Erster Eindruck: Memoir 44

  • Kurzbericht Memoir 44


    Rückblick: Irgendwann vor 7 oder 8 Jahren bringe ich ein paar alte Rollenspielbücher zum Händler meines

    Vertrauens, um dafür irgendwas nettes Neues mit Unterhaltungsfaktor zu bekommen.

    Ich glaube, es waren D&D Kampagnenbücher und irgendwas von Ctulhu. Obwohl ich eigentlich

    keine Brettspiele spiele, hatte ich irgendwas über Memoir44 gelesen, was mich wohl neugierig gemacht hatte.

    Bis vor 2 Wochen lag das einfach oben auf einem Schrank, voll verschweißt und unangetastet.

    Dann hatte mich der untrügliche Youtube-Algorithmus wieder an Memoir 44 erinnert.

    Es muss mit meinen sonstigen Doku-Vorlieben zusammenhängen, Grimgorki wird es erahnen.

    Und mein Kumpel Ahnenspross hatte an einem Abend Zeit, der für ein Tabletopspiel aber zeitlich nicht ausreichen

    würde. Also fiel die Wahl auf ein paar obergärige Biere aus seinem Fundus und das von mir kurzfristig

    mitgebrachte Memoir44.

    Worum gehts? In der Box befinden sich ein Dutzend Szenarien incl. Siegesbedingungen von der Invasion des deutsch besetzten Frankreichs durch die Alliierten.

    Einer spielt die Wehrmachtverbände, der andere Briten, Franzosen oder Amerikaner. Es gibt Infanterie, Panzer und Artillerie.

    Und Würfel mit entsprechenden Symbolen. Noch etwas Gelände auf der Karte und Kommandokarten für beide Seiten und los gehts: Fire at will!





    Schöne Box, offensichtlich haben sie schon ein paar Preise mit dem Spiel gewonnen.




    Ansprechende Aufmachung, vertraute Geländestücke- allerdings mit Hex-System.




    Naja und Kriegsspielzeug:tongue: Hier jede Menge Shermans und sonstiges WWII-Material, für den Maßstab sogar recht detailiert.

    In meiner Generation fühlt man sich noch erinnert an diese Tüten in Geschäften mit tonnenweise billigen Plastiksoldaten.




    Im Szenarioheft wird die Aufstellung der Truppen und Geländeteile beschrieben,

    das hat beim ersten Szenario "Pegasus-Brücke" bei uns auch ein bisschen gedauert, eigentlich fast so lange wie die Schlacht.

    Ahnenspross hat sich die Deutschen Verteidiger der beiden Brücken geschnappt, während ich die britischen Angreifer übernehme.


    Genug der Vorrede, zum Angriff!

    Meine englischen Fallschirmjäger um Major John Howard versuchen die Deutschen Verteidiger

    zu überraschen, die hinter Sandsäcken verbarrikadiert ihre Maschinengewehre gegen meine zahlenmäßige Übermacht nutzen wollen.




    In dem Szenario hat der Alliierte krass mehr Truppen und Kommandokarten.

    Es steht bei dem Einführungsszenario aber auch dabei, dass es eher historisch akkurat als ausgeglichen ist

    und noch andere Szenarien durchgespielt werden sollten.

    Trotzdem muss ich beim Angriff auf die linke Brücke(Pegasus) ganz schön bluten.

    Gegen Sandsäcke anlaufend durch Stacheldraht bedeutet, dass sich meine Angriffswürfel immer mehr reduzieren.

    Ich werde da ausgeblutet, die Deutschen verteidigen die Brück ohne große Verluste.

    Irgendwann leite ich mehr und mehr Resourcen auf die linke schlechter verteidigte Brücke um

    und dort sind auch meine Würfel "on Fire". Trotzdem wird es aufgrund meiner Verluste links nochmal richtig knapp.

    Am Ende gebe ich 4 Einheiten ab, lösche nur 3 aus, halte aber die rechte Brücke lang genug,

    um daraus 5 Siegesmarker zu machen. Wie gesagt, das Szenario ist auch nicht wirklich ausgeglichen,

    die Deutschen starten hier mit krassem Handicap.


    Urteil: Hat uns beiden Spaß gemacht. Das Spiel ist einfach konstruiert und schnell verstanden,

    eine Partie dauert nur 30-60 Min.

    Man muss allerdings ständig neue Entscheidungen treffen und es gibt immer wieder

    diese "cineastischen" Momente, wenn man den Hintergrund denn mag.

    Da es etliche Erweiterungen gibt vom Pazifiktheater bis zum Afrikafeldzug, werden wir das als

    spannende Unterhaltung für zwischendurch bestimmt mal wieder spielen.

    Man erahnt , warum es eines der erfolgreichsten Brettspiele aller Zeiten ist.


    Guten Rutsch allerseits und Prost:alien:

  • Das Spiel sieht super interessant aus, habe ich aber noch nie gehört von, obwohl ich bei Brettspielen garnicht mal so unbewandert bin ^^.

    Vielleicht landet das ja mal bei einem Geburtstag bei mir ...

    Warhammer Fantasy 8., 7., 6. Edition: Orks und Goblins, Imperium, Oger, Vampirfürsten

    Kriegerbanden: Waldelfen, Tiermenschen, Zwerge und siehe Fantasy

    Spaßprojekt: Erstes Imperiales Himmelsschlachtschiff


    Warhammer 40k: Orks, Imperial Fists, Eldar, Exoditen


    Herr der Ringe: Gondor und Dol Amroth, alles andere ein bisschen


    Necromunda: neu: Orlock, alt: Arbites Selbstbauprojekt


    Nicht GW-Systeme: keine, weil nur GW-Fanboys als Mitspieler :(

  • Sieht sehr wie Battlelore in anderem Setting aus. Kennst du das?

    Da warsr Du nun schneller als ich arnadil , genau das wollte ich schreiben.
    Das IST doch ziemlich sicher Battle-Lore und für mich ist das durchaus ein Tabletop, welches auf Hex-Feldern gespielt wird wie seinerzeiten Deamonworld!


    Die Battle-Lore-Systeme haben mMn erstaunliche tiefe, was vor allem dadurch bedingt ist, dass man oft nur einen Teil seiner Streitkräfte überhaupt aktivieren kann. Das bedeutet: Sehr taktisch vorplanen!

    Danke an GreenTide74 für das Teilen hier!
    Wenn Du an dem Spiel Spaß hattest, dann schau Dir das nächste Mal gern "Undaunted" an!

    "Machen" ist eigentlich wie "Wollen" - nur krasser!

  • Ach, das gute alte Memoir! Ein gutes Beispiel für eine einfache Mechanik und trotzdem viel Tiefe. So gut, dass sich Battlelore da einfach bedient hat. :) Hatten wir auch immer wieder im Urlaub dabei (wenn auch Jungs dabei waren:D) und am Strand z.B. die Normandie-Stranderstürmungen gespielt, wie die letzten Nerds :tongue:(war leider keiner der original Strände:tongue:)


    Ich empfehle unbedingt das Terrain Pack als Erweiterung, das hebt das Spiel auf ein anderes Niveau! Die Missionen aus der Erweiterung sind mMn die besten, und das Terrain lässt sich auch mit anderen Erweiterungen verwenden, bzw. Ist nötig dafür.


    Ansonsten kann ich mich nur Antraker anschließen: Undaunted ist wirklich super! Im Grunde ein Deckbuilder mit zwei Squads in der Normandie und verschiedenen Missionen. Der zweite Teil spielt auch in Nordafrika;) (den habe ich aber noch nicht gespielt.)

  • Der zweite Teil spielt auch in Nordafrika ;) (den habe ich aber noch nicht gespielt.)

    Und ich habe ausschließlich diesen Teil gespielt: Meine Bersaglieri aus FoW hab ich da wiedergefaunden und ab und zu sogar die Fahrzeuge paasend auf das Brett gestellt. In Undaunted gibt es nämlich (leider!) nur Papp-Marker für die Einheiten und ich frage mich schon länger, ob da eine Luxus-Ausgabe mit guten Miniaturen sich nicht auch verkaufen würde.

    "Machen" ist eigentlich wie "Wollen" - nur krasser!

  • Sieht sehr wie Battlelore in anderem Setting aus. Kennst du das?

    Battlelore kannte ich vom Namen her und bin gestern abend in den Foren auf die Diskussion gestoßen, ob Battlelore oder Memoir 44

    besser sind(beide sind wohl sehr ähnlich und letztlich gibt die Präferenz des Hintergrundes den Ausschlag)

    habe ich aber noch nie gehört von, obwohl ich bei Brettspielen garnicht mal so unbewandert bin

    Ich hatte davon bis vor einigen Jahren auch noch nicht gehört und irgendwann wurde es in diesem Video kurz erwähnt und ist dadurch bei mir hängengeblieben:

    BGR: "I've played everything" The Board Game Song. - YouTube

    Das IST doch ziemlich sicher Battle-Lore und für mich ist das durchaus ein Tabletop, welches auf Hex-Feldern gespielt wird wie seinerzeiten Deamonworld!


    Die Battle-Lore-Systeme haben mMn erstaunliche tiefe, was vor allem dadurch bedingt ist, dass man oft nur einen Teil seiner Streitkräfte überhaupt aktivieren kann.

    Ein gutes Beispiel für eine einfache Mechanik und trotzdem viel Tiefe. So gut, dass sich Battlelore da einfach bedient hat.

    ich denke, da habt Ihr es beide ganz gut auf den Punkt gebracht.

    Die Mechanik ist sehr einfach, aber man muss jede Runde schwerwiegende Entscheidungen treffen,

    welche Einheiten man aktiviert und wie, darüber entscheidet sich neben den Würfeln der Ausgang der Schlacht.

    Dass Memoir 44 offenbar zuerst da war, macht es für mich allerdings emotional auch zum Favoriten.

    Wenn ich dann doch nochmal strategische Gefechte in einer Fantasy-Welt austragen möchte,

    wäre eher dieses vielgelobte Spiel mein Favorit:



    Bei Smallworld kämpfen Orks, Menschen und Elfen um die Weltherrschaft, die Rezensionen sind durch die Bank überragend.

    Ich empfehle unbedingt das Terrain Pack als Erweiterung, das hebt das Spiel auf ein anderes Niveau!

    Ist vorgemerkt, wobei Afrika und Eastern Front mich gerade etwas mehr anfixen:tongue:

    Realistisch betrachtet werde ich Memoir aber nur ein paar Mal im Jahr spielen neben den ganzen Tabletop-Schlachten.

    In Undaunted gibt es nämlich (leider!) nur Papp-Marker für die Einheiten und ich frage mich schon länger, ob da eine Luxus-Ausgabe mit guten Miniaturen sich nicht auch verkaufen würde.

    Da erwähnst Du allerdings etwas durchaus Wichtiges. Die Figuren machen für mich auch den Spaß am Spiel aus

    (es gibt auch einige Bemal-Tutorials zu Memoir44!) und ob ich dann noch ein zweites WWII Spiel mit Papp-Markern brauche...

    das spricht bei mir auch eher wieder für die Anschaffung von Smallworld und Erweiterung von Memoir44.


    Kennt eigentlich jemand von Euch Winziger Weltkrieg("Blitzkrieg")?

  • Ist vorgemerkt

    Das Terrainpack ist für alle Fronten nutzbar und bei einem Großteil aller Szenarios empfehlenswert, teilweise auch nötig. Wenn du es zu zivilen Preisen kriegst, würde ich raten zuzugreifen. Reprints bei Memoir dauern manchmal Jahre.


    Lange her, dass ich es gespielt habe, aber Smallworld ist richtig lustig!

  • Lange her, dass ich es gespielt habe, aber Smallworld ist richtig lustig!

    Das klingt zwar nett, aber irgendwie nicht nach einem Pflichtkauf. Letztlich doch nur eins von vielen ähnlichen Strategiespielen?

  • Das klingt zwar nett, aber irgendwie nicht nach einem Pflichtkauf. Letztlich doch nur eins von vielen ähnlichen Strategiespielen?


    Hm, schwer zu sagen. Es ist kein tiefes, klassisches Strategiespiel, eher ein Spassspiel, wo man lustige Völker mit kombinierbaren Eigenschaften spielt: Fliegende Riesen gegen Unterwelt Trolle gegen Geister Gnome usw. Die können sich auch ändern während des Spiels, wenn ich mich recht erinnere. Also eher nicht ganz ernst gemeint und die Fantasy ist eher Satire-Anstrich würde ich sagen. Die Mechanik ist aber schon gelungen, nur eben nicht sehr komplex.


    Pflichtkauf im Bereich Strategiespiel eher nicht meiner Meinung nach, je nachdem nach was du suchst.