Beiträge von Neithan

    Für die Energieversorgung wird es vermutlich darauf hinauslaufen, dass man Kernkraftwerke baut und Rechenzentren direkt daneben stellt, da diese ja ziemlich ortsunabhängig sind.


    Dass sich Joblandschaften wandeln ist unvermeidlich.

    Ja, ist es. Bisher hat die Automatisierung aber immer dafür gesorgt, dass er Mensch die mühselige Arbeit den Maschinen überlassen hat und dafür etwas tat, was die Maschinen nicht konnten.


    Das hat dazu geführt, dass es mittlerweile 20 Millionen Büroarbeitsplätze in Deutschland gibt. 50% der Erwerbstätigen gehen einer solchen Beschäftigung nach. Die meisten dieser Arbeiten (Dinge am Rechner klicken und schreiben) werden in einigen Jahren aber von spezialisierten KIs ausgeführt werden können. Nur muss man der KI kein Gehalt und keine Sozialversicherung zahlen.


    Welche Arbeit, die die Maschine nicht kann, tun dann diese 20 Millionen stattdessen?

    KI ist in mehrfacher Hinsicht problematisch. Faktor Nummer eins ist der gigantische Stromverbrauch. Lustige Bildchen und Texte erstellen frisst dermaßen viel Energie...

    Neben Energie fressen sie aber nicht besonders viel. So erscheint auch der folgende Absatz im Goldman-Sachs-Report zur KI von 2023 ziemlich abwegig:

    Zitat

    In addition, jobs displaced by automation have historically been offset by the creation of new jobs, and the emergence of new occupations following technological innovations accounts for the vast majority of long-run employment growth, according to the report. For example, information-technology innovations introduced new occupations such as webpage designers, software developers and digital marketing professionals. There were also follow-on effects of that job creation, as the boost to aggregate income indirectly drove demand for service sector workers in industries like healthcare, education and food services.

    https://www.goldmansachs.com/insights/articles/generative-ai-could-raise-global-gdp-by-7-percent


    Denn es ist zu bezweifeln, dass die KI sonderlichen Bedarf an Krankenversicherung, Bildung und Bewirtung hat. Mir soll mal jemand die vielen Arbeitsplätze zeigen, die durch KI angeblich entstehen. Abgesehen von ein paar hochqualifizierten Instandhaltern und Entwicklern braucht es da nämlich nichts. Ich vermute, dass es zu einem Überangebot an Arbeitskraft kommen wird, welches den unteren Dienstleistungssektor überschwemmt. Die KI-Oligarchen werden den arbeitslosen Massen aber gönnerhaft ein Grundeinkommen zugestehen.

    Da generative KI bekanntermaßen schlecht in Mathematik ist, überrascht es wenig, dass die meisten LLMs auch in IQ-Tests sehr unterdurchschnittlich abschneiden.


    Eine Ausnahme scheint o1 zu sein, dessen Veröffentlichung schon im letzten Jahr war: https://www.maximumtruth.org/p…hrough-in-ai-intelligence


    o1 ist anscheinend nur in der Bezahlversion von Chat GPT verfügbar.


    Wenn die KI aber nicht bloß über mehr Wissen und Eloquenz als ihr Nutzer verfügt, sondern ihn auch in Intelligenz übertrifft, fragt sich, wer in dieser Beziehung am Ende Meister und wer Sklave sein wird.


    Zumindest wird man in Turnieren die Verwendung von Smartphones verbieten müssen, sonst lässt sich in Zukunft jeder die Wahrscheinlichkeiten im Detail von der KI ausrechnen.



    Denn alles Fleisch, es ist wie Gras


    So könnte es ein Haufen fatalistischer Stirländer bei seinem Marsch gen Osten auf der Standarte tragen. Und ein reisender Arabianer, welcher im fernen Ind die Lehre der Brahmanen verinnerlicht hat, mag sich überraschen, dass es unter den Barbaren des Imperiums so verständige Leute gibt.


    Ein großer Teil der Ästhetik des Imperiums geht spätestens seit Mortheim in eine gotisch anmutende Richtung, welche die Vergänglichkeit des Lebens zum Kernpunkt hat.

    Dabei könnte die Religion Sigmars lebensbejahender nicht sein. Sigmar ist der Übermensch, welcher den alten Göttern zum Trotz sich selbst zur Göttlichkeit emporgeschwungen hat und seine Anhänger eifern seinem Beispiel nach. Fatalismus, Lebensverneinung und Abwendung von der Welt müssen einem klardenkenden Hexenjägern als haeresi proxima erscheinen. Sigmar ist der Gott der Tat. Kontemplation dagegen erscheint sinnlos angesichts der Bedrohung durch das Chaos.

    Viel angemessener als gotische Wasserspeier, Totenschädel und Memento Mori wären daher heidnische Statuen wie jene der Antike, welche neben Sigmar auch seine Heiligen in heroischer Pose darstellen würden.


    Die größten Gegenspieler der Kirche Sigmars sollten die Kulte der Shallya und des Morr sein.

    Shallya als Göttin des Mitleids und Morr als Gott des Todes sind die Antithese der radikalen Lebensbejahung Sigmars, welcher keine Zeit für Schwächlinge und Totengräber hat. Zumindest ist es sehr passend, dass Shallya eine Tochter des Morr ist.

    Der Kult des Ulric und des Sigmar sind Erzfeinde, wo sie doch letztlich eine sehr ähnliche, kriegerische Lehre haben. Eigentlich müssten sich beide verbünden um die verbleibenden mystizistischen Kult im Imperium auszurotten, welche mit ihrer diametral gegensätzlichen Lehre schon fast die Anstrengungen im Kampf gegen das Chaos unterminieren.


    Wenden wir uns nun diesem Chaos zu. Wie sehr unterscheidet sich denn Sigmars Aufstieg vom Pfad des Ruhmes, welchen so mancher Held des Chaos mehr oder weniger erfolgreich beschritten hat? Bekämpfen die Sigmariten nicht bloß Feuer mit Feuer, wenn sie sich inbrünstig und voller Hass den Horden des Chaos entgegenwerfen, welche sich gerade aus ihren Emotionen und ihren Willensakten nähren?

    Ist das Chaos selbst nicht reiner Wille zum Leben um einen Begriff Schopenhauers zu borgen? Und ist nicht der nietzscheanische Chaosheld derjenige, welcher die Sklavenmoral der Weichlinge aus den Südlanden abgelegt hat?


    Die Anhänger Sigmars und die Anhänger des Chaos wollen beide das Leben, bloß unter anderen Vorzeichen. Dabei ist den Gelehrten des Imperiums doch zumindest dunkel bewusst, dass die Kreaturen des Chaos bloße Erscheinungen eines verborgenen Willens sind. Dieser durchdringt die gesamte Warhammer-Welt und manifestiert sich am stärksten dort, wo das Leben in besonderer Weise bejaht wird.


    Sie begnügen sich tragischerweise mit dem Kampf gegen die Erscheinung. Wären die Pfaffen Sigmars in all den Jahrtausenden des Krieges zu einer grundlegenden Erkenntnis über die Natur des Chaos gelangt, hätten sie feststellen müssen, dass die Aufhebung des Willens an sich auch den Sieg über das Chaos zur Folge hätte. Sie fürchten die Vernichtung des Fleisches durch die Diener des Chaos - jenes Fleisch, welches ohnehin dem Tod geweiht ist. Wenn sie stattdessen den Schleier lüften und den Willen in sich selbst bekämpfen würden, könnten sie durch Resignation und Askese dem Chaos die Nahrung nehmen. Vielleicht wird sich diese Weisheit der Mönche von Cathay eines Tages auch in unseren Gefilden breit machen und den wahren und endgültigen Sieg über das Chaos ermöglichen ...

    Es sind zwar keine Romane, aber im Inferno-Magazin gab es häufiger Kurzgeschichten, die meines Wissens nach nirgendwo sonst veröffentlicht wurden.


    Aus den Jahren 1998 und 1999 habe ich die beiden Geschichten der Ausgaben 10 und 11 als PDF hier hochgeladen (nur eine Woche gültig): https://limewire.com/d/GpN1l#z3w3DdNxY4


    Die Arabia-Erzählung folgt dem Schema einer klassischen Sherlock-Holmes-Geschichte. Das Ende lässt etwas zu wünschen übrig. Vido ist neben Sam Warble bereits der zweite Halbling aus der Warhammer-Welt, der sich als Detektiv hervorgetan hat.


    Bill Kings Ulric's Children mit Gotrek und Felix habe ich noch nicht gelesen, aber bei diesem Autor wird es so schlecht nicht sein.

    Es als "Quatsch und Wortklauberei" abzutun finde ich ziemlich überheblich von dir...

    Es ist einfach eine Sichtweise/Auslegung der Regeln, die mit deiner Sichtweise/Auslegung nicht zusammenpasst. Das deine eigenen Beispiele auch nicht wasserdicht sind, zeigt doch eigentlich nur, dass die Regeln selbst nicht eindeutig genug sind. Wenn sie es wären, gäbe es diese Unterhaltungen nicht. Es ist und bleibt Auslegungssache und ich würde mich freuen, wenn wir diese Auslegungen ohne Schmähung der Gegenmeinung vergleichen könnten.

    Na für mich und die meisten Spieler, die ich kenne, ist es eben Wortklauberei, einen neuen Begriff einzuführen, der in den Regeln nicht zu finden ist, um zu rechtfertigen, dass ein Modell, das nicht angegriffen hat, eigentlich Teil einer anderen Einheit ist, deren Modell zwar angegriffen hat, aber nun selbst in einer anderen Einheit ist, und daher das erste Modell einen Angriffsbonus verdient. :tongue:

    Da braucht sich niemand angegriffen fühlen. Ich versuche selber gerne, das Maximum aus den Regeln rauszuholen, auch wenn es unsinnig ist. Aber hier ist leider nicht einmal dafür Platz und GW hat ausnahmsweise einmal alle Möglichkeiten abgedeckt.


    Kannst du mir ein regeltechnisch belegtes Beispiel nennen, bei dem die Kontainer-Theorie versagt?

    Ja, bei allen Zaubersprüchen und Modifikatoren, welche Einheiten und nicht Einzelmodelle betreffen. Das ist bei den meisten Zaubersprüchen der Fall.


    Gibt es eine eindeutige Klarstellung in den Regeln?

    In den Regeln steht nichts von Containern, sondern bloß von Einheiten. Wenn ich eine Einheit komplett an einen anderen Ort teleportiere (was bei einem Einzelmodell der Fall ist) und dafür eine andere Einheit hinstelle, ist es nicht mehr die gleiche Einheit. Genauso wird eine Einheit z.B. vernichtet, wenn ich alle Modelle in ihr töte. Es bleibt kein leerer Container übrig, der ggf. wieder mit Modellen gefüllt werden könnte (durch entsprechende Sprüche der Vampire).


    Mehr Zeit habe ich für das Thema aber leider nicht mehr. Es ist eine lustige Idee, und sie funktioniert ja auch sehr einfach, nämlich wenn man einfach zwei Heldenmodelle eine Einheit bilden lässt, sie dann angreifen, und eines von ihnen ausgetauscht wird. Aber man muss hier auch wieder zwischen Einheiten und Modellen unterscheiden. Die gesamte Einheit erhält hier einen Bonus von +1 auf das Kampfergebnis, da sie angegriffen hat. Das teleportierte Modell würde aber z.B. nicht vom vernichtenden Angriff oder Aufpralltreffern profitieren, da sich diese Sonderregeln auf Modelle beziehen.


    Wer die Aktion als illegal wegdiskutieren will, sollte lieber 9th Age oder irgendwelche ernsten ToW Turniere spielen.

    Oh, ich glaube, dass Turnerspieler die ersten wären, die sich auf solche Regellücken stürzen würden um sie auszunutzen. Für Bier- und Brezelspieler wäre die Situation ziemlich eindeutig. ;)

    Die "Kontainer"-Theorie erklärt nochmal besser, wie ich unseren Vorredner bereits verstanden habe; danke dafür...Ich kenne nur einfach keinen offiziellen Regel-Text, der diesen absolut logischen Ansatz auch so stützen würde!

    Allerdings schaue ich auch eher selten in die Bücher und es gibt dutzende Regeln, die mir wie neu vorkommen, wenn ich ihnen mal begegne...Und ich habe hier ebenfalls leider kein Buch zur Hand, um mal nachschlagen zu können!

    Ich glaube aber, dass Du Recht hattest und die Container-Theorie nichts mit den Regeln zu tun hat.

    Eine Einheit kann aus einem oder mehreren Modellen bestehen. Wenn es nur ein einziges Modell ist, dann bildet dieses Modell die Einheit. Die Einheit ist kein separater Container aus dem Äther, welcher sich um das Modell herum bildet. Sondern eine Einheit ist ein oder mehrere Modelle.


    Wenn ich ein Modell innerhalb einer Einheit Sauruskrieger austausche, bleibt die Einheit die gleiche. Es ist immer noch eine Einheit aus Sauruskriegern, die jetzt bloß einen anderen Helden enthält.


    Wenn ich einen einzelnen Skink mit einem Slann vertausche, dann ist der neuerlich einzelne Slann eine völlig andere Einheit als der Skink, der vorher da war. Das ist eigentlich auch logisch. Wie soll denn auch der Name der Einheit lauten, die angeblich gleich geblieben sein soll? Im obigen Beispiel bestand die Einheit Sauruskrieger fort und ist immer noch eine Einheit aus Sauruskriegern. Im Beispiel mit dem Einzelheld heißt die Einheit dann "Heldeneinheit 1", oder wie? Behält die dann auch alle magischen Effekte, welche explizit auf "Einheiten" wirken? Also z.B. "Gork wirds richten"? In dem Fall hätte der teleportiere Slann dann die negativen Modifikatoren vom Skink übernommen, welcher im vorigen Zug vom Goblinschamanen verflucht wurde.


    Diese Überlegungen zeigen, dass das Quatsch und Wortklauberei ist. Wer nicht angegriffen hat, bekommt auch keinen Bonus.


    Addendum: Für den Fall, dass die Sauruskrieger angegriffen hätten und vor der Nahkampfphase einer ihrer Helden ausgetauscht wurde, täte er trotzdem den Angriffsbonus erhalten, weil sich dieser immer auf die komplette Einheit bezieht und die Einheit an sich die Gleiche geblieben ist, auch wenn er persönlich am Angriff noch nicht beteiligt war. Hier gibt es dann doch einen Sonderfall.


    Addendum 2: So wie die Regeln verfasst sind, würde übrigens ein Einzelmodell, welches beispielsweise von "Gork wirds richten" verflucht wurde, diesen Fluch verlieren, sobald es einer Einheit beitritt, da der Fluch nur auf Einheiten angewendet werden kann und Einheiten innerhalb anderer Einheiten in den Regeln nicht vorgesehen sind.

    Bezüglich der Plastikfiguren habe ich einmal nachgeschaut, woher das primäre Mikroplastik in der Umwelt so stammt: angeblich zu über einem Drittel aus Kunststoffkleidung. Da ist es natürlich gut, dass die EU vor Baumwolle warnt.


    Bei den Müllbergen, die sonst anfallen, sind Miniaturen, Miniaturenschrott und das benötigte Verpackungsmaterial einfach ein infinitesimal kleiner Anteil. Die meisten Freizeitaktivitäten erzeugen weitaus mehr Abfall pro investierter Zeit.


    Toilettenpapier verwende ich beim Malen ebenfalls in großen Mengen. Das bisschen Zellulose ist aber nichts verglichen mit den dicken Werbeprospekten, Gratiszeitungen und behördlichen Terrorbriefen, welche allwöchentlich im Briefkasten landen.


    Ehrlich gesagt sehe ich das Hauptproblem darin, dass beim Abfeilen von Miniaturen Metall- oder Kunststoffstaub eingeatmet wird, weshalb ich jedem eine Maske bei solchen Arbeiten empfehle.

    Die Seedrache wird von Prinz Yrellian kommandiert, dem erstgeborenen Sohn des Phönixkönigs Finubar. Unschwer für den geübten Beobachter zu erkennen, ist sie mit zwei mächtigen Drachen ausgestattet. Seit dem folgenschweren Tod seines Bruders lebt Yrellian im Exil und sucht einen Weg, diesen aus seinem Seemannsgrab zurückzuholen. Falls dies unmöglich sein sollte, so möchte er doch zumindest der rastlosen Seele Ruhe verschaffen. Seine Queste führt ihn schließlich zum gefürchteten Galeonenfriedhof...







    Sehr stimmungsvoll, das sieht wirklich gut aus. Schon mal angespielt?

    Ja, ein paar Mal über die Jahre - aber nicht nach den Szenarien, da die beiden Flaggschiffe noch gefehlt haben. Diese werden also als nächstes kommen!


    Ich finde es recht unterhaltsam, aber der Wiederspielwert ist etwas begrenzt. Hoffentlich kann ich diesen Sommer einmal Man o' War ausprobieren um einen Vergleich zu haben.

    Jenseits der Mündung des Reik eröffnet sich der große Ozean, welcher schon so manchen Sohn des Imperiums verschlungen hat.


    Es heißt, die Seelen der gefallenen oder ertrunkenen Seeleute landen auf die eine oder andere Weise nicht am Grund des Meeres, sondern im Galeonenfriedhof, ein mystischer Ort, an welchem ihnen ein übles Schicksal droht.


    In letzter Zeit wurde ein lange vergessenes Projekt fortgesetzt, nämlich Dreadfleet. Zunächst einige Schiffswracks des gefürchteten Galeonenfriedhofs:




    Dazu kommen die Koggen der Schreckensflotte:



    Und zu guter Letzt der Drache des Elfenschiffs:


    Ich wusste noch den Titel "Schlangenfürst", für die genaue Schreibweise des Namens "Suladân" musste ich aber nachschauen...Und sein Vorbild sollte "Saladin" gewesen sein!


    Keine Antwort auf die aktuelle Frage, aber: Den habe ich noch als Fineschrott :)


    Eigentlich wollte ich auch immer ein Kontingent Mahud (pardon, Mahûd) mit ihren zwei Lebenspunkten dazu aber dann waren sie leider dauernd nicht erhältlich... Tragödie meiner Jugend.

    Ob das nun ein MAGA-Anhänger ist, der dann noch vehementer für Abschiebungen plädiert, weil er 500 hart verdiente Dollar auf eine gewisse Quote gesetzt hat

    Man stelle sich vor, wie ein Mensch, der seine 500 $ auf Abschiebungen gesetzt hat, mit Plakaten vor dem Eingang zum Repräsentantenhaus steht, weil ein neues Gesetz zur Einwanderung verabschiedet werden soll. Er passt einen Abgeordneten ab, der vom gestrigen Empfang bei einer special interest group noch etwas verkatert ist, und bietet ihm eine 50-prozentige Gewinnbeteiligung in Form von 250 $ an. Was wird dieser wohl tun? Natürlich lacht er ihm ins Gesicht, weil er den Scheck über 100.000 $ schon eingelöst hat und sich ideologisch gerade ganz besonders gefestigt fühlt.


    Der größte Markt auf Polymarket hat gerade ein Gesamtkapital von 10 Millionen. Das sind einfach Peanuts für Lobbyisten und von den Themen, auf die gewettet wird, hängen hunderte Milliarden ab. Klar wird da mal irgendein Parteisoldat mit Insiderinformationen seinen Reibach einfahren, aber eben zulasten der anderen Wettteilnehmer - und nicht, weil er groß die Politik beeinflusst, sondern einfach gerade mehr weiß als der Markt.


    Zur Weltlage: Krieg wurde nicht 2022 erfunden. Aber wenn er medial präsent ist, ist er in den Köpfen der Leute präsent. Im Sudan und Südsudan sind im letzten Jahrzehnt bei ähnlicher Bevölkerung wie der Ukraine noch weitaus mehr Leute getötet worden, interessiert aber keinen, weil die Region strategisch weniger interessant ist.

    Ich bin moralisch auch hochgradig gegen diese Homepage bzw. diese Form von Wetten. Geld mit wahrhaftigen Leid anderer zu machen, ist ein no-go für mich.

    Der Ansatz ist durchaus interessant, allerdings denke ich, dass der Vergleich zwischen einem Glücksspielsystem, das die materielle Bereicherung auf Kosten des unmittelbaren Leids anderer Menschen zum Ziel hat

    Die beiden Aussagen (wie auch andere in diesem Faden) deuten latent darauf hin, dass jemand Leid erfährt und ein Nutzer von Polymarket dadurch profitiert.

    Das stimmt, aber eine Kausalität in die andere Richtung ist nicht gegeben. Niemand leidet, weil ein anderer auf Polymarket darauf wettet. Allerhöchstens Sportereignissen oder ähnlichem unterstelle ich, manipuliert zu werden, weil jemand darauf wettet. Aber wer sollte denn bitte in der Lage und willens sein, die Geopolitik zu steuern, nur um damit auf Polymarket ein paar zehntausend Dollar zu machen?


    Wie gesagt ist es wahr, dass Leute darauf wetten können, dass jemand Leid erfährt.


    Aber jeder, der auch nur eine Aktie kauft, wettet darauf, dass die Konkurrenz pleite geht, unprofitable Angestellte gekündigt werden, die Leerverkäufer ihr Vermögen verlieren und ganze Länder und Völker ausgelöscht werden, wenn es dem Umsatz hilft (und das ist nicht bloß bei Rüstungsfirmen der Fall). Das ist keine Übertreibung sondern die bloße Wahrheit. Vielleicht mag sich der Investor all das nicht explizit wünschen, aber er würde in diesen Fällen einen großen Profit einfahren. Genauso kann ich auf Polymarket auf ein Ereignis wetten, dessen Eintritt ich bedauere, aber leider für unausweichlich halte. Diese Art der Wette ist natürlich nicht bloß beim Aktienkauf oder bei Polymarket gegeben, sondern zieht sich durch das Leben aller Menschen. Niemand hier würde für kommende Woche einen Urlaub in Luhansk buchen - also wettet jeder auch insgeheim darauf, dass der Krieg in der Ukraine kein Ende findet.


    Der Unterschied liegt darin, dass auf Polymarket die Wette explizit gemacht und nicht wie in anderen Fällen versteckt oder geleugnet wird.


    Es wird vielmehr auf politische Tatsachen und reale Möglichkeiten hingewiesen. Wer wüsste denn, wie viele Abschiebungen es während der letzten Jahre in den USA gab, wenn nicht auf Polymarket entsprechende Wetten am Laufen wären? Wer wüsste, dass die amerikanische Regierung die syrische Regierung als Terrororganisation betrachtet? Wie hoch die Arbeitslosenquote ist? Bestimmt der eine oder andere, aber viele vermutlich erst seitdem sie darauf wetten oder medial über diese Wetten berichtet wird.


    Wo jedoch liegt die nützliche, gesellschaftlich-wertvolle Funktion von Polymarket?

    Wie bereits weiter oben erwähnt ,wird Polymarket ab einer gewissen Menge Kapital in einem Markt als gutes Vorhersagewerkzeug für alle möglichen Ereignisse verwendet, was dem Staat oder der Wirtschaft in Risikoanalysen zunutze kommen kann.


    (Ich wage Neithan an diesem Punkt zu unterstellen,, dass dies auch seine eigentliche Intention war - der Plattform und seinen Nutzern zu Schaden)

    Zu guter Letzt: Nein, das war nicht meine Absicht, und meine Aussage in die Richtung ist mit einer Prise Humor zu verstehen. ;)