Sigmar, Nagash und die Zwergengötter entstanden dadurch, dass Personen mit Magie und Glauben vollgestopft wurden - als genau andersherum.
Diese These geht davon aus, dass der Gott Sigmar die gleiche Entität ist wie der Mensch, welcher einstmals auf der Erde wandelte und zum Helden wurde, weil er die Stämme der Menschen unter sich vereinte. Das ist er aber nicht.
Sigmar der Gott ist der realitätgewordene Wunsch der Menschen des Imperiums nach der Rückkehr des Helden alter Tage, initiiert durch das Erscheinen des Kometen, welches den Glauben der Menschen ein jedes Mal wieder zu neuen Höhenflügen anstachelt. (Beim Mal davor hat es gerade für eine Reinkarnation in den Körper eines Menschen gereicht, beim Letzten mal hat es auch ohne eine solche Hülse geklappt.)
Nagash ist eine Sache für sich. Sein Mythos geht auf Zeiten zurück, in denen jede Form dunkler Magie mehr oder minder mit dem Chaos in Verbindung gebracht wurde. Nekromanten schlossen Pakte mit den Mächten der Finsternis oder des Chaos und erweckten tote Helden wie Krell, etc. Erst mit der 6. Edition kam Hintergrund hinzu, welcher deutlich davon abwich und versuchte klare Linien zwischen Mächten, Magien und Gewalten zu ziehen. Das kann man mögen und vertreten, ist aber auch Geschmackssache.
Für mich wirkt vieles vom neueren Hintergrund unschlüssig, flach und zu großen Teilen gezwungen (oftmals um neue Modelle zu erklären... und dass die nicht aus Liebe zum Hobby erstellt wurden, das weiß man ja). Gerade Leute die solche Modelle und/oder deren Regeln aber lieben, sehen das verständlicherweise gänzlich anders... und das gönne ich ihnen auch. Die dürfen das mögen und von mir aus auch den Hintergrund dazu hochhalten. Es ist und bleibt aber auch nicht die alleinige und einzige Wahrheit.
In meinem Bretonia werden zum Beispiel nie Pegasi herumfliegem. Mumpitz! Gab's da nie und wird's auch nie geben. Ende, aus!
High Fantasy ist nicht jedermanns Sache. Daher verweile ich auch in der 5. Edition und dessen Hintergrund. Da sind die Orks zwar leider bereits verhunzt und von chaotischen Bösewichten in Graubraun zu grünhäutig schottischem Abschaum ohne Geschlechtsteilen mutiert, aber immer wenn mir das mal wieder wehtut, schau ich in die Bücher der 3. Edition wo sie noch mehr von Tolkien hatten, sich normal fortpflanzten und auch mit Menschen vermischten. Dann geht's wieder für 'n Weilchen. (Ist halt doch nicht alles Gold im Warhammer Universum!)
In den End Times Büchern wird erklärt wie Sigmar zu einem Gott gewurden ist: ...
Ich hoffe Du nimmst mir nicht übel wenn ich die End Times (Horror) Stories als Non-Kanon abtue.
Das widerspricht einfach allem was seit zig Jahren amtlich war und (be-)dient dabei auch nur etwas, das ganz klar nichts mehr mit dem zu tun haben will was es ursprünglich mal war. Hier trifft ganz besonders zu was ich oben schrieb. Da mussten Stories her um das Konzept und den Release-Plan zu bedienen. Das spürt man leider auch nach Jahren immer noch, wenn man denn den alten Schruunz kennt und über die Zeit hat in Fleisch und Blut übergehen lassen. (Zugegeben, für einige Leute, die noch nicht so ewig dabei waren, war das sicher echt 'ne krasse Achterbahnfahrt mit kurzweiliger Action. Und ich hoffe auch, dass diese Leute das genießen konnten und vielleicht sogar noch immer mal wieder tun... wäre ja schade wenn nicht.)
Für den Übergang zum zweiten Zeitalter des Sigmar - in welchem die Entstehung der Welt(en) einen gänzlich anderen Ursprung hat und alles (aber auch alles) komplett anderen Regeln unterliegt als noch zuvor - waren solche Geschichten mit solchen Erklärungen, Kausalketten und funktionellen Fundamenten selbstverständlich unabdingbar. Wie sollte sonst auch ein Gott (über-)leben, wenn er doch ohne seinen Treibstoff quasi dazu verdammt war zu verhungern? Selbst der Dauerhafte Fortbestand der Mächte des Chaos dürfte sonst fraglich sein.
All diese Erklärungen und neuen Regeln der Existenz und des Lebens negieren aber nicht all das was einst war und erklären es auch nicht (neu). Ich fürchte man muss Beides einfach gesondert bzw. den geschuldeten Umständen entsprechend betrachten. Durch diese Brille kann man auch beide Welten und Konzepte nebeneinander ausklambüsern und erklären ohne sie gegeneinander auf- oder abzuwerten.
Richtigen Götterstatus haben die beiden aber erst in AoS erlangt, da die Welten selbst aus den jeweiligen Winden der Magie enstanden sind - Sigmar ist der gestaltgewordene Wind der Himmelsmagie und hat logischerweise im Reich der Himmelsmagie nahezu Allmacht.
Sehe ich. Verstehe ich. In der Welt die einst war gab es so etwas nicht in vergleichbarer Form. Im Warp ebenfalls nicht. Das ist einfach anders und neu.