Warhammer Romane - TOPs & FLOPs

  • Kürzlich habe ich auch endlich Schwert der Gerechtigkeit gelesen, welches hier ja schon vielfach erwähnt wurde - allerdings in der englischen Ausgabe.

    Die erste Hälfte des Buches war etwas anstrengend und ehrlich gesagt habe ich schon mal zwei Seiten übersprungen, wenn Herr Bloch zum zigsten Mal gegen die Orks ins Feld zog. Ich weiß, es ist Warhammer und es geht um Krieg, aber die Kurzgeschichten in den Armeebüchern zeigen, dass man Kampfszenen auch sehr viel kurzweiliger beschreiben kann.

    Die Grundidee der Geschichte ist ziemlich gut. Die Ausführung mit Wraights Stenografenstil, dem ständigen Szenewechsel und den logischen Schwächen in der Handlung hätte besser sein können. Aber vielleicht sind manche davon überhaupt keine Schwächen sondern werden im zweiten Teil noch aufgelöst. Bis ich Schwert der Vergeltung gelesen habe, werde ich mich mit einem abschließenden Urteil also zurückhalten. Ehrlich gesagt hatte ich erwartet, dass die Erzählung mit einem Anschlag des Chaoskultes auf den neuen Kurfürsten endet, aber das eigentliche Ende ist noch besser. Insgesamt hat mir das Buch gefallen und ich bin froh, etwas mehr über das Averland erfahren zu haben.

  • Wollte erst was schreiben, hab mich aber dann hierran dermaßen verschluckt...

    ... dass mir einfach nichts mehr einfallen will. :totumfall:

    welcher Zwerg will denn schon die Abenteuer eines scheiternden Slayers lesen. XD

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    Für die Kanonen von Karak Barag!

    In jedem Maschinist steckt ein kleiner Grimmrog.

    Die OK hat KEINE Autotreffer.

    Wer im Spiel die Beherrschung verliert, den beherrscht das Spiel.

  • Sword of Vengeance Review

    Der zweite Teil von Wraights Averland-Serie hat mir um einiges weniger gefallen als der erste. Der dauernde Szenewechsel stört weiterhin sehr. Der Autor scheint zu meinen, er schreibe das Drehbuch eines Actionfilms und keinen dreihundertseitigen Roman. Die zweiseitigen Szenen enthalten auch fast nie relevante Informationen.

    1. Natassja sendet ihre Mördergolems aus, um Helborg zu töten.

    2. Die Mördergolems töten eine paar Bauern.

    3. Die Mördergolems töten einen Ritter der Reichsgarde.

    4. Die Mördergolems erreichen Helborg und es kommt zum Kampf.

    2 & 3 sind überflüssig und zerstören sogar noch jegliche Überraschung für den Leser, der permanent daran erinnert wird, dass ja die ganze Zeit die Mördergolems unterwegs sind und wirklich schon sehr bald ihr Ziel erreichen werden.

    Die Qualität des Buches ließe sich um Einiges heben, wenn man einfach mit der Schere anlegte und sicher an die 50 solcher Seiten herausschnitte. Dadurch gingen auch keinerlei für den Leser relevanten Informationen verloren. So etwas muss man als Autor erst einmal schaffen.

    Die Geschichte an sich ist sehr vorhersagbar und es kommt während der Handlung zu keinen interessanten Wendungen.

    Die Besatzung von Streissen wird von der imperialen Soldateska massakriert. Ist dem Leser egal, er kennt niemanden aus Streissen.

    Helborg und Schwartzhelm vertragen sich einfach wortlos wieder, denn sie sind ja Helden des Imperiums. Beide sind generell eindimensionale Charaktere ohne nennenswerte Persönlichkeit. Der einzig interessante Protagonist ist eigentlich Rufus Leitdorf und selbst da war weitaus mehr zu holen.

    Die Geschichte ist auch unglaubwürdig. Angeblich locken die unheiligen Herrscher Averheims riesige Massen von Söldnern aus den Grenzgrafschaften ins Imperium. Bloch kämpft die ganze Zeit am Nachtfeuerpass und der alten Zwergenstraße, trifft aber nie auf diese endlosen Söldnerhorden. Haben sie sich einfach nach Averheim teleportiert?

    Überhaupt scheint diese Hauptverkehrsader abgesehen von seinen Soldaten und den Orks völlig menschenleer zu sein.

    Um die Söldner gefügig zu machen, werden sie mit großen Mengen der Freudenwurzel permanent berauscht. Im ersten Teil wird diese Droge allerdings als eine Art Opiat beschrieben, welches den Konsumenten betäubt, einschläfert und völlig antriebslos werden lässt. Das ist nicht gerade das, was ich meinen Soldaten vor der Schlacht verabreichen würde.

    Es gibt noch Vieles zu kritisieren, aber hierbei will ich es nun belassen und in Zukunft einen großen Bogen um Wraights Bücher machen.

    Als nächstes kann ich mich allerdings auf Drachenfels freuen.

  • Ich lese gerade "Lords of the Lance".

    Bis jetzt hatte ich gute Erfahrungen mit Büchern, in denen die Bretonen vertreten waren (Wächter des Waldes und die Bretonen Trilogie). Und auch jetzt liest sich das Buch gut, nur eine Sache stört mich mehr, als ich geglaubt habe: gefühlt ist jeder zweite Ritter eine Frau. Metaphorisch liest es sich für mich so, als würde ich durch ein Schlagloch fahren. Früher gab es Repanse de Lyoness und das war in Ordnung, Jeanne d'Arc ist einfach klasse! Wie schon geschrieben, das Buch an sich liest sich in Ordnung und ich hoffe, dass ich mich an die Schlaglöcher gewöhne. Die Geschichte an sich ist klassische Fantasy-Kost. Untote mopsen sich den Erben eines Barons um eine Königin wiederzuerwecken, Baron verbündet sich zähneknirschend mit einem ehemaligen Verbündeten und los gehts.

    Wenn ich das Buch durchgelesen habe, werde ich berichten, ob es eher Top oder ein Flop in meinen Augen war.

    Ich spiele:

    Warhammer Fantasy 5., 6. und 7. Edition sowie ToW

    Warhammer 40k und Horus Heresy

    Mortheim

    Kings of War

  • Ich dachte mir sowas in der Art, als ich das Cover gesehen habe:

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    Auch in unser Hobby dringt seit Jahren die angestrebte möglichst gleichmäßige Verteilung von Frauen und Männern, und auch Menschen verschiedener Hautfarben. Oder es gibt zumindest das Bemühen, dass diese überhaupt vorkommen. Ist ja auch in Ordnung. Ein bisschen hat es mir aber doch missfallen, weil das irgendwie so prominent dargestellt ist. Sie darf natürlich keinen Helm tragen, damit man sieht, dass es eine Frau ist. Aber was tippe ich alter weißer Mann da in die Tastatur... Schön, dass es dir so bisher gefällt.

    :ahahaha:

  • Gefallen ist schon etwas zu hoch ausgedrückt. Es ist in Ordnung, wie die meisten Warhammer Bücher. Um es anders auszudrücken, wenn ich ein Buch über Bretonen empfehlen soll, würde ich die vier oben genannten (Wächter des Waldes, die Bretonen Trilogie) nennen. Wenn ich ein Buch über die Gruftkönige empfehlen soll, würde ich The Serpent Queen aus der Gotrek und Felix Reihe nehmen.

    Ich lese die Bücher als Ebook. Nur wenn sie mir wirklich gefallen kaufe ich sie als Buch. Ich bin noch nicht durch, aber nach jetzigen Stand sehe ich dieses nicht in meinem Bücherregal. Trotzdem möchte ich nicht sagen, dass es schlecht ist. Es ist ein netter Zeitvertreib, aber kein Buch, das ich mehrfach lesen werde.

    Ich spiele:

    Warhammer Fantasy 5., 6. und 7. Edition sowie ToW

    Warhammer 40k und Horus Heresy

    Mortheim

    Kings of War

  • Gibt es im Buch auch einen holden Jüngling, der auf die Rückkehr der heldenhaften Ritterinnen wartet und geduldig oben am Fenster steht, während sie von der Minne singend in ritterlichem Wettstreit um die Gunst ihres Angebeteten werben?

  • Gibt es im Buch auch einen holden Jüngling, der auf die Rückkehr der heldenhaften Ritterinnen wartet und geduldig oben am Fenster steht, während sie von der Minne singend in ritterlichem Wettstreit um die Gunst ihres Angebeteten werben?

    ja, sie bringt huge tracts of land mit heim

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    Für die Kanonen von Karak Barag!

    In jedem Maschinist steckt ein kleiner Grimmrog.

    Die OK hat KEINE Autotreffer.

    Wer im Spiel die Beherrschung verliert, den beherrscht das Spiel.

    Einmal editiert, zuletzt von Grimmrog (26. Februar 2024 um 14:06)

  • Gibt es im Buch auch einen holden Jüngling, der auf die Rückkehr der heldenhaften Ritterinnen wartet und geduldig oben am Fenster steht, während sie von der Minne singend in ritterlichem Wettstreit um die Gunst ihres Angebeteten werben?

    Bis jetzt noch nicht..., allerdings bin ich noch nicht durch und da alle Pegasus Ritter Damen sind, wer weiß?

    Ich spiele:

    Warhammer Fantasy 5., 6. und 7. Edition sowie ToW

    Warhammer 40k und Horus Heresy

    Mortheim

    Kings of War

  • Rezension von Drachenfels

    Kim Newman hat mit Drachenfels ein lustiges und spannendes Werk geschaffen. Leider wusste ich bereits vom Verräter, konnte mich daher in dieser Hinsicht nicht mehr überraschen lassen.

    Während der erste Teil der Geschichte in einem schönen Tempo erzählt wird, verdichtet sich die Handlung gegen Ende stark. Der gegenteilige Effekt wie bei Wraight tritt ein und manche Szenen mussten scheinbar stark gekürzt werden, damit sie noch ins Buch passen. Die Interaktionen der Protagonisten untereinander wirken dadurch stellenweise ziemlich skurril.

    Zwei Unterschiede in der Erzählweise von Wraight und Newman stechen besonders heraus:

    Bei Newman liegt der Fokus auf den Personen und nicht deren Umwelt. Kampfszenen beschränken sich auf ein Minimum. Das liegt nicht nur an der Tatsache, dass der Roman Drachenfels wie ein Theaterstück aufgebaut ist. Newman verbringt viel Zeit damit, die Gedanken und Hintergründe seiner Protagonisten zu beleuchten und schweift dafür auch gerne seitenlang aus. Allerdings stellt sich dabei keine Langeweile ein. Denn hier kommen wir zum zweiten Punkt: Newman nimmt sich selbst und seine Geschichte nicht so ernst, wie das bei moderneren Warhammer-Autoren mittlerweile der Fall ist. Drachenfels ist gespickt mit Anspielungen auf historische Personen und Gegebenheiten. Da die Geschichte selbst schon komisch ist, verzeiht man ihm so auch gerne die eine oder andere Absurdität, da die Geschichte an sich dennoch glaubhaft ist, unabhängig davon, ob das eine oder andere Detail unter dem Vorwand künstlerischer Freiheit etwas übertrieben wurde.

    In der konkrete Ausführung hätte Newman sich dennoch etwas mehr Zeit lassen und sauberer arbeiten können. Ein paar Seiten mehr hätten auch nicht geschadet.

    Letztendlich weiß ich aber nicht, wie viele Probleme der Übersetzung geschuldet sind. Denn was an der einen Stelle gestelzt und unbeholfen formuliert ist, wird an anderer durch sehr schöne Satzkonstruktionen ergänzt.

    So will ich denn frei nach Detlef Sierck schließen:

    Von Zinnen und Türmen lasst es erschallen

    Der große Zaub'rer ist endlich gefallen!

    Nun mögen die Teufel mit Weheklagen

    Des Drachenfels Leichnam zu Grabe tragen.

  • Hab Drachenfels auf Englisch gelesen und konnte mich tatsächlich nicht beschweren. Weder inhaltlich noch formbezogen.

    Neithan Wenn du die englische Fassung gern zum gegenlesen haben möchtest, lässt sich das einrichten.

    Hab sie doppelt und wir sehen uns ja eh in absehbarer Zeit, wenn die Welt nicht vorher untergehen sollte. ;)

    (Buch geht aufs Haus.)

  • Merrhok

    Danke für das freundliche Angebot! Derzeit bin ich etwas im Newman-Fieber und werde heute Abend vermutlich noch The ignorant Armies und No Gold in the Grey Mountains lesen. Beide Kurzgeschichten habe ich digital, falls Du Interesse hast.

    Bestien in Samt und Seide fand ich tatsächlich noch besser als Drachenfels, auch wenn letzteres anscheinend viel bekannter ist.

    Als nächstes werde ich versuchen, Die untote Genevieve aufzutreiben. Die Einbände der alten Heyne-Taschenbücher gefallen mir sehr und mittlerweile konnte ich für wirklich wenig Geld eine fast komplette Sammlung der Fantasy-Veröffentlichungen erwerben.

  • "Die untote Genevieve" fand ich sehr gewöhnungsbedürftig. Aber die meisten, frühen, Warhammer Romane fand ich eher merkwürdig.

    Ich spiele:

    Warhammer Fantasy 5., 6. und 7. Edition sowie ToW

    Warhammer 40k und Horus Heresy

    Mortheim

    Kings of War

  • Eben habe ich mir No Gold in the Grey Mountains angehört. Die Geschichte ist wirklich zu empfehlen:

    ‎The Oldhammer Fiction Podcast: Episode 2 No Gold In The Grey Mountains from Wolf Riders on Apple Podcasts
    ‎Show The Oldhammer Fiction Podcast, Ep Episode 2 No Gold In The Grey Mountains from Wolf Riders - 6 Aug 2022
    podcasts.apple.com
    Spoiler anzeigen

    Mein schlechtes Gedächtnis und die Ablenkung des Malens kam mir zur Hilfe, sodass ich völlig vergessen hatte, dass einer der Charaktere ja bereits in Drachenfels auftauchte.

  • Es sind zwar keine Romane, aber im Inferno-Magazin gab es häufiger Kurzgeschichten, die meines Wissens nach nirgendwo sonst veröffentlicht wurden.

    Aus den Jahren 1998 und 1999 habe ich die beiden Geschichten der Ausgaben 10 und 11 als PDF hier hochgeladen (nur eine Woche gültig): https://limewire.com/d/GpN1l#z3w3DdNxY4

    Die Arabia-Erzählung folgt dem Schema einer klassischen Sherlock-Holmes-Geschichte. Das Ende lässt etwas zu wünschen übrig. Vido ist neben Sam Warble bereits der zweite Halbling aus der Warhammer-Welt, der sich als Detektiv hervorgetan hat.

    Bill Kings Ulric's Children mit Gotrek und Felix habe ich noch nicht gelesen, aber bei diesem Autor wird es so schlecht nicht sein.

  • Kürzlich las ich Darkness Rising, welches ich für nicht unerheblichen Obulus beim Altdorfer Verlagshaus erworben hatte.

    Zwar will die offiziöse Geschichtsschreibung der Akademien und Universitäten nichts mehr vom sagenumwobenen Sturm des Chaos wissen, doch scheint er laut diesem Wälzer tatsächlich stattgefunden zu haben.

    Wie die anderen Hintergrundbücher jener Zeit ist das komplette Werk aus der Perspektive eines Bewohners der Warhammer-Welt verfasst. Bei diesem handelt es sich um den alten Gelehrten Frederich Weirde. Regelmäßig unterbricht er seine Ausführungen, um neben den Plagen des Chaos auf auf jene hinzuweisen, welche seine Xanthippe von Ehefrau über ihn bringt. Neben den Kampfhandlungen wird auch viel über die Gesellschaft des Imperiums berichtet, und wie sie sich in jenen Tagen verhielt, als das Chaos von allen Seiten gegen sie heranbrandete.

    Während der gesamte Zeit korrespondiert Frederich mit seinem Sohn, welcher für ihn die Ereignisse an der Front verfolgt. Es beginnt bei den ersten Gerüchten über einen neuen Kriegsherrn des Chaos im fernen Norden, erzählt den Aufstieg des Valten und endet mit einem verwüsteten Imperium und einem alten Mann, welcher nur noch Resignation kennt.

    Kritikwürdig ist die eklektische Auswahl an Illustrationen, welche häufig nichts mit den behandelten Themen zu tun haben - manche sind jedoch auch sehr stimmig, wie die beiden Diptycha von der Belagerung Middenheims.

    Dass man im Klappentext Erstaunliches aus den Lebensläufen der Autoren erfährt (so war Phil Kelly einst Hausmeister an einer Mädchenoberschule) ist heute nicht mehr der Standard bei Games Workshop.

    Wer es sich leisten kann und GW für den Sturm des Chaos nicht böse ist, für den ist das ein sehr schön gestaltetes Buch. Alle anderen mögen sich hier bedienen (wieder nur 1 Woche Gültigkeit): https://limewire.com/d/dI4oZ#Ya7aXW7cMW

    2 Mal editiert, zuletzt von Neithan (29. Juni 2025 um 09:38)