Citadel Contrast Paints - Allheilmittel oder Scharlatanerie?

  • Merkwürdig: In unseren lokalen Hobby-WhatsApp-Gruppen dreht sich seit Wochen jeder zweite Post um die total gehypten "Contrast Paints". Hier im Forum war das noch gar kein Thema (oder hab ich das verpasst)?


    Bei mir beobachte ich - trotz eigentlich hoher Markebindung an GW - dass ich das irgendwie ablehne innerlich.
    "Wo kommen wir denn da hin, wenn jetzt jeder hergelaufene Hottentott plötzlich malen kann wie Ben Komets!?"


    Wie steht es bei euch? Hattet Ihr das Zeug schon auf dem Pinsel (ich meine natürlich den MAL-Pinsel ;) )?
    Was haltet Ihr davon?

    "Machen" ist eigentlich wie "Wollen" - nur krasser!

    • Offizieller Beitrag

    Es wird zwar vielerorts behauptet, dass die Reihe für Maleinsteiger gedacht ist, aber das ist dann wohl nur die halbe Wahrheit, oder? Am Ende haben wir hier ja ready-to-use Lasur Lösungen. Sprich, etwas zu dessen Herstellung (auf der Palette) es bisher etwas Verständnis, Erfahrung und Feingefühl gebraucht hat.


    Mit Lasuren kann man nun natürlich viel machen. Zumindest wenn die Minis entsprechend Strukturen und Formkontraste aufweisen. Wenn das nicht der Fall ist, können auch die Contrast Farben wohl nicht den Tag retten.


    Wenn ihr es getestet habt, würden mich Bilder von den Fortschritten und/oder Resultaten interessieren.

  • ...bei mir ist fast alles bereits schwarz grundiert ...

    Ich wiederhole mich da: Ich halte es für einen Nachteil, wenn man die Grundierung unabhängig vom zu maleden Modell immer gleich macht, vor allem, wenn das "immer gleich" dann Schwarz bedeutet.
    Schwarze Grundierung ist mMn vor allem für Anfänger gut, da sie kleine Malfehler großzügig verzeiht. So bald Du aber leuchtende, strahlende und gesättigte Farben malen möchtest, empfinde ich die schwarze grundierung als großes Hindernis oder zumindest eine "Mal-Bremse" (denn z.B. mit Gelb braucht es auf Schwarz mehr als Duncans bekannte "two thin coats").

    Ich persönlich grundiere sehr wenig Miniatur-Reihen Schwarz: Meine Raven-Guard natürlich, dann die sind ja Schwarz und dann die Haradrim, weil ich da mit weißer Grundierung nicht klargekommen bin, was vielleicht an der Art der Modellierung liegt.

    Eine für mich extrem tolle Technik: Weiß oder Hellgrau grundieren und dann vor dem bemalen ein Schwarzes Wash drüber. Dadurch sehe ich die Modellierung sehr gut und hab die Vertiefungen schwarz/dunkel. Wenn Du das mit einer sogenannten zenitalen Highlicht-Grundierung ergänzt, kannst Du, glaube ich auch mit den Contrast Paints sehr weit kommen. Es juckt mich in den Fingern, dafür mal meine (noch nicht angefangene) Echsen Armee aus der Schachtel zu holen!

    "Machen" ist eigentlich wie "Wollen" - nur krasser!

  • Ich wiederhole mich da: Ich halte es für einen Nachteil, wenn man die Grundierung unabhängig vom zu maleden Modell immer gleich macht, vor allem, wenn das "immer gleich" dann Schwarz bedeutet.
    Schwarze Grundierung ist mMn vor allem für Anfänger gut, da sie kleine Malfehler großzügig verzeiht. So bald Du aber leuchtende, strahlende und gesättigte Farben malen möchtest, empfinde ich die schwarze grundierung als großes Hindernis oder zumindest eine "Mal-Bremse" (denn z.B. mit Gelb braucht es auf Schwarz mehr als Duncans bekannte "two thin coats").

    Ich persönlich grundiere sehr wenig Miniatur-Reihen Schwarz: Meine Raven-Guard natürlich, dann die sind ja Schwarz und dann die Haradrim, weil ich da mit weißer Grundierung nicht klargekommen bin, was vielleicht an der Art der Modellierung liegt.

    Eine für mich extrem tolle Technik: Weiß oder Hellgrau grundieren und dann vor dem bemalen ein Schwarzes Wash drüber. Dadurch sehe ich die Modellierung sehr gut und hab die Vertiefungen schwarz/dunkel. Wenn Du das mit einer sogenannten zenitalen Highlicht-Grundierung ergänzt, kannst Du, glaube ich auch mit den Contrast Paints sehr weit kommen. Es juckt mich in den Fingern, dafür mal meine (noch nicht angefangene) Echsen Armee aus der Schachtel zu holen!

    "leuchtende, strahlende und gesättigte Farben malen möchtest" und die male ich quasi garnicht, bei mir wird irgndwie immer alles dunkel, bis auf ein bisschen Deko :D .

    Meine Eldar habe ich mir Hellgrau grundiert, aber das ist so ziemlich die einzige Armee, bei der ich mit gelb arbeiten will.

  • Ich dachte erst, dass es sinnlos ist (es gab da rohe Videos von dem Event bei dem sie vorgestellt wurden und die Besucher die Farben testen konnten und da sah eigentlich nichts gut aus). Meine Meinung war: super für malfaule Leute, denen das Aussehen nicht wichtig ist oder für Leute die keine Ambitionen haben, wirklich schöne Minis zu haben.


    Dann habe ich Videos und Fotos gesehen, die zeigen wie es richtig aussieht, bzw. wie es aussehen kann (so dass die Farbe z.B. auch deckt) und Bilder die gezeigt haben, wie jede Farbe auf verschiedenen Grundierungen aussieht.

    Da hatte sich meine Meinung geändert: Sieht cool aus, für Haut und Stoffe (also alles mit ordentlich Struktur) sieht's gut aus und bietet den Vorteil der automatischen highlihgts.


    Irgendwann kam dann der Warhammer Community Artikel mit Sam Lenz, in dem er (Profi) damit herumgespielt hat und die Figur dann mit "seriösen" Techniken verbessert hat. Das hat mich überzeugt, dass die Farben ihre Berechtigung haben. Aber ein Ersatz für die althergebrachten Techniken oder ein Wundermittel sind sie natürlich nicht. Ich werde sie mal für Experimente für Stoffe und Haut benutzen.

  • Ein Kumpel hat einen Ganten mit Contrast Paint bemalt. Und das Ergebnis war hervorragend (für die 3 Minuten Zeitaufwand, weil er einfach nicht den Trocknungsprozess abwarten wollte). Für meine Seuchenmarines benutze ich das nicht, aber für die Poxwalker (zumindest für die Haut) kann ich mir das schon vorstellen.




    Das Vieh war schon teilbemalt. Er hat eine 2 EUR Acrylgrundierung (noname; Mittelgrau) drübergesprüht und dann drauf losgemalt.

    Dafür ist das schon schwer i.O. wie ich finde. Wenn man da nochmal 2-3 Minuten extra zum Aufhübschen verwenden würde, ginge sogar noch mehr.

    Einmal editiert, zuletzt von Ghazkull ()

  • Ein Kumpel hat einen Ganten mit Contrast Paint bemalt. Und das Ergebnis war hervorragend (für die 3 Minuten Zeitaufwand, weil er einfach nicht den Trocknungsprozess abwarten wollte). Für meine Seuchenmarines benutze ich das nicht, aber für die Poxwalker (zumindest für die Haut) kann ich mir das schon vorstellen.

    Oh, der sieht - für dien Spieltisch doch ganz ordentlich aus! Besser als Graue oder grundierte Minis allemale!

    "Machen" ist eigentlich wie "Wollen" - nur krasser!

  • Hm wenn es eine Hilfe ist sollte man sich den bekannten John Blanche seine Minis minis mit contrast Paint ansehen. Erstens denke ich nicht daß der schlecht malt und vor allem denke ich kann dieser es sicherlich auch gut beurteilen.

    Mir gefallen sein Minis und Bilder sonst sehr gut. Aber die Geister in diesem rostig anmutenden Farbschema gefallen mir gar nicht.


    Ist halt Geschmacks- und Meinungssache. ;)

  • welche Bereiche wurden mit Kontrastfarbe bemalt? Alle?

    Ansich find ich die Miniatur für den Aufwand hübsch, aber auf mich macht das den Eindruck, dass man ein ähnliches Ergebnis auch mit weißer Grundierung und Tusche hinbekommen würde, zumindest den die rote Haut und die knochenfarbene Waffe.

    Magie ist Physik durch Wollen. Muss man wissen!

  • Habe mir 4 Dosen geholt und bin mehr als nur zufrieden, meine Minimalansprüche sind auch nicht so hoch und da ich das malen direkt auch hasse kommen die mir sehr entgegen.

    Warhammer 40K Armeen:

    Orcs 4000+, Necrons 2000+, Admech 1000+, Schwestern 1000+, T'au 2000+


    Age of Sigmar:

    Stormkast 1500p, City of Sigmar 2000p


    ToW

    Oger 3500, Obst und Gemüse 3500p, Chaos Krieger 2500p

  • Ich werde mir evtl. irgendwann auch mal welche davon zulegen, aber im moment ist das für mich nicht so wichtig.

    Viele meiner Predator Figuren habe ich ja schon Ähnlich Bemalt, also weiss Grundiert und dann alles mit Washes/Inks Bemalt und einige Details mit richtiger Farbe :)

    Aktuelle Systeme - Age of Sigmar - Stormcast Eternals / WarHammer 40K - Ultramarines/Necrons / Infinity - Yu Jing+Haqqislam / Terminator Genisys - Skynet / Star Wars - Legion - Imperiale Armee / Fallout - Wasteland Warfare - Brotterhood of Steel / Mars Attacks

  • Meine Erfahrungen bis jetzt mit dem Farbkram: Farben sind top bis so lala , mMn.


    Warme Farben erzielen ganz gute Ergebnisse. Bei den Kalten sind die Gefühle eher gemischt, hier muss man für gescheite Ergebnisse etwas tricksen. Sie sind jedenfalls keine Eierlegendemilchwollschau, aber an manchen stellen eine Erleichterung für den Maler und sicherlich eine Absatzsteigerung für den Herrsteller. Sie sparren an einer Masse zeit, an einem Einzelmodell eher weniger (durch die Trockenzeit)


    Das Gelb ist super für Imperial Fists z.B. mit hellem grau grundiert, weiß trockengebürstet, kontrast drauf und ggf. noch highlighten, schon sind 80% des Modells fertig.

    Mit einer Metall Grundierung lassen sich auch farbliche Metalleffekte sehr leicht realisieren.Ihr könnt gerne jede weiße/helle Grundierung für die Farben verwenden, die Ergebnisse sind minimal unterschiedlich.

    Solltet ihr z.b. With Scars oder ähnliche Fabschemen bepinseln, empfehle ich das Modell vorher nochmal mit weiß trocken-zubürsten.


    Die Ausreißer: Rosa ist zu lasch, Ultramarine blue ganz komisch, mag ich nicht, anderer Farbton als die Ursprungsfarbe....Purpur wirkt zu dunkel und das Ork Grün ist auch suboptimal, da sollte man eine hellere Variante nehmen.


    Schnell malen geht damit leider nur mit 6+Modellen, da die Trockenzeit doch länger ist. Ein weiterer Vorteil ist der leichte Übergang zwischen den Farben z.B. bei den Bäumchen von braun ins grüne, oder bei den Poxwalkern zwischen Fleisch/Grün und Rosa. Danach noch fix trocken bürsten und schon spielready.

  • Haut und ein Türkis geholt. An 2 Poxwalkern die Hautfarbe getestet und für gut befunden, was solche Massen angeht. Das Türkis wollte ich bei einer Dark Eldar Armee einsetzen, da ich die Rüstung darunter silber gemacht habe. Gefällt mir so ganz gut. Kann nachher mal ein Bild posten.


    Aber die Farben sind halt kein Ersatz für das „normale“ Malsystem.

    - 40K: 2100P Death Guard

    - 40K: 1100P Adeptus Mechanicus


    No Heresy, No Party

  • Ich bin ohnehin nicht der versierteste Bemaler und man sollte meine Meinung da mit Vorsicht genießen.

    Aber als ich am Wochenende einen imperialen berittenen Pistolier mit Kontrastfarben bemalt habe,

    war ich am Ende schon ganz schön genervt:tongue:

    Das Modell war vor Jahren weiß grundiert worden, vielleicht noch nicht einmal sprühgrundiert(was ja besser sein soll als Grundlage für die Kontrastfarben).

    Während das Braun auf der Pferdehaut noch ganz gefällig ausfiel, waren der Mantel des Pistoliers(dunkelrot) und die Arme(blau) ein Reinfall.

    Der Mantel sieht nur dreckig aus, vielleicht hätte ich die Kontrastfarbe mehr mit Medium verdünnen sollen.

    Da sich die Farbe wie Wash verhält, muss man auch sehr vorsichtig im Hinblick auf benachbarte Flächen damit umgehen.

    Mit der Art der Farbe hatte ich tatsächlich ähnliche Erlebnisse wie ImbaYusti da es mit dem Braunton keine Probleme gab,

    während das Blau auf den Ärmeln merkwürdig aussah.

    Bei der Bemalung von Details würde ich ohnehin keine Kontrastfarben mehr einsetzten, eher bei großen Flächen.

    Vielleicht bin auch zu naiv rangegangen, indem ich munter drauflosgepinselt habe,

    in der Hoffnung, die ganze Figur mit Kontrastfarben innerhalb kurzer Zeit fertigzustellen.

    Bei der jetzigen Figur muss ich so viel korrigieren, dass ich durch die Kontrastfarben eher Zeit verloren habe.