Aufmarsch des purpurnen Heeres

  • Teil 1.

    Schlacht bei Lyrei Loren:


    Lyrei Loren ist ein sehr kleines und unbekanntes Waldreich der Waldelfen. Es liegt im Großen Wald in der Ostmark. Die hier ansässigen Waldelfen leben sehr zurückhaltend und überschreiten die Grenzen ihres Waldes so gut wie nie. An den Grenzen Lyrei Loren befinden sich mehrere verlassene kleine Siedlungen. Alle haben eins gemeinsam. Sie wurden allesamt von den Tiermenschen überrannt. Dorfbewohner wurden abgeschlachtet und die Häuser niedergebrannt. An Flecken, dem größte Dorf am Südrand von Lyrei Loren grenzte ein Soldatenfriedhof. Dort wurden jene ostmärkischen Soldaten bestattet, die sich immer wieder tapfer gegen die einfallenden Tiermenschenhorden stellten.


    Johann von Schulte stieß während seiner Flucht, nach der Schlacht gegen das Söldnerheer, auf Flecken und dessen Soldatenfriedhof. Als Johann allmählich wieder bei Kräften war, begann er mithilfe der Schwarzen Künste die Toten zu erwecken. Josef Stumpf, ein ortsansässiger Nekromant, der auf Johanns Macht aufmerksam wurde, schwor ihm seine Treue und half ihm dabei, die Reihen seiner Armee wieder zu füllen. Die magischen Winde wehten auf dem Friedhof und wurden immer rauer. Die Winde von Shyish pulsierten dabei am stärksten.



    Lyrei Loren:


    Aerendyl wurde aus seine Trance gerissen. Er spürte, wie sich eine dunkle Macht jenseits der Grenzen von Lyrei Loren ausbreitete. Die Winde von Shyish zerrten stark an ihm. Aerendyl war ein Zauberweber, mit der Neigung zur Lehre des Todes.

    Aerendyl war beunruhigt und entsandte Späher an die Grenzen des Waldes. Als sie zwei Tage später wiederkehrten, hatten sie keine guten Nachrichten mitgebracht.

    Sie berichteten ihrem Herren, dass sich dunkle Mächte an der Begräbnisstätte der Menschen zu schaffen machten. Sie sahen, wie sich Leichen aus dem Boden gruben, in der Abenddämmerung kreisten Wesen mit riesigen Schwingen über dem Leichenfeld und nachts waberten unwirkliche türkis schimmernde Wesen über die Gräber. Aerendyl konnte es nicht recht glauben. Nekromantie und das direkt an den Grenzen zu Lyrei Loren? Je doch war er in der Abwesenheit seiner Späher nicht untätig gewesen. Aerendyl beauftrage Lathai, einen Adligen, dem die Ehre gebührte, das Banner von Lyrei Loren zu führen, seine Truppen zu versammeln: 20 Krieger der Ewigen Wache, 10 Waldläufer, 10 Waldelfenkrieger mit ihren berüchtigten Hexenfluchpfeilen, 5 Waldreiter und 10 Kampftänzer, die sich in zwei 5er-Gruppen teilten, standen auf dem Platz vor der Großen Eiche bereit. Außerdem entsandte er Ariawyn, eine junge Zaubersängerin mit dem Hang zur Weißen Magie, in die Wälder, um die Waldgeister zu kontaktieren. (Mein Kollege hatte sicher vertan und vergessen, dass die Zaubersänger nicht die Lehre der Weißen Magie nutzen können. Was wir erst nach dem Spiel bemerkten. Es war am Ende, aber nicht relevant.) Die Zeit drängte, der Feind wurde immer stärker und von Ariawyn war noch immer keine Spur zu sehen. Am dritten Tage erschien Ariawyn, gefolgt von: 1 Riesenadler, 6 Baumschraten und 1 Baummenschen unter dessen Schritten der Boden bebte.


    Aerendyls Heer war versammelt, nun konnte er gegen die Nekromanten ziehen, um sie von der Begräbnisstätte zu vertreiben und einen eventuellen Einfall in Lyrei Loren zu verhindern. Er schwang sich auf sein treues Schlachtross und führte seine Armee in Richtung Flecken.



    Auf dem Soldatenfriedhof von Flecken:


    Johann erweckte dutzende Untote. Die Energien von Dhar und Shyish war stark auf dem Friedhof. Er musste sich dennoch sehr konzentrieren und seine magischen Künste vollends einsetzen, um ihre Energien zu kontrollieren. Seine Macht wuchs stetig und seine Reihen füllten sich von Stunde zu Stunde. Johanns Macht erlaubte es ihm, weitere Geschöpfe der Unterwelt an seinen Geist zu binden. Seit seiner Ankunft in Flecken waren inzwischen drei Tage vergangen. Es war der Morgen des vierten Tage, an dem der angrenzende Wald in Unruhe verfiel. Die Grenzsteine am Rand des Waldes begannen magisch zu pulsieren. In den Schatten der Bäume bewegte sich etwas. Gestalten huschten zwischen den Bäumen hin und her. Johann vernahm eine starke Aura im Wald. Er griff sein Schwert und schritt in Richtung Wald. Ihm folgte ein Heer aus Untoten. Unter dem Banner der 1. und 2. Schädelkohorte marschierten je 30 Skelettkrieger. Weiterhin bestand das Heer aus zwei Horden aus je 20 ostmärkischen Zombies, 2 Schwadronen aus je 5 Sensenreiter, 2 Geisterscharen aus dem Jenseits, 4 Vargheister flogen dicht über dem untoten Heer, ein Varghulf stampfte auf der Flanke und das ohrenbetäubende Kreischen einer Flederbestie schalte über das Schlachtfeld. Josef Stumpf bewegte sich zwischen einer der Zombiehorden.



    Nun erschienen die Waldbewohner am Rande des Waldes. Aus dem Wald erklang ein Horn. Ihm folgte eine Pfeilsalve nach der anderen, je doch ohne großen Schaden anzurichten. Die Schwadronen der Sensenreiter hielten auf die Krieger der Ewigen Garde zu. Dabei ritten sie unaufhaltsam durch Mauer, die jeden Sterblichen gehindert hätten, seinen Weg fortzusetzen. Sie prallten auf die Krieger, die nicht wussten, wie ihnen geschah. Gegen so einen Feind, den sie mit ihren Speeren nicht verwunden konnten, kämpften sie noch nie. Immer mehr vielen den Sensen der Reiter zum Opfer. Am Ende des Ansturmes lagen 9 Krieger am Boden. Zu Beginn der Schlacht duellierten sich die beiden Meisternekromanten in einem Kampf der Magie. Die magische Energie knisterte in der Luft. Die Winde stürmten über dem Schlachtfeld. Aerendyl ergriff die Initiative und Murmelte die ersten Zaubersprüche. Jedoch gelang es Johann immer wieder diese Zauber zu Bannen. Aerendyl, von seinen Mühen erschöpft, seine Sprüche zu wirken, verlor die Konzentration. Diesen Moment der Schwäche nutzte Johann aus. Er kanalisierte die Energie von Shyish. Sein Körper begann zu beben und seine Augen in einem dunklen purpur zu erstrahlen. Plötzlich traten purpurn pulsierende Blitze aus seinen Augen und schossen in Richtung Aerendyl. Panisch suchte er Worte des Bannens, aber es war zu spät. Die Blitze trafen ihn und sein Ross hart und schleuderten ihn aus dem Sattel. Sein Fleisch verkohlte prompt und die darunter liegenden Knochen verbrannten zu Staub. Johann hatte über Aerendyl triumphiert, doch dies ließ die Waldelfen unbeeindruckt. Sie hatten mehr zu verlieren als nur ihren Kommandanten. Weiter gelang es ihm noch ostmärkische Bauern wiederzuerwecken, bevor er seine Konzentration verlor. Die Armeen rückten aufeinander zu.

  • Fortsetzung..


    Teil 2.

    Unaufhaltsam hagelten es Pfeile der Asrai auf die Untoten. Sie konzentrierten ihren Beschuss nun auf die am Himmel fliegenden Kreaturen. Zwei Vargheister vielen gespickt von Pfeilen vom Himmel. Auch die Flederbestie wurde getroffen, doch ihrer zäher Körper war nicht so leicht zu verwunden. Ariawyn musste handeln. Durch das Ableben von Aerendyl war sie die einzige Zauberin, die das Elfenheer jetzt noch hatte. Sie fokussierte sich auf Qhaysh den Wind der Weißen Magie. Sie kanalisierte die Energie und schaffte es den Spruch Flammende Konvokation zu wirken. Die letzte Bestie ging in Flammen auf, doch konnte sie ihren geschundenen Körper in der Luft halten. Währenddessen verlor Ariawyn die Kontrolle und konnte sich nicht mehr von Qhaysh lösen. Er zerrte an ihren Gedanken. Ariawyn taumelte zurück. Sie war entsetzt. Das ganze Wissen über die Weiße Magie war wie durch Nebel verschleiert. Währenddessen bewegten sich die untoten Horden weiter auf die Waldelfen zu. Der Baummensch kreuzte den Weg der nun langsam antrabenden Baumschrate, um der Ewigen Garde zur Hilfe zu eilen. In der Flanke der Sensenreiter angekommen, schlug er mit seinen magischen Wurzeln und Ästen auf die körperlosen Wesen ein. Der Kampf war schnell vorbei. Die Sensenreiter zurück in die Unterwelt geschickt, richtete der Baummensch sein Augenmerk wieder auf das Zentrum der Schlacht.



    Dort prallte der Ansturm der Baumscharte auf die 2. Schädelkohorte. Mit erheblichen Verlusten konnten die Knochenkrieger dem Ansturm standhalten. Johann erblickte den Vorstoß der Waldbewohner. Er wusste, wenn sie durchbrechen würden, dann würde er zwischen den Baumschraten und dem Baummensch stehen. Auf der linken Flanke erhob sich die Flederbestie in die Lüfte. Zeitgleich startet der Varghulf einen Frontalangriff auf die Waldläufer. Damit zog er ihr gesamtes Abwehrfeuer auf sich, was ihm keine Probleme bereitete. Was die Waldläufer dabei nicht bemerkten, war die herabstürzende Flederbestie. Kurz bevor sie auf die Waldläufer traf, stieß sie ihren markerschütternden Schrei aus. Sofort brachen 5 Waldläufer leblos zusammen. Die flinken und wendigen Elfen leisteten erbitterten Widerstand, bevor sie von den beiden Kreaturen der Finsternis ausgelöscht wurden.

    Johann erspähte eine Lücke. Seine Skelettkrieger gingen in den Laufschritt über. An ihrer Spitze wehte das Schädelbanner, auf dem die magischen Zeichen der Ewigen Flamme prangten. Nun waren die Baumschrate umringt von Skelettkriegern und zu allem Übel erhoben sich die soeben gefallenen Skelette erneut. Ein hitziger Kampf entbrannte. Johann erschlug einen der Bäume, dessen Äste direkt in Flammen aufgingen. Die Skelette konnten wenig gegen die dicke Rinde der Baumwesen ausrichten. Im Gegenzug hieben die Baumschrate nach den Skelettkriegern, aber wie durch ein Wunder hielten ihre Rüstungen den Schlägen stand. (Hier waren mir die Würfelgötter hold. Ich musste insgesamt 5 x 2 Skelette 6+ Rüsten oder 6+ parieren. Dabei konnte ich 4 Mal die Doppel 6 bei einem von beiden erwürfeln.)



    Dieser schieren Maße an untoten Kriegern und dem Feuer waren die Baumschrate nicht gewachsen. Unter Bedrängung traten sie den ungeordneten Rückzug an. Die 2. Schädelkohorte verfolgte sie. Die behäbigen Bäume waren zu langsam, um ihren knochigen Verfolgern zu entkommen. Dabei stürmten die Skelettkrieger in die Kampftänzer und verwickelten diese in den Kampf. (hierbei erwürfelte ich wieder die Doppel 6. und dann flog dann der Würfelbecher durch den Raum) Sein eigenes Regiment liest Johann in Richtung des anstürmenden Baummenschen ausrichten. Dieser prallte nur wenige Momente später in die Reihen der Skelette. Ihm folgte der Rest der Ewigen Garde. Ein zermürbender Schlagabtausch begann. Keine Seite konnte den Kampf so wirklich für sich entscheiden. Johann wirkte erneut Nagash Todesblick. Diesmal auf den alleine umherirrenden Lathai. Dieser wurde, wie schon zuvor Aerendyl von den Blitzen getötet. Die Ewige Garde wurde weiter dezimiert. Auf der Rinde des Baummenschen zeichneten sich tiefe, verkohlte Kerben ab. Skelettkrieger fielen, doch kurz darauf wurden ihre Reihen mit den Leichnamen der gefallenen Elfen gefüllt.



    Selbst die zur Hilfe eilenden Waldreiter konnten den Kampf nicht beeinflussen. Sie wurden wiederum von wankenden Wiedergängern angefallen. Der Baummensch ging unter Johanns brennender Klinge unter. Nur die Ewige Wache stand bis zum letzten Mann.



    Die Kampftänzer wichen nicht einen Schritt zurück, doch gegen die schieren Maße kamen sich auch nicht an. Der elfische Angriff wurde gestoppt. Ariawyn blickte über die Reihen der Elfen und musste sich eingestehen, dass sie hier nichts mehr ausrichten konnten. Die ehrgeizigen Waldelfenkrieger legten zu einer letzten Salve an. Die Bogensehnen vibrierten als sie ihre tödlichen Geschosse in den Himmel schickten. Sie trafen die Flederbestie und holten sie schließlich doch noch vom Himmel. Dann verschwanden der Rest des Elfenheers im Wald. Johann wusste, ihnen nachzusetzen, würde sein Untergang bedeuten. So begab er sich auf den Rückweg zum Schloss Schultenhof.


  • Ich glaube, es wird Zeit für eine imperiale Strafexpedition zum Schloss Schultenhof, um dem Spuk ein Ende zu machen😉

    Ach lass den Jungs mal ihren Spaß 😆 aber du weißt ja immer gerne.

    Puuuuh, alles sehr, sehr schön: Platte, Gelände (ich mag die Eigenbau-Bäume sehr!) Minis, Background... Exquisit, würde man im Restaurant sagen:tongue:

    Danke. 😇 Die Bäume sind eine Kombination aus den neuen GW Wäldern und Eigenbau. Die Platte vom Kollegen ist auch sehr schön geworden. Knappe hab dich vergessen zu markieren.

  • Danke. 🤩 freut mich das es dir gefällt.

    Motiviert einen!


    Das war das Original.

    Ich habe Gimp benutzt. Mir via Youtube die Fähigkeit angeeignet den Hintergrund wegzuschneiden und transparent zu machen. Hab dann im Internet schöne Bilder für den Hintergrund gesucht. Dann noch an den Farben, Kontrasten und der Sättigung laienhaft herrumgespielt.


  • Das ist alles großartig, du malst echt gut, gefällt mir sehr! Das bearbeitete Bild ist der Hammer, sowas will ich auch probieren. Ich hatte ja für die letzten beiden Adventskalender auch probiert, Figuren "szenisch zu fotografieren" und Atmosphäre zu erzeugen. Danke für die Anregung!

  • Wieder gab es eine schöne erzählerische Schlacht zwischen mir und von Jungingen. Sie fügt sich wieder wunderbar in meinen Aufbauthread.


    Viel Spaß!!!



    Schlacht an der Wallfahrtskapelle von Seuters



    Nach dem Sieg der Söldner in der Schlacht gegen die von Schultes hielten die Überfälle der Toten auf die Ostmark nur kurz an. Um der Vampirplage endgültig Herr zu werden, entsandte der Kurfürst der Ostermark Reiter in alle Kurfürstentümer des Imperiums. Er rief zum Kreuzzug in das verdammte Land. Die gewillten unter ihnen sollen sich innerhalb von 7 Wochen in der kleinen Ortschaft Seuters versammeln. Dieser Ruf wurde von vielen Fürsten gehört, aber auch überhörten. Die Brüder Karl und Ludwig Gremper (Erzlektor und Sigmar Priester) folgten dem Ruf aus gutem Grund. In der Wallfahrtskapelle von Seuters lag ihr Urgroßvater Heinrich Gremper begraben. Mit ihm begraben, seine Waffe, der Hexenhammer, ein Relikt aus den Vampirkriegen. Sie sammelten Truppen und bewegten sich über die Straße von Bechhafen nach Kiel, an der auch Seuters lag. Begleitet wurden sie von einem Regiment aus achtundzwanzig nordländischer Hellebardiere mit je einer Abteilung aus zehn Armbrust- und Musketenschützen. Johann Curtius aus der Zunft der Feuermagier (Stufe 4) vervollständigte diese Karawane. Auf dem Weg begegnete der Tross Hermann Kramer, der sich ihnen anschloss. Er war ein Hexenjäger, der seine Berühmtheit durch die Verfolgung von Ketzern in der gefallenen Stadt Mortheim erlangt hatte. Nach ca. drei Wochen kamen sie ihrem Ziel näher. In der Ferne konnte man schon die Kapelle von Seuters sehen. Als sie sich dem Dorf näherten, konnte man reges Treiben erkennen. Soldaten kampierten auf den freien Flächen zwischen den Häusern. Mägde reichten ihnen Essen und Trinken. In Häuserecken standen Soldaten Arm in Arm mit Dirnen. Vereinzeln konnte man Kinder lachen hören. Walther Silberlöffel, war Hauptmann. Unter seinem Kommando standen 28 ostländische Schwertkämpfer mit einer Abteilung aus 12 Musketenschützen. Zudem wurde Silberlöffel die Ehre zuteil, die Armeestandarte des Kreuzzuges zu tragen. Hinter der Kapelle, etwas abseits vom Geschehen, sammelte sich ein anderer Schlag von Menschen. Zwanzig mies gelaunte Männer in braunen Kutten und zerzausten Haaren. Manche beteten, andere wiederum geißelten sich. Es war klar zu erkennen, was das für Männer waren. Flagellanten, religiöse Fanatiker, die sich ihrem Gott völlig hingaben und zur Sündenvergebung sich ständig selbst geißelten. Anton Tretschlaff war Bernsteinmagier (Stufe 1), jedoch fiel er mit seinem zerzausten Aussehen unter den ganzen Fanatikern kaum auf. Eingehüllt in einen Wolfspelz studierte er die fanatischen Männer. Der Tross erreichte Seuters. Die Hellebardiere bekamen den Befehl, das Lager für die Nacht aufzuschlagen. Karl und Ludwig Gremper wunderten sich, dass nach fast drei Wochen so wenige Anhänger sich dem Kreuzzug angeschlossen hatten. Sie gingen auf Walther Silberlöffel zu, um sich von ihm auf den aktuellen Stand bringen zu lassen. Er erklärte ihnen, dass es nicht viele Kurfürsten gab, die sich dem Kreuzzug anschließen wollten. Je doch bekam er gestern Nachricht von einem Boten, dass sich mehrere Karawanen auf dem Weg nach Seuters befinden. Bis dahin würden aber noch ein paar Tage ins Land ziehen.


    Beruhig verließen die beiden Brüder Silberlöffel und machten sich auf zur Kapelle, um zu beten.


    Drei Wochen zuvor:


    Keiner ahnte, dass die von Schultes Spitzel in den Reihen des Hofstabes des Kurfürsten hatten. Sie verfolgten den Botenreiter, der nach Stirland ritt. In der Nacht erdrosselten sie ihn im Schlaf und entnahmen ihm den Brief. Mit diesem machten sie sich direkt auf, um ihre Herren vor dem Kreuzzug zu warnen.


    Burg Schultenhof:

    Johann von Schulte war erzürnt als er den Brief las. Diese armseligen Kreaturen. Dieser Kreuzzug wird ihr Untergang sein, dachte er.

    Sofort machte er sich auf den Weg in Richtung Seuters. Da sein jüngerer Bruder Maximilian und seine untergebenen Nekromanten selbst auf einem Feldzug war, musste er alleine reisen. Auf dem kam er am Waberbruch-Friedhof vorbei. Hier hatte Marie die Banshee damals die Treue geschworen. Nun forderte er sie auf, ihren Schwur einzuhalten. Ihr folgten zwei Gespenster und 5 Sensenreiter. Während des Marsches beschwor Johann die Toten. Fünfundzwanzig tote Bauern erhoben sich (Zombies) sowie zweiundvierzig gefallene Soldaten (Skelettkrieger). Der Tross wurde flankiert von einem Rudel aus fünf Todeswölfen.


    Als sie im Schutze der Nacht Seuters erreichten, war Johann überrascht. Er könnte zwar Lagerstellen erkennen, aber es waren weniger als gedacht. Er beschloss, das Dorf im Morgengrauen anzugreifen, bevor noch mehr Soldaten das Dorf erreichen konnten.


    Seuters im Morgengrauen:


    Ludwig Gremper wurde aus dem Schlaf gerissen. Vor seinem Zelt wurde wild umher gebrüllt. Sätze wie "Da kommen sie!", "Sigmar, steh uns bei!" oder "Schlachtreihe bilden!" konnte er vernehmen. Er sprang in seine Stiefel. Steckte das Gewand in die Hose und zog den Waffengürtel zu. Als er vor das Zelt trat, war die ganze Kreuzzugsarmee in Alarm. Es dämmerte bereits und es regnete. Der Himmel war mit dicken Wolken bedeckt. Er wusste, heute wird die Sonne nicht zum Vorschein kommen. Er folgte einem Soldaten, der vor ihm in Richtung südlicher Dorfgrenze rannte. Am Rande, auf einem kleinen Vorsprung, stand sein Bruder Karl und blickte in Richtung Süden. Ludwig stellte sich neben seinen Bruder und spähte in die Dunkelheit. Er erschrak, "Sigmar, steh uns bei!" Horden von Untoten wankten auf Seuters zu.

    Zwischen ihnen konnte Ludwig geisterhafte Schleicher vernehmen und eine Frauenstimme, die wehleidig klang.

    Hauptmann Silberlöffel gesellte sich zu den Gebrüder Gremper und lachte. "Mit diesen paar Untoten werden wir locker fertig. Ihr werdet sehen, wie schnell diese Dinger umfallen." Dann verließen die drei den Vorsprung und begaben sich zu ihren Einheiten.


    Die rechte Flanke wurde von Hauptmann Silberlöffel und seinen ostländische Schwertkämpfern gedeckt. Neben Silberlöffel stand Ludwig Gremper. Auf der Straße zwischen zwei Häusern, in Richtung Dorfzentrum, stand die Abteilung ostländischer Musketenschützen. Hinter ihnen verkroch sich Anton Tretschlaff der etwas nervös wirkende Bernsteinmagier. Die fanatischen Flagellanten formierten sich seitlich vor ihnen. Auf der linken Seite suchten die nordländischen Hellebardieren und ihren Abteilungen hinter einer hüfthohen Steinmauer Deckung. Links vom Hauptregiment standen die Musketenschützen und rechts die Armbrustschützen. Karl Gremper und Hexenjäger Hermann Kramer standen in erster Reihe. Johann Curtius der Feuermagier war der Auffassung, dass sein Platz zwischen den nordländischen Armbrustschützen am Sinnvollste für die Schlacht sei.





    Die nordländischen Musketenschützen erblickten auf der rechten Seite des untoten Heeres ein Rudel toter Wölfe. Sie versuchten die Biester ins Visier zu bekommen, aber sie waren einfach zu schnell und bedroht ihre linke Seite. Im Zentrum marschierten dutzende gefallener Krieger. Zwischen ihnen schwebte ein Gespenst. Hermann Kramer erkannte den Vampir, der inmitten der Skelettkrieger marschierte. Er beschuldigte ihn der Ketzerei und klagte ihn an. Auf der linken Flanke des untoten Heeres galoppierten die Sensenreiter. Zwischen ihnen und den Skeletten wankten die Wiedergänger (Zombies). Die Banshee und ein weiteres Gespenst zogen ihre Kreise um die Wiedergänger.

    Das Heer des Vampirfürsten marschierte unaufhaltsam unter dem Beschuss der Menschen vor.

    Johann Curtius machte sich zur Aufgabe, die geisterhaften Wesen zu vernichten. Er kanalisierte die magische Energie in seiner Hand und formte einen Feuerball.

    Ziel waren die vorstürmenden Sensenreiter. Wie ein kleiner Komet zischte der Ball auf die Geisterreiter zu. Johann konnte nichts dagegen tun. Sein Bannversuch missglückte. Der Feuerball traf die Reiter mit voller Wucht und schickte diese prompt wieder zurück zu Morr.

    Im Gewusel der Schlacht, flankierten die Todeswölfe die nordländischen Musketenschützen. Diese mussten sich auf diese Bedrohung ausrichten. Das verschaffte dem restlichen untoten Heer eine kleine Feuerpause. Im ungleichen Kampf Mensch gegen Todeswolf, wurden drei Musketiere zerrissen, jedoch im Gegenschlag wurden die Todeswölfe von den Musketieren vernichtet. Diese kämpften heldenhaft. Im Wissen, dass ihr Hauptregiment in der Nähe war und jederzeit einschreiten könne, trieb sie voran. Die magischen Winde knisterten in der Luft, doch nennenswerte Zauber konnten nicht gewirkt werden.

    Kurz bevor die untoten Horden auf die Verteidigung prallte, wirkte es so als würde etwas über den Köpfen von Ludwig, Hauptmann Silberlöffel und den ostländischen Schwertkämpfern die letzten Lichtstrahlen, die sie mit Mühe und Not durch die Regenwolken kämpften, verdecken. Sie blickten westwärts in den Himmel. Ludwig war geschockt. Vom Himmel herab senkten sich eine riesiges fledermausartiges Ungetüm (Flederbestie). Daneben flogen 4 kleinere, dennoch nicht weniger gefährlich wirkende Gestalten (Vargheister). Etwas unter ihnen schwebten zu hunderten Fledermäuse. Dahinter schlürften weitere fünfundzwanzig Wiedergänger.





    Die Flederbestie kreiste über den Schwertkämpfern. Dann brach aus ihr die Hölle. Ein Schrei so hoch, dass die Trommelfelle derer platzten, die sich nicht schnell genug die Ohren zuhielten. 10 Krieger brachen zusammen. Silberlöffel ließ seine Schwertkämpfer blitzartig in Richtung der neuen Bedrohung ausrichten. Kurz darauf krachte es schon. Die Vargheister prallten mit voller Wucht in die Reihen der Ostländer. Ein hitziger Zweikampf entbrannte. Klauen durchtrennten Sehnen, Muskeln und Knochen. Schädel wurden von Hälsen getrennt. Auch Ludwig wurde dabei so schwer verletzt, dass er von seinen Mitstreitern in die Kapelle getragen werden musste. Doch trotzdem wichen die Ostländer unter Silberlöffelöls Führung nicht zurück. Sie schafften es sogar zwei der Biester zu erschlagen.

    Im Zentrum wurden die Flagellanten von den Gespenstern angegriffen. Diese armen Irren konnten nichts gegen die körperlosen Wesen ausrichten. Einer nach dem anderen fiel ihnen zum Opfer. Selbst ihre Gebete halfen nicht. Marie, die Banshee erblickte hinter dem Getümmel, Johann Curtius der sich panisch umblickte und attackierte ihn. Zu seinem Glück führte er eine magische Klinge, so konnte er den Angriff parieren und im Gegenzug Marie verletzten. Diese schrie voller entsetzen, das Johann Curtius Ohren anfingen zu bluten und er leblos Zusammenbrach.

    Auf der linken Flanke schwor Karl Gremper seine Hellebardiere auf den Ansturm der Skelettkrieger ein. Diese bezogen Stellung hinter der kleinen Mauer. Hermann Kramer, der Hexenjäger, richtete seinen Pistolen auf den Vampir inmitten der Skelette und drückte ab. Er war ein hervorragender Schütze. Eine der beiden Kugeln hätte den Vampir mitten ins Gesicht getroffen, doch eine magische Barriere schützte ihn. Die untote Welle trafen auf die Hellebardiere, wie ein Hammer auf den Amboss. Anfangs konnten die Hellebardiere dem Druck standhalten und die Skelettkrieger daran hindern, die Mauer zu überqueren. Als Erstes gelang es Johann von Schulte, die Mauer zu überqueren. Auf der anderen Seite wirbelte er durch die Nordländer. Dies verschaffte seinen Kriegern Zeit, die Mauer zu erklimmen, auch an anderen Stellen brach die Verteidigung zusammen und immer mehr Skelette kamen über die Mauer. Die schiere Masse brach am Ende den Mut der Verteidiger und ließ ihre Reihen sich in einem heillosen Chaos zurückziehen. Da sie deutlich schneller als die Toten waren, entkamen der Großteil aus der Schlacht. Karl, der sich von der Panik hatte, anstecken lassen, floh ebenfalls. Johann richtete nun sein Augenmerk in Richtung Kapelle. Die letzten Flagellanten hatten sich ihrem Schicksal ergeben. Schlussendlich wurden auch ihre Seelen ihren Körpern entrissen. Zurück blieben kalte, bleiche Hüllen, mit aufgerissenen Augen.





    Der Kampf der tapferen Schwertkämpfer gegen die Vargheister nahm ein abruptes Ende, als die Flederbestie mit einem Krachen ihn ihre Flanke stürzte. Zwar konnten sie die letzten beiden Vargheister erschlagen, aber dem Zorn der Flederbestie hatten sie nichts entgegenzusetzen. Sie wütete unter ihnen und verbreitete wahrlich Terror ihren Herzen. Silberlöffel bäumte sich ein letztes Mal auf. Er bemerkte aber nicht, dass der Rest seiner Einheit bereits geflohen war. In einem Moment der Unachtsamkeit, da er über seine Schulte nach hinten guckte, packten ihn die Kiefer der Bestie und dreiteilten ihn. Der Kampf war so gut wie vorbei.

    Übrig blieben nur noch die ostländischen Musketenschützen und Anton Tretschlaff der Bernsteinmagier. Letzterer sank kurze Zeit später ebenfalls leblos zusammen, nachdem erneut ein schriller Schrei durch die Straßen des Dorfes halte. Den Musketenschützen konnte der Schrei nichts anhaben. Sie hatten Watte, vor der Schlacht in ihre Ohren gestopft, um ihre Trommelfelle vor dem Lärm ihrer Büchsen zu schützen.

    Die ostländischen Musketen hielten tapfer ihre Stellung. Hatten aber dem Ansturm der Toten nichts mehr entgegenzusetzen. Als sie von den Fledermausschwärmen umkreist wurden, brach auch ihre Moral und sie flohen. Das einzige, was zurückblieb, waren ihre Musketen und ihre gefallenen Waffenbrüder.




    Die Schlacht war vorbei. Johann von Schulte wollte nun die Kapelle entweihen, jedoch war sie von einem sehr mächtigen Zauber geschützt. Da seine magischen Kräfte noch nicht so stark waren, hätte es Tage gedauert, bis er diese Zauberbarriere überwunden hätte. Ebenfalls wusste er, dass er nicht länger an dem Ort verweilen konnte, da noch immer mehrere imperiale Truppen auf dem Weg hier her waren. Voller Zorn ließ Johann das Dorf niederbrennen und zog sich zurück nach Sylvania.

  • Hier war der Turm noch in einem tristen Grau. So wie ich ihn damals online erworben habe.






    Ich brauchte mal etwas Abwechslung zu den Figuren. Also war die Platte für meine Vampirarmee an der Reihe. Diese ist auch so gut wie fertig, aber gefällt sie mir noch nicht und Gelände ist noch nicht fertig.

    Durch einem kleinen Mallorca Aufenthalt und der anschließenden Corona-Erkrankung konnte ich jetzt 2 Wochen lang nicht weiter an ihr arbeiten. In der Quarantäne wurde also dem Schreckstein Gemäuer zu neuem Glanz verholfen bzw. zu neuem Verfall geholfen. 🤭

    Die Steine haben von mir auch noch ein Struktur Upgrade bekommen.

    Der erste Geländestück für die Schultendorfplatte.



  • Sehr schön umgesetzt, Kompliment...Der blutige Bereich bei den Ketten kommt gut; nicht zu viel und nicht zu wenig Rot!

    Und auch der tzeentchige Beobachter in der Wand sieht schick aus (wobei ich den Hintergrund kontrastreicher gestaltet hätte als die Steine selber)...Insgesamt eine tolle Arbeit!

    Es ist traurig, eine Ausnahme zu sein; es ist noch trauriger, keine zu sein...!


    :bear:


    Gerade gelesen und genau mein Ding:

    "Do more things that make you forget to check your phone"


    :winki:


    Eine Auflistung aller von mir bespielten Tabletop-Systeme und Fraktionen samt der jeweiligen Modell- und Punkteanzahl befindet sich auf meinem Profil hier unter dem Punkt:

    "Über mich"

  • Sehr schön umgesetzt, Kompliment...Der blutige Bereich bei den Ketten kommt gut; nicht zu viel und nicht zu wenig Rot!

    Und auch der tzeentchige Beobachter in der Wand sieht schick aus (wobei ich den Hintergrund kontrastreicher gestaltet hätte als die Steine selber)...Insgesamt eine tolle Arbeit!

    Danke :)

    Wie meinst du das genau? Hintergrund und Stein. Du sprichst nur von den Steinen in der Tür?
    Hab versucht, dass es magisch wirkt. So dass es eventuell ein Portal sein könnte. (Like Gleis 9 3/4) 🤭