Einsteiger/Wiedereinsteigertipps

Zitat von Serotonin

... vielleicht hast Du ja die Gerüchte in die Welt gesetzt???

Diese Annahme kann auch nur von Einem kommen, der die Gehörnte Ratte als Avatar spazierenträgt.

Hm, meine Kinder sollen ruhig von Allen miterzogen werden. Dass sie sich dabei auch hin und wieder Quark anhören müssen, ist eben unausweichlich. Aber besagten Quark (dem sie sich sogar teilweise dennoch irgendwann beugen müssen) bekommen sie so oder so noch früh genug zu hören. Immerhin sollen sie ja die Bürger von morgen in der Gesellschaft von morgen werden. Also müssen sie in erster Linie lernen mit der Gesellschaft klarzukommen. (Die ist im Zweifelsfall länger da als ich und spielt auch bei Zeiten eine weit größere Rolle für den heranwachsenden Menschen.)

Es ist denke ich in Ordnung, wenn wir uns hin und wieder gegenseitig zur Ordnung rufen. Wenn wir denken, dass andere das bei unseren Kindern auf die falsche Art getan haben, dann können wir sie ja fragen was sie unseren Kleinen gesagt haben und wie. (Fragen finde ich da besser als eine Ansage, welche vielleicht auf falschen Annahmen beruht. Wirklichkeit, Wahrheit und Realität sind ja subjektiv wahrgenommene Dinge.) Eventuell bringt mein Fragen den Anderen ja auch zum Nachdenken darüber, wie er auf sein Umfeld Einfluss nimmt. Dass Andere Einfluss nehmen, kann ich nicht verhindern... Aber ich kann wenigstens versuchen mein Umfeld dahingehend zu sensibilisieren, dass sie bei der Erziehung und Nächstenliebe gegenüber anderen Kindern keine anderen Maßstäbe ansetzen als beim eigenen Kind. (So habe ich es bisher auch gehalten, wenn ich anderen Kindern sagen musste, dass irgendetwas nicht in Ordnung war. In der Regel mache ich das ohne Vorwürfe, sondern stelle Fragen, um den Denkapparat zu stimulieren. Sonst lädt man den Gegenüber - ganz gleich welchen Alters - auch nur dazu ein dicht zu machen. Oft sind die Eltern der Kinder auch erstmal skeptisch. Aber wenn man es rational, ruhig und sachlich macht - ganz so als wenn die Eltern der Kinder daneben stünden - dann gibt es in der Regel auch gar keine Einwende der entsprechenden Eltern. Ich habe auch nichts dagegen, wenn jemand meinem Kind die Grenzen aufzeigt bzw. es dazu animiert die eigenen Handlungen zu hinterfragen, solange die Person das eben so gut macht wie sie kann... ohne zu viele Emotionen.)

Aber das ist ein komplexes, schwieriges Thema und ich kann verstehen, wenn viele von Euch die Risiken eines dahingehenden gesellschaftlichen Wandels gar nicht erst eingehen wollen. (Ich respektiere also Eure Ansichten in jedem Fall.)

Zitat von the_fear_inside

Und wie sicher bist du am Ende wirklich, dass du alle Fakten kennst und wirklich objektiv bist?

Gar nicht...

Deshalb frage ich ja auch (nur). Ich hab ja auch nicht vor irgendwen zu belehren oder zu schimpfen. Es geht nur darum, dass sich auch kleinere Menschen schon selbst beobachten und hinterfragen können.

Zitat von the_fear_inside

Wenn ich, wie in dem Beispiel hier, die Eltern des Sohns über das Fehlverhalten ihres Kindes informiere hat sich das Thema für mich.

Ist eine Möglichkeit, ja. Ich selbst hätte in dem Fall gar nichts gesagt. Ist eine Angelegenheit der Kinder. Da müssen wir Erwachsenen uns nicht reinhängen. (Ich bin froh, wenn mein Kind seine Probleme selbst klärt. Ich misch' mich nur ein, wenn er das mit übermäßiger Gewalt oder Lügen tut. ... dann aber unter uns, nicht vor Anderen.)

Ich wollte auch nicht, dass es so rüberkommt, als würde ich mich ständig in die Erziehung anderer Kinder einmischen oder wüsste immer genau wie man das richtig angeht. Das Ganze ist, ganz im Gegenteil, sehr heikel und eher die Ausnahme. Wenn sich z.B. mein Sohn mit einem seiner "Lieblingsfreunde" in der Wolle hat, sag ich erstmal gar nichts. Wenn sie dann etwas machen, was beide Eltern im Nachhinein nervt oder verärgert, wie z.B. sich gegenseitig mit Sand zu beschmeißen (sodass man es nicht mal mit Haare waschen wieder komplett rausbekommt), dann weise ich ausschließlich meinen Sohn zurecht. Das passiert dann unmittelbar und so, dass auch der Andere hört "dass man niemanden mit Sand beschmeißt (da man ja auch nicht will, dass Andere das bei einem machen)". Dann weiß der Sohnemann bescheid. Und wenn ich das betretene Gesicht seines Kumpanen sehe, der dann auch unmittelbar aufhört, dann habe ich eben schon das Gefühl, dass ich das Kind in dem Fall miterzogen habe. Aber auch das geht eben nur bis zu einem gewissen Alter und wenn die Kids dann im Alter sind wie beim Vater, dann ist direkte Konfrontation oft schon wieder schädlich oder eben auch ganz schwer so umzusetzen, dass es nicht anmaßend wirkt. Am Besten ist es, wenn man sich als Eltern im Vorfeld schon miteinander beschäftigt hat, den Wertekathalog der Familie kennt und sich einig ist, dass man an einem Strick zieht. Dann nimmt man sich solche Sachen sogar hin und wieder dankbar ab und die Kids merken eben, dass sie sich nicht nur "zu Hause" benehmen müssen. Aber das ist eben auch Arbeit und leider nicht so oft umsetzbar, wie man sich das wünschen würde. Denn allzu oft ist das Kind (wie im obigen Fall) ja schon in den Brunnen gefallen, bevor man merkt, dass man sich in einer Interessensgemeinschaft befindet, da die Kids Berührungspunkte haben. Dann ist es schwer sich da noch ohne Emotionen miteinander zu verständigen.