Ich denke gerade über den Sinn des Lebens nach.
Was ja so viel heißt wie den Sinn des Tabletop-Spielens.
Und auch darüber, was ich mir unter Warhammer vorgestellt hab, als ich 2011 in das Hobby eingetaucht bin.
Ich sah epische Schlachten, wie es ja auch die Synopsis des Spielsystems versprach "Warhammer - das Spiel epischer Schlachten!"
Aber wie episch sind unsere Schlachten wirklich?
Gehen wir mal davon aus, dass selten über 3000 Punkte gespielt wird. Wie viele Klanratten sieht man denn dann? Wie groß ist denn die unbesiegbare Reichsgarde, deren stählerner Phalanx kein Feind standhalten kann? 10 Ritter? 20? Ist doch eigentlich ziemlich lächerlich, oder?
Ihr denkt, Ihr habt eine Armee? Pah! Das ist doch keine Armee!
DAS...
... ist eine Armee!
Abstraktion! Werdet Ihr jetzt sagen. 1 Ritter steht für 10 oder 100.
Okay, damit kann ich leben.
Was mir aber fehlt ist eine echte Schlacht-Taktik. Das es sinnvoll und notwendig ist, Schlachtreihen tief zu staffeln, mehrere Treffen zu bilden. Reserven zurückzuhalten, die man dann flexibel einsetzt, dort wo es brenzlig wird. Dass vor den leichten Truppen ein Schirm aus Schützen und Plänklern steht, die sich zurückziehen, so bald ein Gegner anläuft. Und hinter den leichte Truppen die Alte Garde. Veteranen.
Wäre es nicht viel standesgemäßer für eine lustrianische Tempelwache oder die Phönixgarde, wenn sie nur im größten Notfall selbst eingreifen? Und nicht gleich in erster Reihe stünden?
Ich behaupte: Wir spielen gar keine Schlachten, sondern allenfalls Scharmützel!
Und wenn man es eigentlich gern etwas größer und epischer hätte (und gleichzeitig klug genug ist, das nicht mit Warhammer auf 25.000 Punkte zu versuchen), ist man schnell bei Warmaster, dem Miniaturen- und Spielformat für Warhammer, was wohl all dies geboten hat. Wer hat damit erfahrung? Spielt sich das anders als Warhammer? Kommen da die oben angesprochenen Kriegskünste zum Einsatz? Scheinangriffe? Flankenumgehung? Reserven? Vorgetäuschte Flucht?
Was ist mit Warmaster? Spielt das noch jemand? Kriegt man noch Minis? Sind die Regeln ausgereift?
Welche Alternativen gibt es? Ist Deamonworld dadurch, dass die Minis kleiner sind auch wirklich epischer?
Fragen über Fragen.
Vielleicht ist die jetzige Entwicklung Warhammers weg von den übergroßen Todesstern-Blöcken hin zu Herohammer ja auch konsequent in die richtige Richtung gedacht und gemacht. Ist das der Weg aus der Sackgasse?
Spannenderweise hab ich bei Warhammer-40.000 nie das Gefühl, dass hier etwas nicht stimmt, denn dort sind es ja wirklich nur Geplänkel und Scharmützel.