Einheitenpunkte...wer braucht die schon ?

  • Nur 40k. Fantasy is für mich erledigt. Ich werd bald KoW und Warmashine / Horde testen

  • Hallo Leute,
    meines Erachtens ist die Diskussion müßig und dennoch oft wiederholt. Ihr werdet keine zwei Spieler finden, die da einer Meinung sind. Grundproblem ist – wie hier richtig festgestellt – die Grundhaltung der Spieler zum Spiel. Sind sie eher „Mensch ärger dich nicht“ Spieler, das heißt sie bevorzugen, dass der Spielverlauf einfache Regeln hat und komplett zufallsgeneriert ist. Macht Millionen Spass und ist in unserer Familie auch bei Teenagern total beliebt. Aber niemand würde eine Weltmeisterschaft austragen. Auf der Gegenseite Schach, das Denkspiel überhaupt. Wie viele meiner WH Mitspieler verwenden viel Zeit in die ideale Liste, den richtigen taktischen Plan, die ultimative Überraschung für den Gegner? Antwort: mehrere – und das ist völlig OK. Sie versuchen den Zufall soweit zu minimieren, wie es in einem Würfelspiel geht. Und die allermeisten sind fein abgestuft dazwischen, auch wenn sie sich vielleicht nie direkt darüber Gedanken gemacht haben. ich denke, ihr wisst was ich meine.


    Meiner Meinung nach (ich wiederhole: meine Meinung) kommt der Konflikt, der hier im Board so oft Wellen schlägt, besonders bei der „Punktefreiheit“ von AOS, daher, dass sich die Letzteren nicht berücksichtigt fühlen. Sie wären besser bei einem Spiel aufgehoben, dass keine Würfel (zufallskomponente) benutzt. Also feste Werte: Modell X macht im Nahkampf halt immer 5 Treffer, Modell Y mit einem Rüstungsindex Z bekommt davon halt immer 2 Wunden etc, etc. Warum wurde eigentlich nie so ein TableTop entwickelt?


    Andere, wie ich, wollen den Zufallscharakter genießen. Das heißt, mir würde eine grobe Vorgabe reichen, mit der man feststellen kann, ob zwei Armeen in der statistischen Normalverteilung des Würfelns etwa gleich stark sind. Sich also theoretisch jedes Mal auslöschen, in der Praxis es aber mal so, mal so ausgeht – am besten noch, wenn andere Zufallsmomente dazukommen (auszuwürfelnde Gelände und deren Eigenschaften, Missionsziele, Szenarien etc). Ihr ahnt schon, ich liebe Skaven.


    Das könnten simple Armeepläne sein (nimm jeweils 2 Zauberer, 2 Monster, 2 Heros und 40 „Normalmodelle“ – dann sind die Armeen vergleichbar) oder auch ein Punktesystem. Aber sowas in der Art braucht man: niemand würde „Mensch ärger dich nicht“ spielen, wenn einer 3, einer 4 und der nächste 5 Figuren hat. Insofern ist das ursprüngliche AOS Sytem (spielt, was ihr habt) ungenügend. Und es muss schon möglich sein, sich unkompliziert mit „fremden“ Spielern einfach auf so etwas grob Vergleichbares (und damit auch zeitlich abschätzbares) zu einigen – auch wenn ich akzeptiere, das mancher dass nicht braucht.
    Mein Wunsch an GWS wäre: haltet das Spiel einfach, sorgt für dynamischen Spielfluss, logische, schnell zu lernende Regeln, sehr simple Armeekompositionen, Modellegeln, die praktisch allen Modellen eine Chance des Einsatzes lassen und gut durchdachte Optionen, die unerwartete Wendungen möglich machen. Ja und wenn die Regeln und die Modelleigenschaften dadurch einfacher und stereotyper werden - was solls. Wenn sie geile Minis bauen!!! Ich spiele doch Modell X, weil es cool ist und von mir bemalt, nicht wil es "Todesstoss" und Sonderregel XYZ hat.


    Insofern geht AOS bis jetzt eher in die Richtung, die mir gefällt als WHFB (von der ich nur die 8. kenne).
    Und nochmal zur Erinnerung: nur meine Meinung, jeder darf eine andere haben und das ist für mich völlig OK…


    Der Gummiadler

  • Witzig, daß Du so betonst, daß es eben nur Deine Meinung ist...Aber wir wissen ja vermutlich alle, weshalb Du das tust...!
    ;)
    Mein Kommentar:
    Mir gefällt Deine Meinung sehr gut!
    Hast auch fein erklärt, worum´s Dir geht, Hut ab (das "Mensch-ärgere-Dich-nicht-Beispiel" finde ich zum Beispiel klasse in diesem Kontext)...!
    :)

    Es ist traurig, eine Ausnahme zu sein; es ist noch trauriger, keine zu sein...!


    :bear:


    Gerade gelesen und genau mein Ding:

    "Do more things that make you forget to check your phone"


    :winki:


    Eine Auflistung aller von mir bespielten Tabletop-Systeme und Fraktionen samt der jeweiligen Modell- und Punkteanzahl befindet sich auf meinem Profil hier unter dem Punkt:

    "Über mich"

  • Wow! Starke Diskussion! Schade, dass ich einiges nur überfliegen konnte.


    Mein Gedanke zur Ausgangsfrage: Es kommt darauf an, wer hier welche Verantwortung übernimmt: Punktwerte bedeuten, dass der Spieldesigner die Verantwortung für das Balancing übernimmt (und immer scheitert). Spiel, was Du (und vielleicht auch noch "wie Du willst") gibt die Verantwortung an die Spieler ab. Die werden zunächst mal auch scheitern, vor allem, weil sie das nicht gewohnt sind. Aber mMn besteht durchaus die Chance, dass es klappt. Es ist aber sicher mehr Mühe erforderlich und viel Dialog.


    Ungewöhnlich übrigens, dass bei Warhammer meist versucht wird, gleich starke Armeen aufzustellen: Aus militärischer Sicht greift man doch eher an, wenn man sich überlegen fühlt.


    Wenn ich im historischen Bereich Ghettysburgh, Waterloo, Stalingrad oder Arnheim nachspiele, ist auch kein Balancing da und der Ausgang auch meist klar. Spaß kann es aber trotzdem (oder sogar deshalb?) machen.

    "Machen" ist eigentlich wie "Wollen" - nur krasser!

    • Offizieller Beitrag

    Ungewöhnlich übrigens, dass bei Warhammer meist versucht wird, gleich starke Armeen aufzustellen: Aus militärischer Sicht greift man doch eher an, wenn man sich überlegen fühlt.


    Wenn ich im historischen Bereich Ghettysburgh, Waterloo, Stalingrad oder Arnheim nachspiele, ist auch kein Balancing da und der Ausgang auch meist klar. Spaß kann es aber trotzdem (oder sogar deshalb?) machen.

    Da sagst'e was.


    Der Gedanke hat mich schon oft beschäftigt. Aber irgendwie schien dieser realitätsbezogene Aspekt der Kriegsführung die meisten Warhammer Generäle nie zu tangieren. Daraus hab ich dann geschlossen, dass die Meisten doch gern ihr "Spiel" haben, anstatt einer Schlachtensimulation. Der Realismusfaktor erscheint weit weniger attraktiv als die Aussicht auf gleiche Chancenverteilung. (Wobei man dann mit gewissen Kombinationen an Truppen, Magie und magischen Gegenständen eigentlich doch wieder den eigenen Vorteil maximieren will. Es geht also eigentlich nicht um Chancengleichheit sondern die eigene Chancenmaximierung und die Unterstellung, dass die Gegenseite dies ebenfalls anstrebt.)
    Die meisten echten Generäle würden auch eher nicht mathematisch an das Taktieren herangehen und emotionslos berechnen, wie viele ihrer Infanteristen sie denn über die Klinge springen lassen müssten, um den Feind zu brechen. Das ist sehr unmenschlich und unpersönlich. Es lässt den Horror des Krieges so weit außen vor, dass man nur noch von reinem Spiel/Sport sprechen kann.


    Mein Ding ist das aber eigentlich nicht. (Deshalb muss ich auch immer wieder feststellen, dass viele Hobbyisten hier eine andere Sprache sprechen als ich. Der Anspruch an Warhammer ist eben grundverschieden.)

  • Zitat

    Ungewöhnlich übrigens, dass bei Warhammer meist versucht wird, gleich starke Armeen aufzustellen: Aus militärischer Sicht greift man doch eher an, wenn man sich überlegen fühlt.

    Da kann ich evtl. ne Art Erfahrungsbericht beisteuern.


    Bei einem Teil unserer Spielgruppe verfolgen wir aktuell diesen Ansatz in einer 40K Kampagne. Es ist die zweite Kampagne dieser Art und die erste lief mit einigen Problemen. Und einer der wichtigsten Faktoren für die Probleme war tatsächlich das Punktesystem. Das hat die Kampagne ziemlich ruiniert. Weil wir versucht haben, faire Spiele zu gestalten, die Punktebegrenzung aber die Möglichkeiten der Spieler, strategisch zu agieren stark eingeschränkt hat.


    Jetzt habe ich (bin der Kampagnenleiter) diesmal Punkte einfach komplett gestrichen und den Spielern statt dessen die Möglichkeit gegeben, ihre Truppen nach einem ihnen genehmen militärischen System in Verbände zu teilen (die aktuelle Regelsituation bei 40K unterstützt das dankenswerter Weise sehr gut...lucky me...macht die Kampagnenarbeit leichter ^^ ).


    Dadurch haben die Leute jetzt die Möglichkeit echte militärische Operationen zu planen (und sich dabei miteinander zu messen). Das amüsante daran (für mich) ist, zu sehen, wie plötzlich irgendwelche Extrem-Listen (die bei uns eh schon immer selten waren) komplett aus dem Denken verschwinden. Wenn du nämlich nur über begrenzte Ressourcen verfügst, dann neigst du eher dazu, die gleichmäßig zu verteilen, um nirgends ne Schwäche aufkommen zu lassen.
    Das hat bisher zu erstaunlich ausgeglichenen Spielen geführt.


    Mal sehen, wie sich das weiter entwickelt. Die Kampagne ist sich gerade erst am entfalten und noch nicht alle aus der Gruppe sind mit im Boot.


    Da die Kampagne aber zuallererst auf strategischer Ebene läuft (rumschieben von Truppenkontingenten auf ner Land-/Sternenkarte), hatten wir auch schon verschiedentlich Spiele, wo eine Seite deutlich unterlegen war.
    Was meistens kein Problem ist. Das liegt daran, dass bei dieser Form von Kampagne strategische Missionsziele erreicht werden müssen. Und mit zB. einer kleinen Garnison einen Energiegenerator möglichst lange gegen überlegene Truppen zu halten, das macht ziemlich viel Spaß. Weil nicht entscheidend ist, wer den anderen am Ende vom Tisch haut. Das ist von Anfang an ersichtlich. Sondern der interessante Part ist, ob die Unterlegenen es lange genug aushalten.


    Ich kann also sogesehen bestätigen...es IST eine ziemliche Arbeit, ohne Punkte ein spaßiges Spiel zu generieren. Aber wenn man den Dreh erstmal raus hat, ist es sooo viel einfacher zu garantieren, dass alle Seiten am Spiel ihren Spaß haben. Am Anfang ist es ziemlich ungewohnt. Aber wenn man über den Punkt mal hinaus ist...zumindest für die bei uns, die das machen, sind das mit die besten Spiele ever.


    Wobei ich nach wie vor auch gern mit Punkten spiele. Ist eine schöne Abwechslung. Man kann beide Spielarten nicht wirklich miteinander vergleichen. Und ich denke, man sollte auch nicht.

  • Hallo
    Ich habe auch deshalb so sehr betont, dass das Geschriebene nur meine Meinung ist, weil ich die Schwierigkeit für einen Spielehersteller sehe, zu entscheiden, welche Erwartungshaltung er mit seinem Produkt erfüllen will: die des Glücksspielers oder die das wettbewerbsorientierten Schreibtischgenerals.


    Oft – und ich glaube GWS (vielleicht auch andere, aber die kenne ich nicht) hat diesen Fehler schon gemacht und macht ihn gerade wieder – will man alle erreichen und heraus kommt ein Kompromiss auf schlechtestem nur möglichen Niveau, der am Ende niemanden zufrieden stellt und die kreativen Ansätze erstickt, weil er ja die „offiziellen, verbindlichen Regeln“ darstellt, auf die sich jeder beruft.


    Deshalb verstehe ich zum Teil die Haltung zu sagen: „wir machen, was wir machen, weil wir es eh nicht allen recht machen können“ und auch die Intention: „wir liefern euch tolle Minis und einen groben Regelrahmen, wenn ihr glücklich werden wollt, müsst ihr ihn selber nach euren Bedürfnissen ausfüllen“.


    Als wir noch mit Spielzeugindianern im Sandkasten gespielt haben, gab es auch keine Regeln und wir waren trotzdem glücklich (- obwohl, das weiß ich gar nicht mehr genau ;) ).


    Wieder nur meine Meinung: die Idee mit den Warscrolls ist gut, sogar sehr gut, einfache Grundregeln, ergänzt durch Szenarien/ Battletomeregeln, die man verwenden kann, aber nicht muss, sind ebenfalls gut, ergänzt man dies durch eine einfache Methode, ein Spiel für die beteiligten Spieler zu dimensionieren (ich schreibe extra nicht „balancen“), wäre für mich alles gut.
    Wer mehr will, kann und soll sich in ergänzenden „Fan made“ Regelsystemen austoben – meinen Respekt und Interesse hat er. Gerade im Moment wird ja gezeigt, dass die Community die Potenzen dafür hat.
    Grüße
    Torsten

  • Zwei Dinge mal heraus gegriffen:


    Zitat

    Als wir noch mit Spielzeugindianern im Sandkasten gespielt haben, gab es auch keine Regeln und wir waren trotzdem glücklich (- obwohl, das weiß ich gar nicht mehr genau wink.png )

    Ähm, wenn ich nochmal so zurückdenke...klar, solange man alleine spielte. Weil, dann gewann die Seite (die eigene, favorisierte) , von der man das wollte (egal wwie unterlegen die war) :) . Die "Bösen" wurden immer getroffen und im Gegenzug konnten diese die "Guten" nie treffen (jedensfalls nicht tödlich). Old Shatterhand und Winnetou sowie Robin Hood und Ivanhoe, ebenfalls Leia, Luke und Han Solo gewinnen IMMER (am Schluss...so kannten wir das eben aus dem Fernseher und später Filmen).
    Ich meine, wir kennen dieses Phänomen alle...der Gute trifft immer, die Böse, der noch vorhin der Killer vor dem Herrn war, trifft plötzlich nix mehr....auch bekannt als


    STORMTROOPER-EFFECT Link :D


    Ich frage mich, ob solch ein , ich nenne es mal kindliches, Bild , für viele immer noch sehr prägend ist, wenn sie Figürchen in die Hand nehmen.


    Das ganze stellt kein Problem dar, solange man alleine (mit seiner Phantasie) oder mit Freunden GEMEINSAM die "Böse" bekämpft...wunderbar.


    Aber wie war das? Wehe , wenn man mal gegeneinander spielte (also...Gut gegen Gut :saint: ). "


    Ich hab dich getroffen."..."ne hasste nich, ich hab dich (deine Figur) vorher schon mindestens dreimal getroffen und viermal getötet" "Meiner ist viel stärker wie deiner" "Ja, ne, meiner ist besser"


    Naja, ihr wisst schon, worauf ich hinaus will. Wer in diesen Mustern (noch) denkt, kann nicht erwarten, dass er ein angenehmes Spiel hinkriegt gegen einen Gegegnspieler. Im Laufe des Alters erkennen viele irgendwann mal , dass dies alles nichts mit der Realität zu tun hat, dass ein Han Solo auf seinem Weg durch den Todesstern wahrscheinlich nicht nur einmal getötet oder gefangen genommen worden wäre.
    Und das ein Streitmacht eben aus dem besteht, was man bekommen KANN...nicht, was man alles gerne hätte. (Es gab nunmal einfach mehr einfache Speerträger als vollgepanzerte Elitereiter)


    Daraus KANN dann eine Mentalität entstehen, bei der es zu einem "fairen" bis "realistischem" Tabletopspiel OHNE Punkte kommen kann ...was dem entgegen steht, habe ich versucht oben zu erhellen :)

  • Teil 2;


    Zitat


    Wer mehr will, kann und soll sich in ergänzenden „Fan made“
    Regelsystemen austoben – meinen Respekt und Interesse hat er. Gerade im
    Moment wird ja gezeigt, dass die Community die Potenzen dafür hat.
    Grüße


    Ah, da muss man aber klar sagen, dass z.B. die T9A etwas ist, was für sehr viele Spieler gelten soll...bzw. von dem man das hofft. Man könnte sagen, dass es DAS Nachfolgewerk von WHF sein soll (komm in eine andere Stadt/Land...und spiele nach den Regeln und Armeebüchern..und lerne erst nicht das dortige lokale Fanprojekt kennen).
    Soweit ich das sehe, gab es z.B. auch für AoS eine Anzahl von Systemen, die den Einheiten Punkte zuordneten. Nur gab es eben und gibt es eben viele Systeme...das ist wie mit viele Sprachen , statt einer: es behindert die Kommunikation....und damit ein überregionales bzw. sogar weltweites Zusammenspielen (Interagieren) der Spielergemeinschaft.
    Das wäre an und für sich kein Problem wenn AoS (oder jedes andere System) ein Massenphänomen wäre. Dann wäre das sogar reizvoll. Aber als Nischenbesschäftigung? Eine kleine Population , verteilt auf kleine Inseln, die sich schwer bis gar nicht erreichen und verständigen können, wir unweigerlich aussterben ..es ist nur eine Frage der Zeit (wie lange das Dahinsiechen dauert).


    D,h, ? Ich glaube, dioe AoS Spielergemeinschaft hätte sich, ähnlich wie die WHF- und die Bloodbowl-Gemeinschaft, auf EIN Standard einigen sollen. Nun , mit Punkten von GW, wird das wohl nix mehr.

  • Ach ja, und PS: sehr wichtig und ich denke : grundlegend


    Mit Blick auf unsere Figürchen unsere Kindheit: ich glaube, viele von uns waren deshalb begeistert von Tabletops, weil wir nun hier einen Weg sahen, objektiv gegen jemanden zu spielen.Ees wurde ausgewürfelt ob man traff (und nicht mehr ausdiskutiert...was eh schief ging). Herrlich...oder? Kein rumstreiten mehr...keine UNsicherheiten mehr...objektiv ermittelt durch Würfel ...da kann doch keiner was sagen?
    Und ich denke auch deswegen spielen die allermeisten Spieler mit Würfeln und Werten !

  • Lichtbringer, bin in allem was du geschrieben hast bei Dir. (die Indianer waren natürlich augenzwinkernd gemeint) Aber die Ausgangsfrage war doch: braucht es Punkte? Meine Meinung dazu: Nein, und erst recht nicht zwingend vom Hersteller. Einen gewissen Maßstab zur Spieldimensionierung: ja, den braucht es. Was deinem überregionalen Aspekt auch entspräche. Und je kompetativer, um so granularer wird es, aber das sollen die leute machen, die es brauchen und wollen. So wie sich die Turnierbeschränkungssyteme für WHFB entwickelt haben. Bedenke, AoS ist noch sehr jung, auch bei diesen Beschränkungssystemen wird es eine "natürliche" Auslese geben und damit eine gewisse Standardisierung.
    Was ich misstrauisch beäuge - so wie Du - ist, wenn sich der Hersteller da reinhängt, der hat zu viel Eigeninteressen und als Profi zuwenig "Spielzeugindianer"-Spirit.

  • Ich finde es absolut gut, wenn sich Leute an der punktlosen Spielweise erfreuen. Keinerlei Ironie, ich gönne es euch 100%. Aber teilen kann ich manche Meinungen und Argumente zu 0%. Ich habe darüber nachgegrübelt, welches Spiel (Brettspiel, Kartenspiel, Ballspiel, ...) so unausgeglichen daher kommt, wie derzeit AoS. Da können wir durchaus das Mensch-ärgere-dich-nicht-Beispiel anführen. Ok, ich weiß, GW definiert Warhammer nicht als Spiel, sondern als Sammelobjekt (obwohl es in ihrem Namen vorkommt). Trotzdem habe ich für mich immer festgestellt, dass eine ausgewogene Chancengleichheit mir mehr Spaß macht. Klar kann es in einem Szenario total lustig und unterhaltsam sein, wenn eine Übermacht einen unterlegen Gegner niedermacht. Aber die spannendsten Spiele sind halt doch die, bei denen sich der Ausgang jederzeit umkehren kann. Egal ob Warhammer oder Fußball oder oder. Und dafür brauche ich ein faires Punktesystem. Anders komme ich damit nicht hin. Es ist bestimmt total witzig, Fußball gegen eine Bundesligamannschaft zu spielen. Macht sicher sauviel Spaß und da ist es auch egal, ob man 30:0 verliert. Aber auf Dauer? Da hätte ich doch lieber faire Teams. Und so geht es mir mit Warhammer. Dass ein Spielehersteller plötzlich seine Masche ändert und die Spielerschaft hängen lässt (sorry, aber so kommt es mir vor) finde ich irgendwie skurril.


    Bitte versteht diesen Post nicht als GW-gebashe. So ist er nicht gemeint. Aber ich kapier es halt nicht.

  • Ich denke, du betrachtest das "Insel-Phänomen" ein bisschen zu sehr von der "globalen" Sicht her, Lichtbringer.


    Vergiß nicht, Teilnehmer von nationalen oder gar internationalen Turnieren, oder Leute die um die halbe Welt reisen, oder auch nur 100km, nur um mit wem anderes zu spielen...das sind die absoluten Ausnahmen.


    Deine Inselanalogie, das ist die riesengroße Mehrheit. Das ist, was seit jeher standardmäßig stattfindet. Kleine und kleinste Grüppchen, die so gut wie nie mit irgend welchen anderen Grüpchen interagieren.
    Das ist die Regel und Realität (frag einfach mal in nem Forum, egal welches, nach den sogenannten "Hausregeln"...da ist keine Gruppe identisch). Und für jede einzelne dieser Gruppen ist es im Regelfall völlig irrelevant, ob die Nachbargruppe, oder die im übernächsten Land, mit anderen Regeln spielt. Weil sie die mit hoher Wahrscheinlichkeit niemals treffen wird.
    Und falls doch, tauscht man sich kurz aus, sobald man auf Unterschiede stößt. Das behindert die Kommunikation nicht, es fördert sie eher. (Außer man trifft auf obersture Vollpfosten... :O )


    Aber es gibt diese "überregionale Community" weltweit nicht, wo alle mit den selben Regeln gegen und miteinander spielen. Das kriegt ja nicht mal die Turnierszene hin, weil nicht mal die ernsthaft überregional organisiert ist. Selbst die größten events, wie zB. das ETC, das sind nur Kleinstveranstaltungen, bei der lediglich ein winziger Bruchteil der gesamten Turnierszene (von der Spielerschaft ganz zu schweigen) mitmischt.
    Und jegliche Bedeutung, die dieser Gruppe beigemessen wird, stammt nahezu vollständig aus derem Selbstverständnis. Ist aber mit nichts sonst legitimiert. ^^


    Bricht man das herunter, ergibt sich, dass man Punktesysteme tatsächlich nicht benötigt. Sie können hilfreich sein. Sie können hinderlich sein. Je nach Erwartungshaltung.


    @Doppeleinser...Punkte garantieren nicht und haben nie garantiert, dass ein Spiel ausgeglichen ist. Das ist und war schon immer eine Illusion. Ausgeglichenheit erreicht man ausschließlich durch völliges Angleichen beider Parteien. Dann hast du Schach, oder Go, oder Mensch ärgere dich nicht. Wo jeder exakt die selben Figuren hat wie der andere.


    Und selbst da hat immer noch derjenige, der anfängt meist einen "unfairen" Vorteil.

  • Nun ich brauch auch keine Punkte weil diese nicht unbedingt für ausgeglichene Chancen sorgen. Oberflächlich mag das anders aussehen aber schaut man genauer hin ist dem nicht so weil einige Units für das was sie können zu billig werden und andere zu teuer und somit unbrauchbar.


    In WHFB konnte eine 1000 Punkte Armee des Imperium`s einer 1000 Punkte Armee der Dunkelelfen total unterlegen sein. Obwohl durch die gleiche Punktzahl ausgeglichenheit herrschte.


    Und dann beginnen wieder viele einige ihre Listen auszumaxen und treffen dann vllt auf jemand der eher fluffig spielt und fegen dessen Armee vom Tisch.


    Ich werde das Punktesystem testen aber wohl eher bei der bisherigen Spielweise bleiben das Szenarios mit bestimmten Siegvorgaben gespielt werden mit unterschiedlich starken Armeen.

    Klanherrscher über den Skaven Klan Kritus

    • Offizieller Beitrag

    Punkte mögen ein Ungleichgewicht nicht ausschließen, aber sie machen es schon unwahrscheinlicher oder mildern es.
    Das Spiele mit, halbwegs angemessenen, Wertigkeiten von Einheiten und Armeen eher ausgeglichen sind, als total offene Spiele mit beliebigen Teilnehmern, kann man nicht von der Hand weisen. Punkte hatten ihre Funktion und je nach Situatiuon finde ich die auch definitiv nötig.


    Nun gibt es aber noch andere Faktoren. Wenn die Spieler sich kennen, absprechen und dergleichen mehr tun, kann es gut sein, dass Punkte total für die Füß sind. Zumal unterschiedliche Fertigkeitsstufen "Tabletop" das ganze eh wieder massiv verzerren können. Auch mit total ausgeglichenen Armeen gewinnt der bessere General in aller Regel.


    Punkte sind, für mich, also kein Muss. Solange ich mit Kumpels eine Idee habe und das Spiel etwas durchspreche.
    Für eine schnelle Runde liefert ein Baukastensystem aber ein gutes Mittel um jedem eine Chance zu geben. Das müssen keine Punkte sein und es kann auch sehr unterschiedlich gut ausgeführt sein, aber nützlich es es schon. Für eine bestimmte Art Spiel.


    Ich würde also weder der einen noch der anderes Seite voll zustimmen, sondern sagen (wie so oft): "kommt drauf an."


    Ich denke daran "scheitert" auch so bissl so eine Diskussion. Die Frage "Braucht man Punkte?" (ohne weitere Spezifikation) kann eigentlich niemand mit Ja oder Nein beantworten. (ohne zu selber seinen Fall genauer auszuführen)
    Für Turniere halte ich irgendein Maß von Kampfkraft für unverzichtbar.
    Für eine spaßige Runde Imperium gegen Orks kann ich mir tadellos diverse Szenarien ausdenken und die einfach mal probieren.


    :)

    • Offizieller Beitrag

    Die Frage "Braucht man Punkte?" (ohne weitere Spezifikation) kann eigentlich niemand mit Ja oder Nein beantworten.

    Deshalb war die ursprüngliche Frage ja auch eher, "Wer braucht sie?"... :winki:


    (... aber die Leute anworten dann eben doch nicht einfach nur mit einem, "Ich" oder "Ich nicht".) :tongue:

    • Offizieller Beitrag

    Also wenn du schon Korinthen k... musst, dann bleib gründlich. :D
    Die Ursprungsfrage war nämlich "Wer braucht die schon?" und das suggeriert mir, dass die Antwort darauf "niemand" ist. (auch wenn der Ersteller sicher anderer Meinung ist)


    Nein, Spaß beiseite, das Thema wird (zu recht) diskutiert. Das war auch sicher der Sinn des Threads. Ich wollte auch ursprünglich nur sagen, dass das Argument "mit Punkten ist es nicht immer ausgegliche, daher braucht man die eben nicht" nicht so recht schlüssig ist.
    Und das man nicht jedes Spiel eins zu eins mit jedem anderen vergleichen kann. Und nicht jeden Spieler. Für machen mag es ohne Punkte gut klappen (ausserhalb der Turnierszene) und ich denke wenn man sich darauf einläßt, klappt es für deutlich mehr Leute als manch einer erwarten würde. Nur klappt es eben auch in Freundschaftsspielen nicht mit jedem. Ich hatte schon viele total spannenden und entspannte Runden, aber ich denke nicht das jeder für das Konzept "freies Spiel" geschaffen ist.
    Andersrum gilt das natürlich auch. Wer sich mehr ins System rein hängt, holt auch eher mehr da raus. Punkte sind auch nicht für jeden was.

  • Das Argument soll auch gar nicht, bei mir zumindest, sein, dass man sie nicht braucht, weil sie kein ausgeglichenes Spiel garantieren. So will ich das bitte nicht verstanden wissen. ^^


    Punkte können, unter den entsprechenden Umständen, durchaus eine Hilfsrichtlinie für ein Spiel stellen und dann auch funktionieren. Zig der von mir angesprochenen Mini-Spielegemeinschaften funktionieren ja schließlich so.


    Es ist bloß nicht die Regel, dass es funktioniert. Das funzt fast immer nur mittels Absprache, direkt oder indirekt.


    Und ich finde, dass sollte sich jeder klarmachen. Könnte viel an Scherereien beim argumentieren/diskutieren verhindern. :O


    Umgekehrt wird natürlich ebenfalls ein Schuh draus. Keine Punkte zu haben garantiert genauso wenig ein ausgeglichenes, oder spaßiges oder spannendes Spiel.

    • Offizieller Beitrag

    Das ist richtig. Zumidest bei den WHFB sind Punkte allein kein ausreichender Faktor, um ein faires Spiel zu erreichen.
    Es gab/gibt nicht ohne Grund zig Turnier-Systeme und auch Fanmades.


    Und es ist ja nicht so, dass man bei AoS ohne beschränkende Faktoren spielt. Die sind nur nicht in klare Worte gefasst. In aller Regel wird man sich vorher Gedanken machen und dabei automatisch (hoffentlich) versuchen eine Chance für jeden zu generieren.
    Das muss nicht in einem Sieg der Armee bestehen. Es gibt sicher auch Szenarien, wo ein Spieler nur x Runden durchstehen, oder ein Missionsziel verteidigen muss. Oder sonst was... Frodo muss halt zum einsamen Berg. Egal wie die schlecht die Schlacht läuft, wenn er das schafft, gewinnt er.


    Und der Plan hinter den meisten Spielen ist sicher, beiden Seiten eine Chance einzuräumen das Ziel auch zu erreichen. Klappt sicher nicht immer, aber auch Punkte versagen gerne, wenn man sich NUR auf sie verlässt.


    Beides funktioniert auf seine Weise und abhängig davon wer da das jeweilige System nutzt.
    Es geht schon ohne Punkte oder ähnliches. Mit den richtigen Leuten sicher sogar besser.
    Und die Punkte von GW sind nicht unbedingt immer glücklich gewählt. Aber das Konzept einer Armeeorganisation nach bestimmten Regeln ist für manche Situation halt auch sehr wichtig.
    Den Ansatz, dass man bei AoS beides machen kann, finde ich prima (vorrausgesetzt das Punktesystem taugt auch was)

  • Ich glaube, da habe ich mich etwas zu undeutlich/unpräziese ausgedrückt:
    1. Wollte ich das nicht zu sehr auf die weltweite Spielergemeinschaft (in den Foren...und andere kenne ich international gesehen nicht :)) abheben. Ich habe hier durchaus die lokalen Spielergruppe einer Region ebenso gemeint. Meist gibt es ja in einem regionalen Zentrum, also einer größeren Stadt , einen Club/Spielertreff (oft auch in einem Laden, sofern dort der Laden das Ladensterben überlebt hat). Das ist so das erste Anlaufzentrum für Neueinsteiger , Interessierte oder Zugezogene. Auch wenn kleinst Gruppen von 3-5 Spielern im privaten sich auflösen (es reicht, wenn dort 1-3 Spieler aufhören/fortziehen), dass die übrig geliebenen Spieler sich dann auf die Suche begeben nach neuen Mitspielern ..und diese finden sie eben in den lokalen Clubs oder größeren Privatgruppen.
    2. Es ist dann eben hilfreich, wenn sich die Spieler eines Systems auf EINE Spiel- bzw. Regelvariant geeinigt haben, weshalb eine überregionale bzw. sogar internationale "Übereinkunft" erreicht werden kann/konnte (natürlich wird es da dabei kleinere Abweichungen und Varianten geben).
    Bisher gab das GW vor. Weil dies aber von vielen Spielern als mangelhaft angesehen wurde (natürlich, in erster Linie der Turnierspieler, bzw. der Spieler, die auch auf Turniere gehen..aber eben nicht nur ! Auch in unserer , wie auch, soweit mir bekannt, in vielen anderen Spielgruppen, hielt man die teile der Grundregeln und der Armeebücher für mangelhaft = nicht ausbalanciert), gab es schon immer Varianten dazu, d.h. hier: die Turniereinschränkungen.
    Im Laufe der Zeit setzten sich dabei nationale Beschränkungssysteme durch. In Deutschland insbesondere das Akito-system (später auch das Horus-system).Oftmals wurde dies eben nicht nur für Turnierspiele verwendet, sondern, so meine Erfahrung , von vielen Clubs/Spielergruppen für die verabredeten Spiele.
    Es war halt einfach (für Faule bzw. Bequeme :)): wieviele Punkte? Unbeschränkt oder nach Akito? Horus? Und schon hatte man sich geeinigt und konnte loslegen (mit dem Armeeaufbau ).


    Zitat

    Deine Inselanalogie, das ist die riesengroße Mehrheit. Das ist, was seit jeher standardmäßig stattfindet. Kleine und kleinste Grüppchen, die so gut wie nie mit irgend welchen anderen Grüpchen interagieren.

    Da habe ich eben andere Erfahrungen :). Diese Inslen kommunizierten durchaus. Ja, nicht alle Spieler eines Clubs/lokalen Gruppe waren z.B.. in den Foren unterwegs...aber sehr oft doch 1-2 Spieler, die dann als "Multiplikatoren" wirkten (diese brachten Ideen und neuerungen in ihre lokale Gruppen).
    Ja, es wird diese kleinen, abgeschlossenen Zirkel geben, die glücklich vor sich herspielten (und spielen). Aber diesen droht eben im Laufe der Zeit das Aussterben.
    Ja, es gab z.B. in meinem Spielerumfeld immer wieder Spieler, die bei einem Editionswechsel diesen nicht mit machen wollten und bei der alten blieben. Es waren aber entweder Einzelpersonen oder Kleinstgruppen...die sich allesamt auflösten (dadurch dass Spieler komplett aufhörten, wegzogen, völlig neue systeme anfingen oder sich doch der neueren edition anschlossen).


    Zitat

    Das ist die Regel und Realität (frag einfach mal in nem Forum, egal welches, nach den sogenannten "Hausregeln"...da ist keine Gruppe identisch). Und für jede einzelne dieser Gruppen ist es im Regelfall völlig irrelevant, ob die Nachbargruppe, oder die im übernächsten Land, mit anderen Regeln spielt.

    Jein, bei aller Varianz , alle diese basierten auf der "Mutter" (also den grundregeln und ABs von GW). Die unterschiede waren nicht so groß, wie z.B. nun zwischen der 8ten und der 9TA (oder AoS :)) oder etwas KoW.
    Weil das passsierte gerade: die Spielergeminschaft , die eh schon geschrumpft war, splitterte sich mit dem Ende des klassischen WHF (8te. ed.) auf in Spieler die weiterhin 8te edi spielen, gewechselt sind zu Faneditionen, AoS anfingen oder gleich zu anderen, wenn auch ähnlichen Systemen (insb. KoW) wechselten.
    Dieser "Riss" ging bis in die kleinen lokalen Gruppen. Wenn ssich diese Gruppen nicht auf neues System einigen konnten (oder auch auf ein neues Hauptspiel wie z.B. Warmachines/Hordes) wurde die Spielerauswahl...also die Möglichkeit "sein" System zu spielen ,noch mehr verringert. (Ja, ich weiss: man kann auch viele kleinere Systeme nebenher spielen :)).
    Und deshalb halte ich ein solches (Nachfolge-)System mit überregionaler bis internationaler Bedeutung für wichtig...überlebenswichtig für das/mein Hobby .



    Zitat

    Und jegliche Bedeutung, die dieser Gruppe beigemessen wird, stammt nahezu vollständig aus derem Selbstverständnis. Ist aber mit nichts sonst legitimiert.

    Hehehe...ich glaube , ich weiss was du meinst. Höre solches und ähnliches in Bezug auf das ETC nicht zum ersten mal. Verzeihung, aber da habe ich immer den Eindruck, dass hier eine gehörige Portion Minderwertigkeitskomplex mit schwingt.
    Nicht falsch verstehen, auch mir ist das ETC (wer da sich nun Meister nennt oder glaubt mein Land zu vertreten) ziemlich bis völlig fumpe. Und bloss weil ein System (eben T9A) auch für die ETC verwendet wird (bzw. auch ETC-Spieler daran beteiligt sind), übernehmen und propagandiere ich es nicht...sondern weil ich es eben für das derzeit Systeme halte .