Was ist das Hauptprodukt von GW?

  • Interessantes Video zum Thema GW-Preispolitik


    Quelle: http://youtu.be/ovBkR1YtzbI


    Umfrage: http://www.easypolls.net/poll.…=53e65cb1e4b0ecddd1ca2e9f

    Tinys Malkasten
    HE: ~20.000 Punkte .. (bin noch immer am Malen)
    O&G: ~10.000 Punkte .. (im Umbau)
    DL: ...~20.000 Punkte .. (im Aufbau)
    Bemalte Modelle (seit Oktober 2013): 503 (58.55%)

    Auf der Suche nach einer Zukunft für deine Miniaturen?
    Fantasy Battles: The 9th Age

    3 Mal editiert, zuletzt von Sirius ()

  • Das ist wirklich traurig. Und von dem Zypen ziemlich gut analysiert.
    Aber es ist auch nicht ganz so einfach, wie er es darstellt (auch wenn er meiner Meinung nach im Prinzip recht hat).


    Wenn man Warhammer als Dpiel verkaufen würde, müsste man konsequenterweise so unendlich viel umkrempeln - am Ende würde ja nicht mal mehr das bemalen und basteln Sinn machen. Ich spiele zwar auch gern, aber malen und basteln sind absolut meine Hauptelemente.


    Greedz,
    Sauböse

  • wirklich interessant.


    Bei mir ist es übrigens anders rum , könnte gut damitt leben weder malen noch basteln zu müssen ;)

    Fantasy AoS:
    Work in Progress


    40K
    10.000 Punkte Grey Knights (100%)
    Work In Progress

  • das gefühl dass die selbst-wahrnehmung von gw und wie die kunden es wahrnehmen seit ein paar jahren immer weiter auseinanderdriften hab ich allerdings auch.


    wenn sich gw als "marktführer" von "sammel-miniaturen" aufführt, liegt das mmn eher an der gestörten selbstwahrnemung seitens gw. die allermeisten kunden sind doch an warhammer interessiert weils eben sonst kaum tabletops in schlachtenmaßstab gibt - und wenn dann sind die minis net so übermäßig schick (siehe mantic - minis sind ok, gerade für große horden aber es fehlt zum teil des besondere dabei). gw bietet tolle minis, aber für den schlachtenmaßstab leider mitlerweile zu hohe preise.
    mmn is ein sammler/maler immer eher an einzelminis interessiert - d.h. er hat keine lust gleich ne ganze box von gleichartigen figuren zu kaufen und zu bemalen. dementsprechend geht hier gws verkaufspolitik am vermeintlichen kunden - also dem sammler - irgendwie vorbei. und was gw dabei auch zu übersehen scheint ist, dass es einem sammler bummsegal ist von welchen quellen seine minis stammen - er kauft also von jedem beliebigen hersteller was ihm gefällt.


    betrachtet man jetzt mal des ganze von seiten der spieler, gehts aber auch gewaltig an deren interessen vorbei. klar wenn ich an sammler verkaufe dann kann ich mal nen preis von 50 euro für ne zehnerbox verlangen - wenn er die modelle unbedingt haben will wird er des preis ggf sogar zahlen - EINMAL! - oder glauben die ernsthaft dass nen sammler sich dann auch gleich 20-30 gleichartige figuren kauft? der spieler währenddessen, der ggf 20-30 braucht, wird sich nur ans hirn fassen, verzweifeln und anfangen nach günstigeren substituten zu suchen und zu hoffen dass andere hersteller ggf günstigere figuren haben die stilistisch in die armee passen.


    somit findet keinerlei kundenbindung statt - den sammler als kunden kann ich nich an das unternehmen allein binden weils ihm wirklich egal is wo seine schicken minis herkommen. und den spieler bzw. hobbisten(der spielt/malt/bastelt) treibt man irgendwie immer weiter weg in die arme von anderen herstellern die dessen bedürfnisse eher decken.


    aber aus der warte dass gw jetzt "sammel-minis" verkaufen will machen natürlich auch solche sachen sinn wie 40k - "jeder darf jetzt dämonen beschwören" oder wie heute gesehn bei fantasy - "jeder darf jetzt untote beschwören". will ich mit meinen hochelfen untote beschwören - nein! auch wenn ich vampire eh als zweitarmee hab. andererseits fänd ichs auch bescheuert wenn ich nen spiel gegen xy erwarte und der fängt dann an haufenweise untote zu beschwören.


    aber wir in unserem spielerkreis haben schon beschlossen dass - sollten die änderungen bei fantasy wirklich so gravierend ausfallen, wie gerüchteweise zu vernehmen ist - dass dann ein schnitt gemacht wird und fortan nur mit der momentanen edition weitergespielt wird.

    Meine Armeen:
    Hochelfen
    Vampire
    Space Wolves ca 7000
    Dark Eldar 1500

  • Dito..


    Sehen viel im Großen und Ganzen wahrscheinlich so.


    Du hast noch den Hybridkunden vergessen! Dieser möchte schicke Minis und ist kaum umbaufaul, spielt aber auch sehr gerne. Dieses Subjekt mischt gerne GW Miniaturen mit jenen der stetigen Marktbegleiter.
    Ist im GW Laden nur halb willkommne/ darf im GW Laden leider nicht spielen, oder möchte es auch nicht.
    Dieses Individuum ärgert sich über die neuen Plastikbauätze (gute Quali, pöser Preis). Was ihn aber am meisten ärgert sind die eingeschränkten Umbaumöglichkeiten der neuen Gussformen.




    Aus meiner Sicht tendieren die neuen Miniaturen immer mehr zu Action Figuren: A Ich vermisse die liebevoll aus-modellierten Kleinigkeiten und verachte die Combo Bausätze.
    B: Nicht auf die Größe kommt es an, sondern auf die Technik! Ein beliebter Satz der hier wieder zu 100% angewandt werden kann. Es ist ein Spiel im 28mm Maßstab, wenn aber 1/3 der Armee 28cm oder größer sind ...


    Zu dem Sammler : dieser möchte Das Herz der Minis (nein nicht der Karten das hat schon Magic verschlafen) sehen. Das besondere "Wie geil, muss ich haben" Detail. Zwergenbart in der Trommel ist leider keins davon.
    Der Spieler will meist lieber den Detailgrad von 1990 zu jenem Preis haben! Schnell zusammengeklackst, schnell angemalt und ab zum spielen. Dieser möchte viele Minis zum günstigeren Preis um die Taktik zu variieren.


    Gesunde Markpolitik wäre wohl eine Verteilung des Schwerpunktes auf beide Aspekte. Un vor allem das Verhalten zu unterbinden aus jeder potentiellen Quelle den Letzten tropfen an Profit-Maximierung rauszupressen, natürlich zur Last des Kunden.


    Aber naja aus dem Elfenbeinturm lässt sich schwer in den Keller blicken ohne die Treppe runter zu laufen... oder wie Ahab sagen würde sie haben alle Wale geschlachtet und das Meer leer gefischt ... naja beinah :D .

  • Danke für den Beitrag, Tiny- auf jeden Fall eine interessante These, seine Argumente kann man nicht alle widerlegen.
    Nur kann natürlich keiner von uns genau abschätzen, wie das Zahlenverhältnis "Hobbyisten" zu "Spielern" wirklich aussieht.
    Aber die Spieler sind sicher keine Randgruppe und sollten nicht vernachlässigt werden,
    Die Turnierszene hält Warhammer meiner Meinung nach mit am Leben, gerade in Regionen wo die GW-Läden alle dichtgemacht werden.

  • Toller Beitrag, ich denke der erklärt so einiges was in den letzten Jahren so passiert ist. Finde es plausibel dass GW so denkt wie in dem Beitrag beschrieben. Dass das nicht zu 100% aufgeht sieht man aber in den Zahlen auch. Ich denke GW würde gut daran tun verschiedene Käuferschichten zu bedienen und sich nicht auf eine Sorte Käufer zu konzentrieren.


    Muss ihnen aber zugestehen, wenn ich so darüber nachdenke, bin ich auch ein Sammler, anders kann ich mir meine Ausgaben für WHFB nicht erklären, spiele selten, kaufe mehr als ich jemals bemalen kann usw. Auch wenn ich mich im ersten Reflex als Spieler, im zweiten Reflex nach kurzen Nachdenken als Bastler/Maler bezeichnen würde. Wenn ich wirklich ehrlich bin gebe ich mehr Geld aus als die Spieler/Bastler/Maler rechtfertigen können. Also bin ich wohl auch sowas wie ein Sammler.

  • Kennt jemand diesen Typen wirklich und weiß, woher die Umfrage stammt...?
    Ich finde solche Statistiken oft sehr unglaubwürdig und manipulativ!
    Ich kenne mich aber auch nicht wirklich aus in diesem Aspekt und denke, das Hauptprodukt ist der stinknormale Würfel...
    Aber daß es prunkvollere Preise für Maler und Bastler gibt als für Spieler, finde ich nur logisch, und auch, daß die genialen Modelle abgebildet werden, denn das sind nunmal Bilder, die im Hirn hängen bleiben!
    Taktische Manöver oder so eher weniger, und dabei kann ich mich durchaus an eine Menge Taktik-Artikel in den White Dwarfs erinnern...Finde ihn also schon alleine in diesem Punkt nicht glaubwürdig!

    Es ist traurig, eine Ausnahme zu sein; es ist noch trauriger, keine zu sein...!


    :bear:


    Gerade gelesen und genau mein Ding:

    "Do more things that make you forget to check your phone"


    :winki:


    Eine Auflistung aller von mir bespielten Tabletop-Systeme und Fraktionen samt der jeweiligen Modell- und Punkteanzahl befindet sich auf meinem Profil hier unter dem Punkt:

    "Über mich"

  • Zum Ursprung der Umfrage: Die hat er wohl selbst zur Untermalung seines Vorschlages erstellt, um seine These zu beweisen. Manipulativ ist daran meiner Ansicht nach nix, außer das sie nicht repräsentativ ist. Dennoch zeigt sie deutlich, dass Auseinanderdriften von der GW-Kundenwahrnehmung und Kundenerwartungen an GW. Um mehr gehts bei der Umfrage wohl auch nicht.


    Man ließt immer wieder, dass früher im White Drawf Tatikbesprechungen drin waren. Hast du die aber mal ernsthaft eine Ausgabe des letzten Jahres angeschaut? So was ist da schon lang nicht mehr drin.
    Dass GW natürlich den Maler höher bewertet als jemand der ein Turnier gewinnt, ist auch klar. Nur der Knackpunkt ist halt, dass Turnierberichte, Taktikanalysen etc. also alles was in erster Linie für Spieler interessant ist, erst gar nicht im White Dwarf auftaucht. Genau das sagt bzw. kritisiert der Typ ja auch. Das ganze ist keinewegs unglaubwürdig, sondern mehr oder weniger Fakt. Das lässt sich leicht überprüfen. Schau dir mal die vergangenen Ausgaben an. Vor x-Jahren war sowas mal drin, aber heute nicht mehr. Warum das so ist, beantwortet der Typ letztlich in seinem Vortrag.

  • Dieses Video ist mit Abstand eins der dümmsten GW-bezogenen Videos die ich seit JAHREN gesehen habe, und das schließt sämtliche Trailer ein die GW seit 'neustem' produziert.


    Der analytische Teil ist ganz nett, aber die Schlussfolgerung ist grausam daneben.


    Erst mal. Ein 'gutes Finanzielles Jahr' für eine Firma ist nicht ein anstieg in Einnahmen, sondern Profit. Wenn eine Firma Profit gemacht hat, hat sie ihr Überleben mittelfristig gesichert. Angestrebt ist natürlich ein stetiges Wachstum, das sichert das Überleben langfristig.


    Zweitens: Games Workshop war, ist, und wird immer ein HOBBY sein. Es heisst Games Workshop HOBBY, nicht Games Workshop Spiele. Wir sind Hobbyisten, nicht Spieler. Spielen ist ein Aspekt des ganzen Hobbies. Aber GW teilt das Hobby in 4 Teile, und spielen macht den geringsten Anteil daran aus, ich erkläre auch gleich warum.


    Ich folge mal dem Vlog-ersteller und geb euch zeit nachzudenken, aus welchen 4 Teilen das Hobby besteht. Ist wirklich sehr einfach. Wenn ihr die Antwort habt, schaut in den Spoiler.



    Firmenintern heisst das die 4 Säulen des Hobbies. In wahrheit sollte es aber die 3 + 1 Säulen heissen. Und wer nur 5 sekunden drüber nachdenkt, wieso, dem sollte klar sein dass eine der 4 Säulen deutlich wichtiger ist als die anderen.



    Natürlich ist das ganze ein Spiel. Aber muss man Spielen, um das Warhammer Hobby zu betreiben? Nö. Niemand in der Welt hat das Recht jemandem, der sagt, ich spiele nicht, ich male nur, zu sagen, 'du bist kein Hobbyist!'. Genau wie niemand sagen kann 'du bemalst deine Miniaturen nicht? Was ist denn mit dir kaputt?' Spielen macht nur einen Teil des ganzen aus, und es ist der Teil der mit Abstand das wenigste Geld bringt. Mit ABSTAND. Und warum? Die Dinge, die man wirklich, exklusiv nur zum spielen braucht machen weniger als 5% der gesamteinnahmen aus, möchte ich wetten. Bücher, Schablonen, Würfel, Maßband. Sonst nichts. Das sind die einzigen Produkte die exklusiv, ausschließlich für den 'Spielen' Teil des Hobbies gebraucht werden.


    Was im Video beschrieben wird, vom Anstieg der Verkäufe von Cybots (was mMn ein erfundenes Beispiel ist, denn Cybots waren auch 2006 schon beschissene Auswahlen in jedem Codex...) ist ein gestiegenes Interesse an einem Aspekt des Produktes, seine spieltechnische qualität. Das ist für einen guten Teil der Hobbyisten ein starker Anreiz. Aber nehmen wir doch mal ein aktuelles Beispiel. Nagash.


    Games Workshop hat in weniger als 24 Stunden über den webstore (anmerkung: das ist keine offizielle zahl. Der 'Kontakt' der sie mir genannt hat hat zwar keinen Grund mir was vorzuschwindeln, aber es sei trotzdem gesagt .er ist durchaus in der Lage zu wissen wovon er spricht) 10 000 Nagash miniaturen verkauft. Das sind 850 000€ (davon ausgehend dass die minis in allen Währungen das gleiche kosten, ich weiß dass das nicht so ist, aber für die vereinfachung der Rechnung ist das akzeptabel. Wieviele der Leute, die sich den gekauft haben, rechnen eurer Meinung damit, diese Miniatur regelmässig zu spielen? Ehrlich? Ich hab mir meinen gekauft, in der festen Überzeugung, dass ich für ihn nie werde würfeln müssen. Die Mini ist so lächerlich groß, dass der TRansport zu einem logistischen Alptraum wird. Aber eine Sache kann er, nämlich 'Scheisse geil' im Regal aussehen. Wieviele Leute haben sich den gekauft obwohl sie nicht mal eine einzige Vampir- oder Khemri miniatur im Regal stehen haben? Wieviele Leute die evtl nicht mal irgend eine GW Armee haben? Da kann ich mir durchaus vorstellen, dass es doch einige sind.


    Ausserdem ist spielen das mit Abstand Aufwandärmste Stück des Ganzen.


    Wieso niemand die Ergebnisse des Grand Tournaments postet? Weil sie gelinde gesagt, niemanden interessieren. Die Turnierszene hat ihre eigenen prominenten Helden, und die gehen auf keine GW Organisierten Turniere (oder wenn doch, dann just for fun.), weil die eben unbeschränkt sind. Wenn jemand sagt 'ich geh auf's GT!!' wird er von den meisten Turnierspielern doch eher belächelt als motiviert. Turniere in GW Läden sind meistens eher ein Beweggrund Anfänger zum spielen zu kriegen.


    Und ich sage "Das ist (eingeschränkt) gut so." Errata wären schön, ja. Neues AB für Bretonen wäre schön, definitiv. Ansonsten bedarf der "Spielen" Teil sehr wenig. Ein paar vernünftige Mitspieler, aber die kann GW nun mal nicht in Boxen packen und verkaufen.


    GW redet von Sammlern, weil alle Spieler Sammler sind, aber nicht alle Sammler Spieler. Punkt. Mehr gibts dazu nicht zu sagen. Das ist nicht neu. Das ist seit den 90ern so. Nichts, GAR nichts von dem was er gesagt hat, ist in irgend einer Art und Weise neu. Oder eine Erkenntnis. Games Workshop will seine Miniaturen verkaufen, was ihr damit macht ist denen TOTAL EGAL. Genau wie Mercedes seine Autos verkaufen will. Ob ihr sie fahrt, ob ihr sie in der garage stunden lang poliert und jeden ans Kreuz nagelt der's anfasst, ob ihr sie in Brand steckt, ein Kunstobjekt daraus macht, eine Zeitmaschine draus baut - das ist der gesamten Firma TOTAL EGAL. Kümmert niemanden. Sie reparieren wenns kaputt ist oder man damit hilfe braucht.


    Und das gilt für JEDES Hobby. Jeden Hersteller von Tabletop Miniaturen. Meint ihr Avatars of War kratzt es ob ihr deren Minis für Kings of War, Warhammer, oder sonst was benutzt? Oder die Jungs von WarmaHordes? Am Ende machen die alle ihr Geld genau wie GW, weil Leute bereit sind ihre Miniaturen zu sammeln, zu dem oder jenem Zweck. Punkt. Fertig. Aus.


    Für alle die es Interessiert, das hier ist das offizielle Buisnessmodell von Games Workshop.


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    XV XII XIV VI XII I

  • Ich hätte wetten können, dass so ein ausgiebiger Post demnächst von Sam gekommen wäre, aber ich wusste nicht dass Shurion das auch kann :D

    Magie ist Physik durch Wollen. Muss man wissen!

  • Nur wenn ich viel viel übrige Energie hab =)

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  • Er streitet nicht ab, dass es taktische Berichte gibt. Nur sind diese (zumindest alle, die ich gelesen habe) eher ab von dem was wirklich auf Turniertischen läuft. Und mit der Sache, dass Turnierspieler Nobodies sind und Golden Demon Gewinner als Popstars präsentiert werden liegt er genau richtig. Wir sind hier alles Leute, die das Hobby betreiben, in welcher Form auch immer. Wir haben in seiner kleinen Umfrage gevoted, also wird sie zumindest einigermaßen repräsentativ sein, und siehe da, zu dem Zeitpunkt, als ich mein Häkchen gesetzt habe waren ~70% der Leute davon überzeugt, dass GW Spiele verkauft.


    Er analysiert das ganze meiner Meinung nach sehr treffend. Vergleicht man das ganze mal mit anderen Herstellern, dann sieht man schon starke Unterschiede. Im Gegensatz zu WHFB und WH40k haben die meisten Tabletops deutlich simplere Regelsysteme, die obendrein kostenlos als PDF zur Verfügung stehen. Plötzlich muss ich nicht 60€ investieren, nur um zu wissen, wie ich das Spiel überhaupt spiele und nochmal 40, damit ich weiß wie ich meine speziellen Modelle benutzen kann (für die, die nicht mitgerechnet haben: Man legt 100€ auf den Tisch und besitzt noch keine Miniatur und nichts um diese herzurichten). Als Gegenbeispiel (Ich könnte da ein wenig befangen sein, da ich das Spiel liebe) führe ich jetzt FFGs X Wing an. 30€ im LGS (Local game store) oder 23€ im Internet abgeben=Regelwerk, komplettes Zubehör, 3 Modelle (im Turniergeschehen werden 3-8 Modelle aufgestellt, alle Modelle aus dem Grundset gelten als Gute auswahlen). Diese sind auch noch bemalt (In etwa so gut, wie ich es gekonnt hätte). Repaints sind dennoch möglich, gerne gesehen und zum Teil wirklich episch.
    Jetzt stehe ich als Durschnittsspielertyp im LGS und denke darüber nach ein neues Spiel anzufangen. An einem Tisch wird X Wing gespielt, am nächsten Warhammer. Wenn ich bei beiden Spielen 10 Minuten zugucke kann ich das eine fast komplett spielen, das andere nicht mal annähernd. Das eine Spiel kann ich dir als Spieler in 10 Minuten inclusive einer Miniproberunde erklären, für das andere gehen 2 Stunden ins Land, bevor du überhaupt mal ne Ahnung hast, was da wo passiert. An der Stelle merkt man, dass eins der Systeme als Spiel, und das andere als irgendetwas anderes designed worden ist.
    Nächster Punkt ist GWs Infopolitik und der Umgang mit ihrem Spiel. Sind die Erratas inzwischen wieder irgendwo von offizieller Seite aufgetaucht? Die Armeebücher sind ein Haufen schlecht getester Regelflickwerke, wo es mehr darum geht "Eyecatcher"-Regeln zu haben, als wirklich balanciertes Spielgefühl. In einem System, in dem in regelmäßigen Abständen das Grundregelwerk modifiziert wird (Kann mir dafür eigentlich mal jemand gute Gründe nennen?), sollten die beigestellten Regelwerke diesen entweder angepasst werden, oder mit einer Regelneuauflage neu erscheinen. Außerdem, wie an anderer Stelle erwähnt: Broken things should be fixed. Fluchfeuerhexer und Schleimbestien des Nurgle fallen mir da als erste ein. Kann ja nicht angehen, dass meine Fluchfeuerhexer von mönströsen Bestien in den Rücken angegriffen (Razorgors haben meinen Streitwagen überrannt) werden und ich den Nahkampf dennoch haushoch gewinne (Fluch, Giftattacken, ASF= ein Razorgor übrig), um mal anekdotisch darzustellen wie unbalanciert diese Einheit ist.
    Alleine vom System her liegt bei Warhammer einiges im Argen. Mich verlässt oft nach der zweiten oder dritten Runde der komplette Spaß am Spiel. Zu dem Zeitpunkt steht oft fest, wer das Ding gewinnt. Dann habe ich die Wahl, ob ich die nächsten 1,5 Stunden damit verbringe zuzuschauen, wie eine Einheit nach der anderen von mir aufgerieben wird, oder umgedreht, kann die letzten Widerstandsnester des Gegners aufwischen ohne große Gefahr, dass noch was spannendes passiert. Da kann ich stattdessen auch mit meinem Gegner Hände schütteln und bis zum Beginn der nächsten Runde in der nächsten Pommesbude verschwinden oder mir andere Spiele angucken, die ausgewogener verlaufen(das sind bei 7 Spieltischen vielleicht eins oder zwei). Wenn ich schon ständig die Regeln ändere, warum gleiche ich das nicht auf die ein oder andere Art aus?
    Der First Turn Advantage ist bei WHFB auch extrem hoch. Ich kann mit ein wenig Glück im ersten Zug einen Drachen wegschießen (realistisch mit zwei bis drei Kanonen) oder eine Einheit vom Feld scheuchen. Außerdem habe ich dann die Möglichkeiten alle meine Einheiten zu positionieren, in reiner Theorie habe ich die besseren Chancen auf erste Angriffe und werde eine Runde weniger beschossen.
    Ich bin an keinem Punkt ein professioneller Spieledesigner, aber ich beschäftige mich aus Interesse viel mit dem Thema. GWs Spiele verstoßen nur allzu gerne gegen einige grundlegende Regeln.
    Bin nicht sicher, ob ich hier Artikel verlinken darf, aber wer Interesse hat, der lese mal Mark Rosewaters "Ten things every game needs." WHFB verstößt dagegen an mehreren Stellen.


    Ich denke all das zeigt deutlich, dass GW nicht im Sinne eines Spiels denkt. Die Firma verkauft Miniaturen. Weiß jemand, ob es einen "Headdesigner" oder etwas ähnliches für Warhammer Fantasy gibt? Jemand dessen Job es ist das Spiel zu entwickeln und weiterzuführen. Jemanden, der den Regelbuchschreibern auf die Finger klopft, wenn mit denen die Fantasie durchgeht?


    Lösungsansätze, die mir spontan einfallen:
    1. GW stellt ein Team ein, dessen Job es ist, sich um den Regelfirlefanz, der die ja scheinbar eher stört als interessiert, kümmert. ~5 Leute deren Job es ist, tagein tagaus gemeinsam Regelbücher zu entwickeln. Damit meine ich nur Regelwerke. Den Fluff kann man wie bisher handhaben.


    2. GW konzentriert sich auf die Herstellung und das Design von Miniaturen. GW sourced die Regelerstellung an eine Firma aus, die sich damit auskennt.


    3. GW bezahlt mich ein Jahr lang und selbst ich lege denen eine bessere Version des Regelwerks hin. <-nur halb ernst gemeinter Scherz


    Wenn jemand das hören möchte, nehme ich euch hier gerne im einzelnen auseinander an welchen Stellen WHFB als Spiel versagt.


    Edit: Hab diesen Post getippt, während Shurion seinen verfasst hat. Deswegen gehe ich nicht direkt drauf ein. Sorry.

    Im Exil

    Einmal editiert, zuletzt von Herbstrabe ()

  • Na ja, so ähnlich (also wie dieser Shurion) habe ich das ja auch gemeint, eben unglaubwürdig!
    :winki:
    Nur mit dem stinknormalen Würfel habe ich mich eventuell geirrt...
    :tongue:

    Es ist traurig, eine Ausnahme zu sein; es ist noch trauriger, keine zu sein...!


    :bear:


    Gerade gelesen und genau mein Ding:

    "Do more things that make you forget to check your phone"


    :winki:


    Eine Auflistung aller von mir bespielten Tabletop-Systeme und Fraktionen samt der jeweiligen Modell- und Punkteanzahl befindet sich auf meinem Profil hier unter dem Punkt:

    "Über mich"

  • Zu Shurions Post.


    Klar muss ich Sammeln um Spielen, Basteln und Malen zu können. Wobei ich soweit ginge und Malen und Basteln als eine Kategorie zusammenfassen würde. Was mich interessieren würde ist, wieviele reine Sammler da draußen sind und wieviele reine Spieler es gibt. Ich denke die Menge der Personen, die beides tun macht doch den größten Teil der Kundenbasis aus. Würde es GW denn aktiv Schaden, wenn sie versuchen würden ein besseres Spiel aus der ganzen Sache zu machen? Eventuell hat man erst mal ein paar Einbußen für zusätzliches Personal, aber auf lange Sicht würde sich meiner Meinung nach eine Abteilung, die aktiv für und mit "Spielern" arbeitet extrem bezahlt machen. Behaltet doch den White Dwarf als das was er ist, bringt monatlich noch ein Magazin heraus, mit umgedrehter Priorität: Ein wenig malen, viel Spielen. Ich würde denen mein Geld zuwerfen. Den WD kaufen? Die Modelle sehe ich eh früh genug auf einer der beiden Tischseiten oder im GW.


    Das man diese Schlussfolgerung ziehen KANN, dass GW am Kunden vorbei plant siehst du. Der Vlogger hat Argumente dazu erstellt (durch die umstrittene Umfrage) und ich habe Argumente aufgrund der mittelmäßig entwickelten Spielsysteme gezogen. Ich denke nicht, dass wir zwei die einzigen sind, die auf solche Gedanken kommen. Ich bin auch an dem Punkt, wo ich keine Modelle mehr kaufe (Schwächen im Spielsystem, Unschöne Kombiboxen [Kombibox != Qualitätsminiaturen], hohe Preise=>Wenn das Spiel keinen Spaß macht, bemale ich lieber schöne Einzelminiaturen, die ich an anderen Stellen günstiger bekomme). Anderen wird es ähnlich gehen.

    Im Exil

  • Zu Shurions Post.


    Klar muss ich Sammeln um Spielen, Basteln und Malen zu können. Wobei ich soweit ginge und Malen und Basteln als eine Kategorie zusammenfassen würde. Was mich interessieren würde ist, wieviele reine Sammler da draußen sind und wieviele reine Spieler es gibt. Ich denke die Menge der Personen, die beides tun macht doch den größten Teil der Kundenbasis aus. Würde es GW den aktiv Schaden, wenn sie versuchen würden ein besseres Spiel aus der ganzen Sache zu machen? Eventuell hat man erst mal ein paar Einbußen für zusätzliches Personal, aber auf lange Sicht würde sich meiner Meinung nach eine Abteilung, die aktiv für und mit "Spielern" arbeitet extrem bezahlt machen. Behaltet doch den White Dwarf als das was er ist, bringt monatlich noch ein Magazin heraus, mit umgedrehter Priorität: Ein wenig malen, viel Spielen. Ich würde denen mein Geld zuwerfen. Den WD kaufen? Die Modelle sehe ich eh früh genug auf einer der beiden Tischseiten oder im GW).


    Das man diese Schlussfolgerung ziehen KANN, dass GW am Kunden vorbei plant siehst du. Der Vlogger hat Argumente dazu erstellt (durch die umstrittene Umfrage) und ich habe Argumente aufgrund der mittelmäßig entwickelten Spielsysteme gezogen. Ich denke nicht, dass wir zwei die einzigen sind, die auf solche Gedanken kommen. Ich bin auch an dem Punkt, wo ich keine Modelle mehr kaufe (Schwächen im Spielsystem, Unschöne Kombiboxen [Kombibox != Qualitätsminiaturen], hohe Preise=>Wenn das Spiel keinen Spaß macht, bemale ich lieber schöne Einzelminiaturen, die ich an anderen Stellen günstiger bekomme). Anderen wird es ähnlich gehen.


    Das Problem des Vloggers ist dass er der individuellen Wahrnehmung zu viel Gewicht beimisst. Dass man sammeln muss um zu spielen ist den meisten einfach nicht bewusst. Natürlich würd ich mich freuen wenn sie bessere Spiele machen würden, oder normale Preise verlangen würden.

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    XV XII XIV VI XII I