Ist die Existenz mit dem Dasein nicht bewisen? Ist nicht jede Eingenschaft auf irgendeine Weise erworben? (Ich spreche nicht von "verdienen".)
Erleuchte mich mit einer besseren These.
Erwerben impliziert auch eine gewisse Absicht.
Zur Entwicklung des Gehirns:
Die popluärwissenschaftlichen Verknappung und Schlagzeilenlust sorgt für so manche, immer wieder gerne kopierten, Behauptungen wie die der Gehirnentwicklung durch bessere Nahrung. Ursache und Wirkung werden zeitlich unabhängig vom Kontext der Entwicklung des Menschen willkürlich gesetzt. Denn:
- die Zubereitung der Mahlzeiten setzen schon ein verändertes Herangehen an den Aspekt des Essens voraus. Feuer bedarf einer Gruppe, die eine Struktur besitz. Es muss ein Lager und eine Rollenvertreilung geben, genauso wie es das Weggeben der Beute vom Stärkeren an den Schwächeren noch vor dem Verzehr gibt.
- Das Gehirn ist im Vergleich mit frühsteinzeitlichen Menschen geschrumpft. Das deckt die These auch nicht.
- langfristig gesehen bei gleich bleibenden Verhältnissen der Menschheit müsste dann Texas die Menschen mit dem grössten Gehirn und Somalia die kleinsten Gehirne haben.
- Die Grösse und der Verbrauch an Energie eines Hirnes sagt wenig über die Effizienz der Denkmaschine aus. Wichtig sind die Gebiete wie Grosshirnrinde, weniger wichtig lymbische Systeme. Katzen, die einen Überschuss an Nahrung in Privathaushalten haben, werden auch nicht schlauer als Katzen, die Jagen müssen.
Meine Gegenthese: das Gehirn und besonders die Intelligenz-Sektoren wuchsen, weil es mehr gebraucht wurde. Eine frühmenschliche Gruppe, die durch Techniken (von der Jagdorganisation bis zum Spezialwerkzeug) sich ein breiteres Angebot an Essen und Hilfsmitteln bereiten konnte, war überlebensfähiger. Dass dabei mehr Lebensmittel auch mehr Zusatzenergie bereitstellen, ist dann eine Folge, die das ganze beschleunigt hat.
Zu der Diskussion mit den Übermenschen mag ich nichts beitragen. Die Doppelnatur des Menschen ist schon sein Jahrhunderten in der Philosophie behandelt worden. Nietzsche hat da Interessantes, aber auch nichts Abschliessendes gesagt. Aber ob sein Ansatz wirklich der ist, den wir uns wünschen? Die Loslösung von der Moral und die Abfälligkeit nach unten, wie der Mensch dem Affen so auch der Übermensch zu uns, würde mich erschaudern lassen. Schutz der Schwachen, Ideal/Heros/moralische Leuchtfigur sind Eigenschaften, die Nietzsche dem Übermenschen abspricht. Für mich wären sie aber essentiell, wenn nicht nur eine biologische sondern eine metaphysische Evolution folgen soll.