Hey!
Wir nehmen in Deutsch zur zeit oft griechische Sagen als Vorlagen zum kreativen Schreiben bzw Textbearbeitung. Letztens hatten wie die Sage des Phäeton (http://de.wikipedia.org/wiki/Phaethon_(Mythologie) ). Diese sollten wir unter anderem Fortsetzen. Hier meine Fortsetzung, für dessen Anfang ich letztes mal seinen Posten als Lehrer angeboten bekommen habe
Licht durchdrang die Dunkelheit die Phäeton seit einiger Zeit umgab. Er richtete sich langsam auf, gepeinigt von Schermzen, die durch einige Wunden hervorgerufen wurden, welche er sich bei seinem tiefen Sturz zugezogen hatte.
Nie zuvor hatte er eine solche Pein erlebt! Seine Beine spürte er kaum mehr und seine Arme brannten voll Schmerz, verursacht durch eine vielzahl an Schnitten die diese zierten. Wie war das geschehen? Hätte er nicht des Todes sein müssen?
Und doch lebte er, hatte diesen Sturz überlebt trotz der Höhe aus der er gefallen war. Als diese Erkenntnis seinen Geist durchfuhr, kam mit ihr auch die Demut, die Warnehmung seines Versagens. Nie hatte er sein Versagen mit einer solchen Intensität zu spüren bekommen wie bei dieser List, die sein Vater für ihn ersonnen hatte.
Denn nur dies konnte erklären was geschehen war. Der Vater musste ersonnen haben, was Phäeton im wahn erdachte hatte, musste ihm diese Falle gestellt haben. Er wollte ihn vernichten, ihn seinen eigenen Sohn, da er gewiss hervor sah, dass sein eigener Sohn ihn einst Übertrumpfen würde. Allein aus diesem grund hatte er Phäeton diese Falle gestellt, hatte seinen eigenen Sonnenwagen manipuliert um seinen Sohn zu töten.
Zorn wallte auf in dem Sohn Helions, ein Zorn der ihn die Schmerzen vergessen ließ. Langsam schaffte er es aufzustehen, erfüllt von dem glühenden Verlangen, Rache zu üben an dem Vater, der ihn verstoßen hatte, ihm den Tode übergeben hatte. Doch wie nur, wie sollte es ihm gelingen den Palast seines Vaters zu erreichen, aufzusteigen zu dieser Königsburg die hoch oben, noch über dem Olymp in den Himmel ragte, wie?
Er wusste es nicht und Verzweiflung stieg in ihm auf. Wenn er es nicht wusste, er ein Sohn der Götter, wie sollte er hier in dieser Welt der Geschöpfe des Prometheus jemanden finden der ihn den Weg ebnen konnte?
Durch diese Gedanken entmutigt nahm er die Schmerzen wieder stärker wahr, schwankte und ließ sich Vorsichtshalber wieder in den Boden sinken. Der Sand, der dadurch in seine Wunden gelangte, verursachte einen Brennen das den Feuern des Hephaistos in seinen Schmieden gleich kam.
Da viel es ihm wie Schuppen von den Augen. Das war die Antwort. So konnte er sich an seinem Vater rächen, rächen für diese gewaltige Demütigung. Des Helions Wagen war des Hephaistos Werk und wenn er diesen aufsuchte, mit dem bitten den Wagen zu reparieren, konnte er zusammen mit den Gott des Feuers in den Palast seines Vaters einziehen.
So war es erdacht und so war es beschlossen. Phäeton schloss seine Augen und malte sich genüßlich aus, wie er Rache an seinem Vater nehmen würde...
Es vergingen Tage, Wochen, selbst Monate zogen an Helion vorbei, der voller Qual auf seinem Trhon saß. Wie hatte er jemals erlauben können, dass sein Sohn den Wagen nahm, wo er doch genau wusste das es den Tod für ihn bedeutete? Er hatte das Leben seines Sohnes weggeworfen, nur weil er etwas beweisen wollte, was doch jeder wusste. Nie hatte jemand angezweifelt das er Phäetons Vater war, ausser diesem selbst. Es hätte verhindert werden können, dieser grausame, sinnlose Tod und Helion wusste das.
Die Vorwürfe, die ihn plagten waren nicht besser geworden als Zeus ihn aufgesucht hatte. Der Herrscher des Olymps war Zornentbrannt aufgrund dieser Törichten tat und das Helion sein Leben und seine Privilegien behielt war reine Glückssache gewesen. Zeus kannte kein Mitlied, kannte kein Erbamen. Er wollte das Helion sich einen neuen Himmelwagen beschaffte und seine Pflicht wieder erfüllte. Doch bevor der Gott diesem Gesuch nachkam, erlebte er eine Überraschung die ihresgleichen suchte.
Hephaistos stand im Eingang seiner Königsburg und schaute den Sonnebringer gespannt an. Hinter ihm erblickte Helion einen neuen Himmelswagen, der seinen Vorgänger bis aufs letzte Detail ähnelte und doch noch vollkommener erschien. Und auf diesen Wagen stand - Phäeton. Sein Sohn, den er für Tod gehalten hatte stand dort auf dem Wagen als wäre niemals etwas gewesen und lächelte ihn an.
,,Phäeton." flüsterte Helion. ,,Phäeton sag bist wirklich du es, oder hat meine Trauer um dich nun auch noch meinen Verstand benebelt auf das ich getäuscht werde, von dem was ich mir in meinem Inneren Wünsche?"
Phäeton lächelte immer noch. ,,Du Irrst nicht Vater. Ich bin es und sieh, ich habe dir einen neuen Sonnenwagen gebracht, auf das du mir vergeben kannst meine Torheit."
Helion schlug die Hände über den Kopf und lachte lauthals. ,,Ich dir vergeben? Aber natürlich mein Sohn, denn du bist es der mir vergeben sollte? ich hätte mehr tun sollen, um dich von diesem Vorhaben abzubringen! So sage mir, dem alten Narren der ich bin, kannst du mir verzeihen?"
,,Aber natürlich Vater. Dich trifft keine Schuld. Komm her und umarme mich, auf das wir diesen schrecklichen Vorfall vergessen können."
Voller Freude umarmte Helion seinen Sohn, nicht ahnend, das er damit sein eigenes Schicksal besiegelte. Es blitze in Phäetons Hand und Helion stieß einen Schrei aus. Ein Dolch durchdrang seine Lunge und sein weißes Gewand färbte sich Rot von seinem Blut.
,,Was hast du getan..." brachte er noch hervor, ehe Helion zusammenbrach. Der Sonnebringer, Fahrer des Himmelswagens, war tod. Und Phäeton war damit nicht zufrieden. Er tötete alle die sich im Palast aufhielten. Einige wehrten sich, doch es waren nur kurze, knappe auseinandersetzungen. Der Kampf war selten Edel und glorreich, wie er so oft dargestellt wurde. Es war eine schmutzige Angelegenheit, eine Angelegenheit in der Männer und Frauen zu Tieren wurden, sich ihren Instinkten hingaben. Es roch nach Schweiß und Blut, nach Exkrementen und Angst. Diese Angst war es, die Phäeton in den Augen eines jeden sah, den er an diesem Tag umbracht. Auch in denen seiner Mutter.
Als er am ende auf den Thron saß, der einst seinem Vater gehörte, fing er an zu Weinen. Umgeben von Leichen jener, die er einst geliebt hatte, weinte er bitterlich. Das was sich in den letzten Minuten vor seinen Augen abspielte, hatte ihn gebrochen. Er war nicht dazu geboren, anderen Leid zuzufügen, war nicht geschaffen solche eine GRaumsamkeit zu ertragen. Diese Graumsakeit war es, die ihm auch die Augen öffnete für das Offensichtliche.
Nicht sein Vater hatte ihn töten wollen. Er selbst war es, der sich beinahe dem tod übergeben hatte. Helion hatte ihn abhalten wollen, hatte nur sein bestes gewollt. Doch blind vor Zorn hatte er nicht auf die Vernunft gehört, die nun mit immer klareren Worten in seinem Kopf verweilte. Und er folgte ihren Ruf, hob den Dolch an seine Kehle und flüsterte:
,,Vergib mir, oh Vater, meine Blindheit. Vergib mir diesen ungerechtfertigten Zorn und vergib mir mein Handeln." Dies waren die letzten Worte des Phäeton, bevor er sich selbst die Kehle durchschnitt.
Kritik wie immer erwünscht.