Nachtrag zur 6. Edition:
Je mehr ich darüber nachdenke, hat die 6. Edition ein Grundthema oder nennen wir es -Problem wieder aufgegriffen, welches die 1. und 2. Edition Warhammer ursprünglich mal umschiffen wollte. Was meine ich?
Wenn wir uns klar machen, dass das Bekämpfen von Orks und anderen Schurken in kleineren Grüppchen, komponiert aus Menschen, Zwergen und Elfen sicher auch ganz stark vor Tolkien und seinen Werken inspiriert wurde, dann wird auch schnell kar warum es (neben Warhammer) so viele Systeme und Welten gab, welche zu jenem Zweck erdacht wurden. Selbstverständlich hätte man all jene Abenteuer auch auf Arda darstellen und erleben können, wäre da nicht diese eine grundlegende Tatsache, welch klar dagegen sprach: Tolkiens Welt war fertig und klar definiert. Die Helden aller Zeiten waren bekannt, der Verlauf der Schlachten und der Geschichte dokumentiert und akribisch ausgearbeitet. Jeder maßgebliche Flecken auf der Karte war definiert, ergründet und ausgemalt worden. Der Raum, selbst kleinere Helden zu ersinnen und ihre Geschichte(n) zu erzählen, war gelinde gesagt äußerst rar.
Etwas grundlegend anderes zu versuchen würde sich schnell anfühlen wie das sprichwörtliche Erschaffen eines Frankenstein Monsters, indem man dem grundsätzlich fertigen Werk künstlich Glieder hinzufügt und annäht, auch wenn es weder Not gebietet noch beträchtlich Sinn ergibt. (Natürlich kann man das machen. Aber wie lange man sich selbst damit wohlfühlt und wie wohl die recht eingeschworene Fan Gemeinde hinter den Werken das ganze kommentiert, das sind gesonderte Themen.)
Man betrachte sich nur das Middle Earth Table Top Spiel, welches hinreichend bekannt sein dürfte. Es hat seine eingefleischte Fan Gemeinde. Keine Frage. Aber handelt es sich um ein System welches dazu einläd sich Helden und Abenteuer auszudenken? Eher weniger.
Hat die 6. Edition nun unmittelbar das gleiche Probem? Sicher nicht!
Aber die Schritte, welche Gavin Thorpe um die Jahrtausendwende für die Warhammer Welt ersonnen hatte und in Form der Armeebücher manifestierte machten die Warhammer Welt und die Möglichkeiten innerhalb dieser sicher nicht größer, sondern eindeutig und zunehmend kleiner und konkreter.
Ich denke es ist diese Tendenz die mich davon abhält das Warhammer jener Ära zu umarmen und mitleben zu wollen.
(Das lässt das System und das Regelwerk selbstverständlich fast komplett außen vor. Aber diese Dinge bilden am Ende doch immer eine Art Gesamtpaket.)
Die 4. und 5. Edition gehen quasi Hand in Hand. Die Bücher der 5. Edition kann man auch in der 4. Edition nutzen, muss dann nur Verweise auf die Kampfmagie (welche für die 5. Edition als generischere Magieform als Option für mehrere Völker ersonnen wurde) eben durch sinnvolle bzw. passende andere Magie Arten ersetzen (von denen es genügend zur Auswahl gibt).
Wir mischen auch die Elemente beider Editionen. Das geht naht- und problemlos.