Die meisten Spieler wollten ein ähnliches System wie Warhammer Fantay mit geupdatedeten Regeln im Geiste der alten Editionen und gebau das liefert GW.
Das sehe ich auch so. ToW ist die Neuauflage eines Klassikers (im Prinzip die 9. Edition) und dementsprechend ist aus meiner Sicht die Erwartungshaltung. Ich möchte nicht, dass GW mit diesem System herumexperimentiert sondern sie sollen bitte altbewährtes auffrischen. Den Ansatz, dass man sich aus verschiedenen Editionen bedient und dann noch ein paar Impulse setzt, finde ich eigentlich optimal. Wie sich das dann spielt muss man sehen. Ich bin derzeit jedenfalls einigermaßen optimistisch und habe das Gefühl, dass man sich wirklich viele Gedanken gemacht hat.
Ein progressiver hat aber meist mehr Potenzial etwas zu erreichen. Aber dafür werden ihre zwei Hauptsysteme reichen, schätze ich. Für mich ist das eher ein Zeichen, dass GW keine größeren Erwartungen an ToW hat, als eine Aufwärmrunde mit einer Option auf mehr. Für alle, die sich das gewünscht haben, ist das auch super. Ich habe einfach mehr erwartet.
Auch ToW hat das Potenzial etwas zu erreichen, nämlich ein bereits totes Spiel zurückzubringen, das vielen am Herzen liegt. Ich finde es wäre schon ein Erfolg, wenn man ToW als WHF-Nachfolger dauerhaft etabliert und wir mit diesem System über viele Jahre Spaß haben können. Aus diesem Grund ist ToW auch das System bei dem ich mir am wenigsten wünsche, dass man große Experimente anstellt. Es soll so werden wie es mal war... nur eben ein wenig besser.
Mit dem Zeitalter könnte ich mich schon arrangieren, mit den narrativen Prämissen allerdings nicht. Vampire, die sich angstvoll verstecken, Dunkelelfen, die nur mit sich selbst beschäftigt sind, und all die anderen ziemlich schwachen Erklärungen, warum sie nur die Hälfte der Fraktionen bedienen. Das fühlt sich für mich eher nach einer blutleeren Kulisse in der Alten Welt an.
Ich sehe das als strategische Entscheidung von GW mit Zukunftsoption. Man hat mit 9 Fraktionen definitiv genug um das Spiel zu starten, hat aber noch 7 in Reserve (+2 neue mit Kislev und Cathay). Der Umfang ließe sich also problemlos verdoppeln. Indem man diese Fraktionen zunächst aber draußen behält, lässt sich der Rahmen des Projekts etwas kleiner stecken, es muss weniger Geld investiert werden (erst recht wenn man eine weitgehende Trennung zwischen ToW und AoS möchte).
Wenn ich der Entscheidet bei GW wäre, dann würde ich mir erstmal ansehen wie erfolgreich ToW ist. Wenn der Erfolg da ist, dann kann man nach 3-4 Jahren eine neue Edition rausbringen, die geschichtlich vielleicht ein paar Jahrzehnte später stattfindet. Damit werden die Karten neu gemischt und die jetzt im Schlummerschlaf befindlichen Fraktionen sowie ganz neue könnten in Aktion treten.
Warum sollte ich mich darauf freuen, einen knappen Meter Regel-, Armeebücher und Supplements ins Altpapier zu werfen?
Das verstehe ich nicht, neue Editionen gab es doch auch zu Zeiten von WHF in regelmäßigen Abständen. Wenn GW 2015 eine 9. Edition veröffentlich hätte, wäre das im Ergebnis doch das gleiche.