Beiträge von Protheus

    Jetzt sind noch weniger Geister drin :arghs: ;)



    1 Kommandant: 350 Pkt. 14.0%
    3 Helden: 335 Pkt. 13.4%
    2 Kerneinheiten: 650 Pkt. 26.0%
    3 Eliteeinheiten: 688 Pkt. 27.5%
    1 Seltene Einheit: 475 Pkt. 19.0%


    *************** 1 Kommandant ***************


    Heinrich Kemmler, Lehre der Vampire
    - - - > 350 Punkte



    *************** 3 Helden ***************


    Banshee
    - - - > 95 Punkte


    Nekromant, General, Upgrade zur 2. Stufe
    + Talisman der Bewahrung
    + Lehre der Vampire
    - - - > 145 Punkte


    Banshee
    - - - > 95 Punkte



    *************** 2 Kerneinheiten ***************


    50 Zombies
    - - - > 150 Punkte


    50 Gruftghule
    - - - > 500 Punkte



    *************** 3 Eliteeinheiten ***************


    5 Sensenreiter
    - - - > 150 Punkte


    5 Sensenreiter
    - - - > 150 Punkte


    28 Verfluchte, Musiker, Standartenträger, Champion
    + Banner der Hügelgräber
    - - - > 388 Punkte



    *************** 1 Seltene Einheit ***************


    9 Gespenster, Banshee
    - - - > 475 Punkte



    Insgesamte Punkte Vampirfürsten : 2498

    Hier mal eine ernsthafte Armeeliste, mit der ich gegen Waldelfen spielen werde, habt ihr Verbesserungsvorschläge?
    Ich denke mal in der Waldelfenarmee stehen mindestens ein Baummensch, 2-4 Regimenter Dryaden und 1-2 Regimenter Wilde Reiter



    1 Kommandant: 270 Pkt. 10.8%
    3 Helden: 420 Pkt. 16.8%
    3 Kerneinheiten: 627 Pkt. 25.0%
    5 Eliteeinheiten: 988 Pkt. 39.5%
    1 Seltene Einheit: 195 Pkt. 7.8%


    *************** 1 Kommandant ***************


    Meisternekromant, General, Herrscher der Toten
    + Talisman der Bewahrung, Stab der Verdammnis
    + Lehre der Vampire
    - - - > 270 Punkte



    *************** 3 Helden ***************


    Nekromant, Upgrade zur 2. Stufe
    + Magiebannende Rolle
    + Lehre der Vampire
    - - - > 125 Punkte


    Nekromant, Upgrade zur 2. Stufe
    + Das Verfluchte Buch
    + Lehre der Vampire
    - - - > 135 Punkte


    Fluchfürst, Zweihandwaffe
    + Silberstahlrüstung
    + Armeestandartenträger
    - - - > 160 Punkte



    *************** 3 Kerneinheiten ***************


    52 Zombies, Musiker, Standartenträger
    - - - > 166 Punkte


    52 Zombies, Musiker, Standartenträger
    - - - > 166 Punkte


    50 Skelettkrieger, Speere, Musiker, Standartenträger, Champion
    + Banner der Eile
    - - - > 295 Punkte



    *************** 5 Eliteeinheiten ***************


    29 Verfluchte, Zweihandwaffen, Musiker, Standartenträger, Champion
    + Banner der Hügelgräber
    - - - > 428 Punkte


    Leichenkarren, Unheiliger Sog
    - - - > 120 Punkte


    4 Fledermausschwarm
    - - - > 140 Punkte


    5 Sensenreiter
    - - - > 150 Punkte


    5 Sensenreiter
    - - - > 150 Punkte



    *************** 1 Seltene Einheit ***************


    Schwarze Kutsche
    - - - > 195 Punkte



    Insgesamte Punkte Vampirfürsten : 2500


    Danke schon mal für die Antworten

    Hier mal ein Fluffliste, geplant ist die komplette Armee als Geisterhafte Schemen zu bemalen :]


    0 Kommandant
    4 Helden: 485 Pkt. 19.4%
    2 Kerneinheiten: 650 Pkt. 26.0%
    3 Eliteeinheiten: 840 Pkt. 33.6%
    1 Seltene Einheit: 525 Pkt. 21.0%


    *************** 4 Helden ***************


    Nekromant, Upgrade zur 2. Stufe
    + Rubinring der Zerstörung, Buch des Arkhan
    + Lehre der Vampire
    - - - > 150 Punkte


    Banshee
    - - - > 95 Punkte


    Nekromant, General, Upgrade zur 2. Stufe
    + Talisman der Bewahrung
    + Lehre der Vampire
    - - - > 145 Punkte


    Banshee
    - - - > 95 Punkte



    *************** 2 Kerneinheiten ***************


    50 Zombies
    - - - > 150 Punkte


    50 Gruftghule
    - - - > 500 Punkte



    *************** 3 Eliteeinheiten ***************


    9 Sensenreiter, Champion
    - - - > 280 Punkte


    9 Sensenreiter, Champion
    - - - > 280 Punkte


    9 Sensenreiter, Champion
    - - - > 280 Punkte



    *************** 1 Seltene Einheit ***************


    10 Gespenster, Banshee
    - - - > 525 Punkte



    Insgesamte Punkte Vampirfürsten : 2500



    Was haltet ihr davon? Glaubt ihr dass die Liste konkurenzfähig sein kann, oder einfach nur nach dem Motto "halt den Mund und schau gut aus" im Regal stehen sollte?

    Hey,


    auf GW-Fanworld findet mal wieder der halbjährliche Geschichtenwettbewerb statt und es wird noch nach Teilnehmern gesucht. Falls jemand von euch Lust hat, dann schaut doch mal vorbei. Ihr müsst auch nicht bei GW-Fanworld angemeldet sein, teilnehmen könnt ihr einfach so. Die Regeln findet ihr hier:
    GW-Fanworld Geschichtenwettbewerb


    Grüße

    Keine Angst, du bist entschuldigt. Dass man bei mir die ein oder andere Formulierung nicht kennt, liegt meistens eher an meinem Hang zu ausgefallener Sprachauswahl in meinen Texten. Auch kannst du dir mit den letzten Teilen noch bischen Zeit lassen, weil vor Anfang März keine neuen Teile zu erwarten sind. Bis dahin bin ich jetzt einfach zu sehr eingespannt. Aber dann hoffe ich, dass sich die Geschichte auch mal wieder weiterentwickeln wird.

    Ha, wie geil, die Uhrzeit hat was, aber echt cool, dass du dir die ganze Geschichte noch einmal am Stück durchgelesen hast. Freut mich sehr, auch dass sie dir gefallen hat.


    „Heilige Herrin vom See, gebenedeit sei die Frucht deines Geistes, das Land deiner Knechte, entsprossen deinen Schenkeln."
    Der Satz ist im Wesentlichen eine Verballhornung des katholischen Ritus, denn da heißt es:
    "Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir. Du bist gebenedeit unter den Frauen, und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus."


    Vor allem in den Ordenskapiteln hat man ja auch immer wieder sehr starke Parallelen zum katholischen Glauben, nur dass ich ihn da nicht mehr satirisch aufgreife.
    Bei mir wird Bretonia quasi als geistig-materielles Kind der Herrin betrachtet. Die Sequenz "Frucht deines Leibes" wird da einfach auf die Spitze getrieben, genauso wie die Metapher des Sohnes (Jesus) auf Bretonia übertragen wird. "Gebenedeit" hat mit Neid nichts zu tun, sondern leitet sich vom italienischen benedire ab und bedeutet segnen. Ich hoffe jetzt ist die Stelle besser verständlich.


    ,,Lustig fraßen sich seine Klingen durch ihre Rümpfe."
    Da versteh ich die Problematik zwar nicht ganz, aber ich versuch mich mal zu präzisieren. Es handelt sich hier einfach um eine zugespitzte Metapher, die verdeutlichen soll, dass seine Klingen durch seinen Blutrausch ein gewisses "eigenleben" entwickeln, also einer Art Personifikation der Klingen. Lustig fressen bricht allerdings mit der geläufigen Wortwahl - da hast du recht - aber soll es auch, da das Bild das hier entstehen soll, damit plastischer wird. Die Klingen dringen nicht in Rümpfe ein, sondern wüten ganz grausam. Diese Metapher ist einfach viel stärker. Lustig konterkarriert das Ganze, passt aber zum Horizont des Protagonisten, der es wohl wirklich lustig finden könnte, mit seinem Dolch in Vampirrümpfen rumzustochern ;)


    Danke, mir gefällt mein neues Kapitel 2 auch besser. Wie ich glaub ich schon sagte, die äußere Struktur des Textes passt jetzt zur inneren Struktur (Ordnung, Dogmatik) des Ritus.


    Schläfst du eigentlich nie oder war das heute mal ne Ausnahme? :] Ich mein, wer liest schon um 4:07 Uhr noch n paar Warhammer-Geschichten :D

    Absolut coole Idee, weil ich die Questrittermodelle größtenteils nicht so genial finde. Aber du solltest was gegen die Rüschenärmel der imperialen machen, das sieht mir einfach zu unbretonisch aus. Vielleicht ersetzt du die Oberarme durch bretonische oder modellierst mit Green Stuff die Rüschen glatt.

    Nachschub! Wundert euch bitte nicht, dass es sich bereits um Kapitel 15 handelt. Ihr habt nichts verpasst. Kapitel 14 soll die nächsten Wochen nachgeschoben werden. Es ist halt so eine Sache mit der Kreativität. Mal galoppiert sie in die eine Richtung, mal in die andere und besser fängt man sie geschickt ein, als dass man sie zwingt, einen vorbestimmten Weg zu gehen. Noch eine kleine Bemerkung: Sir Galahad de Lumière hieß der Bursche, der Hugo le Petit, oder Renard, wie er damals noch hieß, fordert und im Duell besiegt. Die Bergerac/Ordensgeschichte soll als vollvertige Parallelgeschichte neben der eigentlichen Handlung im Hintergrund ablaufen. Das Spiegelbild des Lebens eines Ritters. Sir Galahad soll nach meiner aktuellen Konzeption als Jungritter also bereits im Kapitel 2 bei seiner feierlichen Aufnahme in den Orden erkennbar sein - an seiner Heraldik! Lasst euch also überraschen, was mir sonst noch so alles einfällt ;) Viel Spaß beim Lesen!


    Kapitel 15


    Auf einem Berg aus geziegelten Dächern und Fachwerkgemäuer, hinter dem schleierhaften Dunst der qualmenden Schornsteine, in den herben Geruch verkohlten Holzes, das Laute Stimmenmeer auf dem Markt voll gackernder Weiber und grunzender Händler, also mitten in der Felsenstadt Bergerac, steht der gewaltige, gotische Felsendom, ein Werk des berühmten Dombaumeisters Erwin Alfred Kruppelsbinge, welcher erst Jahrzehnte nach seinem Tod vollendet ward. Der kopfsteingepflasterte, von dreistöckigen, reich verzierten Kaufmanns – und Ritteranwesen umbordete Marktplatz, ist jeden Tag schon früh am Morgen, wenn die Sonne ihre Vorhut über die umliegenden Bergkämme sendet, von Handwägelchen, dickbäuchigen Bauersfrauen und pfiffigen Handelsgehilfen bevölkert. Nur wenige gezimmerte Buden ranken sich um den zentralen Brunnen, Giebel an Giebel und in ihrer Mitte thront das bronzene Reiterstandbild Manfreds des Standhaften, Gründer von Bergerac anno 1449 imperialer Zeitrechnung.
    Der Rest ist Chaos. Kreuz und Quer hat man Karren herangeschafft, überladen mit rauen Knollen, welken Rüben und Kräutern. Bäcker stapeln ihre duftenden Brotleiber übersät mit Mehl und Kümmel, daneben aufgebrochene, aus der Decke geschlagene Rehe eines Jägers, der kräftige Brocken saftigen Fleisches aus den Rücken schneidet. Auch die Flussfischer preisen ihre Waren an. Mit gewaltigem Brumbass brüllen sie in die schnatternde Menge, wedeln mit ihren Fischen, den frischen und verkaufen einem die alten, welche stinken nach faulem Ei, also Verwesung. Zwischen den Ständen sickert ein Rinnsal aus Blut, Urin, Abwasser, in welchem die Kleinsten ausgelassen mit ihren nackigen Füßen umherspringen. Sie lieben es, wenn der lauwarme Sud zwischen den Zehen emporquillt. Doch am meisten freuen sie sich, wenn sie bis zu den Knöcheln im heißen Kuhmist versinken. Die ganze wogende Menge stößt Hitze aus ungezählten Poren. Verschwitzte Achseln, schweißperlende Stirnen, dampfender Atem, atemraubender süßlich säuerlicher Gestank, nach gärendem Schimmel und Käse. Der Würgereiz klammert sich klammheimlich an die Gurgel, drückt ganz fest zu den Hals. Langsam quetscht man sich durch die Lumpen umwickelten Gestalten, strebend immer zu dem kühlen Monument der starren Kunst. Man tritt auf faules Obst, räudige Hunde streunen mit zottigem Fell um die wankenden Knie, markieren hier und dort, Ratten quieken, Schweine, Ziegen, Katzen, Spatzen. Dazwischen Bettler, Invaliden mit behelfsmäßigen Krücken, diebische Waisenkinder, mürrische alte Hausmägde mit fettigen Kitteln, bucklige Greise am Stock, Dirnen, Huren und Gesinde. Hammer treffen auf Holz, langstielige Löffel plätschern in kochendem Wasser, das prasseln wilder Feuer, Schreie, Augen blitzen und leuchten, Ohren zucken erregt, Nasen rümpfen sich, dann strecken sie sich in die Länge, Hälse recken, Beute verstecken. Man könnte sagen; Es war ein Tag wie jeder andere auf dem Markt von Bergerac.


    Über den Wirren jedoch, thront auf festem Sockel, der Tempel des heiligen Herzens, der Felsendom zu Bergerac. Mächtig ragen seine drei Türme in den azurblauen Himmel. Die Finger ertasten die kühlen Granitblöcke, in die man mit dem Meißel, auf hüfthohem Podest, herrliche Portalfiguren und Pilaster in den Stein getrieben hat. Zur Linken drei betende Jungfrauen in Tuniken, die straffen Brüste entblößt, die Lippen makelloser Gesichter leicht geöffnet, wie zu sinnlichem Hauch. Zur Rechten drei wackere Jünglinge in geschmiedeter Platte, das Haupt bartumwuchert, die Züge entschlossen und feierlich. Unter die Achsel haben sie die reich verzierten Helme geklemmt.


    Die bronzenen Portalflügel erzählen von den 12 gewaltigen Schlachten des Gilles le Breton, dem Einiger Bretonias. Reiter auf wütend schnaubenden Rossen, Infanterie mit Speer und Hellebarden, über und über gewappnete Reisige, Kampf und Ehre all überall. An den Flanken, auf den schlanken Stützsäulen an der Außenhaut sitzen groteske Wasserspeier, Drolerien, dämonische Fratzen. Spitze filigrane Türmchen, ein umlaufender Balkon hinter reich verzierter Brüstung zwischen steinernen Bögen, die sich dem steilen Dach des Hauptschiffs zuneigen. Knarrend öffnet man ein beschlagenes Eichentor. Schon strömt einem eine kühle Prise aus dem Längsschiff des gewaltigen Bauwerks entgegen. Es riecht nach räucherndem Harz und kaltem Kerzenwachs. Acht gewaltige Säulen streben zu beiden Seiten vom Eingang bis hin zum Chor in die Höhe. Dumpfes Taglicht strömt durch die Blutroten Scheiben. Doch es ist dies nicht das quirlige Blut eines Jünglings, sondern die Farbe des dicken, zähflüssigen, fast schwarzen Lebenssaftes eines uralten, zahnlosen Bettlägrigen, wie es müde in seinen Adern zirkuliert. In den einfallenden Sonnenstrahlen tanzte der Staub. Nur ein paar runzlige Mütterchen buckeln in den langen Holzbänken, gehastetes Gemurmel leerer Worthülsen, wie sie metallisch in den Raum fallen, verhallen ungehört. Um den Pfeilerkern der kolossalen Tragstützen schmiegen sich je vier ebenbürtige Halbsäulen, drei blanke Rundungen bis unter das reiche Kapitell, welches verziert von Ornamenten und bärtigen Schöpfen, in Grate und Rippen im Kreuzgewölbe mündet. Steht man vor dem Altar, erblickt man drei symmetrische halbrunde Nischen im Chor, worin lebensgroße Marmorbüsten stehen. Linkerhand die des Alfred Legano, des ersten Patriarchen des Hochheiligtums. Mittig folgt Niobe, die vor Gram zu Stein gewordene, wie sie ihr Gewand vor Seelenpein zerreißt. Noch immer speisen ihre kullernden Tränen ein Becken voll heiligem Wasser zu ihren Füßen. Nicht wenige vertrauen auf die schmerzlindernde Kraft desselben. Zu Letzt, die des Einigers aller Bretoni, Gilles le Breton.
    Zu beiden Seiten führen reich ornamentierte Portale in zwei Seitenschiffe, die sogenannte Ehren – und die Mahnkapelle. Beide ragen weit über das Dach des Mittelschiffs in den Himmel und bilden die Seitentürme der monumentalen Kathedrale. Der gewaltige Glockenturm steht im Zentrum des Chors über dem goldbeleisteten, Pfeilerumstandenen Granitaltar. Beide Seitenschiffe sind achteckig und haben weder Säulen noch Fenster. In der Mahnkapelle herrscht stets feuchte Schwärze und absolute, in Stein geschlagene Stille. Nur in der Mitte des Raumes brennt allezeit auf einarmigem Kandelaber eine kleine Kerze. Die Luft steht im Raum, sie schmeckt leicht salzig.


    Ganz anders die Ehrenkapelle. Es ist diese nämlich ein hoher Turm, der mit glühender Asche gefüllt ist. In ihm ist eine drehbare Maschine angebracht, die sich nach allen Seiten schräg zur Asche hin neigt. Auf der Schräge kredenzt man den heiligen Feuern die Totenopfer, doch in der Mitte, auf einem Berg aus Fels und Flamme, da liegt der Selige selbst. Nur die mächtigsten Männer des Ordens werden hier bestattet. Sieben Tage ist ihr Leichnam aufgebahrt. Sieben Tage balsamieren ihn sieben der edelsten Jungfrauen der Stadt und siebzig ihrer Brüder rasieren sich die wallenden Locken vom Haupt, um sie dem Toten zum weichen Bett zu häufen. Nach dem siebten Tag jedoch feiert man die große Zeremonie, dann entzündet man den Leichnam und lässt ihn sieben Tage brennen. Der bestialische Gestand verbrannten Fleisches zersetzt dann die Luft, doch erst durch die heilige Lohe kann seine Seele zur Herrin ziehen, um an ihrer Tafel zu speisen. Die Flammen der Läuterung haben ihn gereinigt. Zwei Posten wachen über den zu Staub zerfallenden. In Stößen wallt des Feuers heißer Brodem durch den orange widerscheinenden Raum. Heiße Wellen branden an den leuchtend roten Backen des stillen Betrachters. Es knirscht und knackt die heilige Glut. Dann zuletzt wirft man einen Blick auf die gravierte Marmorplatte, wie sie kündet vom einst noch lebenden:


    Hier fährt zur Herrin, der ehrenwerte Bruder und Ritter des Grals, Sir GALAHAD de LUMIÈRE. Er starb eines natürlichen Todes, denn unbesiegt blieb er im Kampfe. Möge seine Seele Einzug finden in die ewigen Hallen ihrer Göttlichkeit, der Herrin vom See.


    Zu Füßen der Platte liegt ein kunstfertig geschmiedeter Vollhelm, dazu ein goldumrandeter Schild. Darauf bäumt sich ein schwarzer Pegasus am Rad, auf rot-weiß gevierteltem Grund.
    Nach vierzehn Tagen folgen Wettkämpfe zu Ehren des Verstorbenen. Ringen, Laufen, Kugelstoßen, Pferderennen und Lanzengang. Erst dann ist dem Toten das letzte Geleit gegeben und der Alltag hält erneut Einzug in dem namentlichen Städtchen Bergerac. Wie jeden Morgen strömen die Leute auf den Markt, schreien, grölen, leben.

    Danke für deine Einschätzung, im wesentlichen liegt die sehr nahe an meiner eigenen. Wie gesagt, ich wollte ja noch einen atmosphärischen Teil schreiben - demnächst :D
    Ist halt bischen blöd, dass der Thread zu so einem Arbeitsthread verkommt, weil ich dauernd kreuz und quer posting betreib, aber vll. frag ich irgendwann mal nen Mod, ob man das Ganze entflechten kann.
    Freut mich aber, dass trotzdem immer noch der ein oder andere dabei ist. :)

    Danke für dein Lob. Vor allem freut mich, dass du es nicht nur bei einem Post á la "Will mehr" belassen hast, sondern auch gesagt hast, was dir gefällt. Mir geistert schon eine noch vage aber vielversprechende Idee für ein weiteres Kapitel im Kopf rum. Wird von der Atmosphäre etwas ähnlich werden, wie das überarbeitete zweite Kapitel. Wo ich es dann zeitlich verorte ist aber nicht sicher. Wahrscheinlich schiebe ich es irgendwo zwischen Kapitel 9 und 13 ein. Leider wirst du dich auch noch bis ins neue Jahr hinein gedulden müssen, weil ich noch nicht weiß, wann ich Zeit und Muße finden werde ;)
    Wenn du gerade Lust hast, könntest du mir eine Frage beantworten (es darf sich diesbezüglich jeder aufgefordert fühlen :P:(
    Mich interessiert als Autor natürlich, was gut ankommt und was nicht so gut ankommt. Gerade für das erste Kapitel habe ich ja sehr positive Resonanz bekommen. Überraschende Wendungen scheinen also äußerst beliebt zu sein? Wie gefällt euch denn, wie beispielsweise im überarbeiteten Kapitel 2, das ritisch-atmosphärische? Gut? Weniger? Ab und zu ist das schon ok, aber bitte nicht zu oft?

    Füg mal bei deiner Umfrage noch sowas wie "so lala" oder "geht so" hinzu, denn; grundsätzlich finde ich das Deutschherrenschema genial, doch es gibt auch Fettnäpfchen, in die man treten kann. Zum einen das schon angesprochene Problem des Bemalens, vor allem bei Weiß. Auch muss man eben darauf achten, dass es nicht zu eintönig wird - aber da hast du mit den ausgefalleneren Heraldiken ja schon Abhilfe geschaffen. Des weiteren finde ich es eben nur dann passend, wenn man eine reine Ritterarmee, vll. noch unterstützt von Knappen, spielt. Zu Bauern passt dieses Schema mMn nicht besonders gut. Eben weil es ein elitärer Ritterorden war und kein Haufen aus Bauerntölpeln, die sich die teure Ausrüstung eines Ritters einfach gar nicht leisten konnten. Wenn du also Bauern mitführst in deiner Armee, würde ich sie zumindest nicht in den Ordensfarben bemalen, sondern vll. in lederbraunen Tönen mit schwarzen Kreuzen auf eben ledernem Hintergrund, höchstens die Schilde könntest du - um das Thema wieder aufzugreifen - weiß mit schwarzem Kreuz bemalen.

    Auch das vierte Kapitel habe ich jetzt einer umfassenderen Änderung unterzogen, um es "bretonischer" zu gestalten. Ich hoffe der ein oder andere hat die Muse, sich diesen längeren Abschnitt zu Gemüte zu führen. Grüße Protheus


    Kapitel 4


    Renard sagte die neue Freiheit ungemein zu. Er zog von einem Dorf zum nächsten, wobei er oft in herabgekommenen Tavernen oder abgelegenen Bauernhöfen kampierte. Die Leute wusste er mit seinem leutseligen Wesen schnell auf seine Seite zu bringen und es kam nur selten vor, dass er für Kost und Logis einen kleinen Dienst zu verrichten hatte. So war es bis in den dritten Monat hinein seine schwierigste Aufgabe gewesen, ein kleines Rudel Wölfe, welches einige Schafe eines Eremiten gerissen hatte, zu vertreiben. Renard war dieses säumige Dasein durchaus genehm, doch die Pläne der Herrin sahen anderes mit ihm vor. Zu jener Zeit war der Herzog von Parravon den ewigen Grenzstreitigkeiten mit dem Freiherrn von Ubersreik überdrüssig geworden. Also hatte er eine Delegation aus Rittern und Damen gesandt, in einem Konzil im imperialen Ubersreik die herrschenden Differenzen auszuräumen. Doch kam es, wie es kommen musste. In der hochehrbaren Delegation der edlen Ritter, befand sich eine Dame von glänzender, ja nahezu übernatürlicher Schönheit. Lady La Patruce, die kastanienbraun umlockte. Sie war eine Dame ersten Ranges am Hofe des Herzogs und für ihre Weisheit im ganzen Land geschätzt. Von zartem Schleier verdeckt war ihr holdes Antlitz, mit Geschmeiden und Ketten aus Gold und Silber umrankt ihr schlanker Hals und zehn Mädchen waren nötig ihre Schleppe zu tragen, damit sie nicht am Boden schleifte. Eng umschlang ein kunstvoll besticktes Mieder ihre schlanke Taille und darüber thronte die hohe Brust. Ihre filigranen Finger steckten in schneeweißen Seidenhandschuhen und immer wenn ihrem feinen Näschen der derbe Gestank der Männerwelt entgegenbließ, presste sie mit ihren zarten Gliedern ein parfümiertes Tüchlein über die Lippen. Lieblicher Lawendel war ihrer Lunge Labsal.
    Jeder Ritter Bretonias hätte ohne zu zaudern sein Leben gegeben, allein um der Ehre dieser vorzüglichsten aller Frauen willen. Eifersüchtig wachten sie über die Ergebenheitsbekundungen des Freiherrn und seiner Offiziere, auf dass sie es nicht wagen sollten, Lady La Patruce auch nur eine Verbeugung oder einen Kratzfuss zu wenig darzubringen. Ehre wem Ehre gebührt und dieser göttergleichen Dame mit den edelsten Tugenden gebührte alle nur zu erbietende Ehre, das galt den bretonischen Edelmännern als ausgemacht.


    Die Verhandlungen liefen sehr viel besser als erwartet und so einigte man sich nach einem ersten Tag hitziger Wortgefechte, an dem man gegenüber den Schandtaten der Gegenpartei, nicht nur in der jüngsten Vergangenheit, verbal zu Felde gezogen war, dass man die Gespräche am nächsten Tage fortführen wolle. Ein Triumph sonder gleichen, der mithin den mäßigenden Einflüssen der edlen Dame zuzuschreiben war, welche allein mit ihrer Anwesenheit die bretonischen Edelmänner zu ungeheuren Formen des Anstands zwang, welche sie sonst gegen dieses ehrlose Volk von Räubern und Barbaren niemals an den Tag gelegt hätten. Doch was anfangs glücklicher Kunstgriff des Herzogs zu sein schien, wurde schon bald zum Stein des Anstoßes grober Verwerfungen. Gerade waren die Speisen aufgetragen worden. Unter vielerlei Ehrbezeugungen hatte der Freiherr von Ubersreik Lady La Patruce an die Tafel geleitet, als das Malheur, welches niemals gesonderten Eingang in die bretonischen Chroniken finden wird, geschah. Ein angetrunkener, dickwanstiger Landadeliger der imperialen Delegation erhob sich von seinem Platze, um seine Blase in einer dunklen Ecke des Saals zu erleichtern. Doch war er seiner Sinne nicht mehr Herr und stolperte über die am Boden ausgebreitete Schleppe der La Patruce. Der Schleier riss und gegen ihren Willen starrten die ehrlosen in ihr makelloses Antlitz, das nun bar jeder Hülle war. Ihre seidenweiße Haut, ihre hohen Wangen, die schwarzen, mandelförmigen Augen – die lüsternen Blicke des imperialen Abschaums verzehrten sich nach ihr.
    Entrüstet sprangen die Ritter Bretonias von ihren Plätzen. Der Freiherr war noch bemüht, den Schaden in weiten Grenzen zu halten, doch es war umsonst, denn gerade in jenem Augenblick urinierte der sich berappenden Trunkenbold über den seidenen Schleier. Affront! Satisfaktion! Brüllten die Ritter wie von Sinnen. Als wäre dies nicht schon schlimm genug, zog der Schändling seine Taschenflinte und traf den edlen Sir Maurice de Balaunait in der Flanke. Zornestrunken hackten ihn darauf die ehrenwerten Ritter aus seinem erbärmlichen Leben, bevor sie sich unter grässlichen Flüchen und fürchterlichen Verwünschungen zurückzogen. Der Herzog von Parravon, als er hiervon Kunde erhielt, sah sich gezwungen, sämtliche diplomatische Mittel auszuschöpfen, um den Konflikt in Bälde zu befrieden. Noch am selben Abend, da er die Nachricht erhalten hatte, schickte er seine Boten durchs Land, denn der Feind sollte den Blutpreis zahlen, für seine grenzenlosen Unverschämtheiten, die kein Ritter von Bretonia guten Gewissens hinnehmen konnte. Auch Renard folgte dem Ruf zu den Waffen. Bald schon wälzte sich die streitbare Schar über den Pass der grauen Dame gen Imperium.


    Doch nun brach für Renard entgegen seinen Erwartungen eine einzigartige Zeit der Liederlichkeit an. An der Grenze angekommen hatte der oberste Paladin des Herzogs, Graf Willibald de Montaigne, die Bewegungen des Feindheeres, denn auch der Freiherr von Ubersreik hatte seine Truppen in scheuer Vorsicht gesammelt, sorgfältig auszukundschaften und unterdessen Stellung zwischen den steilen Hängen im Pass der grauen Dame zu beziehen. Im bretonischen Tross befanden sich jedoch nicht nur edle Ritter, sondern allerhand Bauern -, Wirts – und Künstlervolk. Gaukler und Feuerspeier unterhielten das reitende Volk. Dirnen und Mägde willfuhren ihnen zu hauf.
    Renard erfreute sich an den vielen bunten Eindrücken. Tags vertrieb er sich die Zeit mit ritterlichen Zweikämpfen, die ihm schnell den Ruf eines besonders geschickten, unüberwindbaren Gegners eintrugen, was seiner eigentlichen Leidenschaft in ungeahntem Maße zugute kam. Das beeindruckte Weibsvolk drückte sich in Scharen um seine mächtige Brust und er liebte sie, liebte sie alle. Die drallen Bauernmägde liebte er ihrer üppigen Brüste, die schlanken Stadtdirnen ihrer schmalen Taillen und Schultern willen, welche er mit seinen riesigen Pranken zu Boden drückte, während er lustvoll in sie eindrang. Seine sprossende Männlichkeit entfachte in ihm immer wieder aufs neue mächtige Flammen der Begierde. Renards Verlangen steigerte sich von Mal zu Mal. Nur wenigen konnte dieses animalische Treiben verborgen bleiben, doch war man gewillt seine Ausschweifungen hinzunehmen, da man seine unglaubliche Kraft durchaus zu schätzen wusste. Die gesammelte Ritterschaft behandelte ihn weit ehrerbietiger, als sein geringer Stand es verlangt hätte und Renard gefiel sich sichtlich in seiner Rolle. Er gebärdete sich als Herr über seine Brüder, indem er ihnen Befehle gab, dies und jenes für ihn zu besorgen. Stets hatten ihn nun zwei seiner liebsten Dirnen zu begleiten, falls ihn die Wollust heimzusuchen drohte. Bei den ritterlichen Zweikämpfen begann er seine unterlegenen Gegner zu verhöhnen sobald sie am Boden lagen, zu bespucken, einem urinierte er gar ins aufgebrochene Visier. Der Hochmut kommt ungefragt, kommt unbemerkt und klopft nicht an. Jede ritterlicher Tugend war in neblige Vergangenheit getaucht, in fernen Sphären, jedenfalls vergessen. Als die Ausschweifungen des jungen Renards zum Ärgernis des Grafen Montaigne immer mehr liederliche Nachahmer fand, schien eine Grenze überschritten, welches jedem duldsamen Maß Hohn sprach. Der Graf musste handeln, wollte er die Disziplin in den eigenen Reihen auch nur halbwegs aufrecht erhalten. Doch war sein persönliches Eingreifen nicht von Nöten.


    Eines Abends, Renard und seine närrischen Kumpanen hatten wie so oft dem Wein in hohem Maße zugesprochen, wurden die Reden hitziger, als sonst. Ein vornehmer junger Edelmann erdreistete sich, das Verhalten der Meute auf das Schärfste zu tadeln. Vor versammelter Runde hieß er Renard Ursache des widerwärtigen Sündenpfuhls, was jenen jeglicher Besinnung beraubte. Schäumend vor Wut sprang er den verdutzten Ritter an, riss ihm, während er ihn ordentlich verdrosch, die Kleider vom Leib, um ihn vor der johlenden Menge an eine entastete Fichte zu binden. Demütigen wollte er den frechen Frevler, welcher sich seiner Person widerspenstig erwies. Im Hochgefühl der eigenen Macht suhlend, röhrte er wie ein Hirsch in die fackelerleuchtete Dunkelheit, als das Getöse der Menge plötzlich erstarb. Erstaunt wandte er sein Haupt. Hart fuhr ihm der Schmerz ins Gesicht und er schmeckte das Blut seiner aufgeplatzten Lippen. Erst jetzt gewahrte er die kühle Nacht, wie sie in eisigen Schauern über seine Haut kroch. Zornesfalten überzogen seine Stirn, als er die Augen wieder öffnete und ein Wutschrei brach aus seiner breiten Brust, dass es von den steilen Felswänden widerhallte. Renard keuchte heftig, so sehr hatte ihn der Schmerz in Rage versetzt.
    Vor ihm stand ein älterer, schmächtiger Ritter, das graue wellige Haar sauber gekämmt, die fein geschnittene Wangenpartie penibel ausrasiert. Nur an seiner Unterlippe haftete ein schelmischer Spitzbart, der sich in sein strenges Gesicht seltsam gut einbettete. Doch was Renard fesselte, waren seine wasserblauen Augen. Dieser stechende Blick der reinen Verachtung und grenzenloser Abscheu.
    Indem er mit einer knappen Geste seinem Knecht befahl den gepanzerten Handschuh wieder aufzunehmen, presste der ehrwürdige Ritter über seine schmalen Lippen:
    „Betrachte dich als gefordert, Unsäglicher. Nur der heilige Schwur hindert mich, dir nicht an Ort und Stelle deinen Hochmut von den Schultern zu hacken. Schändlicher, der du deinen Bruder lachenden Mutes verrätst. So du noch einen Funken Ehre im Leib trägst komm morgen zu Tagesanbruch zum alten Grenzstein vor dem Lager.“
    Dann wandte er sich um und ging. Es war still. Niemand wagte den Mund aufzutun.
    Renard verharrte und blieb starr. Die Lust war ihm geschwunden. Auch seinen Gefährten war der Ernst der Stunde keineswegs entgangen. Schweigsam verbrachten sie die Nacht und erstmals seit seinem Fortgang erinnerte sich Renard der kleinen Ikone seiner Schwester und als er sie öffnete schämte er sich aus ganzem Herzen. Wie wenig hätte sie sein Verhalten verstanden. Es bräche ihr das zarte Herz im Busen, erführe sie von meinen schändlichen Taten, dachte er. Reumütig fiel er auf die Knie und weinte bittere tränen, denn er erkannte sein Unrecht. Heiß kullerten sie über seine mächtigen Wangen. Die ganze Nacht hindurch verbrachte er betend. Erst als die ersten Sonnenstrahlen über die Kuppen der Berge brachen, erhob er sich, um sich von Frederic, seinem Pagen rüsten zu lassen. Zu viert schritten sie dann hinaus vor das Lager, wo sich bereits eine beträchtliche Menge Schaulustiger angesammelt hatte. Es war ein stummes Spektakel. Der Tod schwebte über der Richtstätte und wie ein gemeiner Tagedieb stahl er die Freude aus aller Anwesenden Herzen. Als Renard und seine drei Gefährten ankamen, befahl ihnen ein Page außerhalb des provisorisch errichteten Kampfringes Aufstellung zu nehmen. Dann schwang sich ein brokatberockter Höfling auf ein niederes Podest, zog eine Rolle hervor und begann laut vorzulesen:

    Hey,


    vielen Dank für deinen ausführlichen Post und das viele Lob. Schade nur, dass sich nicht mehr zu der Geschichte geäußert haben.
    Ich denke sehr wichtig beim Schreiben von Geschichten ist tatsächlich Übung, viel lesen und auch "das Richtige" lesen. Was im Einzelfall "das Richtige" ist, kann man nicht sagen, aber tendenziell empfehle ich Hochliteratur. Belletristik ist zwar hübscher zu lesen, aber man lernt auch weniger, finde ich zumindest und es kann durchaus Spaß machen, sich mit einem Werk auch sehr intensiv auseinander zu setzen. Ansonsten einfach immer wieder schreiben, hoffen, dass man gute Kritik bekommt und sich mit jedem Mal ein wenig weiterentwickelt hat. Wichtig ist auch, dass man in seinem Freundeskreis, oder der Familie unterstützt wird, dass man jemanden hat, der einem die Geschichten korrekturliest und eine ausführliche Meinung zu den "Werken" hat, die einen weiterbringt. Das sind so die Vorraussetzungen, die nützlich sind. Aber das hast du alles bestimmt schon tausendmal gehört, deshalb halt ich jetzt meine Klappe, denn gerade bei mir gibts auch noch sehr viel, an was ich arbeiten könnte :)


    p.s.: eigentlich hatte ich mal vor den Einsteigerleitfaden um ein paar speziellere Techniken zu erweitern, aber ich hab grad echt zu nichts mehr Zeit - Möp, naja vielleicht als Weihnachtsüberraschung :tongue:

    Hier also die Inhaltsangabe meiner Geschichte:
    Es beginnt mit dem Ende, so viel dürfte klar sein. Der Mann der anfangs zusammenbricht, ist der Protagonist. Ganz am Ende wird dann auch auf den Titel Bezug genommen, das sogenannte „Herz des Lebens“. Das „Herz des Lebens“ ist ein magischer Gegenstand im bretonischen Armeebuch. Er verleiht +1 auf die Komplexitätstests bei Zaubern der Lehre des Lebens, etc. Die Geschichte ist also eine Hintergrundgeschichte zu einem magischen Gegenstand, dessen Herkunft unbekannt ist.
    Zugleich und vor allem ist die Geschichte aber ein Spiegel der bretonischen Gesellschaft und ein Gegenentwurf zum Motiv des strahlenden, unfehlbaren Ritters. So, jetzt zu den Basics. Bretonia ist ein Land der Ritter. Die Herrin vom See (Göttin) hat sie auserkoren, das böse zu bekämpfen und über die Bauern zu herrschen, ihnen im Gegenzug jedoch ein ruhiges und sicheres Leben zu gewährleisten. Da der gewöhnliche Ritter sich nur ungern mit dem ungewaschenen Pöbel abgibt, dafür aber um so lieber mit seinem Schlachtross, wird dem Pferd in Bretonia eine hohe Stellung in der Gesellschaft eingeräumt. Der Verlust seines Schlachtrosses ist für einen Ritter viel schmerzhafter als der Tod eines seiner tausend Bauern. Das ist in der Geschichte im Verhalten des Ritters und den „Fähigkeiten“ der Pferde umgesetzt. Der Ritter begegnet den Pferden als ebenbürtiges Geschöpf (er redet und trinkt mit ihnen), wohingegen er sich gegenüber den Dorfbewohnern, die offenbar nicht von ritterlichem (adeligem) Geblüt sind, herablassend verhält. Desweiteren basiert der bretonische Fluff auf dem Gralsmythos. Die Ritter schwärmen aus, um auf der Quest nach dem Gral zu suchen. Hierzu braucht der Ritter natürlich wieder das Pferd. Das Pferd ist also der Schlüssel zum Gral, auch das ist in dieser Geschichte umgesetzt, denn erst als er auf die Pferdemenschen stößt, kann er den Gral erreichen. Soviel zur Bedeutung der Pferdemenschen. Natürlich kann man den Gral nur erlangen, wenn man sich als würdig erwiesen hat, also eine Prüfung abgelegt hat. In diesem Fall ist die Prüfung die Versuchung.
    Was wir also erleben ist, dass ein Ritter in ein eigenwilliges Dorf geritten kommt, dort auf Pferdemenschen stößt und dann der Gralszeremonie beiwohnt. Der Schlüsselsatz ist folgender:
    „Sie hüpfen im Kreis, sittlich, ausgelassen und in ihrer Mitte wohnt das Licht. Immerzu flutet es aus einem goldenen Kelch. Mädchen knien auf der Wiese, flechten Blütenkränze, jauchzen, singen.“
    In diesem Moment entscheidet er sich jedoch dagegen, weil ihn der „Makel“ der Menschen anzieht (Versuchung). Hier kommt jetzt allerdings die verzwickte Geschichte, bei der ich nicht mehr erwartet habe, dass sie noch jemand erkennt. Die Identität der menschlichen Geschöpfe ist nicht die, für die man sie hält. Es können keine „normalen“ Menschen sein, da sie die Reinheit der Gralszeremonie besudeln würden. Um was es sich handelt wird erst klar, als er die Dirne vergewaltigt, denn da heißt es:
    „Ihre verschreckten, goldglühenden Augen glänzen feucht.“ Ist keiner über den Begriff gestolpert? Warum sollen denn Augen golden glühen? Ganz einfach: In Bretonia wird der magische Nachwuchs durch Kidnapping rekrutiert. Die Feenzauberin (Vertreterin der Herrin vom See auf „Erden“) entführt magisch begabte Kinder ins Feenreich, wo sie zu Zauberinnen oder Gehilfen/inen der Herrin vom See ausgebildet werden. Magisch begabte Kinder erkennt man an den goldenen, oder verschiedenfarbigen Pupillen – zugegeben, das war echt kaum herauszubekommen, aber das sollte auch das mystische Element bilden. Natürlich setzt der Dienst Jungfräulichkeit voraus.
    Der Ritter lehnt also nicht nur den Gral ab, folgt seinem Trieb und vergewaltigt die „Dirne“ sondern er macht etwas viel schlimmeres. Durch die Entjungferung der „Dirne“ wird diese besudelt, sie darf der Herrin nicht mehr dienen, da sie der Reinheit entledigt wurde. Natürlich muss ihr aber auch jedes andere Leben versagt bleiben, da wer einmal der Herrin gedient hat, nicht einfach unter Menschen wandeln kann. Sie muss also sterben und mit ihr alle Anwesenden, die darin versagt haben, den Ritter auf dem rechten Weg zu geleiten. Der Ritter stirbt nur deshalb nicht sofort, weil die Strafe bei ihm eine schlimmere ist, er verliert sämtliche Jahre seiner körperlichen Blüte und lebt als alter Mann nur um und in dem Bewusstsein in Schande zu sterben (natürlich auch, um das Herz des Lebens für die Nachwelt zu erhalten).
    Dass ein so reines Leben wie das der magiebegabten Jungfrau, einer Gottesgehilfin aber ein enormes Seelengewicht hat, sie also nicht einfach so stirbt, ist auch nachvollziehbar. Ihr gebrochenes Herz wird zu Stein (es pulsiert aber weiter) und die Essenz ihrer unschuldigen magischen Seele manifestiert sich. Ihr wird also gewährt über den Tod hinaus Gutes zu vollbringen. Wohingegen der Ritter – das soll die lapidare Notiz in der Chronik zu Anfang bedeuten:
    „Bei der Stadtwache am Südtor wird ein Mann auffällig. (...) Er ist unglaublich alt, bricht auf der Stelle zusammen und ist tot. Seine Herkunft bleibt ungeklärt.“ – nicht mal mehr als Ritter, geschweige denn als Person in die Geschichte eingeht. Er ist vollständig ausgelöscht, es erinnert nichts mehr an ihn.
    So, das wäre es fürs erste gewesen, wenn ihr noch Fragen habt dann haut rein.

    Da ihr diese Woche leider auf einen neuen Teil der Ritterschaft verzichten müsst, gibt es als Ersatz eine Geschichte von mir, mit der ich am letzten GW-Geschichtenwettbewerb teilgenommen habe. Da sie sich als etwas tief im Fluff verankert erwießen hat, gibts im zweiten Post eine Interpretationshilfe mit dazu. Ich würde mich über eure eigenen Interpretationen allerdings noch mehr freuen. Überspringt dann einfach den zweiten Post und antwortet gleich auf den ersten. Viel Spaß beim Lesen!


    Gegen Ende des Jahres 1338 nach bretonischer Zeitrechnung, schreibt der Oberchronist von Brionne, Albert Moustache, folgende Zeilen in den herzoglichen Geschichtsbüchern nieder:
    „26. Mitterfruhl, Anno 1338; Bei der Stadtwache am Südtor wird ein Mann auffällig. Alle Vegetation um ihn herum ist in plötzlich eintretendem, rasantem Wachstum begriffen. Als man ihm den Weg vertritt, wirft der Vermummte seine Kapuze in den Nacken. Er ist unglaublich alt, bricht auf der Stelle zusammen und ist tot. Seine Herkunft bleibt ungeklärt. Bei sich trägt er einen seltsam pulsierenden Stein.“


    Laut prasselt der Regen auf das schwarz-graue Pflaster, macht es glänzend und nass. Der Mond steht mal voll und fahl am Himmel, mal bleibt er, hinter einem quellenden Wolkengeschwür verhangen, unsichtbar. Windböen ergreifen das herbstliche Geäst, es dröhnt und knarrt, birst und bricht. Es ist schneidend kalt. Die wenigen Handwerker und Bauern des Städtchens, die mir begegnen, sind bis über die Nase in Pelze und Jacken gehüllt. Wie aus weiter Ferne scheint das metallische Klacken der beschlagenen Hufe meines Rappen. Durchnässt und schwer hängt der Reisemantel um meine Schultern, die Kapuze trage ich weit ins Gesicht gezogen. Ununterbrochen sickert Wasser in die Rüstung, sodass sich das Untergewand an den Körper saugt. Es ist ein sonderbarer Ort. Zwar prangt in allen Giebeln bretonisches Zierrat, auch schmückt die Lilie einen jeden Fenstersims, doch haben die Häuser die aller ungewöhnlichsten Ausmaße. Die Türen sind wie riesige Kleiderschränke, die hölzernen Baracken erinnern an Galeonen, wie ich sie zwischen den Kais von Brionne zu Hauf gesehen habe. Gelassen ruhen sie am Hang, den Rumpf emporgerichtet, als wären sie dazu verdammt, ein Leben lang das vor ihnen liegende Tal zu belauern.
    Gerade als ich einen großen, länglich gezogenen Platz erreiche, kommt mir eine Rotte buckliger, mit Speeren bewaffneter Bauerntölpel entgegen. Ihre ledernen Rüstungen hängen in Fetzen. Mit zerschrundenen Füßen watscheln sie durch den Unrat, den ein kleines Bächlein angeschwemmt hat. Pocken und Geschwüre platzen aus ihren Leibern. Zwei von ihnen haben sich Laternen an ihre Stoffkappen gebunden, die Kerzen der anderen sind längst erloschen.
    „Platz da,“ knurre ich. Geduckt entweichen sie.
    Aus einem Wirtshaus dringt Gelächter. Was auffällt; es gibt keine Ritter. Einen Reiter, geschweige denn einen Gaul, habe ich hier noch keinen gesehen. Langsam gleite ich aus dem Sattel. Es stinkt nach Wein, faulem Stroh und Urin. Nur mühsam dringt das Licht durch die verschmierten Scheiben der Schänke. Ratten schwimmen im Abwasserkanal, hieven ihre aufgedunsenen Wänste über Haufen aus Schimmel und Scheiße. Mit einem lauten Knarzen schiebt jemand die Türe des Wirtshauses auf. Eine grauhaarige, fette Frau schlurft gebeugt heraus. Sie trägt eine fleckige Schürze, um den Kopf hat sie ein ausgefranstes Tuch gebunden. Ein Haarbüschel hängt ihr im schiefen Mund. Als sie mich sieht, grunzt sie leise, dann rafft sie ihren Rock bis zum Gesäß, steigt in die Kanalrinne, geht in die Hocke und scheißt. Bis zu den Knöcheln versinkt sie im Morast.
    „Bursche! Wo ist denn hier der verdammte Stallbursche?“
    Die Alte zuckt zusammen und als der zahnlose Stallknecht kommt, ramme ich ihm erst einmal meine gepanzerte Faust in die Brust. „Ist das die Art, wie man einem Ritter aufwartet? Gottloser Dreckslümmel, dir werd' ich's zeigen. Mit der Reitgerte werd' ich dir Beine machen, du Lump.“
    Da wirft er sich mir zu Füßen, wimmert und zittert, fleht um Gnade. Diese hündische Unterwürfigkeit! Doch will ich mich nicht länger als nötig mit dieser laufenden Läuseschleuder abgeben, also schicke ich ihn weg, mein Pferd in den Stall zu führen.
    Erst im Nachhinein finde ich etwas Verblüfftes in seinem Blick. Auch die fette Frau forscht aus ihren Augenwinkeln nach mir. Ich scheine ihnen ebenso wenig geheuer wie sie mir. Was sich dieser Abschaum alles einbildet! Steht es etwa dem Ochsen zu, eine Meinung zu haben von seinem Herrn? Er hat gefälligst zu ertragen! Denken ist die Wiege der Revolte. Man sollte es ihnen verbieten. Auf jeden Fall werde ich den nächsten Widerspenstigen erst einmal ordentlich verdreschen. Meine Finger sind klamm. Ich drücke die Tür zur Wirtsstube auf.
    Dichte Rauchschwaden vernebeln mir die Sicht, eine Wand aus Wärme prallt gegen mich, ertränkt mich in ihrer Wohligkeit. Stimmen - wirr, guttural, heiter. Auch hier drinnen stinkt es nach Wein, Schimmel, Erbrochenem und Exkrementen. Der Rauch brennt mir in den Augen, sie tränen und ich reibe sie mit dem Ärmel. Hinter der Theke, welche die Stirnseite des Raumes einnimmt, wischt der dicke Schankwirt gerade Kelche mit seinem versauten Kittel aus.
    Hinter ihm füllt ein zierliches Mädchen Wein – es ist billiger Château de Brionne – in Zinnbecher. Auf ihrer schwitzigen, glänzenden Haut tummeln sich Schweißperlen, die ihr langsam in den tiefen Ausschnitt laufen. Ihr blondes, welliges Haar klebt feucht und ungewaschen an ihren Wangen. Eine Corsage umfasst ihre schlanke Taille, der beige Rock wirft dunkle Falten. Lebhaft hebt und senkt sich ihre magere Brust.
    Doch: „Bei der Herrin.“ Blitzschnell habe ich das Schwert aus der Scheide. Jäh ersticken die Gespräche. Alle Blicke sind auf mich gerichtet. Was sehen meine Augen da? Welch widernatürlichen Ausgeburten? Welche dunkle Macht mag hier ihre Finger im Spiel haben? Der erwartete Angriff aber, er bleibt aus. Sie sitzen nur da und starren mich an. Sitzen auf ihren Schemeln und gaffen. Pferde, Hengste und Stuten in Mannskleidern und Röcken, laufen auf zwei Beinen, saufen brionner Rotburgunder, spielen Karten und unterhalten sich, als wären sie von Rang und Namen. Gerade als die eingetretene Pause für alle Beteiligten unangenehm zu werden beginnt, erhebt sich ein besonders stattlich gekleideter Hengst. Seine Mähne ist fein säuberlich gescheitelt, um die Schultern trägt der Braunschimmel einen wallenden Umhang. Sein Waffenrock ist mit etlichen Lilien bestickt, auch lederne Beinkleider lässt er sich stehen. Gutmütig ist sein Ausdruck, als er sich mir nähert. Sein Äußeres ist gepflegt und auch seine Ausdrucksweise entspricht den Gepflogenheiten, wie sie eines Ritters von Bretonia geziemen.
    „Werter Herr,“ so spricht er etwas nasal und sichtlich bemüht, „werter Herr. Ich appelliere an Ihre Vernunft. So lassen sie doch von ihrem rabiaten Anliegen ab. Es liegt doch nicht im Mindesten ein Grund vor, sich in Harnisch zu jagen.“
    „Kein Grund? Ich bitte Sie. Was wären das für Zeiten, wo Rosse den großen Herren spielen und der Mensch gleich Gewürm im Unrat kriecht?“
    „Aber wer wird denn so etwas Abwegiges verlangen? Nicht auf die Rasse, auf die Gesinnung kommt es an. Lassen Sie Ihren Blick schweifen, ehe Sie urteilen. Sie befinden sich in allerbester Gesellschaft. Erlauchte Herrn und Damen, sittlich und edel, gebärden sich in unseres Landes Manieren, trotz Schweif und Huf. En contraire hat das Verhalten Ihrer Gattungsgenossen etwas Widerwärtiges, ja geradezu Viehisches. Sie suhlen sich im Dreck und ihre Sprache ist mehr ein Grunzen und Gurgeln. Das müssen Sie ja wohl zugeben, dass es eine Sünde und ein Frevel wäre, einen Geist, so erhaben wie den meinen und den meiner Brüder, vor die Pflugschar solch eines Individuums zu spannen.“
    „Nun ja...“
    „Ei, der Hochmütige! Was denkt er denn? Was wäre denn der Unterschied zwischen Mann und Ross, wenn nicht die Sprache und die Gesinnung? Scheidet nicht der Geist, das Wissen und die Weisheit den Knecht vom Herrn?“
    „Beim Barte des Königs Jules, mir scheint, Ihr seid ein Philosoph.“
    Da nimmt er mich in den Arm. Er zieht mich an seinen Tisch, bestellt mir Château de Brionne und wir prosten uns zu. Lange lausche ich seinen tiefsinnigen Erörterungen. Ich staune über seine sprachliche Gewandtheit. Wie er Bescheid weiß in der Welt. Er redet vom Seehandel, den Häfen von Brionne und L'Anguille, der Seefahrt im Allgemeinen, den Seuchen unter dem Bauernvolk und deren Verdienste um die Tugendlosigkeiten dieser Welt. Seine Worte quellen hervor wie ein unaufhaltsamer Strom, er bläht die Nüstern und immer, wenn er vom Pöbel spricht, verfällt er in einen tiefen Groll. Schließlich unterbricht er sich in seiner Litanei und wir gehen in den Hinterhof des Gebäudes. Jeder für sich betreten wir ein Abort. Selbst in Bretonia ist das Plumpsklo lediglich den Wohlhabenden vorbehalten, was als deutliches Indiz für die Reinlichkeit dieser eigenartigen Hufmenschen zu werten ist. Selbst ein Adeliger könnte nicht umhin, dem mit Lob und Anerkennung zu begegnen. Gerade knöpfe ich meine Hose zu, trete hinaus in die nun sternenklare Nacht, da tönt von weit her der Kirchturmschlag – ich zähle die Stunden nicht. Als ich das Wirtshaus wieder betrete, traue ich meinen Augen kaum. Die Wände sind gewichen. Es duftet nach Moos und Tau. Ich stehe in einem Rankendom. Inmitten einer Lichtung tanzen die Pferde, Hengste und Stuten zur Lautenmusik. Irrlichter huschen zwischen den zuckenden Leibern umher. Eine ausgelassene Fröhlichkeit flutet mein Herz bei diesem sonderbaren Schauspiel. „Nur zu, Herr Ritter,“ fordert mich eine besonders anmutig tanzende Stute auf, „kommen Sie nur. Tanzen Sie doch mit uns.“ Sie hüpfen im Kreis, sittlich, ausgelassen und in ihrer Mitte wohnt das Licht. Immerzu flutet es aus einem goldenen Kelch. Mädchen knien auf der Wiese, flechten Blütenkränze, jauchzen, singen.

    Da erblicke ich Schatten im Unterholz. Es ist die fette Alte, der bucklige Knecht, der Wirt und die Dirne. Stumm harren sie aus, beobachten die Szene. Ich gehe auf sie zu, ihr Makel zieht mich an. Langsam schwindet das tolle Treiben, die Wände kehren zurück. Dunkel und still ist es, kaum sehe ich die Hand vor Augen. Ich spüre wie sich meine Nackenhärchen aufrichten, meine Muskeln spannen sich an. Ich mache einen Schritt, die Diele knarrt ganz fürchterlich. Die Luft schmeckt warm, feucht und salzig. Langsam taste ich mich an der kalten Steinmauer entlang. Ein Glucksen und Raspeln dringt an mein Ohr. Ich ertaste einen Türstock. Es eröffnet sich meinen Augen ein kleiner Raum aus Stein. Aus einem Fenster weit oben dringt schwach Mondlicht herein, durchdringt die beklemmende Schwüle und fällt auf eine Frauengestalt. Nur wenige Schritte entfernt scheuert die Dirne mit ihrem verklebten Haar ihre Schürze auf einem Waschbrett. Im Zuber hat sie siedend heißes Wasser. Ich nähere mich ihr von hinten. Meine Schritte hallen im Gemäuer wieder, doch erst als sie meinen Atem an ihrem Hals spürt, hält sie inne. Ich sehe ihre Schlagader pulsieren, streiche durch ihr nasses Haar, küsse ihre salzige, entblößte Schulter. Grob packe ich sie am Schopf, reiße sie herum. Der Schweiß rinnt ihr in Strömen übers Gesicht. Ihre verschreckten, goldglühenden Augen glänzen feucht. Sind es Tränen? Hat sie Angst? Ich weiß es nicht. Ihr Schmerz, ihre Tugend erregen mich. Ich zerfetze ihr Mieder wie ein Berserker, knete ihre kleinen weißen Brüste, sie wehrt sich, ich dringe in sie ein, dann wird mir schwindlig. Ich sacke zu Boden. Gerade noch spüre ich, wie mich jemand an den Haaren aus dem Raum schleift, dann schwindet mein Bewusstsein.

    Als ich erwache, brummt mir der Kopf. Ich liege in einer ausgetrockneten Pfütze aus Urin und Rotwein. Meine Gliedmaßen schmerzen. Fliegen surren um meinen Kopf. Hinter einem umgeworfenen Tisch richte ich mich auf. Noch immer stecke ich in meiner Rüstung, nur scheint sie Rost angesetzt zu haben. Mein Waffenrock ist besudelt, Wein, Fett, Exkremente, an manchen Stellen hat er Löcher. Gerade als ich aufstehe, huschen zwei Ratten an mir vorbei. Was ich sehe, erschüttert mich. Die Einrichtung ist ganz durcheinander gebracht. Stühle sind umgeworfen, Tische zerschlagen, Scheiben zu Bruch gegangen. Moder und Verwesung liegt in der Luft, Skelette von Pferden und Menschen am Boden verstreut. Bei jedem Schritt knacken Knochen, manche sind angenagt. An den Wänden finden sich Kratzspuren und eingetrocknete Blutspritzer. Langsam arbeite ich mich zur Theke vor. Die Tür zwischen den gestapelten Holzfässern ist angelehnt. Ich trete hindurch in einen dunklen Gang. Es ist stickig, die Granitblöcke zu beiden Seiten sind kalt und ölig. Ich wende mich rechts durch eine Öffnung. Auf einem hölzernen Bottich liegt ein Skelett. Um die Hüften bis zu den Waden trägt es den Rest eines mottenzerfressenen Kleides, das Mieder ist zerrissen. Dort wo einst ein Herz schlug, liegt eine kleine steinerne Figur. Ein glimmendes Licht scheint aus ihr hervor zu quellen. Es ist eine kniende Frau, die Hände zum Gebet vor der Brust gefaltet, das Gesicht schmerzverzerrt. Die Erkenntnis durchzuckt mich gleich einem Blitz. Ich nehme sie, wende mich ab, haste zurück. Die Tür ramme ich zur Seite. Im Freien angekommen verharre ich einen Moment und genieße die durchdringende Wärme des Sonnenlichtes. Alles ist still, nur im Geäst einer Buche jenseits des länglichen Platzes pfeift ein Spatz sein Lied. Auch ich pfeife. Der Knecht erscheint. Er ist buckliger geworden, alt und grau. „Mein Ross!“, befehle ich, doch er zuckt nur mit der Schulter und zeigt auf einen Knochenberg. Da reitet mich ein gewaltiger Dämon. Ich packe ihn am Kragen, doch er schüttelt nur traurig den Kopf, dann zerfällt er zu Staub. Mutlos mache ich mich auf den Weg. Plötzlich fühle ich mich alt. Mein Körper ist wie taub, nur in meiner Hand pulsiert lebhaft der Stein und alles um mich ist erfüllt von neuem Leben.



    Armeebuch Bretonia, S. 63 „Das Herz des Lebens“ (Arkane Artefakte):
    „Dieser pulsierende, moosüberzogene Stein unbekannter Herkunft glüht im Lichte des Lebens. Überall um seinen Träger herum sprießen die Pflanzen in erstaunlichem Maße; Eicheln werden zu Schößlingen und Schößlinge zu Eichen, während das Herz des Lebens an ihnen vorbeigetragen wird.“

    Aber soweit waren wir doch schon ;)


    Zitat

    Problem: Definition! Nämlich: Was ist Metal und was versteht wer darunter? Und schon sind wir bei einer Problematik, bei der dir die Logik ein Schnippchen schlägt, weil Abgrenzung nie logisch sein kann, sondern immer den Abbruch des infiniten Regresses bedingt, um sich nicht in ewiger Argumentation zu verwirren.


    und darauf Satinav:

    Zitat

    Jap, da könnte der Hase im Pfeffer liegen. Das Genre Metal gibt es - meiner Meinung nach - so wenig wie das Genre "Pop". Man kann Metal in unendlich viele Unterformen zersplittern, und einige Bands belegen mehrere Gruppen (Dragonforce... ist es nun Power- oder Speedmetal?). Und ist der Bards-Song Metal, weil er von Blind-Guardian gesungen wird? Eigentlich nicht.


    und darauf ich:

    Zitat

    Wie man es also dreht und wendet, es ist schwierig auf einen grünen Zweig zu kommen, da diese Frage zu viele Faktoren unbenannt lässt, ist eine angemessene Beantwortung schlicht nicht möglich ist und unsere Argumente, wie begründet sie auch sein mögen, erreichen schließlich immer einen toten Punkt, an dem es halt doch wieder auf die Meinung (Definition) ankommt.


    Übersetzt heißt das genau das, was du auch sagst. Die Definition des Begriffes Metal ist zu weit. D'accord. Anschließend habe ich ihn versucht den Begriff zu präzisieren, um zu erläutern, welche Art Metal ich meinte, mit meiner These.

    Zitat

    Meine Meinung ist, dass Metal (i.S.v. Trash -, Power - oder sonstigen schrillen Metalformen) zwar zu Kriegsszenen passt, weil sie dynamisch sind (kraftvoll, laut, zerstörerisch, eben nicht idyllisch), aber nicht die eigentliche Mentalität der Völker erfasst.

    (i.S.v. heißt übrigens: im Sinne von, falls dich das verwirrt haben sollte.)

    Zitat

    Ich kann mir auch nicht einfach eine Definition von z.B. Rap ausdenken und dann sagen: "Da kommen nur gewaltätige Begriffe vor"

    Ich denke meine Definition ist sehr viel genauer und orientiert sich nunmal an den genretypischen Begriffen, aber um die kommt man ja auch schlecht ganz drumherum ohne eine Doktorarbeit zu schreiben und das würde den Rahmen dann doch sprengen :P

    Zitat

    Ich meine damit einfach nur, das es sich bei dem Metal den ich höre: Blind Guardian und Iced Earth in nur ca. 1/3 Liedern um Kampfszenen dreht.

    Das freut mich, aber was soll mir das sagen? Dass nicht alle Lieder sog. Metalbands als Metapher für eine kriegerische Szene herhalten können? Toll, aber die These ist doch schon seit fast 10 Posts vom Tisch. :tongue: (hierzu: s.o.)


    P.s.: Ich wünschte meine Geschichten im Storyboard würden so kritisch unter die Lupe genommen, wie meine lapidaren Äußerungen in diesem Thread :D

    @ Mordred: Du verzerrst meine Argumente.

    Zitat

    Wir suchen doch hier Musik zu jedem Einzelnen Volk und nicht ein Musikgenre


    Richtig, aber wir suchen demnach Musik, das die Seele eines Volkes abzubilden versteht. Und Kampfszenen - so meine These - sind eben nur ein Aspekt der Warhammerwelt und kann deswegen von "Metal (i.S.v. Trash -, Power - oder sonstigen schrillen Metalformen)" (Zitat: Protheus) nicht widergegeben werden, da Metal eben nicht generell auf die relativ behäbige und idyllische Fantasywelt übertragen werden kann.


    Das Problem bei deinem Beispiel ist: Das hat nichts mit meiner Definition von Metal zu tun. Es widerspricht meiner These nicht. Es ist schlichtweg unbrauchbar, da ich mich in meiner Argumentation explizit auf "Metal (i.S.v. Trash -, Power - oder sonstigen schrillen Metalformen)" beziehe und darunter fällt dein Beispiel offensichtlich nicht.