Vielleicht ist die Seltenheit solcher Bücher (insbesondere für Kinder) da einfach auch nur den hohen Preisen geschuldet...Ich weiß es leider einfach nicht!
Das Problem ist einerseits der Preis und andererseits Dicke und Gewicht solcher Bücher.
Das Papier muss dick sein um die Erhebungen der Punkte dauerhaft zu erhalten, auch wenn Druck (wie bei gestapelten Büchern) auf ihnen lastet. Dazu kommt die Höhe von etwa 0,5mm der Erhebungen.
Auch sind die Zeichen viel größer als normale 12er Schriftgröße beim Druck, da sie ja ertastet werden müssen. So ist ein Brailleschrift-Buchstabe etwa 4x6 bis 5x8mm groß - kleiner könnte man ihn nicht ausreichend ertasten.
Alles in Summe führt dazu, dass ein einfaches 200 Seiten Taschenbuch in Blindenschrift zu einem etwa 800-1000 Seiten Werk mit etwa 10facher Dicke (durch Papier und Erhöhung der Schriftpunkte) wird.
Oder anders - ein 200 Seiten Taschenbuch ist für Blinde ein mehrteiliges Werk von gewaltigem Gewicht.
Auch daher machte und macht das kaum jemand, es gibt kaum Nachfrage dafür und auch daher verschwindet zumindest hier in Österreich die Blindenschrift immer mehr und wird durch technische und digitale Lösungen ersetzt. Was ich bei unseren blinden Schülerinnen im Unterricht sehe, meiner Meinung nach völlig zu recht.
Blindenschrift eignet sich für kurze Infos und Texte, aber nicht für lange Texte und erst recht nicht für Bücher.
Wie oben schon geschrieben, lernen sie die meisten Kinder heutzutage hier bei uns auch gar nicht mehr ...
Grüße, Kahless