Hallo zusammen,
hier möchte ich euch mein Armeeprojekt vorstellen: Der Skryreklan der Warpschmelzer. Das Projekt soll meine Armee mit Hintergrund versehen und ich plane nach und nach weitere Figuren und Geschehnisse einzupflegen. Figuren, immer wenn ich wieder etwas angeschafft und bemalt habe und Geschehnisse, wenn ich zum Spielen komme. Dabei ist der Übergang zwischen den realen Ereignissen und dem erdachten Hintergrund schwimmend, was bedeutet, dass nicht alles, was ich mit der Armee unternehme (z.B. wenn ein Spiel aufgrund der Gegner nicht gut ins Konzept passt) auch in den Hintergrund übernommen wird, aber auch nicht alles was im Hintergrund passiert tatsächlich auf realem Geschehen basiert.
Hier nun der erste Teil, in dem ein paar der Figuren des Dramas vorgestellt werden.
Tief eingegraben im Schwarzen Gebirge, nahe dem Nachtfeuerpass, haben die Skaven des Skryreklans der Warpschmelzer ihre Werkstätten eingerichtet. Wie durch den Namen vermuten lässt, haben sich die Warpschmelzer dem Schmelzen von Warpstein verschrieben. Unter enormen Temperaturen und mit Hilfe von gewaltigem Druck soll es angeblich gelingen, den sonst einzig im Festzustand vorkommenden Rohstoff Warpstein zu verflüssigen. Dieser somit wesentlich reaktivere Stoff besitzt eine Energieentwicklung die mit keinen bekannten Substanzen zu vergleichen wäre. Es ist allerdings anzunehmen, dass flüssiger Warpstein äußerst instabil ist und nur schwer gelagert, geschweige denn transportiert werden kann. Der Stoff würde mit quasi jedem Material reagieren und es schon bei einer flüchtigen Berührung in reine Energie umwandeln. Für eine etwaige Lagerung müsste also ein Material gefunden werden, das nicht oder zumindest nur langsam mit dem Warpstein reagiert. Aus diesem Material – sofern es denn überhaupt existiert – müsste dann noch ein Gefäß für die Lagerung erstellt werden, was aufgrund seiner potenziell enormen Festigkeit eine weitere Schwierigkeit darstellen dürfte.
Auch wenn es von unterschiedlichen Quellen behauptet worden sein mag, ist anzumerken, dass es den Warpschmelzern bislang nicht gelungen sein dürfte den Agrarzustand des festen Warpsteins in einen flüssigen zu überführen.
Die Schmelzer
Meister Isaac Kilowatt
Erster Ingenieur und Führer der Warpschmelzer
Isaac Kilowatt, seines Zeichens Meister des Klans der Warpschmelzer, blickte von seinen mit gekritzelten Zeichnungen und unleserlichen Formeln vollgeschmierten Pergamenten auf, mit denen er sich die gesamte letzte Nacht befasst hatte. Der Stumpf seines rechten Handgelenks juckte in der metallenen Prothese, in der er steckte. Die Prothese endete in radial angebrachten Klauen, die – etwas ungelenk – den Kohlegriffel hielten, mit dem der Meister geschrieben hatte. Seine Augen brannten, aufgrund des Schlafentzugs, doch sein Werk hatte er vollbracht: Vor ihm lag nun die komplexe Blaupause einer komplett aus Obsidian hergestellten Hochdruckkammer. Der Bauplan eines Prototypens, wie ihn nur der überragende Intellekt eines Skaven-Ingenieurs des ersten und obersten Rangs hat erdenken können. Dabei zugleich das letzte Puzzleteil, das für den genialsten aller Pläne vonnöten war. Das Ziel war nun zum Greifen nahe. Er, Meister Isaac Kilowatt-watt, würde endlich als derjenige herausragende Geist seiner Zeit bekannt werden, der er war. All jene, die es gewagt hatten über ihn zu spotten würden verschämt verstummen, ja mehr noch, würden selbst unvergleichbarem Spott ausgesetzt sein, da sie es gewagt hatten an ihm zu zweifeln, ihm dem herausragendsten aller Erfinder, dem ersten aller Wissenschaftler, dem überragenden Intellekt, der seinesgleichen vergeblich sucht, ihm dem es als erstes gelang den energiereichsten Rohstoff der alten Welt zu erzeugen: Flüssigen Warpstein.
Transit Eisenschwanz
Technischer Leiter der Warpsteinschmelzung
Ein lautes Knallen erfüllte die unterirdischen Werkstätten des Skyreklans Warpschmelzer. Transit Eisenschwanz fluchte laut als er hinter seiner mit Blei verstärkten Schutzvorrichtung hervortrat. Der Kessel, der sich in der kuppelformigen Halle vor ihm befand, war an mehreren Stellen geborsten. Rings um den Kessel lagen von der gewaltigen Explosion verstümmelte und sich unter Schmerzen windende Skavensklaven herum, die sich zu dem Zeitpunkt der Druckentladung zu nah an dem Kessel befunden hatten. Duzende weitere Sklaven kamen bereits aus ihren Verstecken hervorgekrochen, in die sie geistesgegenwärtig geflohen waren. Aus allen Richtungen kamen sie nun herbeigeeilt, um die Leichen zusammen mit den stark Verwundeten abzutransportieren. Sie würden sie zu dem restlichen Abfall räumen, der tagtäglich bei der technischen Arbeit in den Werkstätten der Warpschmelzer anfiel. Sowohl die Toten als auch die Verwundeten würden ohne das geringste Zögern auf die riesigen trichterförmigen Abfalltransporter geworfen werden, woraufhin diese zu den tiefer gelegenen Klär- und Abfallgruben abtransportiert werden würden. Unter den Skaven im Allgemeinen und den Warpschmelzern im Besonderen herrschte ein eindeutiges Kredo: Wer nicht mehr zur Arbeit oder dem Kampf taugte war nichts weiter wert als Unrat und musste daher wie ebendieser entsorgt werden. Dieses Kredo wurde allgemein akzeptiert und daher wurden die „Entsorgungsarbeiten“ ebenso nüchtern durchgeführt wie jegliche sonstige Tätigkeit, die in den ewig lärmenden Werkstätten von der als Sklaven gehaltenen untersten Kaste der Skaven durchzuführen waren.
Transit hörte den hohen Ton einer metallenen Dampfpfeife und biss sich vor Zorn auf die Innenseite seiner Wangen. Der vollkommen unfähige Isaac Kilowatt blies zu einer seiner Unterweisungen, bei der er gewiss ihn für die Explosion verantwortlich machen würde. Transits Schnurrhaare zuckten vor Anspannung, als er an die gänzlich unbrauchbaren Skizzen seines Meisters dachte. Nicht nur, dass sie so gut wie unleserlich waren, auch enthielten sämtliche der angewendeten Berechnungen mathematische Fehler von eklatantem Ausmaß. Auch waren die meisten der eingesetzten physischen Formeln in ihrer Anwendung bar jeglicher Sinnhaftigkeit. Es hatte ihn viele Stunden gekostet den gesamten Plan zu überarbeiten. Er hatte sämtliche numerische Angaben überprüft und großteils ersetzt. Alle mathematischen Berechnungen hatte er nachrechnen und korrigieren müssen und dennoch war der gesamte Plan so absolut unbrauchbar gewesen, dass der resultierende Aufbau durch das interne Volumen des Werkstoffs zerrissen worden war.
Erneut fluchte Transit Eisenschwanz, als er die eisernen Treppen zu der rund um die Werkstatt verlaufenden, balkonartige Balustrade emporstieg, auf der sein Meister ihn erwartete. Voller Hass blickte er diesen aus zu Schlitzen verzogenen Augen an, während seine Lefzen sich zu einem Lächeln zwangen und er sich unterwürfige Lügen überlegte, um seinen Meister zu besänftigen. Bald würde er seinen Platz ohnehin einnehmen, dessen war Transit sich gewiss.
Zzzzap!
Maschinenführer und Versuchsleiter von experimentellen Feldtests neuer Erfindungen
Die Kriegsmaschine raste in wahnwitzigen Tempo über die ausgestreckte Hochebene. Die Maschine bestand aus zwei miteinander synchronisierten Rädern, die in ihrem Durchmesser doppelte Mannshöhe erreichten. In der Mitte, umgeben von Schläuchen, Zahnrädern und Schaltvorrichtungen, saß ein irrsinnig grinsender Skaven. Der als wahnsinnig geltende Warlock Ingenieur der im Klan der Warpschmelzer für die Bedienung der Kriegsmaschinerie auf dem Schlachtfeld zuständig war wurde von den übrigen Technikern nur ‚Zzzzap!‘ genannt und hatte sich sosehr an diesen Namen gewöhnt, dass er sich selbst nicht mehr im Stande sah sich an seinen vorherigen Namen erinnern zu können. Er zog an einigen Hebeln und einem über seinem Kopf von vorn nach hinten verlaufenden Seil, woraufhin sein irrwitziges Gefährt noch an Geschwindigkeit zunahm. Zzzzap! kicherte wahnsinnig, als er seine Fahrtrichtung mit Hilfe eines drehbaren Metallkolbens etwas korrigierte. Links und rechts an tödlichen Maschinerie waren große Zapfen aus grob zugehauenem Warpstein angebracht, die durch kurze Impulse von angeschlossenen Energieleitungen aktiviert werden konnten, wodurch sie einen heftigen Stromschlag abgaben. Auf der Suche nach dem geringsten Weg des Widerstands, schlugen diese energetischen Entladungen in alles ein, was sich in der Nähe befand. Meist betraf dies die Vegetation, die Zapfen konnten jedoch auch manuell justiert werden, wodurch die Richtung der etwa 20 Fuß weit reichenden Entladungen grob bestimmt werden konnte. Bei kriegerischen Auseinandersetzen, konnte das Todesrad somit taktisch als Waffe eingesetzt werden. Man musste nur verrückt genug sein, um es nahe genug an einen Gegner heranzufahren, woraufhin dieser durch die pure Energie der Warpblitze zerfetzt wurde. Dies war die Aufgabe von Zzzzap! und sie erfüllte ihn mit absoluter Glückseligkeit.
Herbert Beizmann
Erster Laborant und oberster Leiter der Stätten zur Herstellung chemischer Kampfstoffe
Herbert Beizmann, oberster Laborant der Abteilung für chemische Kampfstoffe des Warpschmelzer-Klans, schaute sich in dem, bis unter die Decke mit Glaskegelflaschen vollgestellten unterirdischen Raum um. Die etwa mannsgroßen Glasbehälter waren mit einer beißend-stinkenden Amoniakverbindung angefüllt, die Beizmann und seine Laborhelfer erst vor kurzem fertiggestellt hatten. Diese enormen Mengen des äußerst flüchtigen Beizmittels wurden benötigt um ein höchstwirkungsvolles Humanizid herzustellen. Dieses Humanizid würde jegliche Lebewesen, die mit ihm in Kontakt kommen, binnen Sekunden dahinsiechen lassen. Innerliche Erregung erfasste Beizmann, als er sich bildlich die ungeheure Vernichtungskraft vorstellte. Ein kleines Gefäß mit seinem Vernichtungsmittel in einen Brunnen entleert könnte für den Tod von Hunderten sorgen. Bald, wenn er es fertiggestellt hätte, würde er sich ein geeignetes Ziel für eine Demonstration der Vernichtungskraft seines Kampfstoffes suchen. Sobald erst einmal das enorme Zerstörungspotential ausreichend dargestellt worden wäre, würde sich die Kunde über sein Ätzmittel im gesamten Unterimperium wie ein Flächenbrand ausbreiten. Überall würde alsbald „Beizmanns universell-vielseitiges Humanizid“ Tod und Ausrottung verbreiten. Die Nachfrage würde riesig sein. Um den massiven Bedarf zu decken, würde er die größte Herstellungsstätte chemischer Kampfstoffe gründen, die es in der ruhmreichen Geschichte der Rattenmenschen je gegeben hatte. Er würde mit seiner schieren Produktivität alle bekannten Produktionsstätten der Skaven in den Schatten stellen. Sämtliche chemische Substanzen der großen Chemielabore von Unter-Altdorf, die gesamten Mutations- und Zuchterfolge von Höllengrube, ja selbst die vom Skryre-Klan stammende unterirdische Warpstein-Bahn, die viele Teile des Unterimperiums verband, würden gegen die Erfindungen aus seiner Produktlinie wie lächerlich-harmloses Welpenspielzug aussehen. Er, Herbert Beizmann, würde endlich als das Genie erkannt werden das er war. Alsbald würde er allen seiner machthungrigsten Fantasien frönen können. Die Kampstoffe aus seiner Produktionslinie würden den Weg ebnen, sodass der finale Durchbruch zur Oberwelt durch die Rasse der Skaven in naher Zukunft erfolgen würde. Dank seiner Genialität, würde die Unterjochung allen Lebens endlich Realität werden. Er würde ein Reich gründen, dessen erster und oberster Magnat er sein würde: Herbert Beizmann. Unter seiner Herrschaft würde die Überlegenheit des Klans Skryre endlich offenbar. Der Himmel würde sich verdunkeln, ob der Ausdünstungen seiner Produktions- und Laborstätten. ‚Beizmanns Ewigwährendes Oberreich‘ würde er sein Ober-Imperium nennen. Unter seiner Führung und mit seinem herausragenden Genie, würde alsbald die gesamte Welt unterliegen. Von den nördlichen Landen der Chaoswüste, bis weit in den Süden, von den dampfenden Dschungeln Lustrias, bis in die von Dunkelheit umwobenen Länder der Finsternis, würde alles Leben ihm unterworfen sein. Es würde alles ihm gehören. Er hätte die alleinige Macht. Und er würde nicht anhalten. Nein, er würde diesen Weg weiter gehen. Mit Hilfe seines überragenden Intellekts, würde er unter Verwendung der richtigen chemischen Verbundstoffe letzten Endes alles Leben in einer großen elementaren Formel auflösen. Er, der diese Formel erdacht und praktisch bewiesen hatte, würde göttlichen Status erlangen. Dann würde es nur noch ihn geben: “Beizmann, der göttliche Unterwerfer allen Lebens“, „Beizmann der die Weltenformel ZWANG“, ‚BEIZMANN DER UNTERWERFER ALLEN“, „BEIZMANN“, „BEIZMNN“, „BZMNN“…
Erschrocken wachte Herbert Beizmann auf dem Boden seines Chemikalienlagers auf. Wie zerschlagen lag er rücklings auf dem harten Steinfussboden. Seine Zähne schmerzten und in seinem Mund schmeckte es nach Magensäure. Um ihn hatte sich eine klebrige Lache gebildet, die zumindest teilweise aus seinem Erbrochenen zu bestehen schien. Mühsam rappelte er sich auf. Sein Kopf schwamm, ob der durchlebten Halluzinationen und der chemischen Dämpfe, die er eingeatmet hatte. Langsam machte er sich auf wackligen Beinen auf den Weg zurück zu seinem Labortisch, an dem er zuvor gearbeitet hatte. Diese „Rundgänge durch das Lager“ fielen mit jedem Mal heftiger aus und gerne hätte er sich in einer gemütlichen Strohkuhle zusammengekauert und mithilfe eines seiner Schlafmittel für ein paar Stunden ausgeruht. Doch er musste zurück an seine Arbeit. Schließlich wollte er ja dafür sorgen, dass seine Vorstellungen von Tod und Vernichtung nicht nur in seinen Halluzinationen Realität waren. Generell fehlte nur noch eine Komponente für sein Kampfmittel: Warpstein in seiner flüssigen Form. Neben dem stark konzentrierten Amoniakverbundmittel, hinten im Lager, war dies die wichtigste Zutat seines geplanten großartigen Humanizids. Würden doch nur diese dilettantischen Brüder Kilowatt und Eisenschwanz endlich ihre Forschungen zur Warpsteinverflüssigung abschließen…
Die Untertanen
Klanratten der Warpschmelzer
Mechaniker und Fußsoldaten
Skavensklaven der Warpschmelzer
Experimentelle „Helfer“ und Kanonenfutter
„Der gemeine Sklave ist wenig wert. Auch technisch ist ihm nicht viel zuzutrauen. Ein gut-sauber durchgeführtes Experiment sollte mit dem Tod von mindestens einem Duzend dieser minderwertigen Kreaturen einhergehen.“
- Meister Kilowatt in einer seiner Unterweisungen
Die Warpschmelzer beheimaten Sklaven unterschiedlichster Namen. Beispielsweise:
Duda Herkommen-schnell
He Iss-friss-das
Halt Draht-fest-fest
Trag Das-dort
Ihr-beide Kämpft-tötet
CHRONOLOGISCHE ENTWICKLUNG
Das Geschehen entwickelte sich etwa im 24. Jahrhundert des Imperialen Kalenders.
PROLOG
Die Eisenmine im südlichen Teil des schwarzen Gebirges, wurde nun schon seit weit mehr als 100 Jahren betrieben und während diese Zeitspanne hatte sich ein lebhaftes wirtschaftliches Treiben rund um den reinen Minenbetrieb herausgebildet. Die Eisenmine selbst lag in einem dünnen Tal umarmt von zwei ausladenden Gebirgsausläufern, die eine natürliche Grenze gen Süden in Richtung der Grenzgrafschaften bildeten. Nach Norden hingegen hin, erstreckte sich das Tal etwa eine Meile. Mittig durchzogen wurde es von einem munteren Fluss, der sich auf der ansonsten von grünem Moos, Flechten und Gräsern bewachsenen Talsohle, als blaues Band abzeichnete. Etwa auf halber Strecke zwischen Mine und dem Ende des Tals, bei dem die umarmenden Gebirgsausläufer zusammenliefen und an dem der Fluss in einem felsigen Bett zwischen den Felswänden verschwand, führt ein steiler Weg Richtung Osten. Dieser endete in einer ausgiebigen Wohnanlage, die sich zur Hälfte in und zur Hälfte außerhalb der Berge befand. Hier lebten die etwa 120 Minenarbeiter und die knapp 50 Angehörigen der anderen Wirtschaftsanlagen. Zu letzteren gehörte neben einer produktiven Eisenschmelze auch eine Schmiede, deren Besonderheit eine Reihe hydraulisch betriebener Hämmer bildete. Sowohl Schmelze als auch Schmiede befanden sich auf der gegenüberliegenden Seite des Tals, ebenfalls etwas zurückgezogen in den Bergen. Hier kam der Fluss aus den höhergelegenen Bergregionen herab, fiel über einige Wasserfälle und sammelte sich in einem etwa 80 Schritt an Durchmesser messenden See, an dessen Überlauf der Fluss weiter hinunter bis in das Tal vor der Mine floss.
Rings um den See befanden sich die Betriebe der Eisenverarbeitung. Unter anderem eine Erzschmelze, die sich wegen der Brandgefahr nah an dem See befand und die einen Teil des in der Mine geförderten Eisenerzes direkt zu Roheisen weiterverarbeitete. Nahe der Schmelze waren zudem kleinere unterstützende Betriebe ansässig, wie etwa einigen Holzwerkstätten, die sich hauptsächlich mit der Reparatur von Werkzeugen des arbeitsamen Alltags des Minen-, Schmieden- und Schmelzbetriebs, befassten. Die Schmiede befand sich umgeben von einigen Lagerstätten, an dem Überlauf des Sees und betrieb, den Wasserdruck nutzend, fünf Schmiedehämmer, die dem Fluss, den man auch den Hämmernden Strom nannte, seinen Namen gaben. Die Kraft des Wassers konnte über komplizierte Rohr- und Druckkolbenverbindungen, die die gesamte Schmiede durchzogen, auf die unterschiedlich großen hydraulischen Hämmer übersetzt werden. Durch Ventile und Schleusen konnten die Zwergenmechaniker zudem sowohl Rhythmus als auch Schlagkraft jedes Hammers einzeln justieren.
Matteck Mareksson wischte sich mit dem Handrücken über die Augen, um den Schweiß aus ihnen herauszuwischen. Er war soeben dabei den Gang des ersten und größten Hammers neu zu konfigurieren. Nachdem sie zuvor eine große Menge an Stahl, der für den Weiterverkauf vorgesehen war, raffiniert hatten, stellten sie nun um auf einen Schlaggang zum Kaltschmieden, bei dem eine wesentlich höhere Schlagkraft benötigt wurde. Sie sollten einen Vorrat an Spaltkeilen herstellen, der für den Minenbetrieb angefordert worden waren. Wie vieles der anderen Minenwerkzeuge, mussten die Keile eine besonders hohe Festigkeit besitzen und konnten daher nur auf niedrigerer Temperatur, oder auch ‚kalt‘, geschmiedet werden. Mareksson löste unter enormer Kraftanstrengung ein Ventil, woraufhin das Wasser aus dem Zulauf zum großen Hammer, in eines der Rohre zur Rückseite der Schmiede hin abgeleitet wurde, wo es sich unter starkem Getöse in Richtung des Tals ergoss. Der Kopf des Hammers begann sich langsam zu senken und kam dann auf dem Amboss zum Erliegen. Nun folgte eine Abklingzeit, in der sowohl Werkzeug als auch Amboss ruhen gelassen werden mussten, bevor der Prozess des Kaltschmiedens initiiert werden konnte. Mareksson trat zurück, griff sich einen der überall verteilt liegenden Handlappen und wischte sich das Gesicht. Währen er sich auch Nacken und Brust abrieb, ging er durch den Mittelgang, zu dessen beiden Seiten sich die Hämmer befanden, in Richtung Ausgang, wobei er kurz innehielt, um sich aus einem der Fässer einen großen Humpen des starken Biers abzuzapfen, das die Zwerge stets und vor allem bei großer körperlicher Anstrengung zu trinken pflegten. Er verließ die Schmiede durch einen Nebenausgang und setzte sich davor auf eine Holzbank, um sich sein Getränk zu genehmigen und seine Muskeln kurz von der Arbeit zu entspannen, bevor es dann an die nicht minder anstrengendere Arbeit des Kaltschmiedens ging.
Transit Eisenschwanz hob sein Fern-schau-glas an sein linkes Auge und schaute auf die unter ihm liegenden Gebäude. Durch sein Glas konnte er die Szenerie unter ihm aus nächster Nähe betrachten. Die kunstvoll angeordneten Linsen aus dem mit Warpstein versetzten geschliffenen Glas, vergrößerten das Geschehen sodass Transit das Gefühl hatte direkt vor den Gebäuden zu stehen. Es handelte sich um ein Hauptgebäude mit einigen angeschlossenen Nebengebäuden. Gedämpft drangen auch die Geräusche zu Transit herüber. Auf der kleinen Ebene unter ihm herrschte reges Treiben. Überall wurde gehämmert, geklopft und gerufen. Bis vor kurzem hatte über all dieser Geräuschkulisse dauerhaft das metallische rhythmisch-dröhnende Stampfen eines automatischen Hammers gelegen. Transit war begeistert von der immensen Kraft, die durch technische Mechanismen präzise beherrschbar gemacht wurde. Er biss sich vor Erregung auf die Innenseite seiner Wangen als er durch sein Fern-schau-glas die Schmiede und das komplexe Wirrwarr aus Rohren und Mechanismen betrachtete. Er erkannte aufgrund seiner technischen Ausbildung sofort die Wirkungsform dieser Anlage. Mehr noch, er konnte vor seinem inneren Auge bereits die Verbesserungen sehen, die er dort anbringen würde. Obwohl bereits so komplex, hatten diese dämlichen Zwerge an nahezu sämtlichen Stellen Potential verschenkt. Gierig tastete sich sein Blick über die kompliziert wirkende Kombination von Kurbelwellen, Zahnrädern und Keilriemen. Er konnte erkennen, wie durch ein Rad über das Wasser lief, Kraft aufgebaut wurde, die zunächst die schweren Hämmer Stück für Stück anhob, um sie dann mit enormer Wucht wieder fallenzulassen. Transit sah sofort, dass ein paar warpsteinbetriebene Druckkessel hier und da ein Zehn- wenn nicht sogar Hundertfaches an Schlagkraft erzeugen können würden. Momentan schienen die Zwerge der Schmiede jedoch zu pausieren, denn die Hämmer standen still. Es ärgerte Transit, eine solch mächtige Maschinerie im Stillstand betrachten zu müssen und er knirschte mit seinen oberen über seine unteren Schneidezähne, wie er es immer zu tun pflegte, wenn er angespannt war. Mit hektischen Bewegungen blickte er an der Schmiede entlang. Vor seinem großen Haupteingang hatte eine Gruppe von Zwergen, die obgleich der Kälte hier oben in den Bergen allesamt nur grobe Hosen aus Leder trugen, scheinbar damit begonnen einen Trinkwettbewerb zu veranstalten. Dies ärgerte Transit noch mehr, da sie schließlich die Hammermaschine wieder hätten starten sollen. Weiter blickte er an dem Gebäude entlang und entdeckte einen weiteren der zwergischen Arbeiter der fernab von den anderen vor einem kleineren der Ausgänge der Schmiede auf einer Bank in der Sonne saß. Boshaft schaute Transit durch sein Glas auf ihn herab. Der Zwerg schien schon etwas älter als die anderen zu sein, sein Körperbau war jedoch in keiner Weise schmächtiger. Auch ihn fand Transit mächtig faul, wie er nur so dasaß und er stellte sich vor, wie er mit einer seiner eigenen Werkzeuge dem Zwerg durch das Fleisch schnitt, um ihm den Kopf von den massigen Schultern zu trennen. Transit hatte häufig solche Vorstellungen von Brutalität und lehnte sie keineswegs ab, sondern genoss sie sogar. Gerade überlegte er, welche seiner Gerätschaften wohl das beste Schneideergebnis erzielen würde, als ihm plötzlich bewusst wurde, dass der Zwerg schon die gesamte Zeit mit zusammengekniffenen Augen genau zu ihm hochschaute. Transit unterdrückte den Impuls den Geruch der Angst zu versprühen. Der verdammte Zwerg konnte ihn unter keinen Umständen sehen. Er kauerte etwa 400 Schritt oberhalb der Schmiede hinter einer Felsnase, die ihn von unten nahezu komplett verbergen musste. Um dennoch kein unnötiges Risiko einzugehen, riss sich Transit von dem Anblick der Schmiedemaschine im Tal los und zog sich vorsichtig durch die enge Felsspalte in den dahinterliegenden Gang zurück, woraufhin er sich auf den Weg in seine improvisierte Werkstatt machte, um schnell die noch frischen Erinnerungen an die hydraulische Schmiede zu notieren. Nicht mehr lange und er würde sie in eine mächtige Waffe der Zerstörung verwandeln.
1. SCHLACHT UM DIE MINE
Matteck Mareksson lief über eine mit großen Findlingen übersäte Ebene, die vom Mond beleuchtet wurde. Unbestimmt aber nicht weniger dringend spürte er, dass höchste Eile geboten war. Nachdem er neulich, als er von seiner Arbeit in der Schmiede eine Pause gemacht hatte, ein seltsames Blitzen auf einem Felsplateau über ihm wahrgenommen hatte, war ein starkes ungutes Gefühl in ihm herangereift, das über die Zeit an Intensität zugenommen hatte. Als die Dampfpfeife das Ende des Arbeitstages angezeigt hatte, war das Gefühl so stark, dass er etwas unternehmen musste. Die anderen Zwerge, die im Minenbetrieb und den umliegenden Betrieben beschäftigt waren, hatten ihm allerdings keinen großen Glauben geschenkt, als er ihnen von seiner Ahnung berichtete. Auch die dauerhaft eingerichtete Wache, in dem nahegelegenen Wachtturm hatte seinen Bericht skeptisch aufgefasst. Zwar hatte man versprochen bald ein paar Grenzläufer zu der Stelle hochzuschicken, einen Boten in die etwa drei Tagesmärsche entfernte Zwergen-Wehrstadt Karak Ghirn zu entsenden war jedoch laut wachhabenden Offizier aufgrund der momentanen Besetzung gänzlich unmöglich. „…und auch absolut unnötig“, hatte Mareksson aus der Abfuhr herausgehört. Nachdem er sich anschließend zunächst in seine Schlafzelle im Wohnkomplex der Bergbauarbeiter hatte zurückziehen wollen, war das Gefühl der Dringlichkeit so intensiv, dass er statt zu den Schlafquartieren zu den Küchen gegangen war, sich ein leichtes Weggepäck hatte geben lassen und anschließend selbst in Richtung der Wehrstadt aufgebrochen war. Er musste unbedingt bewirken, dass die Stadt so schnell wie möglich Verstärkungen zur Mine entsandte. Obwohl er den gesamten Tag in der Schmiede gearbeitet hatte, marschierte er nun schon die halbe Nacht und plante auch während der restlichen Reise außer für die nötigsten Dinge nicht zu Rasten. Ein so enormes Gefühl von einem gewaltigen Schrecken, der unausweichlich vor ihnen lag, hatte Mareksson selbst in der Zeit, als er sich noch als Kundschafter verdingt hatte, noch nicht erlebt.
„Schickt-sendet die restlichen Sklaven rüber-hinüber zu Invasionsausgang B.“ Meister Kilowatt nagte aufgeregt am Ende seines Schwanzes. Der Zugriff seiner Krieger auf den Minenbetrieb und seine ahnungslosen Einwohner stand unmittelbar bevor. Kilowatt hatte wie es sich gehörte das Oberkommando. Auf seine Anfrage hin, waren sogar aus Skavenblight kürzlich noch einige, jedoch wie immer viel zu wenige Unterstützungsmannschaften, geschickt worden. Zu ärgerlich, dass er in einem Anflug von Güte gegenüber seinen Untergebenen eine Gesandtschaft von Sklaven in Richtung der nördlichen Wüste geschickt hatte. Diese hätte er nun gut gebrauchen können. Aber sein erster Laborant der chemischen Kampfstoffe, Herbert Beizmann, hatte ihm äußerst blumig von einem ihm bekannten Skavenklan berichtet, der sich angeblich in der Nähe von Höllengrube eingenistet haben soll. Der Klan hatte wohl kürzlich mit massiven Zucht-Experimenten begonnen und verbrauchte dabei riesige Mengen an Sklaven-Biomasse. Als Gegenleistung tauschten sie laut Beizmann ausgebildete Skaven anderer Profession, die nun aufgrund des totalitären Zuchtinteresses abgestoßen wurden. Für die hauptsächlich aus Skavensklaven niederer Kasten bestehende Rotte, die ihnen Kilowatt schon vor einiger Zeit gesandt hatte, sollten Laborassistenten für Beizmann gehandelt werden. Bislang war jedoch noch niemand eingetroffen. Gewiss war die Strecke beachtlich, doch Skaven konnten enorm schnell marschieren, wenn sie es wollten oder dazu getrieben wurden. Kilowatt nagte noch aufgeregter auf seiner Schwanzspitze. Sein ursprünglicher Plan war es gewesen die Laboranten bei seiner Invasion auf die Zwergensiedlung als Kernelement einzusetzen. Sie sollten unter Einsatz ihrer neuesten Gas- und Säurekampfstoffe, die Zwerge tiefer in die Tunnel treiben, wo Kilowatt mit den restlichen Einheiten auf sie warten und sie gefangen nehmen würde. Die Verzögerung der Lieferung hatte Kilowatt nun zum Umplanen genötigt. Sicherlich, diese ganze Angelegenheit mit den Laboranten stank zum Himmel nach List und Intrige, jedoch war sein neuer Plan nun nach seinem eigenen Dafürhalten viel besser und auch wirkungsvoller. Zudem würde er auch nicht mehr die Handschrift von Beizmann und seinen Chemikern tragen, sondern die des Meistertechnikers Isaak Kilowatt. Zufrieden beobachtete er wie nach seinem Kommando, die Sklaveneinheit Nr. 47 von ihren Treibern in einen Tunnel in Richtung der Wohneinheiten der Zwerge getrieben wurde. Von dort aus würden sie beginnen Verwirrung in den Reihen des Feindes zu stiften. Anschließend würde dann seine Geheimwaffe zum Einsatz kommen und ihm mit einem Streich den Sieg einbringen. Während er kurz freudig diesem Gedanken nachhing, erblickte er seinen dilettantischen Assistenten Transit Eisenschwanz. Er hockte verschlagen hinter einem Gestell auf dem Ladungsträger für Warpenergie aufgelagert waren und blinzelte feindselig in seine Richtung.
„Was treibst-tust du nichtsnutziger Welpe von einem Handlanger da? Lungert-kauert hinter einer Ecke. Voran-los das große Experiment beginnt gleich-sofort! Schnell-geschwind in die Werkstatt-höhle!.“ Mit diesen Worten wurde Transit Eisenschwanz von Kilowatt gepackt und in Richtung des temporär eingerichteten Werkstattbaus gestoßen. Transits Nackenhaare waren wir elektrisiert bei dem Gedanken an ihren neuesten Protypen. Obwohl er wusste, dass dieser den Kern ihrer neuesten Invasionspläne bildete (Kilowatt hatte ständig Änderungen am Schlachtplan vorgenommen), war ihm jedoch unbekannt wie genau der neue Apparat eingesetzt werden sollte. Seit einiger Zeit hatten sein Meister und er eine Ladestation erbaut, auf der Warp-Energie direkt in ein lebendiges Subjekt injiziert werden konnte. Transit kannte den Aufbau des Apparats sehr genau, hatte er schließlich wie immer die gesamte Planung übernehmen müssen. Die Blaupausen, die er von Kilowatt erhalten hatte waren wie jedes Mal gänzlich unbrauchbar gewesen. Transit hatte sie fast von Grund auf umschreiben müssen. Das er dies so gut wie immer tat schien seinem Meister jedoch meist nicht aufzufallen. Zumindest, wenn seine Pläne funktionierten. Wenn irgendetwas schief ging hingegen, war allein seine Inkompetenz in der Ausführung der Pläne seines Meisters an dem Versagen schuld. Transit erinnerte sich an einen Zwischenfall mit der neuen Injektionsnadel, die sich, anstelle das Rückgrat anzustechen, wie sie es hätte tun sollen, einen Sklaven von Nacken bis Schwanzansatz aufgeschlitzt hatte. Transit erschauerte teils vor Abscheu, teils vor Vergnügen, als er an die Szene dachte. Der Skavensklave war noch eine beachtliche Zeit mit offenem Rücken herumgelaufen und hatte unter heftigen Zuckungen versucht in einen dunklen Gang zu verschwinden. Natürlich hatte man ihm das nicht gewährt, sondern ihn in dem Raum mit der Injektionsmaschine behalten, um die Auswirkungen des Unfalls zu studieren. Anschließend hatte Transit wüste Beschimpfungen und Gewaltandrohungen über sich ergehen lassen müssen, da wieder Material verschwendet worden war.
Hektisches Treiben herrschte in der großen Höhle, in der die Werkstatt provisorisch errichtet worden war. Techniker unterschiedlichen Dienstgrades erteilten entweder schnatternd Befehle oder hantierten geschäftig an Schaltern, Hebeln und teils an offenen Energieleitungen. Manche standen auch auf hohen Leitern oder Plattformen, die an langen Seilen von der Decke des Skavenbaus hingen. Mittig befand sich die zentrale Energiequelle in Form eines etwa mannsgroßen, zu einem Prisma geschliffenen Warpsteins. Von ihm aus führten Leitungen zu diversen Warp-Kompensatoren, über die die Energie auf unterschiedliche Kanäle des Warps gebündelt wurde. Von dort führten sie zurück zu einem Kondensator, in dem nun reihenweise die verschiedenen Kanäle des Warps aus den Kompensatoren auf ein Trägermedium, in diesem Fall Skavenblut, übertragen wurden. Dies konnte anschließend über einen justierbaren Arm, der auf den Nacken des auf einem Stuhl Sitzenden ausgerichtet wurde, in ein Versuchssubjekt injiziert werden.
„Schneller-vorwärts.“, trieb Meister Kilowatt ihn weiter voran. Transit sah wie sich die riesigen Laufräder, die sich an zwei gegenüberliegenden Seiten des Werkstattbaus befanden, bereits auf mittlerer Stärke drehten. Beide Räder wurden jeweils von mehreren Dutzend Sklaven angetrieben, die in den Rädern in panischer Angst um ihr Leben liefen. Treiber knallten elektronische Peitschen auf ihre Rücken und stachen mit Stäben nach den Flüchtenden. Die Räder hatten schon ein leistungsfähiges Drehmoment erreicht und Transit beobachtete begeistert, wie Blitze auf den Leitungen zu dem großen Warpstein in der Mitte lagen. Ein reiner Warpstein dieser Größe benötigte einen kräftigen externen Spannungsstoß, damit die benötigte Initialelektrizität im Stein erreicht wurde und dieser selbstständig Energie produzieren konnte. Der Stein begann auch bereits langsam in einem tiefen Smaragdgrün aus seiner Mitte heraus zu leuchten. Bald würde die Spannung ausreichen um ihn zu aktivieren. Transit und Kilowatt standen nun auf halber Strecke zwischen dem Tunnel, aus dem sie gekommen waren und dem Injektionsapparat. „Los-geschwind setz-schnall dich auf den Stuhl-Sessel.“ Vollkommen aus seinen Tagträumen gerissen, benötigte Transit einen Moment um diese Anweisung seines Meisters an ihn zu registrieren und versprühte, als ihr Inhalt in seinem Bewusstsein angekommen war, unwillkürlich und heftig den Geruch der Angst. Er? Auf welchen Stuhl? Doch nicht der zur Warpinjektion?! Nie zuvor war einer der Techniker das Experimentalsubjekt gewesen! Versuche wurden immer nur an Sklaven ausgeführt und von diesen hatte bislang so gut wie keiner das Experiment überlebt. Obwohl Transit den Oberbefehl für den Bau der Maschine gehabt hatte, hatte er nicht mal eine Sekunde daran verschwendet sich vorzustellen, dass er selbst einmal auf dem Versuchsstuhl Platz nehmen würde. Erneut entleerten sich seine Angstdrüsen und ein bedrückend-süßlicher Geruch erfüllte die Umgebung. „Deine minderwertig-erbärmliche Ängstlichkeit wird nur noch von deinem kriecherisch-abartigen Gestank übertroffen.“, fauchte Kilowatt ihn an. Sein Gesicht war eine irrsinnige Fratze der angespannten Erwartung, die Transit nur zu gut kannte. Jeder Skaven kannte sie. Sie kündete von unmittelbar bevorstehender Gewalt und Macht. Transit konzentrierte sich auf das nun sehr real vor ihm liegende Unheil. Es ging hier darum sein Leben zu retten. „Aber oberster-vollkommenster Meister aller Stätten-Werkstätten. Vor euch steht-kniet doch nur ein unbedeutend-wertloser Gehilfe-Lakai. Euch und eurer Großartigkeit-Genialität ist doch gewiss nicht entgangen, dass eine unwürdige Kreatur-Welpe wie ich nicht im Stande-fähig…“, weiter kam sein unterwürfiges Gewinsel nicht. Ein starker elektronischer Schlag hatte ihm am Rücken getroffen. Ruckartig blickte Tranist sich um und zwei äußerst übellaunig aussehende Treiber hatten ihre Stäbe auf ihn gesenkt. Einer war ihm damit so nahe, dass er einen Schlag von den an der Spitze offenliegenden Drahtenden bekommen hatte. Transit wollte sich nicht vorstellen welchen Schmerz sie auslösen würden, wenn man mit ihnen zustach. „Kein Gequieke-jammer! Geh-lauf-vorwärts! Nichtsnutzig-unbrauchbarer. Nun wirst du uns deinen Wert-Nutz zeigen-demonstrieren.“ Es schien ihm absolut Ernst. Hinterhältig fügte er hinzu: “Du hast mein Versprechen-Ehrenwort, dass du es nicht bereuen-bedauern wirst…“, er gab ein keckerndes Lachen von sich, "es wird dich stärker machen… oder töten.“ Wahnsinn funkelte in seinen Augen. „Wenn ich überlege-nachdenke weiß ich nicht, welchen der beide Fälle-Ausgänge ich mir mehr wünschen würde.“ Wieder ein heiseres irrsinniges Kichern. Höchst zufrieden mit seiner Pointe und der Gesamtsituation, grinste Kilowatt ihn breit an und zeigte Transit seine nadelspitzen Zähne. Auf einen kurzen hohen Pfiff hin, der aus Kilowatts Kehle kam, spürte Transit einen erneuten elektrischen Stoß. Diesmal war er so heftig, dass Transit zusammenknickte und für einen Moment das Bewusstsein verlor. Schon stieß der zweite Treiber, der scheinbar auch etwas vom Treiben verstand, nach und unter weiteren Stößen und Tritten brachte man Transit dazu sich unweigerlich auf den Experimentalstuhl zu begeben. Nachdem man ihn dort fixiert hatte, spürte Transit noch den Stoß der Nadel, dann wurde er vollends bewusstlos.
„Unfähigster aller Feigling-Nichtsnutze! Verbrenn-seng diese Zwergdinge da!“ Meister Kilowatt war aufs äußerste aufgebracht und piepste in einem fort. Sein Handlanger Transit Eisenschwanz war von einer seltsamen Stimmung beseelt und schien wenig von ihm Notiz zu nehmen. Wie seinen Berechnungen nach vorgesehen, hatte die Injektion eines Trägermediums, das mit kanalisierter Warpmagie geladen war, seinen Lakai mit magischen Fähigkeiten ausgestattet, die dieser nun ausgiebig zur allgemeinen Schau stellte. Leider fehlte es ihm an jeglichem taktischen Verständnis, wodurch seine Attacken willkürlich auf ihre Feinde verteilt wurden. Nachdem er Transit die Injektion aufgezwungen hatte und er sicher gewesen war, dass dieser den Eingriff überleben würde, hatte er sofort gehandelt und den Angriff auf die Gesellschaft der Zwergenmine befohlen. Schnell hatte er alles in die Wege geleitet und sogar noch Zeit gefunden einer persönlichen Angelegenheit nachzukommen. Zu seiner Überraschung waren nämlich tatsächlich einige Warlock-Ingenieure von Klan Robigo aus dem Norden eingetroffen, die Herbert Beizmann binnen verdächtig kurzer Zeit organisiert und zur Schlacht vorbereitet hatte. Es war klar, dass Beizmann damit beabsichtigte ihm den Triumph streitig zu machen. Aus diesem Grund hatte sich Kilowatt gezwungen gesehen einige der flüssigen Giftgasreserven durch einen harmloseren Stoff zu ersetzen. Da das Experiment mit Transit so gut funktioniert hatte, war der Sieg ihnen so oder so gewiss und da brauchte er Beizmann nicht die Blöße eines geteilten Verdienstes daran einzuräumen. Sicher war sicher. Erneut verengte Transit, der in Kilowatts Leibgarde aus Klanratten unmittelbar neben ihm stand, die Augen zu Schlitzen, während elektrische Entladungen um seine Gliedmaßen tanzten. Sie gewannen an Intensität wodurch sich starke endotherme Energien entwickelten, was die Klanratten der Umgebung einen Schritt zurückweichen ließ. Kilowatt gab einen schrillen Pfiff von sich, der in dem Frequenzmuster seine Klanratten adressiert und durch die Intonierung so viel wie „standhalten, Reihe bilden, jeder auf seine Position“ bedeutete. Sogleich wurden die zurückweichenden Skaven rund um Eisenschwanz von ihren Kameraden, die der Gefahr nicht so nach standen, zurück auf die ihnen zugestammten Plätze im Regiment gedrängt. Einen Augenblick lang ließ sich Kilowatt von dieser gelungen Demonstration seiner Befehlsgewalt zu einem selbstgefälligen Knurren hinreißen. Wurde aber von Transit jedoch dabei unterbrochen, bevor sich die bei den Skaven so allgegenwärtigen Wahnvorstellungen von Macht und Zerstörung manifestieren konnten. Jener kanalisiert, währen der irrsinnig schnatterte und kicherte, momentan mit seinen Klauen einen etwa kopfgroßen Ball aus grün-blitzender Plasma-Energie, die er in die steinige Erde zu ihren Füßen lenkte. Es ertönte ein lauter Knall, gefolgt von einem synthetischen Knistern, als sich die Plasmaenergie mit enormer Geschwindigkeit knapp unter der Grasnarbe auf eine Einheit von in Metall gekleideter Zwerge zubewegte. Unmittelbar darauf stieß dort eine unnatürlich grüne Stichflamme aus dem Boden, die mindestens ein Dutzend der Zwergenkrieger einhüllte. Todesschreie erklangen, jedoch schien, nachdem der Rauch sich großteils verzogen hatte, die Flamme bis auf ein-zwei Ausnahmen wenig Schaden am feindlichen Regiment verursacht zu haben. Kilowatt versetzte der Anblick von wirkungslosen Attacken der Skaven in wütende Verzweiflung und er schlug Transit kräftig in sein wahnsinniges Rattengesicht, wobei er das elektrische Messinstrument, das er gerade in seinen Klauen hielt, zu Hilfe nahm. „Ich sagte-befehligte dich diese dort-da anzugreifen!“, quiekte er und fuchtelte mit dem nun zerbrochenen Spannungsmesser in die Richtung eines Regiments aus gewöhnlichen Zwergenkriegern. Im Gegensatz zu seinem nichtsnutzigen Gehilfen hatte er erkannt, dass diese Einheit viel anfälliger für die Stichflammenattacke sein würde. Zudem war es strategisch von Vorteil Angriffe zu koordinieren und er hatte soeben eine große Einheit Sklaven in Kontakt mit dieser Einheit treiben lassen. Sogleich fummelte er an der Apparatur herum, die an seinem rechten Arm befestigt war, woraufhin diese eine warp-elektrische Entladung produzierte, die mit tödlicher Präzision in ebendiesem Zwergenkriegerregiment einschlug und dort mehrere Zwerge und eine Handvoll Sklaven unter wilden Nervenzuckungen zu Boden gehen ließ. Böse funkelte er seinen Lakaien an, versetzte ihm einen erneuten Schlag mit seiner Linken und bereitete einen neuen Schuss seiner Handfeuerwaffe vor. Diesmal schlug der Blitz jedoch unmittelbar vor ihm in den Boden ein, sogar noch bevor er den Abzug hatte betätigen können. Ein schrilles Kichern neben ihm ließ ihn gewahr werden, dass dies die Revanche für seine Schläge gewesen war. In wütendem Zorn überlegte Kilowatt kurz die nächste Entladung auf Transit zu richten, besann sich dann aber aufgrund des feindseligen Funkelns in dessen Augen. Er musste unbedingt eine direkte Konfrontation mit seinem Untergebenen verhindern, da dieser nun über Kräfte verfügte, die einen Zweikampf wahrscheinlich zu Kilowatts Ungunsten ausgehen lassen würden. Nicht zum ersten Mal frage er sich, ob es tatsächlich so klug gewesen war das Experiment an seinem Lakaien und nicht an ihm selbst durchzuführen. Doch letzteres hatte er sich schlicht und einfach nicht getraut. Mit einem weiten Bogen schlug Matteck Mareksson seine Axt durch die Reihen der Rattenmenschen vor ihm und hinterließ dabei Tod und Verstümmelung. Seine Klansbrüder und er standen in vorderster Front den Skaven gegenüber und kämpften gegen eine Einheit, die scheinbar in die Schlacht getrieben wurde. Neben Rattenmenschen befanden sich auch einzelne Zugehörige anderer Rassen unter seinen Feinden, was den Verdacht, dass es sich hier um unfreiwillige Kämpfer handelte, noch verstärkte. Der Angriff war urplötzlich aus dem Nichts heraus geschehen. Zu seiner Überraschung war er mit seinem Ersuch in Karak Ghirn um Verstärkung auf offenere Ohren gestoßen. Dort waren schon häufiger ähnliche Beobachtungen berichtet worden und man hatte sogleich ein Schwadron Gyrokopter entsandt, mit denen Mareksson in kürzester Zeit wieder zurück bei der Bergwerkgesellschaft angekommen war. Mit den offiziellen Unterstützern hatte man auch die restlichen Zwerge endlich von der Dringlichkeit überzeugen und rasch eine Verteidigungsmannschaft ausheben können, die sich hauptsächlich aus den Zwergenkriegern der Gesellschaft, den Bergwerkern der Mine und einigen Eisendrachen der Wachmannschaft zusammensetzte. Ein lautes Krachen zu seiner Rechten ertönte und Mareksson erblickte wie das abartige Gefährt der Rattenmenschen von den mit Spitzhaken bewaffneten Bergwerkern zerschlagen wurde. Die gesamte Zwergenstreitmacht stieß einen gemeinsamen Schlachtruf aus, woraufhin sie sich mit doppeltem Eifer daran machten die Rattenmenschen zu erschlagen.
Balek schlug seine doppelseitige Eisenpicke hart in einen der Sprünge, die sich in der massiven Felswand vor ihm befanden. Die Picke traf präzise und der Sprung weitete sich daraufhin um einige Zentimeter. Gerade wollte er erneut ausholen, als eine Glocke weit hinter und oberhalb des Stollens, in dem er beschäftigt war, erklang. Es war Zeit für den Schichtwechsel. Eine breite Hand legte sich dem zwergischen Minenarbeiter Balek auf die Schulter, womit Harsch Zwarsson, sein trotz seines fortgeschrittenen Alters in bester Gesundheit befindlicher Stollenkumpel, ihn zum Feierabend aufforderte. Das war Balek nur zu Recht, denn trotz der immensen Konstitution, die allen Zwergen und insbesondere den Bergwerkern zu Eigen war, fühlte er sich abgemüht. "Komm, mein Junge. Wir gehen noch auf eine Flüssigration zur alten Drunngie." Harsch ließ sein sympathisches Grinsen sehen, welches zahlreiche Zahnlücken offenbarte. Drunngie war eine steinalte jedoch äußerst renitente Zwergin, die eine der unterirdischen Gaststätten der Bergwerkbastion mit strenger Hand führte und auf die Harsch, wie jedermann wusste, schon seit vielen Jahrzehnten ein Auge geworfen hatte.
Zusammen mit Harsch machte sich Balek auf den Weg in Richtung Mineneingang. Ihren neuesten Abraum ließen sie für die nächste Schicht zurück. Erst vor wenigen Stunden war das geförderte Erz aus Oststollen 43, in dem beide gearbeitet hatten, durch die Abraummannschaft mit kleinen Holzwagen abgeholt worden. Die zwergische Eisenmine umfasste momentan an die 20 lebendige Stollen, wurde aber stetig ausgebaut. Mehrmals täglich wurden einige Dutzend Loren voller feinstem Eisenerz mittels eines verzweigten Schienennetzes über Tage gefördert. Von dort ging ein großer Teil des Abraums direkt zur angeschlossenen Eisenschmelze, während der Rest mit Wagen und Karren vom Berg hinab und in alle Teile der Alten Welt befördert wurde. Voller Stolz dachte Balek an die geschäftige Produktivität seiner Artgenossen. Die Mine war ständig in Bewegung und gehörte mit den knapp über 100 ansässigen zwergischen Minenarbeitern zu einer der aktivsten Minen der Region. Zudem war sie äußerst wehrhaft, was sie erst vor kurzem anschaulich bei einem Überfall durch die verkommene und wiedernatürliche Rasse der Skaven unter Beweis gestellt hatte. Die abartig missgestalteten Rattenmenschen hatten aus dem Hinterhalt heraus angegriffen, waren aber von der eilig zusammengerufenen Wachmannschaft zusammen mit einer durch eine glückliche Fügung eingetroffenen Abteilung von Gyrokoptern aus Karak Ghirn und den, mit ihren Bergwerkspicken bewaffneten, Minenarbeitern abgeschmettert worden. Balek selbst hatte mitangesehen, wie seine Bergwerkbrüder ein infernales Gefährt der Rattenwesen mit ihren Picken zerlegt hatten.
Der steinige Boden unter ihren schweren Stiefeln knirschte, als Harsch und Balek sich der kleinen Gondel näherten, mit der sie die letzten 350 Fuß zur Oberfläche zurücklegen würden. Ihnen entgegen kamen zwei weitere Bergwerker, die ihre Arbeit in Oststollen 43 in der Nachmittagsschicht übernehmen würden. Man grüßte sich flüchtig, woraufhin Harsch und Balek in die kleine Gondel stiegen und die Leine zum Aufstiegsbefehl zogen. Oben angekommen würden sie zunächst die Stückkammer aufsuchen und dort Werkzeug und Grubenlampe abgeben. Ein gesondert abgestelltes Personal würde anschließend die Ausrüstung kontrollieren und bei Bedarf Verschleiß ausbessern. Dies war eine der Annehmlichkeiten, wenn man zur Bergwerkmannschaft gehörte. Da hier die wirtschaftlichen Haupteinnahmen der Bergwerksgesellschaft generiert wurden, nahmen Beschäftigte des Minenbetriebs eine gesonderte Stellung ein und mussten sich außer um ihre persönliche Gesundheit um nicht kümmern. An diesem Ort ein Mitglied der geschätzten Bergwerksgilde zu sein, erfüllte jeden Minenarbeiter zurecht mit Stolz. Balek bildete da keine Ausnahme und freute sich auf den lebhaften Abend in Schänke mit der alten, immer bitteren Drunngie und seinem Kumpel Harsch.
Die Gondel setzte sich gerade in Bewegung, als eine heftige Erschütterung den ganzen Stollen erzittern ließ. "Raus aus der Gondel und rüber zum Frischlufterker!", schrie Harsch ihm über den plötzlich von allen Seiten erklingenden Lärm entgegen. Ohne zu zögern lief Balek hinter Harsch aus dem Auf- und Abstiegsbereich in einen kleinen Nebengang, der der Zufuhr von frischer Atemluft diente. Erneut wurde die Erde heftig erschüttert, wobei nun große Brocken aus der Stollendecke brachen, was die gesamte statische Integrität der Minengänge unterminierte. Schon kündeten laute Knackgeräusche aus den Stützbalken von deren materiellen Ermüdung. Das letzte was Balek sah war Harsch, der krampfhaft damit bemüht war einen zusätzlichen Balken als Stütze aufzustellen, kurz darauf aber von einem heranfliegenden Stück Holz getroffen wurde, als der Balken hinter ihm letztlich endgültig barst.
EXKURS: DIE WARPSCHMELZER IN SHADESPIRE
Switch in die Zukunft. 200 Jahre später. An einem Ort jenseits der Welt der Sterblichen.
"Wo ist-bleibt dieser Taugenichts-Welplingsklave Kilowatt-Watt?" Furball Queicknicht, seines Zeichens Grauer Prophet und, zumindest kurzzeitig Beisitzer im Rat der 13, stieß eine Reihe furchtbarer Flüche aus, die den neben ihm kauernden Skaven zum wiederholten Male an diesem Tag den Geruch der Furcht ausstoßen ließen.
Transit Eisenschwanz hatte Angst. Wahnsinnige Angst. Solche Angst hatte er in seinem gesamten Rattenleben noch nicht verspürt. Jeder Schatten ließ ihn in dieser verkommenen Welt zusammenzucken. Jede noch so kleine Bewegung rief in ihm blankes Entsetzen hervor. Und seit dem ihn dieser irrsinnige Prophet Furball Quiecknicht wiedergefunden hatte, lebte Transit ununterbrochen einen furchtbaren Albtraum. Seine Angstdrüsen waren dauerhaft überreizt und sie schmerzten Tag und Nacht. Sein sowieso schon hektisches und verschrecktes Gemüt, war schon seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr zur Ruhe gekommen. In jeder Sekunde herrschte Krieg.
Furball Quiecknicht war außer sich vor Wut und Enttäuschung über die blanke Unfähigkeit seiner Untergebenen. Sie waren nun schon über 70 Jahre in dieser parallelen Realität gefangen und dennoch hatten sich diese verkommenen Kreaturen nicht an das dauerhafte Leben und Sterben dieser Welt gewöhnt. Konnten diese weinerlichen Subjekte nicht die größere Idee dahinter verstehen?! Waren sie wirklich so beschränkt nicht mal die einfachsten Zusammenhänge bilden zu können?! Natürlich waren sie das. Furball würde selbst in seinen kühnsten Träumen nichts anderen von diesen kümmerlichen Maden erwarten. Enttäuschung war an und für sich ob dieser traurigen Tatsache völlig unangebracht. Stattdessen musste er sich noch stärker auf seinen Plan konzentrieren. Verstanden diese Kümmerlinge mit der kognitiven Vorstellungskraft eines mickrigen Haufen Unrats doch sowieso nur eine Sprache. Und somit drehte sich Furball zu Transit Eisenschwanz um und verpasste ihm einen kräftigen Tritt mit seinem krallenbesetzten Hinterlauf. "Aufstehen-los du über alles jämmerlich-nichtsnutziger Wurm von einer Ratte. Steh auf und sieh-schau wo dieser faulzahnige Meister von dir steckt-bleibt! Und zwar schnell-rasch, sonst muss ich wohl nochmal über deine Platz-Stellung so nah-direkt an meiner Seite nachdenken! Das, du maßlos unnützer Winselwelpe, würde dir gewiss-bestimmt nicht gefallen.. ja-ja. Sklave solltest du sein-werden. Täglich zweimal-dreimal sterben. Schmerzen-Leid… Jaa… Das wäre eine bessere Verwendung für dich!"
Diese Worte riefen ein erneutes traumatisches Wahnbild in Transit hervor und er musste alle seine Kraft anstrengen, um nicht das Bewusstsein zu verlieren. Er litt auch so schon schreckliche Schmerzen, auch ohne dass Furball ihn diese enorm realen Wahnvorstellungen injizierte. Am liebsten würde Transit sich einfach hier auf der Stelle zu Tode treten und schlagen lassen. Doch wusste Transit nur zu gut, dass ihm das keinen Ausweg, sondern stattdessen das pure Gegenteil bringen würde. Hatte diese grausame und abscheuliche Welt, in der er sich befand, doch die unschöne Eigenschaft, dass er sofort wiedergeboren werden würde, tötete man ihn. Anschließend würde, wie jedes Mal, Furball ihn mit einer seiner fürchterlichen Strafen wegen Versagens, das heißt unerlaubten Sterbens, versehen. Diese Strafen waren gefürchtet im gesamten Klan Quiecknicht. Häufig hatte die Strafe selbst erneut den Tod zur Folge, welcher sehr kurze Zeit später selbstverständlich ebenfalls wieder Grund einer offiziellen Bestrafung wegen Versagen sein würde. Angeblich gab es gewisse Kammern tief unterhalb dieser fürchterlichen Stadt, in denen ununterbrochen Strafe-Tod-Zyklen durchtod-lebt wurden.
Der einzigen halbwegs weniger tödlichen Möglichkeit folgend, lies Transit ein zusammengejammertes "J-j-ja m-mein Herrr u-un M-meis-st..." verlauten und humpelte so schnell er konnte durch den rückwärtigen Gang in Richtung der Maschinenkammer.
Angehängt nochmal der gesamte Hintergrund etwas aufgehübscht als PDF.
Ich habe großes mit dem Klan vor... Der nächste Teil ist schon in Arbeit.