem gewissen Zeitpunkt sein (und mag wenig später oder nach Sichtung neuer Fakten schon anders aussehen).


    Ich befürchte bei allen drei Fragen gibt es kein "wir". Jeder muss mit sich selbst in Klausur gehen und abwägen. (Idealerweise nach Konsultation der verfügbaren Fakten, welche hier jedoch äußerst dürftig sind.) Da Jeder seine ganz eigene Beziehung und Distanz zum Thema und alle damit (auch nur ansatzweise) verbundenen Themen hat, kann die Konsequenz des Einzelnen kaum als Konsequenz Aller gelten. Die "Rote Linie" ist so subjektiv wie es nur geht. Um es mit den Worten von Gaspar Noé zu sagen:


    Zitat

    Jeder hat seine eigene Wahrheit, Moral und Gerechtigkeit.

    Die 3 (es auf den Punkt bringen wollenden) Fragen können (nach einem langen, langen Weg der Missverständnisse und Erklärungen) eventuell einen Konsens herbeiführen... Im Zweifelsfall aber auch in einen Irrgarten führen.

    Ich mag den "Hellebardenwald". Wie viele Punkte hast Du für die Imperiums Armee geplant? (Vergib mir, dass ich als Nicht-Imp die etwae Punktzahl nicht überschlagen kann.)


    Gibt's auch irgendswelchen (persönlichen) Fluff für die Armee?

    Ok, verstehe...
    So macht es natürlich auch Sinn, allerdings sehe ich dann keinen Grund die Einheit für ihre Punkte zu spielen.
    Sie sind für ihre Punkte ganz allgemein nur durchschnittlich gut und erfordern sehr viel Taktik und Glück beim Einsatz.


    Es fehlt irgendwie das gewisse Etwas, das der Einheit eien Berechtigung gibt, auch gespielt zu werden...


    Naja, sie ist wohl auch eher eine Einheit für Liebhaber oder gewisse Szenarios in denen die Einheit tatsächlich gekämpft hat. Sicher ist die Sonderregel nicht unschlagbar, aber wenn man sich vor Augen führt, dass jede andere Einheit welche rennt (im Zweifelsfall) direkt vom Tisch ist, so ist es bei dieser Einheit doch wirklich eine nette Dreingabe, dass sie eine 2. Chance hat, oder?


    Ich bin aber davon abgesehen sowieso immer der Typ gewesen, den die Minis zum oder gegen das Aufstellen einer Einheit bewegt haben. Nicht deren (Sonder)Regeln. Wie ist das bei Euch?

    Wurden die Arbeitslager für die Strafverfolgung errichtet und die Leute starben aufgrund der harten Bedingungen? Oder wurden Lager mit exakt berechnet harten Bedingungen geschaffen, um bestimmte Leute zu internieren und gezielt umzubringen und dabei mit dren langsamer Ermordung noch Geld zu verdienen.


    Letzteres dürfte (zumindest im Fall des Gulag) nicht zutreffen, da sowohl Lenin als auch Stalin in ihren persönlichen Aufzeichnungen über die Lächerlichkeit der Verbannungen (nach Sibirien) im Zaristischen Russland berichten und dass diese unter der neuen Ordnung viel strenger gestaltet werden müsse. (Sollte in dem Fall wohl heißen, dass man aus Sibirien zu leicht wieder fliehen konnte, wie Stalin das ja auch selbst getan hat, da es weder Zäune noch Wachen gab. Dem wollte man Abhilfe schaffen um sicher zu gehen, dass die Politischen Feinde von Gestern nicht die Henker von Morgen würden, wie sie selbst es ja für den Zaren werden sollten. Über den Tod wurde jedoch kein Wort verloren.)


    Meine Quellen sind natürlich begrenzt. Aber was ich finden konnte, legt tatsächlich das "Straflager" näher als das "Todeslager".

    Aber Bergwerke und andere derartige Dinge wurden durchaus gezielt zur Vernichtung eingesetzt.


    Naja, gibt es denn dahingehende Aufzeichnungen, die diese Aussage stützen? Im Bezug auf das System Gulag sagt Manfred Hildermeier in Die Sowjetunion 1917–1991 folgendes:

    Zitat

    Die Mehrheit der Wissenschaftler kommt zu dem Ergebnis, dass die sowjetischen Arbeitslager – im Unterschied zu den deutschen Vernichtungslagern – nicht mit dem Ziel der planmäßigen Ermordung errichtet wurden; die hohen Todeszahlen sind auf die unmenschlichen Lebens- und Arbeitsbedingungen zurückzuführen und wurden von Lenins und in gesteigertem Umfang von Stalins Regime billigend in Kauf genommen.

    Mehr kann ich (wie ich fürchte) hier nicht beitragen.


    Und bevor einer fragt, Neeein ich will nicht vergleichen bzw. verharmlosen oder dergleichen!

    Zitat
    Tötungsfabriken sind schon hart... also so richtig hart.


    Ich glaube kaum, dass dir da jemand widersprechen würde. In Rom der Antike nannte man das Bergwerk. In Griechenland der selben Zeit genaus so. Zu Zeiten des Amerikanischen Bürgerkrieges überall "Plantage". Und es gab durchaus noch andere industriell anmutende Methoden und Verfahren. Manche näher am Genozid dran, andere weniger. Manche voll darin.


    Uuuuh, Sam. Da musst Du vorsichtig sein.


    Genau wie im Gulag, so waren die Bergwerke und Plantagen in erster Linie für Strafe und Arbeit gedacht. "Der Tod wurde billigend in Kauf genommen." (So nennen es die Historiker.) Während die Vernichtungslager zum ausschließlichen Zwecke der Beseitigung des Menschenmateriales errichtet wurden. (Und hier ist nicht die Rede von den vielen regulären Konzentrations- und Arbeitslagern, sondern von den tatsächlichen Vernichtungslagern.) Die Industrialisierung des Todes (mit Beschaffungsindustrien für Tötungsmittel und Bauvorhaben zum Zwecke der Vernichtung and anschließender Entsorgung, inklusive statistischer Berechungen, wie viele "durch einen Schornstein gehen" bevor der Aufgrund von Altersschwäche einstürzt) war ein Aspekt der Dinge, der (für viele) die Einzigartigkeit ausmacht.

    Also mir war von Anfang an klar was Du meinst. Der, welcher die Einheit besiegt, kann entscheiden ob er die Siegespunkte kassieren oder die Söldner für sich kämpfen lassen will. Ist diese (einmalige) Entscheidung gefallen, muss er damit leben. Der Gegner kann die Söldner ebenfalls wieder in die Flucht schlagen und hat die Wahl sie zu vernichten (um ihre potentielle Gefahr zu bannen oder gar den Verrat zu rächen), bekommt dann jedoch keine Siegespunkte für deren Vernichtung oder aber er lässt sie wieder für sich kämpfen. Right?

    Nun jemand zu verurteilen, weil er sich das Thema Nazis ausgesucht hat... find ich kleingeistig.

    Die meisten verurteilen hier die Nazis (wenn auch manchmal nur indirekt). Den Erschaffer der Skavenarmee (als Idee) mögen sicher auch einige verurteilen, da er für das Böse steht, welches böses gebiert [auch wenn der aufgeklärte Mensch irgendwann feststellen muss, dass es "das Böse" garnicht gibt und dass Mutti und Vati den Begriff nur benutzt haben um einem die Welt zu erklären als man noch klein war]. Aber als "Person" verurteilt ihne sicher keiner, da sich bisher auch noch keiner geoutet hat diese Person tatsächlich zu kennen. Somit kann die Person auch kaum verurteilt werden. (Vorverurteilt vielleicht schon. Das geht schneller.)

    Diese zu Akzeptieren, aber dann über die Nazi dinge Entrüstung zu zeigen, finde ich einfach geheuchelt.

    Niemand akzeptiert hier (Völker)Mord. Das zu unterstellen ist falsch und bestärkt auch keine Argumentation(skette). Wenn einer sagt, dass der Holocaust keines Gleichen hat, dann kannst Du das hinnehmen oder eben auch nicht. Demjenigen aber zu unterstellen, er relativiere damit alle anderen Völkermorde ist genau so falsch wie wenn Dir einer vorwerfen würde, Du würdest den Holocaust relativieren weil Du zu bedenken gibst, dass es auch andere Greueltaten zu beweinen gibt. Ich denke wir sind uns einig, dass jeder Mord der schlimmste ist. Dies ist kein Wettstreit der Greueltaten. Wir sind alle nur etwas geladen.

    Wahrscheinlich gilt nämlich, was day sagte...

    Wie ich einer sehr fruchtbaren (ja, frucht... nicht furcht!) PM Konversation entnehmen konnte ist dem wohl wirklich so. Und ja, die unweigerlich aufkochenden Emotionen sind nicht hilfreich. Aber wir sind ja auch keine Maschinen.