Alles anzeigenDas Hauptproblem sehe ich hier bei der Art und Weise wie Warhammer zum Ende hin gespielt wurde und wie es auf seine Nachfolger abgefärbt hat.
Einerseits war Warhammer nie als Sportsystem gedacht. Wenn man sich die Listen in den Duellen im White Dwarf zu Gemüte geführt hat, waren die Auswahlen da immer einfallsreich, aber nie super effizient oder "auf sicher gespielt". Wenn man die Schlachten in den Büchern und Kampagnien anschaute, waren sie historischen Vorbildern nachempfunden und reine Hintergrund Armeen. Der Hersteller selbst hat zwar sicher bemerkt, dass unter seinen Konsumenten eine gewisse Gruppe zugange ist, welche das Spiel zum Sport umfunktioniert hat, woraufhin man sich die Anliegen jener Gruppe zu Nutze gemacht und entsprechende Verkaufsstrategien ersonnen hat, aber das war im Rahmen der freien Marktwirtschaft ja zu erwarten. Dass die Sache sich dann so hochschaukelt, eine "Powerspirale" begründet und diese Sportlergemeinschaft letzten Endes in den Allerwertesten beißt, ist ein hausgemachtes Problem. (Wer die Dunklen Götter füttert, der muss hinnehmen was ihn erwartet.)
Andererseits haben die Nachfolgesysteme es nicht geschafft sich mental von jenem Grundkonzept zu lösen und die Sache anders anzugehen. Trotz Neubenamung, Systemrestrukturierung sowie Änderungen an allen Ecken und Enden ist der Kern des Pudels doch derselbe geblieben. Anhand der vorangehenden Konversation kann man nicht genau sagen, ob sich die Leute nun über Warhammer oder z.B. The 9th Age unterhalten. (Und ja, ich erkenne an, dass bei Letzterem am sogenannten Balancing hart gearbeitet wurde, um die teilweise klaffenden Klüfte - wie sie noch unter Warhammer zwischen den Einheiten zu finden waren - so gut wie nur möglich zu schließen oder zumindest zu verkleinern, aber gerade diese Bestrebungen bzw. die Herangehensweise zeigen ja deutlich, dass man an den Symptomen gearbeitet hat, nicht aber am zugrunde liegenden Problem.)
Wenn man sich komplett vom Alten lösen würde, würde man sicher viele Spieler abhängen/verlieren, aber man hätte andererseits auch die Möglichkeit etwas von Grund auf Neues aufzubauen (ohne sich sagen lassen zu müssen, dass man doch Leichen gefleddert habe oder sich mit den altbekannten Problemen herumschlagen müsste, bei welchen man über Jahre hinweg Flicken über Flicken anbringt, um die Schwächen temporär auszumerzen).
Du beschreibst das, was ich immer mit "GW´s poisioned legacy " umschreibe. Klar, wenn wir ganz tief eintauchen, landen wir halt beim guten alten Rollenspiel , welches noch deutlich in "Reaper" (dem Vorgängersystem von Warhammer 1978) und den ersten beiden Editionen durchschimmert. Es gab ja sogar den "Spielleiter" (Gamemaster)..eigentlich kämpfte also die Rollenspielgruppe mit ihren Chars (als glänzende Helden natürlich) mit ihrem Kanonenfutter gegen die Oberschurken (vom Gamemaster geführt) und deren Kanonenfutter. und wie in jedem guten (eher primitiven) Rollenspiel /Film metzelten die Helden das Kanonenfutter nieder..entscheidend waren die Gefechte gegen die "Oberschurken" .
Daher auch die starken Helden (besonders in der 4.-5 . edi...auch als Herohammer bekannt) . Gw machte hier "lediglich" den "Fehler" dies mit dem Historischen Tabletop Genre verbinden zu wollen....da ist schon der erste große Kardinalsfehler, der unlösbar ist (man muss sich da entscheiden , was man sein will...).
Ein großes "Reset" (im Hinblick auf Helden) gabs mit der 6. edi...aber hier sorgten dann die Armeebücher (von unterschiedlichen Autoren) für Probleme. Und bis heute bereiten die Armeebücher/listen eher für Probleme (in Punkto balancing auf jeden Fall).
Ja, 9 Age bemüht sich sehr...mal mehr oder minder besser . Man muss ihnen aber auch zugestehen, dass es bisher ja , bis auf das Dämonenbuch, nur einfache Armeelisten gibt und man erst genaueres sagen kann, wenn ein großteil der Armeen ihre richtigen Armeebücher erhalten hat (zumindest bei den Dämonen kann man sagen, dass hier auch größere Änderungen vorgenommen wurden...reht positive, soweit ich das zu beurteilen vermag).
Zugrundeliegende Probleme? Lass hören ...was siehst du als zugrundeliegende Probleme bei WHF ?