Nein nein, das hast du falsch verstanden.
Nee, ich glaub nicht.
Das vielgebrachte Zitat war ja nicht auf Dich bezogen, sondern auf Jene die ihre Armeen nun verkauft haben. Dein Konter mit dem Schach Spiel (welcher auch von anderen Nutzern schon ein paar mal in diesem Zusammenhang kam) erinnerte mich nur wieder daran. Ich bin grundsätzlich ganz Deiner Meinung und handhabe es vorerst ganz ähnlich. Theoretisch habe ich noch viel zu viel unbehandeltes Material auf Lager. Und da mich eh grad nichts vom neuen Angebot zu reizen weiß, wird auch erstmal nichts mehr dazu kommen. (Wobei... eventuell noch das eine Ochsengespann oder so. Mal sehen.)
Was das "den Rücken zukehren" angeht, liest sich das bei vielen Nutzern manchmal als hätten sie zuvor eine innige Beziehung zu GW geführt und wären jetzt so sehr enttäuscht, dass sie die "Beziehung beenden" würden. (Damit, und mit dem was jetzt kommt, spreche ich nicht Dich an Alvias... und auch niemand anderen bestimmtes. Es ist lediglich dafür gedacht, sich selbst ein paar Fragen zu stellen und zu schauen wo man steht.) Wenn es sich um bestimmte Verkäufer oder sonstige Angestellte handeln würde, zu denen man eine Art menschliche Bindung aufgebaut hätte, könnte ich solche tiefgreifenden Gefühlsäußerungen und -Wandlungen ja sogar noch nachvollziehen. Aber diese Personen hätten ja dann rein gar nichts mit dem Kurswechsel des Unternehmens zu tun. Sie müssten den Wechsel nicht einmal mittragen. Sind (oder waren) die Leute also wirklich nur einer Idee (sprich der Marke) treu? Und warum bringt man einem Konstrukt menschliche Gefühle entgegen? Handelt es sich vielleicht doch nur um emotionale Verwirrung und fehlgeleiteten Unmut? Ich meine, was stellen sich die Leute vor was GW eigentlich ist? Denken sie das sind Menschen? Und wenn ja, haben diese Menschen Gesichter und Identitäten? Oder hadelt es sich um berühmtes Gesichtsloses Management? Worauf genau ist der sauere Hobbyist sauer? Kann er das definieren?
GW an sich "sind keine Menschen". GW könnte sogar ohne Menschen existieren. Es ist eine Marke. Ein Eintrag im Handelsregister. Ein Pferd, auf welches viele Leute Wetten abschließen oder auch dagegen wetten wollen. Es ist ein Leistungsapparat, welcher gefüttert wird. Gefüttert mit menschlichen Resourcen (Human Resources) und deren Arbeitskraft. Wie in einem Verbrennungsmotor wird das Menschenmaterial verbraucht und ersetzt, wenn nötig. Das geben die Pferdewettenliebhaber vor. Die brauchen es nämlich messbar und vorhersehbar. Also muss sich der Verbrennungsmotor entsprechend einstellen. Dafür muss das Menschenmaterial also eingenordet werden. Es muss funktionieren. Das macht man mit klaren Zielen (Zahlen) und mit Angst. (Funktioniert besser als Belohnung und ist dabei ökonomischer.) Wenn die menschlichen Resourcen nicht mehr richtig funktionieren, wechselt man sie aus. Wie beim Hasen die Batterien.
Ist man dann auf das Menschenmaterial sauer? Oder auf deren Manager? Den CFO oder den CEO? Diese beiden bekanntlich "ersten Angestellten"? (Denn sie buckeln genauso vor ihren eigenen Vorgesetzten, wie ihre Untergebenen es vor ihnen tun.) Es ist nicht die Geschäftsleitung oder das Board, welche sich ausdenken wo es hingeht. Sie tun nur wozu sie von marktwirtschaftlichen Mechanismen und Anlegern früher oder später mehr und mehr gezwungen werden. Sie versuchen den Weg zu ebnen in eine Welt des unbegrenzten exponentiellen Wachstums. Den Himmel der Glückseligkeit für jeden Wucherer. Entweder das oder sie gehen. Andere Möglichkeiten bieten sich nicht.
Ist man dann auf diese (armen) Menschen sauer? Oder doch lieber gleich das System in dem wir leben? Welches dafür sorgt, dass andere Wohlstandsländer mit dem selben System mit uns reden und handeln? Welches dafür verantwortlich ist, dass es uns so gut geht wie es uns geht? So gut, dass Menschen aus Ländern welche wir über die Jahre hinweg regelrecht ausgesaugt haben jetzt zu uns flüchten um auch ein Stück vom Kuchen zu bekommen? Dieses System, welches einige Menschen (zu Unrecht) glauben lässt, dass ihr Wohlstand die Früchte der eigenen Hände Arbeit sind? Ein System welches als Selbstläufer agiert und dafür sorgt dass Geld (gleich einem Magneten) sich zu immer noch mehr Geld gesellt? In dem die Kluft zwischen Arm und Reich immer größer wird und dessen soziale Kälte bereits zulässt, dass man den Nachbarn nicht mal mehr als M(itm)enschen erkennt?
Ist das dann die Idee von GW oder dessen Übel? Worauf ist man da eigentlich sauer? Oder ist man eigentlich doch nur traurig und muss dem urmenschlichen Bedürfnis nachgehen ein Opferlamm zu benennen und es dann auf dem Altar des Unmutes zu opfern, aufdass das Unheil aus der Welt sei (bis zum nächsten mittelgroßen Problem)? Immerhin macht der Mensch das ja immer wieder. Einer ist immer schuld. Am Besten eine einzelne Person. Dann kann man das Kapitel am besten abschließen. (Verbannung, Verkauf, Kündigung, Sicherheitsverwahung, Steinigung... was auch immer grad passt.)
Und dann ist der "Rücken zugekehrt". Alles ist wieder in Butter. So gut wie vorher, quasi.
Ist das so?
Ich weiß es auch nicht so genau. Ich weiß nur, dass ich diese Wut irgendwie nicht empfinde. Und ich habe sie auch nicht empfunden als Alles noch ganz frisch war. Ich war traurig, ja. Ich hätte es gern anders gehabt, ja. Aber seit wann bekommen wir denn was wir gern hätten? Ich weiß ja nicht wie Euer Leben so läuft, aber ich bekomme in der Regel nicht was ich will. (Gut, ab und an hat der Bäcker doch mal die Lieblingsbrötchen meines Sohnes da. Aber dann ist auch mal wieder für 'ne Zeit lang gut.)
Wenn innerhalb von GW entschieden wurde, dass sie ihren weiteren Weg ohne Warhammer Fantasy gehen wollen, dann müssen sie eben damit leben. Aber das kann mir doch relativ egal sein. Denn a) Warhammer Fantasy verschwindet nicht, nur weil ein paar Autoren das sagen oder in einer Reihe von Büchern mehr oder minder glaubhaft rüberbringen wollen und b) zudem such ich mir immernoch selbst aus, was Teil meiner Warhammer Welt ist und was nicht. Ich meine, gewisse Aspekte der Warhammer Welt ignoriere ich erfolgreich seit Jahren (oder sind es Jahrzehnte?). Warum? Weil ich mich dann wohler mit meiner Warhammer Welt fühle. Ist das in Ordnung? Sicher. Wenn also in meinem Kopf Middenheim immernoch steht, dann ist das eben so. Was interessiert mich denn was die Rechtsverwalter dieses geistigen Erbes dazu meinen? Genuau, nur so viel wie ich ihnen zugestehe.
Für mich gab es dieses GW (was dieses macht und jenen tut oder lässt) in der Form (in meiner Vorstellung) irgendwie nie. Alleine, weil man früher viel mehr Einblick hatte wer da tätig war, woher die Menschen kamen, was sie für Leidenschaften pflegten und wie sie diese in die Firma und deren Produkte einfließen ließen. Es gab diese Menschen. Aber das war's für mich. Das Drumherum habe ich mir nicht weiter ausgemalt. Mit der Zeit verschwanden diese Menschen in die unterschiedlichsten Richtungen und kamen andernorts unter. Was dann blieb wurde immer unpersönlicher und das Gefühl von Transparenz kam ganz und gar abhanden. Auch das war schade. Aber da kann man nix machen. War eben so. Leben ging weiter. "GW" war da irgendwie nicht dran schuld. Zumindest nicht für mich.
Wenn überhaupt dann müsste ich sagen, dass mit diesen Menschen, die mich in das Hobby entführt hatten, auch GW (oder das was ich eventuell als "GW" bezeichnen würde) verschwunden war und blieb.
(...) Aber das Spiel (8. Edi) spiele ich weiter, bis ich alt, dement und blind bin (oder sich meine Spielergruppe auflöst - aber das passiert nicht in absehbarer Zeit.) Hoffe das ist jetzt klar
... und das ist auch gut so!
(...) Bis heute bin ich mir nicht sicher, ob Unterstützungsattacken (2. Glied) wegfallen, wenn im 1. Glied eine größere Base steht zB. Seuchenherold auf Sänfte (50x50mm) (gemein, dass es dafür nur ein namhaftes Modell gibt/gab, aber eben keinen reinen Herold d. Nurgle mit Sänfte) in Seuchenhütern (25x25mm). (...)
Sie fallen nicht weg. Die Einheiten dahinter bleiben das "2. Glied".
liegt aber auch an meiner Khornischen Magieaversion...
Diese teile ich!