Unterm Herdenstein (eine Tiermenschen Geschichte) - Des Dramas Vierter Teil

  • Ungors for the win! :]
    Ich habe gerade 70 Neue von den keinen Kerlchen hier stehen und hype sie gerade sehr!
    Nicht nur sind sie so vielfältig und -seitig, die Designer haben sich scheinbar auch um mehr (und feinere) Details bei ihnen bemüht, als bei den Gors. Und ich liebe die Artworks im Armeebuch (7.)!


    Das also sind diese Tage, an denen man zuhause sitzt, Bier direkt aus der kaputten Kaffeemaschine trinkt und wartet, dass es regnet, damit man endlich raus kann. - Horst Evers

    • Offizieller Beitrag

    Kapitel 170 - Hart auf Hart



    Shargahs Gemurmel wurde eindringlicher und lauter, als er den verbleibenden Ungors Kraft zufließen ließ. Die kleineren Bestien kämpften wild und unnachgiebig, waren aber auf Dauer keine Gegner für die größeren Artgenossen. Die konstant auf sie niederregnenden Schmerzen schienen sie einfach nicht allzu sehr zu beeindrucken. Unzählige Speerstiche konnten die Angreifer zwar bluten lassen, ja sogar wütend machen, aber zu Fall zu bringen vermochten sie keinen der scheinbar übermächtigen Gegner. Schließlich ging auch der letzte Ungor zu Boden, nachdem bereits einige seiner Körperteile dort auf ihn warteten und er dennoch seinen Herrn verteidigt hatte, wie ein treuer Hund.


    Nun stand Shargah allein mit seinen Widersachern da, während um sie herum die Schlacht tobte. Blutüberströmt aber siegessicher trat der, in schweren Stahl gerüstete, Gor an den Schamanen heran und atmete schwer unter seiner Kettenhaube hervor. Nachdem er fast ein halbes Dutzend dieser niederen Tiermenschen in Stücke gehackt hatte, fragte er sich schließlich wie seiner Axt wohl das Blut eines Boten der Dunklen Mächte schmecken mochte. Entweder war er nicht abergläubisch oder eben komplett wahnsinnig. Für Shargah sollte es keinen Unterschied machen. Dieser Behufte wollte ihn vernichten, so viel war dem Seher zweifelsfrei bewusst. Langsamen Schrittes näherte er sich dem Alten und spuckte ihm eine Reihe unverständlicher Worte in der Dunklen Sprache entgegen.


    Shargah hob langsam und beinahe gleichgültig den Kopf. Die unter der schwarzen Kapuze des Sehers hervorstechenden Augen brannten lichterloh mit weißem Feuer. Sein schwer gepanzerter Widersacher zog verächtlich die Lippen zurück und ließ ein kurzes, kräftiges Brüllen hören. Dann hob er unversehens seine Axt, um den Alten schließlich niederzustrecken. In dem Moment hob auch Shargah seinen Stab und die Hände. Augenblicklich schoss eine Art Druckwelle in Richtung des Angreifers und warf ihn beinahe von den Beinen. Der hinter dem Gor stehende Centigor bäumte sich auf die Hinterläufe auf und brüllte wütend, bevor er sich wieder gen Waldboden sacken ließ. Die Erschütterung des Erdreichs, unter seinen schweren Hufen, war bis zu Shargah zu spüren. Kurz darauf schlug ein schwarz gefiederter Pfeil in den Rücken der mächtigen Pferdebestie ein, den er aber ebenfalls nur mit einem halbherzigen Grölen in die Richtung beantwortete, aus der das Geschoss gekommen war. Gleich darauf wendete er sich einem herannahenden Gor zu und teilte seinen Gegner mit einem verteufelt schnellen Streich seiner schwarzen Axtklinge beinahe in zwei Hälften. Dabei ließ er einen mächtigen Kriegsschrei ertönen, der andere Widersacher augenblicklich vor ihm zurückweichen oder zumindest in der Bewegung erstarren ließ.


    Der gepanzerte Gor hatte sich indessen wieder aufrappelt und schüttelte seinen schweren, mit mächtigen Hörnern geschmückten, Kopf, als habe er gerade einen Fauststoß auf die Nase kassiert und müsse nun den stechenden Schmerz loswerden. Dann blickte er dem Alten abermals in die Augen und ließ völlig unerwartet ein grässlich verzerrtes, infernalisches Lachen hören. Shargah verzog keinerlei Miene und nahm die Bedrohung seines Lebens stoisch hin, als könne der Tod ihn nicht schrecken. Nachdem er sein höhnisches Gelächter schließlich beendet hatte, warf der - in dunklen Stahl und rostiges Eisen gehüllte - Gor dem Seher noch eine unverständliche Herausforderung entgegen und schickte sich sogleich erneut an, den Alten mit seiner angsteinflößenden Axt zu den Ahnen zu senden.


    Shargah zwinkerte nicht einmal, als er sah wie die verwunschene Klinge der schweren Zweihandaxt sich hob, um seine Existenz endgültig zu beenden.

  • schon länger nicht mehr gelesen und nun gleich vier Kapitel am Stück. Hammer geil! Das macht richtig Lust meine Herde weiter zu bemalen und sie in die Schlacht zu führen. Vielen Dank

    • Offizieller Beitrag

    Hab auch schon überlegt ne Herde anzufangen , aber dann springt meine Frau im Kreis !
    :D ggh ich meine , solche Leute nennt Mann dann Rumpelstilzchen !!!! Hahahaha

    Allein aus rein hobby-bezogenen Gründen würde ich das (beides) sehr gern sehen! :whistling::D



    Die Geschichte ist übrigens seit einigen Tagen fertig geschrieben: Keine Sorge, Ihr habt noch einiges vor Euch, bevor das Finale hier zu lesen ist. Meine Frau meinte übrigens, dass ihr das Ende gefallen habe, sie aber glaubt, dass einige von Euch an die Decke gehen werden. Das hat mich natürlich grübeln lassen und ich bin noch nicht 100%ig sicher, ob alles bleibt wie es ist... oder nicht.

    • Offizieller Beitrag

    die Geschichte ist fertig und du läst uns zappeln. Ganz schön fies von dir :mauer: .

    Tut mir selber irgendwie weh und ich würd's am Liebsten in einem Stück rauspfeffern, aber das ginge dann zu Lasten der Qualität.


    Ich lese nämlich immer rund 2 bis 3 Wochen nachdem ich ein Kapitel geschrieben habe den Text nochmal mit nüchternden Augen. Dann fallen mir alle Ungereimtheiten, Kommafehler und Wortwiederholungen auf, die ich dann korrigiere (wenn ich sie denn finde). Manchmal werden zu komplizierte oder missverständliche Wendungen dann nochmal komplett umgebaut... Euch zuiebe. Es soll sich ja so gut und flüssig wie möglich lesen, damit ihr nicht von Fehlern aus der Geschichte gerissen werdet. Das wäre schade und deshalb muss ich da ein wenig Sorgfalt walten lassen.


    "Fertig geschrieben" bedeutet also noch nicht "bereit zur Veröffentlichung". :) Neben den Korrekturen arbeite ich noch an den PDFs (die hoffentlich nicht total untergehen). ... und wie gesagt... das Ende. Wenn es mir in einem Monat noch immer gefällt, werde ich es Euch wohl so zumuten wie es jetzt ist. Ich bin selbst gespannt.


    Ihr habt aber noch ein paare Monate des Blutvergießens vor Euch, bis es denn soweit ist...


    Also habt Geduld und lasst Euch inspirieren! :hihi:

    • Offizieller Beitrag

    Kapitel 171 - Der Tod klopft an



    Shargah schloss seine Augen und senkte leicht das uralte Schamanen-Haupt, in Erwartung der Klinge seines Feindes.


    Metallisch glänzende Kratzer im sonst gänzlich schwarz verrußten Stahl blitzten auf, kurz bevor die Klinge mit mörderischer Kraft ihr Ziel traf. Sie glitt beinahe mühelos durch das dicke Fell an Hals und Kehle, die ledrige Haut, faserigen Sehnen und das Fleisch. Für einen Moment schien die Welt stillzustehen, bevor der gepanzerte Gor zu einem erneuten Brüllen ansetzte. Aber es war kein tiefes Grölen, das seinem reißzahnbewährten Maul entfuhr, sondern ein purpurner Sprühnebel, gefolgt von rotglänzenden Schaumblasen und einem gurgelnden Laut. Er ließ die erhobene Axt sinken und starrte verwirrt auf den wippenden Speerschaft, welcher ihm aus der Kehle ragte.


    Die Klinge, am Kopf der Waffe, hatte ihr Ziel durchschlagen und war auf der anderen Seite wieder zum Vorschein gekommen. Aus unerfindlichen Gründen stand die massige Bestie trotz Allem noch immer auf ihren Beinen, ganz so als habe sie noch nicht verstanden, dass ihr Ende gekommen und sie bereits tot war. Dickes, hellrotes Blut quoll dem Gor über die Lippen und lief dabei durch sein prachtvolles Fell und die Glieder des Kettenhemdes. Das hölzerne Wurfgeschoss bog sich schwer unter seinem eigenen Gewicht nach unten und ließ die Wunde am Hals dabei weit aufklaffen. Als der Totgeweihte seinen Blick wieder davon losreißen konnte, packte er den Speer, um ihn aus der Wunde zu reißen. Dabei schaute er auf und sah direkt in Shargahs Augen. Der Alte hatte seinen Kopf mittlerweile wieder gehoben und fixierte dem Sterbenden mit emotionslosen Blicken. Das unnatürliche Glühen brannte hell und eiskalt, so gnadenlos wie der Tod selbst. Wie hypnotisiert drehte sich der blutüberströmte Gor langsam in jene Richtung, aus welcher der Speer gekommen war, um unmittelbar von einem großen, dunklen Schatten angesprungen zu werden.


    Merrhok riss den, in Stahl gehüllten, Koloss von den Beinen und stach in wilder Serie auf sein Opfer ein. Jede Lücke im Panzer seines Gegners nutzte er aus, um die Klinge des Dolches zu versenken und so saugte er ihm, langsam aber sicher, auch den letzten Widerstand aus den Gliedern. Ein feiner Regen aus Blut-Tröpfchen sprühte Merrhok entgegen und färbte seinen Oberkörper rot, als der unter ihm Liegende seinen Zorn darüber herauszuschreien versuchte, dass ihm soeben die Augen ausgestochen wurden. Die fast schon erstickten Laute endeten schließlich, als Merrhok seine Waffe, durch das weit aufgerissene Maul, tief in den Rachen des Sterbenden trieb. Die eben noch wild und nutzlos wedelnden Arme fielen schnell leblos zu Boden. Merrhok schaute auf, nur um beinahe von riesigen Hufen in die ewigen Jagdgründe geschickt zu werden. Im allerletzten Moment konnte er sich fallen lassen und blitzschnell zur Seite wegrollen. Der schwere Centigor hingegen, schmetterte mit seinen schwerfälligen Gliedern ins Leere und trampelte noch einmal auf den am Boden liegenden Überresten des verstümmelten Gors herum, bevor er Merrhok wutentbrannt nachsetzte.


    Der behäbige Vierbeiner schwang seine Streitaxt und eine Reihe von Runen glühte orange-rot an den Seiten des schwarzen Stahls auf. Der stumme Häuptling hechtete unterdessen über die Leichen erschlagener Ungors hinweg und schnappte sich einen ihrer Speere, während er versuchte Distanz zwischen sich und seinen Verfolger zu bringen. Vor sich sah er den bemoosten Stumpf eines alten, abgebrochenen Baumes aus dem Waldboden aufragen. In Windeseile hatte er einen Plan ersonnen und hielt dann unversehens auf das angepeilte Ziel zu. Seinen Schwung voll ausnutzend, machte er zwei Schritte an der alten schwarzbraunen Borke nach oben und stieß sich dann mit einem Huf und aller Kraft ab, um dem schnaubenden Centigor entgegenzuspringen. Seine Sinne hatten ihn nicht getäuscht und der Koloss war unmittelbar hinter ihm.


    Während Merrhok seinem Verfolger entgegenschnellte, hatte er das Gefühl sich selbst in Zeitlupe beobachten zu können. Noch während er sprang überkam ihn der Gedanke, dass es möglicherweise keine so glänzende Idee gewesen sein mochte, dieses Ungetüm so direkt anzugehen.


    Als der stumme Häuptling auf den Oberkörper der sich aufbäumenden Pferdebestie traf, fühlte es sich an als wäre er mit voller Wucht gegen den Stamm einer massiven Eiche gelaufen. Der Aufprall presste ihm alle Luft aus den Lungen und er fiel hinterrücks auf den Waldboden.

    • Offizieller Beitrag

    Hat Shargah etwa auch überlebt, obwohl die Klinge ihn regelrecht zerteilt hat?

    :D Ich muss zugeben, dass es fies formuliert ist...


    ... aber die Axt des gepanzerten Gors ist nie auf den Schamanen niedergegangen. Er hat sie erst gesenkt, als er bemerkt hat was mit ihm selbst geschehen ist. Der "glänzende Kratzer im sonst gänzlich schwarz verrußten Stahl" gehört zur Spitze von Merrhoks Speer... :P

    • Offizieller Beitrag

    Kapitel 172 - Aufstieg und Fall



    Der breit gebaute Centigor ließ sein gewaltiges Brüllen hören. Ein so plötzlicher Angriff des kleineren Gors hatte ihn zwar verwirrt und auch den Schwung seiner Axt verlieren lassen, aber er war entschlossen den lästigen Feind endgültig in Stücke zu hacken, wenn dieser nur für einen Moment stillhalten würde. Sein behäbiger, schweißnasser, dreck- und blutverschmierter Körper setzte sich in Bewegung, um einen erneuten Hieb mit dem Beil auszuteilen.


    Merrhok schüttelte seinen Schädel in Verwirrung. Für einen Moment war er desorientiert. Er zwang sich dazu in Bewegung zu bleiben, um nicht augenblicklich zertrampelt oder zerhackt zu werden. Über ihm hob und senkte sich die unscharfe Silhouette der angreifenden Pferdebestie. Instinktiv rollte Merrhok zur Seite und stieß den Speer mit seiner rechten Hand so fest er nur konnte nach oben, in jene Richtung, in der er den Unterleib seines Gegners vermutete. Im gleichen Moment schmetterte das Heft der Axt nur wenige Fingerbreit neben seinem Schädel in den Boden. Holz knackte und Steine knirschten auf dem dunklen Stahl. Das taube Gefühl in seinem Arm verriet Merrhok, dass sein Speerstoß auf etwas sehr Widerstandsfähiges getroffen war. Sein Blick wurde klarer. Doch als der Hüne über ihm sein Beil aus dem Boden riss, sah er sich erneut gezwungen die Augen für den Bruchteil eines Momentes zusammenzukneifen. Andernfalls hätte der feine Regen aus Holzsplittern, Erdreich und kleinen Steinchen ihn ohne Zweifel geblendet. Sofort versuchte er wieder auf die Beine zu kommen, während er am Schaft des Speers riss und einem Huf-Tritt seines Gegners auswich.


    Die Speerspitze war an einer der Rippen des Centigors abgeprallt und hatte sein Bauchfell gut vier Handbreit oberflächlich aufgeschlitzt. Merrhok hatte geringe Probleme die Waffe aus der Wunde zu befreien, sah sich aber immer noch den wilden Tritten und der massiven Axt seines rasenden und brüllenden Gegners ausgesetzt. Der wohl verletzlichste Bereich von Brustkorb und Bauch des Vierbeiners war mit einer eisernen Rüstplatte und Teilen eines Kettenhemdes geschützt. Einen Moment lang fand Merrhok sich planlos darüber, wie er dem übermächtig erscheinenden Centigor beikommen sollte, dann erwachte das Wölfische in ihm. Er fletschte die Zähne, wie ein Raubtier im Angesicht seiner Beute und ihm schossen Gedanken darüber durch den Kopf, wie er Herz, Leber und Fleisch seines Feindes verschlingen würde, wenn er ihn erst niedergerungen hätte. Also wartete er den nächsten Hieb der Axt ab, wich mit Mühe aus und nutzte den erneuten Adrenalinschub, für einen Gegenschlag.


    Diesmal nahm er genau Maß, bevor er zuschlug. Dabei nahm er sich besonders vor den gefährlichen Vorderläufen der Pferdebestie in Acht und näherte sich erst, als die muskulösen Glieder sich fest in den Boden stemmten, in dem Versuch die Axt erneut zu befreien. Dann biss Merrhok mit seinen Reißzähnen auf das Blatt seines Dolches, stieß seinen Speer erneut mit voller Wucht in Richtung der Pferdebrust seines Opfers und nutzte die nach vorn gerichtete Bewegung seiner Schulter sogleich, um abermals auf den Koloss loszugehen. Gerade als dieser sich, unter Schmerzensschreien, aufzubäumen begann, erkannte Merrhok die Gunst der Stunde. Der linke Vorderlauf des Centigors befand sich in der Aufwärtsbewegung und winkelte sich nach vorn hin an. Diese Trittstufe für sich nutzend, stieg der kurzentschlossene Gor auf das Kniegelenk seines Gegners auf und ließ sich von diesem in die Höhe heben. Unfähig der reflexartigen Mechanismen seines Körpers Herr zu werden, wusste der verwirrte Centigor nicht wie ihm geschah. Merrhok stieß sich indes mit all seiner Kraft zum Sprung ab und packte mit beiden Pranken, was er an Haaren, Fell und Stofffetzen zu greifen bekam. Dann zog er sich, seitlich am Oberkörper der Pferdebestie hängend, nach oben und schwang sich auf dessen Rücken, wie ein Reiter auf seinen Gaul.


    Der Centigor heulte in blinder Wut. Sein Unterleib bockte wie ein wilder Hengst. Seine Linke umklammerte weiterhin die schwere Axt, während seine rechte Pranke vergeblich einen Griff an dem dreisten Gor zu erhaschen suchte. Es nützte nichts. Wie eine Zecke hielt Merrhok sich am Rückenfell des Vierbeiners fest und ließ nicht mehr los. Die Wut der Pferdebestie fand ihren Höhepunkt, als stechende Schmerzen seinen Rücken durchfuhren. In unzähligen, gezielt gesetzten, Stichen und Schnitten ließ Merrhok seinen Dolch auf den Gegner niedergehen. Dieser hatte seine klobige Axt fallen lassen und versuchte nun immer verzweifelter seinen Reiter zu packen. Blut spritzte in alle Richtungen und gellende Schreie tönten durch das Unterholz, als der mächtige Centigor - über und über in Purpur gebadet - langsam den festen Stand seiner Pferdeläufe zu verlieren begann.


    Der Tanz währte eine gefühlte Ewigkeit und immer wenn der Vierbeiner seinen Peiniger zu packen bekam, zwang ihn ein beißender Schmerz in Händen, Gelenken oder Unterarmen dazu, seinen Griff wieder zu lösen. Schließlich war er nicht mehr in der Lage seine Finger zu gebrauchen. Merrhok hatte seinem Opfer bereits die Sehnen an den Handgelenken und Armbeugen durchtrennt. Jeder weitere Versuch, des Gors habhaft zu werden, ließ ihn nur noch mehr Blut verlieren. Das Leben floss unablässig aus dem Koloss heraus, bis seine Beine nachgaben und er kraftlos zusammensackte. Daraufhin riss Merrhok den Schädel seines Gegners an einem der Hörner zurück, schnitt ihm die Kehle durch und hörte nicht auf zu säbeln und zu sägen, bis das schwere Haupt des Centigors vom Rumpf getrennt war. Niemand wagte es, den wildentschlossenen Häuptling bei seiner Gräueltat zu stören. Shargah verfolgte das widerwärtige Schauspiel in stummer Bewunderung und - zugegebenermaßen - auch mit einem gewissen Stolz.