"Physik spielt (k)eine Rolle" oder "Die Frage nach dem Realismus in der Fantastik"

  • Ooops - I did it again!
    Ich geb es zu - auf meinem Lesetisch liegt ein brandneuer White Dwarf. Und das, obwohl ich mit dem Heft eigentlich fertig zu sein glaubte. :O


    Das Highlight des Heftes ist mit Sicherheit der Gyrobomber als gänzlich neues Modell aber auch der re-designte Gyrokopter hat mich sehr interessiert.


    Auf den ersten Blick fand ich den Gyrobomber echt richtig blöd. Pfui, dachte ich, bis ich darauf kam wieso ich das Modell so hässlich finde:
    Die Farben erinnerm ganz exakt an die Farbpalette eines Indianertipis von Nordamerianischen Prairie-Indianern (zumindest an das Hollywood geprägte Klischee, was ich von denen im Kopf habe):



    Die Lederartigkeit micht Flechtriemen an den Tragflügeln tun ihr übriges, um diese Assoziation bei mir zu erhärten.


    Ich hab dann eine Nacht drüber geschlafen und dachte: Okay, die Bemalung ist definitiv ein Griff ins Klo und ich begann zu überlegen, wie ich es bemalen würde. Ich hätte im Chassis Leichtmetallfarben, auch mein Tank wäre aus Metall (z.B. Messing) und die Flügel meinetwegen auch aus Canvas aber dann einfabig und dezent. Okay, so rockt er vielleicht, dachte ich.


    Soeben habe ich das Heft nochmal durchgelesen (dauert ja nur 20 Minuten) und weiß jetzt, dass das Modell auch in Metall-Schema für mich persönlich nicht rockt.


    Und der Grund dafür ist: Mir fehlt jegliche Glaubwürdigkeit, es stimmt in sich mMn überhaupt nicht. Und das begründe ich Euch jetzt, wenn Ihr noch Lust habt, weiterzulesen:


    In meiner Warhammer-Welt gibt es physikalische Gesetze.
    Und diese sind für alle vorgänge, die sich den physikalischen Gesetzen unterwerfen müssen, exakt mit den physikalischen Gesetzen meiner realen Welt identisch. Das heißt, es gibt Erdanziehungskraft, Masse, Ballistische Flugbahnen, Temperaturen, Zeit, Actio = Reactio und den ganzen Kram.
    Außerhalb der physikalischen Gesetze stehen magische Vorgönge sowie Göttliches wirken (Sigmar-Priester-Sprüche), auftauchen eines Rattendämons etc. Ansonsten muss ein Körper, der sich bewegen will Muskeln haben. Und eine Maschine, die sich bewegen will, einen entsprechend kräftigen Antrieb.


    Beim Todesrad der Skaven ist die Glaubwürdigkeit schon auf der Grenze, denn die Masse der in der Walze laufenden Riesenratten können niemals das schwere Rad durch Gelände, geschweige denn eine Steigung hinauf bringen. Aber das klappt, denn das Todesrad hat ja hinten einen mysteriösen Dampfkessel und durch die (außerhalb der physikalischen Gesetze stehende) Chaos-Materie 'Warpstein' kann ich bei Skaven vieles erklären.


    Jetzt kommen aber Zwerge in einem Doppelrotorigen Hubschrauber, der von einer Dampfmaschine angetrieben sein soll. Unklar ist in dem Luftgefährt, ob die Gastanks aus Seidenstoff (!) Auftrieb liefern sollen (dazu sind sie definitv zu klein) oder den Kraftstoff für die Dampfmaschine beinhalten. In letzterem Fall ist das Gas darin brennbar wenn nicht explosiv und ich stelle mir einen Brandpfeil der Bretonischen Bogenschützen vor, der dieses Gebilde anpiekst.


    Doch damit nicht genug: Wie wir wissen, haben Drehflügler das Problem der Gierung, was so viel heißt, dass ein an einem einzelnen Drehflügel-Rotor aufgehängtes Luftfahrzeug sich gegen die Laufrichtung des Rotors immer schneller drehen würde, wenn man die Gierung nicht ausgleicht.
    Das Ausgleichen der Gierung funktioniert in der realen Welt entweder durch einen an einem Hebelarm befestigten kleineren Heckrotor, der dann mit einer in die horizontale Achse schiebenden Druckschraube die Drehung ausgleicht.



    Oder man stattet das Luftfahrzeug mit zwei Rotoren aus, die eine gegenläufige Gierung erzeugen:



    Auch gibt es die (schlechtere!) Möglichkeit, die zwei Tragrotoren gegenläufig übereinander zu montieren, wie es bei günstigeren Hubschrauber Flugmodellen die Regel ist.



    Wie kriegen die Zwerge das also mit der Gierung im Gyrokopter/Gyrobomber hin?


    Nun, zu Sicherheit hat der Gyrobomber beides, Heckrotor und zweiten Trag-Rotor. So weit so gut. Leider dreht der zweite Tragrotor in die gleiche Richtung wie der Haupt-Rotor. Die Gierung des Haupt-Rotors würde man mit dem seitlich gerichteten Heckrotor ausgeglichen bekommen. Die Gierung des zweiten Tragrotors aber nicht. Das heißt, der Gyrobomber müsste sich um den Heckrotor drehen und wäre kaum flugfähig.


    Beim Gyrokopter sieht es ähnlich aus: Zwei Trag-Rotoren übereinander, die in die gleiche Richtung drehen. Oooops! Doppelte Gierung. Aber hier könnte tatsächlich der Geckrotor ausgleichen. Die Frage ist aber dann: Warum vorn zwei Rotoren mit zwei unterschiedlichen Achsen und den ganzen Problemen der gegenseitigen Wirbelung.


    Wenn Ihr tatsächlich bis hierher gelsen habt, dann denkt Ihr jetzt bestimmt: Naja, das ist doch Fantastik.


    Stimmt.


    Aber bei mir gibt es innerhlab der Fantastik einen Realismus. Das heißt so viel wie "ich kann in jedem Fall erklären, warum ein Vorgang, eine Maschine oder ein Wesen sich ausnahmsweise nicht an die Naturgesetze halten muss". Ein fliegender Hochelfenstreitwagen? Kein Problem: Schwebezauber drauf, Adler vorgespannt und ab geht's.


    Aber bei Zwergen? Magie scheidet aus.
    Also müssen Runen als erklärung her. Na klar. Die 'Flugrune von Grugni' oder was?


    Nein, bei mir nicht!


    Schade, denn ich hätte mir Luftschiffe gewünscht, wie sie der Zwergen-Dampfer bei Dreadfleet aufsteigen lassen kan. Auch Ballone wären mMn noch stimmig. Selbst der alte, leichtere Gyro war für mich in Ordnung.


    ----


    Soweit meine Gedanken am Sonntagmorgen.
    Und jetzt Ihr:
    Wie steht Ihr dazu?
    Gibt es Naturgesetze in Eurer Warhammer-Welt?
    Gibt es Realismus innerhalb der Fantastik?
    Bin ich zu streng mit den GW-Designern?
    Was haltet Ihr von dem Farbschema des fliegenden Indianer-Tipis?


    ----


    Zum Abschluss noch ein Tipp für alle Gyrokopter-Käufer in Spe: Malt ihn Rot und Augen drauf. Und dann schaut Euch den Werner-Film an und habt Spaß:


    "Machen" ist eigentlich wie "Wollen" - nur krasser!

  • schöner Artikel am Sonntag Morgen.
    Der physikaliche Nonsens stört mich gar nicht derartig.
    Viel schlimmer finde ich, dass jetzt in einem Fantasy-Universum Steam Punk sachen auftauschen.
    Der Dampfpanzer passt imho gerade noch so ins Bild her vom Design (vllt. habe ich schon einfach daran gewöhnt).
    ist halt ein übertrieben gepanzerter Streitwagen mit Rädern und einer Kanone.
    Dieser Gyrobomber passt imho viel besser zu 40k.

  • ja klar muss es auch die physikalischen gesetze geben in der warhammer welt. darum gibt es auch eine maximale schussweite und sowas.


    ob diese punkte das modell für mich scheisse gemacht haben weiss ich nicht. ich finde es einfach scheisse. mit der bemalung und auch scheisse desingt. es erinnert irgendwie an findet nemo fische.

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    Sehr unterhaltsam !


    die grausamkeit is das dieses DIng tatsächlich durch mehrere Instanzen in diesem Unternehmen abgesegnet wude...aber wenn die bei stolzen und mächtigen Dawi so einen Gyrokackter verbrechen- dann macht das einen wirklich sprachlos....nichtmal eine eine zwergisch Jule-Vernsche optik sondern einfach nur ein schrottdesign mit logikmängel das es kracht

  • Schöner Artikel. Ich bin zwar gegenteiliger Ansicht, aber gut dargestellt.
    Nun, mir ist die Physik in Fantasy herzlich egal. Bei der Menge an magischen Runen/Zeichen/Symbolen auf fast jedem Gerät egal welchen Volkes will ich gar nicht wissen, wie viele davon einzig dazu dienen, das Teil zusammenzuhalten, wenn es über den erstbesten Kieselstein fährt. :rolleyes:


    Was mich dagegen sehr stören würde wäre, wenn etwas nicht in den Hintergrund und/oder das Design einer Fantasyarmee oder eines Volkes passt.


    Die Zwerge haben schon seit jeher im Hintergrund Maschinen benutzt. Die besten Maschinen. Also erwarte ich bei ihnen zunächst mal Maschinen. Und zwar modernere, als bei anderen Völkern.


    Die Zwerge haben schon immer Dampfschiffe und sogar U-Bote benutzt.

    Die Gyrokopter/-bomber der Dawi sehen so aus, als hätten ihre Erfinder sich an diesen Dingen orientiert, als sie ihre Luftschiffe gebaut haben. Damit passt das wunderbar in den Hintergrund.




    Wenn mich die Physik bei den Rotoren wirklich stört, baue ich einen Rotor einfach gegenläufig. Aber ich vermute, es wird der Optik des Modells eher abträglich sein. Wenn mir das zu schlimm ist, male ich irgendwo die Anti-Gierungsrune drauf. Zwei Pfeile in gegenläufiger Richtung.


    Wie gesagt, wenn etwas auch nur halbwegs so aussieht, als könnte es funktionieren, selbst mit minimalen Abweichungen (egal wie schlimm deren Auswirkungen im realen Leben wären), dann ist mir das allemal lieber, als total realistische Umsetzungen. Ins Zwergenschema muss es in diesem Fall passen.
    Und der klapprige Vorgänger war eher orkisch, denn zwergisch. Das da jetzt sieht so aus, als hätte ein Zwerg es gemacht. Kein anderes Volk hätte es so machen können.



    Gut, die Bemalung ist ..."gewöhnungsbedürftig". Aber wer zwingt mich, es so anzumalen? ^^


    Meine Meinung dazu. Mir gefallen die Dinger einfach. :tongue:

    Einmal editiert, zuletzt von Good-o-Sam ()

  • Einfache Erklärung:


    Der Merkwürdige Seidenballon dient weder dem Auftrieb noch dem Mitführen von Brennstoff (was tatsächlich recht gefährlich wäre und überhaupt, woher nehmen?). Er ist das Druckluftbehältnis für das Notar-System des Gyrobombers.
    So hat man zweifachen Auftrieb durch zwei Hauptrotoren, nen Heckrotor, weils sonst kein echter Hubschrauber is und um den dann auszugleichen, das Notar. :tongue: :tongue: :tongue: .



    Ich versteh, was du meinst und kann dir nur zustimmen, dass das redesign des Gyrokopters und das neue des Gyrobombers weder logisch noch hübsch ist. Und ja, Physik hat ne ganze Menge mit Fantasy zu tun. Es sind halt Grundregeln, die immer gelten.

    :police: Mod-Bot :police:


    aktuell: Imperium auf Vordermann bringen...


    Bei Fragen, Sorgen, Nöten, Wünschen, Anregungen, Anmerkungen oder Problemen:


    Moderator-Anliegen

  • Ich fand mich im ersten Augenblick an das Fluggerät aus 'Sonic the Hedgehog' erinnert. Ob Sega hier wohl noch die Rechte innehat?!
    Vom Fluff her mags stimmig sein, und die Bomben an der Unterseite haben was für sich, aber alles in allem gefällt mir der Zwergenrelease noch weniger als vieles, was vorher kam.

    Verhalte Dich friedlich und habe ein Panzerbatallion dabei

  • Ich muss antraker recht geben: ich bin zwar ein unheimlicher Zwergenfan, aber bei den Gyrodinger habe ich ganz schön bauchweh bekommen, als ich die gesehen habe. Ich bin zwar nicht so physikalisch versiert, kann es aber auch nicht logisch in meinem Kopf zurechtdrehen warum es sowas wie den Gyrobomber geben kann.


    Finde es aber nicht so gut, den Zeigefinger nur bei den Zwergen zu heben. Ich finde in letzter Zeit entgleist GW so einiges bei der Entwicklung neuer Einheitentypen: das Technopferd beim Imperium, die Warpblitz(laser)kanone bei den Skaven, der Dampfpanzer beim Imperium, die Motoradkannone bei den Dämonen, etc.


    Sorry aber so einfach will mir die Physik hinter dem Todesrad nicht verständlich werden: das sieht so aus als könnte es jeder Zeit nach links oder rechts kippen.


    UND dann die Ratlinggun der Skaven: eine tragbare Schnellfeuerwaffe wie es sie bei uns erst ab dem 20. Jarhundert gab.


    UND jeden Mist mit Magie zu erklären finde ich auch nicht gut.


    UND was die fliegende Badewanne der Hochelfen betrifft: da will mir auch nicht ganz klar, wie das funktioniert. Wie parken die bzw. stoppen die Hochelfen die Badewanne wenn der Adler landet? Rast ihm das Ding in den Nacken. Und wie halten sich die Hochelfen auf so einem scheinbar wackeligen Gefährt - verschießen auch noch sicher Bolzen von dem Ding - ohne runterzupurzeln.


    Bei dem ganzen Mist setzt der Gyrobomber dem nur die Krone auf. Ich denke ich werde mir die Gyrodinger nicht kaufen und mir eine Undgrin Angkor Themenarmee mit viel Infanterie und Irondrake zusammenbassteln.


    Aber so wie es aussieht scheinen die Gyrodinger echt krass zu werden, bei vergleichsweise günstigen Punkten. Und sie bringen ein wenig mehr mobilität in die Zwergenarmee. Ich denke mal in einer gurten Turnierliste dürfen sie wahrscheinlich nicht fehlen - schade.

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    Jules Verne. Wenn schon, dann richtig. Woher du die mehreren Instanzen nimmst ist mir schleierhaft, aber hey, vllt kennst du GW'S innere Abteilungen ja besser. Das Design basiert übrigens auf nem echten Helikopter: US H34


    Liste doch bitte mal Logikmängel auf, die du gefunden hast. Es interessiert mich was für dich Logikmängel sind.


    ---



    Interessanter Artikel, aber ich muss trotzdem widersprechen. Ich finde realismus in Fantasy überbewertet. Ich finde es ausserdem traurig dass Magier, die mit Fingerschnippen Kontinente versenken akzeptiert werden, aber technik die nach unserem Verständnis nicht funktioniert nicht. Die Gesetze der Physik gelten bei Warhammer ganz offensichtlich nicht immer, oder es gibt genug Wege drum herum.


    Gegenfrage: Wenn der Gyrocopter KEINE Rotorblätter hätte, sondern 'Grongi's Rune des Schwebens', hätte es dich dann nicht gestört?


    Im Prinzip gebe ich dir recht - etwas mehr überlegung würde an vielen Stellen nicht schaden. Das Problem, dass sich ergibt, ist: Wo hört man auf?


    Wer den Gyrocopter kritisiert, muss auch die Arachnarok-Spinne kritisieren. Und die Gruftskorpione bei Khemri. Die Kharybdis bei Dunkelelfen, und so weiter und so weiter. Warum? Gruftskorpion und Arachnarokspinne sind Arachnoide, haben also kein Skelett, und wären in ihrer größe nicht lebensfähig, zumindest wenn man bei der Warhammerwelt von Erdähnlichen Lebensbedingungen ausgeht. Die Kharybdis lebt wenn ich mich recht entsinne unter Wasser, und es gibt sicher einige Gründe wieso Vierbeiner unter wasser eher selten sind. Drachen und die meisten anderen geflügelten Kreaturen dürften nicht fliegen können, und so weiter.


    Kann man Realismus kritisieren? Klar. Sollte man? Nein, bitte nicht. Denn damit macht man eine echte Büchse der Pandora auf und ruiniert sich sämtliche schönen fantastischen Erzählungen, komplett.


    Es gibt nicht eine Fantasywelt ohne Logikfehler oder in sich unstimmigen Szenarios. Beispiel: Wie überleben die zu beamenden bei Star Trek das beamen? In 800 Jahren Zauberergeschichte haben es die Magier bei Harry Potter nicht geschafft zu lernen wie man sich anständig anzieht, und wo lernen die Kinder da das schreiben und rechnen und die englische Grammatik, ? Wieso fliegen die Gefährten nicht zum Schicksalsberg? Woher nimmt Hulk die Masse für seine Transformation, und was packt Tony Stark in seinen Iron Man suit damit er die Kräfte überlebt, die auf ihn wirken, wenn man von Überschall auf 0 kmh bremst, oder eine Panzergranate ins Gesicht frisst? Was pumpen die Jungs bei Star Wars durch ihre Schiffe, um künstliche Schwerkraft zu erzeugen, wieso explodieren die Turbolaser im All wie Flak aus dem 2. Weltkrieg, was zum Geier soll eigentlich ein Lichtschwert sein, wie löst Dr. Who das Paradox der Zeitreise (nie gesehen, gibts dafür ne Erklärung?)


    Die Liste ist endlos. Aber ja, die bemalung der Kopter ist wirklich.... ausgefallen.

    You have ruled this Galaxy for ten thousand years.
    Yet have little of account, to show for your efforts.
    Order. Unity. Obediance.
    We taught the Galaxy these Things.

    And shall do so again.
    XV XII XIV VI XII I

  • Der Realismus geht mir persönlich am Allerwertesten vorbei, ausser wenns um das feststellen von Sichtlinien oder machbarkeit von Angriffen geht oder sowas. Allerdings muss ich Shurion widersprechen, was seine Aussage bezüglich des Gruftskorpions von Khemri angeht: Armeebuch S. 47 steht, dass es sich um ein belebtes Konstrukt handelt. Also wird es wahrscheinlich aus einem (grob vereinfacht)verkleideten Rahmen bestehen.
    Nur der Vollständigkeit halber.
    Es handelt sich um ein Fantasy- Miniaturenspiel, da ists mir persönlich recht egal, ob die Konstruktion in Wirklichkeit in der Luft bliebe oder nicht. Solangs einigermassen gut aussieht und was kann(und der Preis in Ordnung ist) würde ichs mir auch kaufen. Aber da eine Zwergen- Ballerburg mit die uninteressanteste Variante einer Armee für mich ist besteht nicht die Gefahr, dass ich mir ein solches Teil kaufen müsste.

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  • Der Realismus geht mir persönlich am Allerwertesten vorbei, ausser wenns um das feststellen von Sichtlinien oder machbarkeit von Angriffen geht oder sowas. Allerdings muss ich Shurion widersprechen, was seine Aussage bezüglich des Gruftskorpions von Khemri angeht: Armeebuch S. 47 steht, dass es sich um ein belebtes Konstrukt handelt. Also wird es wahrscheinlich aus einem (grob vereinfacht)verkleideten Rahmen bestehen.
    Nur der Vollständigkeit halber.
    Es handelt sich um ein Fantasy- Miniaturenspiel, da ists mir persönlich recht egal, ob die Konstruktion in Wirklichkeit in der Luft bliebe oder nicht. Solangs einigermassen gut aussieht und was kann(und der Preis in Ordnung ist) würde ichs mir auch kaufen. Aber da eine Zwergen- Ballerburg mit die uninteressanteste Variante einer Armee für mich ist besteht nicht die Gefahr, dass ich mir ein solches Teil kaufen müsste.


    Ah, ich dachte die würden auf echten skorpionen basieren und zeug 'drangeklebt' kriegen. Aber die Spinne reicht denke ich für den Punkt =)

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  • Kann man Realismus kritisieren? Klar. Sollte man? Nein, bitte nicht. Denn damit macht man eine echte Büchse der Pandora auf und ruiniert sich sämtliche schönen fantastischen Erzählungen, komplett.


    Ich kann Deine Ansicht nachvollziehen.
    Und auch Deine Argumente verstehen, dass vieles andere in Warhammer auch hanbüchener Unsinn ist.
    Und wahrscheinlich bin ich auch selbst Schuld, dass Du meine Thesis mit meinen eigenen Argumenten widerlegst.


    Der Kern, warum ich die Gyros nicht mag und auch nicht den Geiselkufen-Streitwagen ist, dass ich bei Minis jedweder Art immer den inneren Glaubwürdigkeitstest ablege. Der sieht so aus, dass ich unbewusst für mich überprüfe "Glaub ich's oder glaub ich's nicht?" Und dann gibt es wie (angeblich) bei den Gladiatoren nur eine binäre Antwort: Daumen hoch oder Daumen runter.


    Ich gebe zu, dass es bei manchen Modellen ein wenig dauert, bis der Daumen auf "glaub ich!" steht (fliegender Streitwagen, Ratling, Todesrad und weitere oben genannte Beispiele). Aber bisher gibt es wenig Warhammer-Modelle, wo bei mir der Daumen unten bleibt. Selbst die Arachnarok hat bei mir persönlich den Daumen senkrecht nach oben (vielleicht, weil ich von Zoologie keine Ahnung habe oder zu viele schlechte Japanische Puppentrick Horrorfilme gesehen habe).


    Aber dass das bodenständigste Volk der Warhammer-Welt in die Luft geht ist mMn an sich schon ein starkes Glaubhaftigkeitsproblem.
    Aber wenn dies geschieht und ein Volk betrifft, dass Magie definitiv nicht verwendet und auch um Warpstein-Antimaterie einen weiten Bogen macht und dies ganz, ganz sicher mechanisch und hydrodynamisch lösen wird, dann erwarte ich auch, dass das, was ich sehe der groben Überprüfung durch einen Mechanik- und Hydrodynamik-Laien auch standhält.


    Mit einer Dampfmaschine fliegen? No way! Dann lieber mit Tretantrieb, wie Pippi Langstrumphs Flugzeug.



    Vielleicht ist auch das das eigentliche Problem:
    Mach es fantastisch genug (geheimnisvoller Warpstein! Ui! Ui!), dann wirkt es glaubhaft, denn es ist ja Fantastik.
    Mach es pseudo-natur-wisschenschaftlich (Ja, wir modellieren einen Heckrotor gegen das Gieren) und viele (?) bekommen Bauchschmerzen.

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  • Shurion: hast ja Recht mit dem was Du sagst, grundsätzlich liesse sich einiges in Fragestellen. Grade das Überzogene macht doch den Reiz irgendwo aus, oder? Es gilt nur, nicht zu übertreiben. Das Wandeln auf diesem schmalen Pfad scheint GW irgendwie verlernt zu haben...just my 2 cents

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  • als offizieller vertreter des lexicanums ( :rolleyes: ), muss ich widersprechen. rein von den physikalischen gesetzen könnte das ding ohne probleme fliegen. nicht umsonst gibt es in warhammer ultraleichtmaterialien wie mithril, aus denen man super sowas bauen kann. die ausrichtung der rotoren ist dabei auch nur ein vernachlässigbarer fehler; nicht jeder miniaturendesigner kann ja auch gleichzeitig ingenieur sein.


    das problem mit dem modell ist, dass es nicht so aussieht als ob es fliegen könnte, aber beim grinderlak hat sich da auch keiner aufgeregt. wenn der himmelssegler der elfen fliegen kann, können zwerge das allemal.

    • Offizieller Beitrag

    Du meinst Mithril ist leichter als Carbon? :D


    Das Ding sieht einfach nicht flugfähig aus. Da kann ich bei jedem nachvollziehen, wenn er sagt es gefalle ihm nicht. Es liegt aber nicht nur daran.
    Die anderen Cyberpunk-Objekte sehen nicht so "perfekt" aus, und spielen sich auch nicht so. Die Skavengeräte sind völlig unglaubwürdig und leben so ein bischen davon. Skaven basteln Dinge die nie im Leben funktioren würden. Aber sie haben eben einen Uranreaktor... Der Panzer der Imps wirkt mit dem etwas plumpen Hinterteil etwas wie eine Dampfmaschine mit Schneepflug (wobei der Panzer natürlich viel zu schwer für diesen lächerlichen Kessel ist).
    Vor allem aber, explodieren diese Dinge ständig. Sie sehehn improvisiert aus und verhalten sich auch öfter mal so.
    Beim Gyro erwarte ich eine absolut sichere Maschine die weitaus leistunsfähiger ist als der Flammenwerfer oder die Kanonen. Kanonen kann jeder Heini bauen (überspitzt ausgedrückt).
    Ein Hubschrauber ist was ganz ganz anderes. Vor allem einer der sicher oben bleibt, Waffenlast tragen kann und auch noch stabil ist. Ich meine wir reden hier nicht Über einn Sioux der eine Bombe dabei hat. Wir reden über einen verdammten AH64. ^^ Hoher Widerstand (okay, das ist geraten), wahrscheinlich ein Rüster (auch geraten), hohe Mobilität und eine Waffe mit heftigem Rückstoß und wohl relativ oher Trefferchance. Dazu Sturzflüge und so weiter...
    Das Ding kann mehr als der alte Gyro und sieht auch noch danach aus. "Zwerge sind technisch" begabt ist einfach etwas.... wenig. Wer so was bauen kann, der kann auch ganz andere Dinge basteln.
    Der alte Gyro war nicht viel besser, aber immerhin sah er schrottig aus.


    Optisch ist mir das Teil einfach viel zu sehr eine hochentwickelte Kampfmaschine für den Fantasy-Fluff. Und die Regeln werden das wohl auch stützen. Ist mir echt zu "neumodisch." Aber es bleibt ein wenig abzuwarten...



    Das Imperiale Terminator-Pferd ist genau so albern, aber immerhin taugt es nix. ^^


    Das viele Kreaturen gegen die Naturgesetze verstoßen ist absolut richtig, stört mich aber nicht. Das ist eben Fantasy. Der Gyro ist aber eben kein Fantasy, er ist Steam-Punk... Für mich gibt es da eine Grenze. Regeltechnisch und optisch.
    Das Khorne-Gerät verstößt genauso dagegen wie viele Geräte der Skaven (eher neuerdings).... Nicht meins.
    Bei den Imps ist es leider ähnlich.

  • Es heißt ja nicht ohne Grund Warhammer "FANTASY", aber wenn man wirklich dem Realismus so nacheiferft, dann begründet doch die Gegebenheiten einfach mit etwas Naivität. Beim neuen Gyrocopter/bomber (dessen Design ich übrigends sehr schön finde, aber Geschmäcke sind bekanntlich verschieden) könnte man die Flugfähigkeit einfach mit super leichten Metallen begründen, die es auf unsere Erde nicht gibt. Die Ratten, die das Todesrat antreiben wurden mit warpsteingetränkter Nahrung gefütter, weswegen sich ihre Stärke und Gewicht verzehnfacht und sie nach ihrem Einsatz einfach platzen flatschhhhh usw. Zu futuristisch finde ich das ganze jetzt auch nicht, Warhammer 40k Vergleiche finde ich auch unangebracht. Wer sagt denn, das die Ratlingkanone der Skaven auch nur ansatzweiße an die Reichweite, Präzision, Feuerrate und Durschlagskraft einer Sturmkanone rankommt? Außerdem sind solche Steampunkeinflüsse auch eine gute Möglichkeit unterschiedliche technologische Fortschritte der verschiedenen Warhammerkulturen darzustellen.

    Zwerge im Aufbau
    Age of Sickmar ist kein Strategie sondern ein reines Glücksspiel, ich bevorzuge Strategie, aber jedem das seine....
    Warhammer Fantasy wird am Leben erhalten! Auch hier wird von Fans an einer 9. Edition gearbeitet.

  • Skaven basteln Dinge die nie im Leben funktioren würden.

    Tun sie ja auch meistens nicht.
    Die Ratling zum Beispiel gibt sicher W6=3,5 Schüsse ab. Solche Waffen gab es schon im Mittelalter.
    Bei einem weiteren Würfel und sieben Schüssen sind schon 16,7% Fehlfunktion dabei. Bei drei Würfeln steigt die Wahrscheinlichkeit auf 33% und so fort. Die Fehlfunktionstabellen der Skaven sind allesamt mMn stimmig und passend.
    Und all diese Waffen basieren auf Warpstein - einem magischen Material.


    Hoher Widerstand (okay, das ist geraten), wahrscheinlich ein Rüster (auch geraten),

    W5 4+ Rüster. Also weitgehend richtig geraten.
    4+ Rüster bei einem Gastank aus Seidenstoff. Jaja. Erzähl noch so einen.
    Er müsste wenigstens 'brennbar' bekommen so wie der aussieht.

    "Machen" ist eigentlich wie "Wollen" - nur krasser!

    • Offizieller Beitrag

    Ich sag ja, dass es für mich kein Fantasy mehr ist, sonder eben Steam-Punk und das würde ich, wenn ich die Wahl hätte, weitgehend aus so einer Welt raus lassen.


    Und der 40K-Vergleich gilt nicht der Leistung, sondern der Optik des Helis. Der sieht tougher aus als die Kopta der Orkz.


    Und der technologische Fortschritt is eben gewaaaaaltig. Gepanzerte Kampfhubschrauber sind wirklich, wirklich sehr sehr schwer zu bauen und dann auch noch ohne Abschmiertabelle (geraten)..... tsk, tsk, tsk....
    Dagegen sind Kanonen und Panzer in Sachen Ingenieurskunst ein schlechter Witz. Ist persönlicher Geschmack. Aber ich finde eben so eine reine Maschine nicht so toll. Galt auch dem alten Gyro schon. Nur war der wohl deutlisch schwächer.

  • Wenn man sich an den technologischen Details so dermaßen hochzieht, müsste man sich auch an den biologischen stören.
    Nach den Regeln "unserer" Welt wäre die größte Bedrohung für einen Skaven kein rachsüchtiger Zwerg oder gieriger Nachtgoblin, sondern schlicht und ergreifend: Krebs. So viel wie du mit magisch-mutagenem Warpstein rummachen...
    Und Wesen wie Drachenoger, die ewig leben können (und dabei auch konstant wachsen sollen) sind mMn nicht wesentlich leichter in eine funktionierende Welt zu pressen als der neue Gyrokopter.