Danke für euer Interesse, auf welches ich am Ende noch eingehen will.
Zunächst zum @WIP:
Nachdem ich herausgefunden habe, dass der Kern einer Sisters Armee mal eben gerne auch >70 Sisters besteht, experimentiere ich jetzt mit GW Kontrast Farben.
Aus leidvoller erfahrung weiß ich, dass ich mir an jeder Mini, die ich klassisch male, das Leben nehmen muss, biss sie so aussieht, wie sie in meinem Kopf aussehen sollte. Zumindest möglichst nahe daran.
Da ich aber EINMAL eine Armee fertig bekommen will, muss ich was ändern!
Zitat"Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten."
- Albert Einstein (angeblich)
Enter: Contrast...
Rechts ist klassisch mit Airbrush und Pinsel entstanden.
Die Highlights auf der Rüstung sind wirklich Highlights und nicht nur Lichtrefektionen.
Rüstung: Base Schwarz, Highlights mit 3 aufsteigenden Grautönen, anschließend Nuln Oil Wash gefolgt von abschließenden Kantenhighlights.
Robe: Khorn Red, Agrax Earthshade, noch mal Khorne Red und 2 weitere Rottöne.
Das Creme auf der Innenseite ignorieren. War n Fehler.
Wie lange die Mini gedauert hat kann ich nicht sagen.
Links ist der Kontrast Stil.
Ein leichtes Preshade zu Beginn hatte keine oder kaum Auswirkungen auf das Ergebnis. Kann man sich also komplett sparen.
Schwarz: Ein Layer Black Templar
Rot: Ein Layer Blood Angels Red. Da mir das Rot zu kräftig ist und ich es eher düster mag, anschließend noch eine Wash Agrax Earthshade, die ein wenig von der Strahlkraft rausnehmen und das Rot dem Rot meiner anderen Sisters mehr annähern konnte. Durch die Wash wird das Rot leider ncoh fleckiger als nur durch Kontrast... Hier muss ich noch experimentieren.
Das Weiß entstand mit Apothecary White.
Gemessene Gesamtdauer der schwarzen Rüstung pro Mini~ 7-8 Minuten. Dann waren die Rüstungen fertig.
Das Rot dauerte ungefähr genau so lang, exkl. der Wash. (Grund: Man musste hier sehr genau arbeiten um kein Schwarz zu berühren oder ins weiß zu malen.)
Das weiß war eine Sache von 1-2 Minuten. (Grund: Sch**ß egal, ob man irgendwo drauf malt. Die Einzige Farbe, die das verzeiht. Vgl. mein Zwischenfazit ganz unten)
Hier sieht man nochmal ein paar Damen mit unbearbeitetem Rot. Rechts die Peitschentante hat die Schicht Argrax drauf, die beiden links nur das Blood Angels Red.
Mein gestriges Tagwerk. Insgesamt etwa 3 Stunden. Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht ob das allgemein ne gute Zeit ist.
Ich weiß nur, dass ich normalerweise an einem Tag von einem 5er Squad eine Farbe male.
Gestern, jedoch, konnte ich in der Mittagspause und dann noch 2 Stunden Abends die schwarze Rüstung UND die Rottöne UND die Weiß Töne auf den Innenseiten (sieht man in Persona besser) bei 10 Modellen fertig machen.
Heute morgen habe ich in einer 5 Minuten Sitzung noch schnell alles an Leder (Holster, Gürtel, Taschen) fertig gemacht. Ob ich das Weiß lasse oder klassisch überarbeite, überlege ich noch...
Was mir aufgefallen ist, ist, dass die Kontrast Methode seine Anwendungsmöglichkeiten, aber auch seine Grenzen und Herausforderungen hat.
Braunes Leder wird mit Snakebite Leather wirklich phänomenal.
Schwarze Rüstungen werden mit Black Templar unschlagbar schnell und einfach gemalt. Sehen aber deutlich unsauberer aus, als eine "regulär" bemalte schwarze Rüstung. Da Schwarz aber (m.E.) eine der härtesten Rüstungsfarben ist, kann man diesen Unter schied gerade als Anfänger sehr gut hinnehmen. Ich finde die Schwarze Contrast Rüstung sieht unterm Strich immer noch interessanter aus, als eine Abbadon Black Rüstung, welche dann nur Kantenhighlights bekommt.
Weiße Rüstung / Stoff sind mit Apothecary White so schnell hngerotzt, dass es schon fast frech ist.
Sieht ebenfalls weniger gut aus, als wenn man mit dem (Luft-/)Pinsel und Layering arbeitet, jedoch könnte man es auch gut als Grundlage für solches verwenden.
Funktioniert leider nur, wenn man keinen blauen schimmer in den Schatten möchte. Damit für mich (!) nur im Stoff, nicht aber Rüstungsteilen brauchbar.
Roter Stoff/ Rüstung ist mit Blood Angels Red wirklich sehr schnell gemacht. Aber für meinen Geschmack ist das Rot zu strahlend. Ich mag es düster. Ob ich eine andere Farbe brauche, dunkler Prime oder doch wieder zum klassischen Khorne Base wechsele, wird die Zeit zeigen. Ich muss aber echt an mir arbeiten und mir ernsthaft die Frage stellen, ob ein etwas (zu) strahlendes (pre-Wash) oder Fleckiges (post-Wash) rot wirklich so störend für mich sein sollte, dass ich wieder in Kauf nehme mich so in einem Detail zu verlieren, dass ich am Ende nicht fertig werde...
Als Zwischenfazit muss ich festhalten, dass Contrast einen entscheidenen Nachteil haben: Ihre Transparenz.
Das bedeutet unterm Strich nämlich, dass man niemals über die Kanten malen darf. Malt man die Außenseite des Mantels zu weit und kommt dann auf einen Rüstungsteil, oder noch schlimmer, die Innenseite des Mantels, muss man die Stelle erst mühsam mit dem Pinsel und der Grundierung wieder ausbessern, da die Folgefarbe diesen Fehler niemals überdecken kann und er immer durch die Farbe schimmern wird. Selbst bei schwarz.
Im Ergebnis ist man also sehr damit beschäftigt langsam und Präzise zu malen und gleichzeitig pooling zu vermeiden. Kann man machen. Muss man machen. Kostet aber eben ne Menge Zeit.
Was sagt ihr?
Die klassische Methode rechts sieht m.E. deutlich besser aus. Allerdings ist die ganze Miniatur auch in einem halben Tag entstanden.
In vergleichbarer Zeit sind mit der Kontrast Methode 10 Sisters entstanden, welche man im Grunde durchaus aufstellen kann ohne sich zu schämen.
Sollte ich die Kontrastmethode weiter verfolgen oder lieber Klassisch weiter machen?
Sollte ich vielleicht einige Kontrastfarben behalten und andere doch lieber Klassisch machen? Wenn ja, welche?
Ich bin gespannt auf euer Feedback und hoffe der (wieder einmal vil zu lange Artikel) war interesant.
Zum Feedback:
Lieber Miru schonmal drüber nachgedacht ein eigenes Regelwerk zu schreiben? Weil bei deinen Drucker-,Bemal- und Bastelfähigkeiten fehlt ja eigentlich nur noch ein eigenes System. Wahnsinn, insbesondere da die Sisters bei mir auch noch der Fertigstellung ausharren. Wieder einmal eine grandiose Vorlage. Weiterhin dir auch ein Musenreiches hobbytastisches Jahr 2020
Hehe, danke für die Blumen.
Wie lange brauchst du so zum Erstellen von diesen 3D Köpfen am PC? Und was braucht man dazu?
Problem ist, das ich im 3D Modeling nicht wirklich zuhause bin und mir alles, was ich mir da wieder in den Kopp gesetzt hatte erst mühsam beibringen muss.
Da "meine Köpfe" im Grunde aber nur ein Remix einiger Arbeiten Dritter sind, habe ich für das Designen dieser Köpfe, das Vermessen und Scalen und das Anbringen eines entsprechenden Connectors am Hals (damit man ihn an der Rüstung festmachen kann) nur etwa einen Sonntag Nachmittag gebraucht. Das geht noch.
Programme:
- Meshmixer (u.U. Gratis (z.B. für Studenten, non Commercial Use, etc))
- 123Design (u.U. Gratis (z.B. für Studenten, non Commercial Use, etc))
- MS 3D Builder (Gratis bei Win10)
Wenn du das Drucken selbst meintest, da brauchst du nur die .stl und ein Slicing Programm.
Je nachdem, welchen Slicer du verwendest dauert das Supporten und Slicen länger oder kürzer, da es Programme gibt (Prusia Slic3r), die das fast vollkommen selbstständig hinbekommen, während du bei anderen komplett selbst Hand anlegen musst.
Mein aktueller Workflow zum Slicen sieht so aus, dass ich zunächst im Prusia Slic3r Supporte, die Platte mit Supports als .stl exportiere, die .stl mit ChiTuBox öffne, auf mein Resin und die Auflösung angepasst slice, dann das hieraus entstehende .photon File über den Photon File Validator jage und dann an den Drucker schicke.
Je nachdem, wie kompliziert die Datei ist, kann das fast einen Tag in Anspruch nehmen. Bei den Köpfen war es insgesamt eine Sache von ca. 30 Minuten.
Programme:
- Prisia Slic3r (Gratis auf der Prusia Seite)
- ChiTu Box Slicer (Gratis auf der ChiTu Box Seite)
- Photon File Validator (Gratis über GitHub)
Dann brauchst du nur noch n gescheiten Resin Drucker. Mit FDM wirst du in dem Hobby nicht weit kommen, bzw. nicht wirklich glücklich.
Platzhirsche im Hobby:
Ich habe, wie Alp of Chaos dankenswerter Weise schon dargelegt hat, selbst den Photon, Gen.1.
Man muss allerdings dazu sagen, dass ich meinen Drucker auf Doppel Z Achsen umgebaut habe, was noch mal ca. 100 € gekostet hat.
Seit dem Umbau komme ich auf eine Druckqualität, die sich langsam an Spritzguss annähert. Mit Single Z ist das nciht möglich.
Der Unterschied zwischen dem Photon und dem Photon S ist, dass dieser bereits mit einer Double Z Achse kommt. Ich habe aber keine Erfahrung mit den anderen Druckern, außer, dass die aus meiner Maker Community, die die Dinger haben, sehr zufrieden damit sind. Aber: Ist eben nur Hören-Sagen.
VG
MiRu