Frostgrave und Mortheim - Gemeinsamkeiten und Unterschiede

  • Hatte kurz überlegt, ob ich damit in die allgemeine Diskussion gehe oder einen separaten Thread eröffne.
    Nun also letzteres:

    Ich selbst habe Frostgrave bisher nur gelesen und nicht gespielt.
    Und bei Mortheim waren es glaube ich vor ca. 10 Jahren 1 oder 2 Spiele.

    Mich würde interessieren:
    Wo seht Ihr Gemeinsamkeiten FG/MH?

    Wo seht Ihr die Unterschiede FG/MH?

    Was ist das bessere System (FG/MH)?

    Spielt Ihr beides oder "entweder oder"?

    Wie gut könnte man Banden einfach mit ins andere System nehmen?

    Was fällt Euch sonst noch ein?

    "Machen" ist eigentlich wie "Wollen" - nur krasser!

  • Besonders viel Spielerfahrung mit Frostgrave habe ich ja noch keine, aber ein wesentlicher Unterschied zu Mortheim ist mir doch schon aufgefallen:

    Frostgrave ist flüssiger, spielt sich einfacher und ist irgendwie eleganter als Mortheim.

    Mortheim hat uns auch immer sehr viel Freude gemacht, aber es erschien uns immer schwerfällig und hinterließ immer den Eindruck nicht ausgereift zu sein.

    Frostgrave dagegen ist rundherum stimmig und gängig.

    Darüber hinaus hat mich bei Mortheim der oftmals große Unterschied zwischen den verschiedenen Banden (Zusammensetzung, Ausrüstung, Fähigkeiten etc.) gestört.

    Darf ich dir noch einen Eierflip reichen, dir was zu Essen bringen, dich in die Wüste fahren und dir den Schädel einschlagen ?

  • Ja, das Balancing ist bei Mordheim so eine Sache. Skaven z.B. waren viel zu stark, zumindest in unserer Runde, und von einer herben Katastrophenrunde erholt man sich nur schwer. Meine Skavenbande z.B. hat fast jedes Match dominiert und wurde dann eigentlich mehr oder weniger innerhalb von 2 Spielen so zusammengedroschen, dass sie eigentlich nicht mehr spielbar war mit all den anderen Banden (sehr zur Freude der anderen Spieler^^). Die kostenlosen Diebe & Schläger bei FG finde ich einen ganz guten Puffer um dem etwas vorzubeugen.


    Banden übertragen kommt natürlich auf die Ansprüche an :), da es keine Völkerboni bei FG gibt, geht es in diese Richtung leicht. Umgekehrt wird es knifflig, z.B. Magie ist in Mordheim eher rudimentär, dieAnzahl der Spells ziemlich überschaubar..


    Mordheim war halt ein Versuch einen Warhammer Skirmisher umzusetzen, mMn waren da aber noch zuviel WH Mechaniken, die eher den Spielfluss gebremst hatten und zu wenig Bereitschaft sich von WH zu lösen. Damals durchaus legitim, heutzutage spielen sich Skirmisher mMn fluffiger.


    Ohne ein echtes FG Match (außer ein Solo um die Regeln zu testen) gespielt zu haben, ist FG flowiger als Mordheim. Die Gruppenaktivierung & die drei Phasen z.B. bricht das IGOUGO Prinzip ja ganz gut auf. Zudem gibt's einfach mehr Überraschungen & Events in FG, von den gefühlt 10 bis 20 Kampagnen will ich erst gar nicht sprechen.


    Wir haben eine Zeit lang viel MH gespielt (vor ca. 15 Jahren), hat schon Spaß gemacht aber es gab auch Frust-Momente. Insgesamt war das Setting schon gut aber auch irgendwann durch, gab dann glaub ich noch was mit Lustria, naja. Das FG Setting mag ich persönlich, weil es einfach auf dem Tisch gut rüberkommt.


    Irgendwann gab es auch kein neues Material (wie so oft bei GW), keine Ahnung, wie es jetzt um das System bestellt ist, war wohl mal bei Specialist Games. Und ein GW-Spiel, bei dem man kaum Miniaturen verkaufen kann... naja, man kennt die Geschichte.

  • Ach ja ... habe ich ganz vergessen:

    Der Initiativewurf bei Frostgrave ist ganz großer Mist! :cursing: (Sarkasmus!) :tongue:

    ... zumindest für mich ... meine Frau hatte beim letzten Spiel sechsmal hintereinander die Initiative ... ich war tieftraurig ... habe das Spiel dann aber doch noch gewonnen! :tongue::tongue::tongue:

    Darf ich dir noch einen Eierflip reichen, dir was zu Essen bringen, dich in die Wüste fahren und dir den Schädel einschlagen ?

  • Darf ich mich in die Diskussion einklinken?

    Ich überlege grad, ob ich mir eine Mortheim-Bande zurechtlege, da ich gerne mal als Abwechslung zu WHFB einen Skirmisher im Fantasy-Setting spielen würde. Naja, ich bin halt im Tabletop von GW geprägt, deshalb dachte ich in erster Linie an Mortheim.

    Mich würde nun aber interessieren, ob ihr, bzw. diejenigen, die Erfahrung in beiden Systemen haben, eher dann Frostgrave empfehlen würdet? :)

  • Moin,


    ja ich würder da eindeutig Frostgrave empfehlen.

    Möchte aber betonen, dass beide Systeme erst wirklich ihre Stärken ausspielen, wenn man sie als Kampagne spielt.

    sind nur ab und an unzusammenhängende Spiele geplant gibt es mMn sinnigere Systeme.

  • Vielen Dank für deine Einschätzung, broncolaine.


    Ich will auf jeden Fall Kampagnen spielen (wir sind drei Spielerinnen), hätte da auch schon ein paar Ideen in Mortheim...ich denke aber, Ideen für Frostgrave würden dann auch kommen. :)

    Dann werde ich mich mal ein bisschen über Frostgrave informieren. Soweit ich weiß, gibt es da mittlerweile eine neue Edition? Oder hab ich das falsch in Erinnerung?

  • Vielen Dank für deine Einschätzung, broncolaine.


    Ich will auf jeden Fall Kampagnen spielen (wir sind drei Spielerinnen), hätte da auch schon ein paar Ideen in Mortheim...ich denke aber, Ideen für Frostgrave würden dann auch kommen. :)

    Dann werde ich mich mal ein bisschen über Frostgrave informieren. Soweit ich weiß, gibt es da mittlerweile eine neue Edition? Oder hab ich das falsch in Erinnerung?

    Jepp, FG ist in der zweiten Edition, wobei alle Kampagnenbücher ihre gültigkeit behalten haben.

    • Offizieller Beitrag

    Wenn sich die Frage nach Mortheim ODER Frostgrave stellt...


    schmom und seine Kumpanen spielen übrigens "Wargrave" (also quasi Frostgrave mit Warhammer Hintergrund/Setting).


    Siehe dazu z.B. diesen und jenen Beitrag. Eventuell ist das ja auch ganz spannend oder auch nur inspirierend für euch.

  • Ich habe beide gespielt und hatte auch mit beiden Spaß, allerdings auf unterschiedliche Weise. Ich würde sie aus meiner Perspektive vielleicht so zusammenfassen:


    Mordheim

    • Ist sehr stark an WHFB Regeln angelehnt. Gut, wenn man WHFB gewohnt ist. Aber die Mechaniken sind manchmal auch etwas altbacken für einen Skimisher heutzutage mMn
    • Schöner Background, der mir aber nach zwei Kampagnen zu öde wurde (gibt aber auch Regeln für die Wildnis zB)
    • Das Balancing ist bisweilen problematisch, wenn einen das stört( mir wars egal:tongue:)
    • Richtig Überraschendes hast du nach einigen Spielen nicht mehr, geht halt viel um Taktik

    Frostgrave

    • Hat ein super stimmiges Setting, das auf dem Tisch mit dem eingeschneiten Gelände richtig gut kommt
    • 120+ Zaubersprüche, die richtig Spaß machen, eigentlich kenne ich kein Spiel wo zaubern mehr rockt.
    • Aber auch bisweilen extreme Würfelwürfe, das ist aber so beabsichtigt. Muss man aber ertragen können :tongue: FG nimmt sich nicht so ernst.
    • Spielt sich flüssiger runter als Mordheim, weil es ziemlich unkompliziert ist
    • Insgesamt passiert bei Frostgrave eine Menge mehr mit Missionsregeln, der spaßigen Magie, Encounters etc. Ist halt eher Spielfilm als Taktikfest
    • FG hat einiges an guten Supplements, bei MH ist es natürlich da etwas übersichtlicher


    Frostgrave ist ein offenes System was Figuren, Gelände etc. angeht Man kann das auch in der Warhammer-Welt spielen, schmom macht das z.B.


    Prinzipiell kannst du aber beide gut testen.Mehr als das Regelbuch für FG und die Downloadregeln für MH brauchst du ja nicht.


    Ich bin ganz klar Team Frostgrave, wie man merkt:tongue: Wenn du mal ein bisschen kühle Frostgrave- Luft schnuppern willst, empfehle ich dir den Link in meiner Signatur:tongue:


    Edit: Oh, ich war zu langsam:tongue:

  • Hat ein super stimmiges Setting, das auf dem Tisch mit dem eingeschneiten Gelände richtig gut kommt
    120+ Zaubersprüche, die richtig Spaß machen, eigentlich kenne ich kein Spiel wo zaubern mehr rockt.
    Aber auch bisweilen extreme Würfelwürfe, das ist aber so beabsichtigt. Muss man aber ertragen können :tongue: FG nimmt sich nicht so ernst.
    Spielt sich flüssiger runter als Mordheim, weil es ziemlich unkompliziert ist
    Insgesamt passiert bei Frostgrave eine Menge mehr mit Missionsregeln, der spaßigen Magie, Encounters etc. Ist halt eher Spielfilm als Taktikfest

    Hier hat ein eindeutiges Vertriebstalent gesprochen. Selbstverständlich habe ich keine Zeit für einen Skirmisher zusätzlich in meinem Leben,

    aber Weihnachten liegt Frostgrave auf dem Tisch, Basta:tongue:

  • Wow, vielen lieben Dank für all eure Erfahrungen und Inspirationen!

    Die Links sind einfach toll, hab mal nur überblicksmäßig reingeguckt und werde da definitiv noch mehr Zeit verbringen. Ich denke, ihr habt mich in nichtmal einer halben Stunde mit Frostgrave angefixt! ^^

  • Hallo MissVerstaendnis ! Ich habe Mortheim nie gespielt, kann dir aber Frostgrave wärmstens empfehlen. Grimgorki hat ja eigentlich alle Vorteile schon gut aufgezählt. Ein weiterer Punkt für Frostgrave ist übrigens das wunderschöne Regelbuch von Miniaturicum. Ein schöneres ist mir ehrlich noch nie untergekommen. Nehm das immer wieder gerne in die Hand.


    GreenTide74 Ich wünsche schon mal schöne Weihnachten! :D

  • Ich mag beide Systeme. Frostgrave ist "simpler", man kommt mMn sehr schnell rein und Kampagnen lassen sich auch einfach umsetzen.

    Mordheim würde ich mit dem "Almanach" spielen (ein Hobbyprojekt), damit hat man eine extreme Vielfalt und sehr viele, coole Regeln, ist aber auch etwas zeitfressender.

    Warhammer Fantasy 8., 7., 6. Edition: Orks und Goblins, Imperium, Oger, Vampirfürsten

    Kriegerbanden: Waldelfen, Tiermenschen, Zwerge und siehe Fantasy

    Spaßprojekt: Erstes Imperiales Himmelsschlachtschiff


    Warhammer 40k: Orks, Imperial Fists, Eldar, Exoditen


    Herr der Ringe: Gondor und Dol Amroth, alles andere ein bisschen


    Necromunda: neu: Orlock, alt: Arbites Selbstbauprojekt


    Nicht GW-Systeme: keine, weil nur GW-Fanboys als Mitspieler :(

  • Vielen Dank, DickerOrk!


    Genau, den Almanach hab ich schon durchgeackert und das wäre definitiv meine Wahl. Ich werde es wohl so halten, wie auch schon von Grimgorki vorgeschlagen: einfach mal in beide Systeme reinschnuppern. Für Mortheim ist ja im Prinzip alles vorhanden und das Regelbuch von Frostgrave lässt sich auftreiben. :)


    Dahingehend nochmal eine Frage: Wieviel Unterschied ist bei Frostgrave zwischen den beiden Editionen?

  • Es gibt nicht so viele Unterschiede, Version 2 ist ein gut gelungenes Update, durch das einige Problempunkte der ersten Edition behoben wurden.

    Z.B. konnte man in der ersten Edition einen Sprung-Zauber nutzen, um Schätze (Siegpunkte) einfach aufzunehmen und dann schnellst möglich von der Platte zu hüpfen. Ich würde die zweite Edition immer empfehlen, die liefert einfach ein wesentlich runderes Spielerlebnis.

    Warhammer Fantasy 8., 7., 6. Edition: Orks und Goblins, Imperium, Oger, Vampirfürsten

    Kriegerbanden: Waldelfen, Tiermenschen, Zwerge und siehe Fantasy

    Spaßprojekt: Erstes Imperiales Himmelsschlachtschiff


    Warhammer 40k: Orks, Imperial Fists, Eldar, Exoditen


    Herr der Ringe: Gondor und Dol Amroth, alles andere ein bisschen


    Necromunda: neu: Orlock, alt: Arbites Selbstbauprojekt


    Nicht GW-Systeme: keine, weil nur GW-Fanboys als Mitspieler :(

  • Zu Frostgrave kann ich nicht wenig sagen, aussser dass man im Gegensatz zu Mortheim nur zwei Charactere (Magier und Lehrling) und es mehr auf Schätze suchen ankommt. Mir gefällt es besser, wenn sich alle entwickeln


    Bezüglich Regeln von Mortheim kann ich den ersten Teil des Allmanach der Weiß blauen Strategen empfehlen, zweiter Teil sind die experimentelleren Erweiterungen. Ein Vorteil von Mordheim ist sicherlich, dass man alle Regeln und Add-ons im Internet für lau findet. Jeder Spielkreis hat in der Regel seine eigenen Hausregeln (würde mich hier auf eine Seite beschränken).


    Das Grundspiel ist meiner Meinung nach sehr gut gebalanced. Lediglich Skaven gegen Untote ist Not gegen Elend (wegen der Moralwerte). Generell sollte man von Matches mit Bänden aus unterschiedlichen Settings absehen. Reliques of the Crusade von Fanatic Magazine ist z.B. katastrophal gebalanced selbiges gilt wohl für Muttiny in Marienburg.


    Mortheim hat für mich einen sehr tollen eigenen Charme, der vom Fluff her unübertroffen ist.

    Warhammer 40k: Aeldari (7k Eldar und 3,3k Pts. Harlequins+)

    Warhammer ToW: Chaoszwerge und Waldelfen (je 4k+).

    9th Age: Vampire Covenant und Sylvan Elves (Hauptarmeen), Dwarven Holdings (je 4.500 Pts. +)

    Mordheim: Abenteurer, Besessene, Hexenjäger, Pit Fighter sowie Carnival of Chaos

    Custom oder Lustria: Dunkelelfen, Mildenheimer, Norse, Skaven, Strigoi, Untote u. Zwerge

    GW-Brettspiele: Heroquest, Space Hulk, Starquest und Warhammer Quest (Original) inkl. fast aller Erweiterungen