Zersplitterung eines Nischenhobbies => früher oder später tot?

  • Mich treibt gerade folgendes um:


    Ich lese hier vieles mit (größtenteils passiv und eher sporadisch, da mein Schwerpunkt der Hobbyzeit momentan auf Basteln, Malen, Spielen liegt). Und da lese ich "Fluffhammer", "Oldhammer", "Wir bleiben bei der 7. Edition (WHFB Anm.d.ThrE.)", "8. Edition forever!". Daneben gibt es dann zwei größere Gruppen von aktiv gepflegten Systemen: Fantasy-Battles 9th Age und Warhammer - Age of Sigmar.


    Ich persönlich möchte die 8. Edition (mit der ich eingestiegen bin) sehr. Ich halte es aber für sehr unklug, wenn sich die Hobbylandschaft in einem ohnehin schon abgelegenen Nerd-Kontinent zersiedelt (um mal im Bild zu bleiben). MMn braucht gerade Fantasy Battles 9th Age unbedingt jeden alten Hasen, der bei AoS aus dem GW Imperium emigriert ist.

    Versteht mich bitte richtig - ich lebe in Potsdam, wo das altehrwürdige Motto lautet (und ganz gut gelebt wird):

    "Chacun à son goût !" - Jeder soll nach seiner Fasson selig werden! :saint:

    Ich fürchte jedoch, dass das ohnehin schon eminente Nachwuchs-Problem eines lebendigen Spielsystems (ich meine 9thAge) durch die Zersplitterung geradezu unlösbar wird. Hand aufs Herz: Wie viele Nachwuchsspieler sind bei Euren Oldhammer, Fluffhammer, 7thEdition, 8thEdition... dazu gekommen? Was in meiner distopischen Stimmung heute mMn absehbar ist: Die alten Hasen, die diesen Systemen nachgehen, werden sich zunehmend als allein wiederfinden. Die Spielgruppen werden schmelzen (da kommen Kinder oder die Studentenzeit ist vorbei...) und dann ist man selbst auch raus. Wäre es nicht schöner, alle Kräfte unter einem Banner zu vereinigen? Und selbst dann noch hat man mit GW und AoS einen ziemlich heftigen Gegner (der es ja sehr geschickt angestellt hat, dass Neueinsteiger in AoS NIEMALS in ernste Versuchung kommen können, mal ein "echtes R&F-Fantasy-System" zu testen. Ich sage nur Rundbases...


    Mich würde von Euch interessieren:
    Bin ich da vielleicht zu pessimistisch, selbstbezogen oder einfach auf dem falschen Gleis?
    Wie viele Neueinsteiger hatten Eure Systeme (Fluffhammer, Oldhammer, 7., 8. 9th Age)?
    Wie viele Neueinsteiger gehen zu AoS? Was beobachtet Ihr da?
    Welche Rekrutierungskonzepte laufen bereits, welche könnt Ihr Euch mit Aussicht auf Erfolg vorstellen?


    Schönen regnerischen Freitag und ein prima Wochenenende wünscht


    Antraker

    "Machen" ist eigentlich wie "Wollen" - nur krasser!

  • Moin,


    deine erste Frage kann ich nicht beantworten. Aber vielleicht tut das ja mein Beitrag im Allgemeinen hier.



    Wir waren nie eine richtig große Spielgruppe (in der Hochzeit kamen wir auf 6 Spieler). Angefangen haben wir alle mit Warhammer Fantasy in der 6. Edition, auch wenn ich schon Miniaturen und Bücher der 5. Edi besaß.

    Von diesen 6 Mann bin nur noch ich heute über. Aufgehört haben damals alle im Endeffekt, als sich die 8. Edi angekündigt hat. Der Bretonenspieler war sauer, dass er kein neues Armeebuch bekam (schon in der 7. Edi nicht), gleiches Problem hatte der Waldelfenspieler.

    Außerdem hatten wir das Gefühl, dass sich Warhammer in eine Richtung entwickelte, die uns gar nicht mehr gefiel. Plötzlich wurden die Einheiten noch größer, man musste keine Entfernungen für Ari schätzen und und und. Manche späten Armeebücher der 7. Edi wirkten schon sehr im Stil der 8. Edi (Skaven, Tiermenschen) und irgendwie war (für mich) der Zauber weg. Alles schien plötzlich noch größer, noch wahnsinniger, noch böser und der Fluff den man so liebte, vermisste man immer mehr.

    Da wir die alle damals sehr von der 7. Edition begeistert waren, entschlossen wir uns mit dem Erscheinen der 8,. Edi dazu bei der 7. Edi zu bleiben (nachdem wir uns mit der 8. Edi auseinander gesetzt hatten und sie auch ausgetestet haben).

    Dennoch haben nach und nach alle aufgehört und jetzt bin ich über.


    Mit meinem Umzug in die neue Stadt lernte ich neue Leute kennen und mittlerweile sind wir wieder 4 Spieler insgesamt, die die 7. Edi spielen. Zwar eher selten, da Zeit ja immer knapper wird, je älter man ist (Momo hatte recht...), aber immerhin habe ich noch Mitspieler.

    Man sollte aber dazu sagen, dass einer der Menschen die ich zufällig kennen lernte, ebenfalls mit der 8. Edi aufgehört hatte und froh war, Gleichgesinnte zu treffen. Die anderen Spieler habe ich rekrutiert ;)


    Es ist nur mein Gefühl, aber mir ging das mit dem Wechsel der Editionen immer etwas zu schnell. Ich hätte es schön gefunden, wenn jede Armee ihr Armeebuch mit einer neuen Edi bekommen hätte und die jeweils neue Edi sich mal länger "ausprobieren" darf. Wieviele geplante Warhammer-Chroniken Artikel in White Dwarfs schlummern ist nur traurig...

    ich weiß, das ist etwas weltfern, aber meine Meinung dazu.

    Ich glaube, das was du beschreibst, liegt ein bissel in der Natur der Sache. Jede Edition hat ihren Zauber und Charme und man erliegt dem leicht (also ich zumindest). Gleichzeit kann es schnell passieren, dass einem neue Regeln und Editionen das Gefühl geben auf der Strecke mit seiner geliebten Armee zu bleiben.

    Ok, jetzt werde ich doch auch pessimistisch, denn so betrachtet glaube ich, dass gerade Warhammer Fantasy so überlebt - in kleinen Kreisen oder eben in einer Community, die ähnlich darüber denkt. und jetzt nicht so die "Zukunft" hat.

    Aber ich finde das nicht schlimm. Meine Spielgruppe und ich haben für uns passende Hausregeln, keiner kommt mit seiner Armee zu kurz und wenn mal ein neues Modell rauskommt und jemand das unbedingt mit eigenen Regeln spielen möchte, dann machen wir das auch. Auf der anderen Seite finde ich hier im Forum viele nette Menschen die auch so denken und die mich motivieren zu malen und neue Projekte anzufangen.

    Mit der jahrelangen Erfahrungen die man hat, fällt es auch leichter sich nicht von sowas beeindrucken zu lassen, wie das Erscheinen einer neuen Edi oder eben das Einstampfen von Fantasy (auch wenn das echt ein Schock für mich war).

    Aber man hat eben die ruhe weg. Ich weiß, dass es nicht mehr wie früher wird, wo man ganze Wochenenden mit den Schulfreunden mit immer den gleichen Minis gezockt hat und kaum Geld hatte um sich Pistoliere aus Zinn zu leisten. Heute hat man weniger Zeit, dafür finanziell mehr Möglichkeiten und man begreift die Spieltermine eher als was "Besonderes" auf.


    Aber das ist alles nur meine Meinung, basierend auf den Erfahrungen die ich gemacht habe.


    Mmh...jetzt hab ich doch n bissel rumgeschwafelt...ich hoffe, du weißt worauf ich hinaus will ;)

  • mojn,


    lieber antraker lass es mich mal salop und radikal sagen: Du bist auf dem falschen Gleis!


    Auch unser Hobby ist div. Schwankungen und Stömungen unterworfen, das war schon immer so und wird immer so bleiben!

    Klar sind da alte Hasen denen die Hobbygruppen weg schmelzen, da momentan kein Nachwus nachkommt (welcher Hersteller macht hier in D aber neben GW Öffentlichkeitsarbeit?) aber Nachwus von diversen Platzhirschen in den Spielgruppen auch aktiv vertrieben wird.

    So hat man wenn mehrere Spielsysteme zur Auswahl stehen immer Probleme sich auf eins zu einigen und das wird je größer die Gruppe wird immer schwerer.


    Du sagst T9A braucht jeden alten Hasen, ich behaupte das von KoW und der Nächste von Fantasy Warrior...


    Klar passiert dadurch eine Zersplitterung, aber auch neue Bundelungen.

    • Offizieller Beitrag

    Bin ich da vielleicht zu pessimistisch, selbstbezogen oder einfach auf dem falschen Gleis?

    Das kommt auf Deine Sicht der Dinge und die damit verbundene Agenda an. Niemand sollte behaupten, dass seine Meinung besser oder sinnvoller sei als Deine. (Umgekehrt gilt selbstverständlich das Gleiche.) Du kannst das nun durchaus zur Debatte stellen und werten lassen, aber ich glaube eigentlich willst Du doch nur das Eine... ;) ... mehr (neue) Spielkameraden, ganz gleich in welchem System das auch sei, solange es ein R&F System ist. Oder?


    Wie viele Neueinsteiger hatten Eure Systeme (Fluffhammer, Oldhammer, 7., 8. 9th Age)?

    In etwa genau so viele wie ich mir wünsche: Keine.


    Gerade in Hero- bzw. Oldhammer kann man nicht einfach mal so neu einsteigen. (Dafür muss man entweder aus der Generation sein und ein altes mindset haben bzw. von Nostalgie beflügelt genießen was man hat oder es bleibt eben.) Für das frische Blut von heute sind diese Systeme einfach nicht gemacht und deshalb sollte man sich da auch nicht verrennen und mit den falschen bzw. unglücklichmachenden Erwartungen herangehen.


    Ich kann von den Einsteigern von heute einfach nicht verlangen, dass sie das lieben oder auch nur nachvollziehen können, was ich mit diesen alten Spielen/Editionen verbinde. Wenn ich mit Jungvolk spielen will, spiele ich deren Spiele. Wenn ich meine alte Liebe aufleben lassen will, ist das eben ein wenig wie nach Gold schürfen.


    Wie viele Neueinsteiger gehen zu AoS? Was beobachtet Ihr da?

    Fast alle. Und das ist auch erstmal gut so, da sie zum einen überhaupt ins Hobby kommen (was sonst nicht geschehen wäre) und dort auch all das bekommen, was sie im Hobby halten kann. Nur von dort führt der Weg tiefer in den Hasenbau, zu anderen Tabletops... und schlussendlich auch an unsere Tische. (Nicht für Alle, aber ein paar.)


    Welche Rekrutierungskonzepte laufen bereits, welche könnt Ihr Euch mit Aussicht auf Erfolg vorstellen?

    An Rekrutierung glaube ich nicht. Ich selbst bin Jäger und Sammler. Ich bin nie rekrutiert worden und hätte das auch nie gewollt. Hätte es einer versucht, wäre ich eventuell nie beim Tabletop gelandet.


    Wie gesagt, es ist wie Gold schürfen. Im Hobby können Viele das für sich finden wonach sie schon immer gesucht haben.

  • Persönlich finde ich es nicht so schlimm, dass das Hobby breiter geworden/ zersplittert ist. Bei WFB bin ich emotional mit der 8. Edition ausgestiegen. Ein paar Spiele habe ich gespielt, aber der Funke ist nicht übergesprungen. Meine Interessen haben sich auch verschoben und ein anderes Spiel hat WFB für mich ersetzt. Wenn wir ehrlich sind, haben wir immer über GW geschimpft (ich seit der 7. Edition) und nur dadurch, dass die Alte Welt eingestampft wurde, konnten sich Alternativen etablieren. Mit einer 9. Edition von Warhammer hätte T9A nicht so eine Aufmerksamkeit bekommen (wenn es überhaupt entstanden wäre), KoW wäre auch nicht das, was es jetzt ist, Fluffhammer und viele weitere würden wohl nicht existieren. Wäre ich nicht durch Zufall über KoW gestolpert, würde ich heute wahrscheinlich nicht in diesem Forum sein und weiter ab und zu eine Miniatur anmalen, aber sonst nichts damit machen (evtl. langsam anfangen mit meinem Sohn zu spielen).

    Ich erlebe die "Zersplitterung" eher als Bereicherung und nicht als Gefahr. T9A hat mich nicht so sehr angesprochen, was aber nicht heißt, dass ich es nie spielen würde. Nur im Moment sehe ich keine Veranlassung mich damit zu beschäftigen und Zeit von KoW und anderen Systemen dafür aufzuwenden, aber wenn jemand Fragen würde, wäre ich dabei, wenn es zeitlich passt. Andersherum wäre es natürlich wünschenswert, wenn die Person dann auch einer Runde KoW nicht abgeneigt wäre. Ein geben und nehmen wäre wohl das beste.

    Ich spiele:


    Warhammer Fantasy 5., 6. und 7. Edition


    Kings of War 2. Edition


    und


    Infinity

  • Bei mir ist es so, dass ich die alte Welt liebe (durch dutzende Romane und das Setting an sich; durch R&F und die Mechaniken dazu, weil ich damit aufgewachsen bin, wie es gefühlt nicht so viele Möglichkeiten gibt, Einheiten zu stark zu buffen - vll. denke ich v.a. als Nicht-Spieler auch einfach nicht genug drüber nach, wie man dann um die Kämpfe herum kommt wie man es in den alten Versionen gemacht hätte - und dass man seine Helden so schön ausrüsten konnte).


    Aber mit jedem weiteren Roman und jeder neuen Kampagne von GW weiter in AoS einsteige und mich da zunehmend orientieren kann und wohlfühle.


    Die "einzigen" Ansprüche an die Aspekte des Spiels selbst, die ich habe sind:

    - es muss Warhammer sein

    - die Minis sollten schön bemalt sein (oder wenigstens auf dem Weg dazu sein)

    - gleiches gilt für den Tisch

    - ich würde gerne alle Minis spielen können, die ich gekauft und mühevoll bemalt habe (muss natürlich nicht jedes Spiel sein)


    Und im Endeffekt kommt der Spielspaß - wie wir jetzt oft genug festgestellt haben - durch die Mitspieler auf. Also wäre ich froh, Warhammer mit schönen Minis auf nem schönen Tisch mit sympathischen Leuten zu spielen. Egal ob die 5., 6., 7., 8., Fluffhammer oder AoS. Das ist dann nur Nebensache und man kann ja auch mal wechseln.

    • Offizieller Beitrag

    Und im Endeffekt kommt der Spielspaß - wie wir jetzt oft genug festgestellt haben - durch die Mitspieler auf.

    Sehe ich auch so. Und darin sehe ich auch die beste Möglichkeit die alten, schönen Systeme immer mal wiederzubeleben. Denn wenn die Leute miteinander spielen wasauchimmer gerade gespielt wird bzw. angesagt ist, dann merken sie auch schnell ob ihnen das Spiel Spaß macht oder nicht. Ebenfalls merken sie ob ihnen das Spielen Spaß mit der Person macht, mit der sie gerade am Tisch stehen. Wenn beide Aspekte zufreidenstellend sind, geht es weiter auf diesem Pfad und die neuen Leute tauchen tiefer ins Hobby ein. Wenn das System schwächelt oder sich totspielt, werden die sich entwickelnden Spieler auch offener für Alternativen sein welche die eigenen Bedürfnisse besser bedienen können als es das bisherige System konnte.


    antraker An dieser Stelle könnte dann Deine "Rekrutierung" beginnen, wenn man so will. Denn wenn Du Dich bis dahin als angenehmer Mitspieler erwiesen haben solltest, werden Novizen sich gern auch anschauen was Du sonst noch gern so spielst und wie es da zugeht. Wenn die Leute etwas anspruchsvoller zu Werke gehen wollen, um sich in einer gewissen Komplexität zu verlieren - wie wir das mit voranschreitendem Alter nunmal gern zu tun scheinen - dann kann es gut sein, dass Du neue Spieler für z.B. The 9th Age gewinnen könntest.


    Die Frage ist immer: "Kann das neue Spiel das was man bisher vermisst/gesucht hat?" Und... "Hab ich Bock das mit der Person herauszufinden die mir gegenüber steht?"

    (Ersteres können die Leute nur für sich herausfinden wenn man Zweiteres als Prämisse bejahen kann. Da liegt, glaube ich die Hauptherausforderung und Verantwortung einer Spielerschaft, welche eine Zukunft für das System ihrer Wahl sichern will. Vorher zu "streuen" und offen für anderes zu sein ist nicht der Showstopper, sondern vielmehr ein Türöffner. So empfinde ich es zumindest.)

  • Also dann möchte ich mich auch zu Wort melden, ich glaube das GW das selbst sehr überrascht hat. Das Age of Sigmar doch gar nicht so angenommen wird wie man sich erhofft hat.


    Was die hobbygemeinschaft betrifft, kann ich nur sagen was unsere Gemeinschaft gut funktioniert sie lebt gut es finden auch Neuzugänge statt oder es verlassen auch welche die Gemeinschaft, bzw bisher wurde bei uns in der Gemeinschaft nur einer ausgeschlossen.

    Doch es hat unserer Gruppe nicht geschadet im Gegenteil es hat ihr geholfen bzw sie eher gestärkt.


    Wir fallen im Vergleich zu den meisten ja noch mehr aus dem Rahmen da wir ausschließlich die 5 Edition spielen.

    Hierfür noch weitere Szenarien oder auch bald eigene Kampagnen nutzen werden.


    Unsere Gruppe ist zur Zeit in Sachen Stammspieler 7 Personen groß.

    Hin und wieder gibt es dann auch Gastspieler die wie zb der geschätzte merrhok eine echte Bereicherung sind und für uns als gesamte hobbygruppe es eine Freude ist ihn hin und wieder begrüßen zu dürfen


    Denn wir haben uns entschlossen bzw es gemeinsam entschieden weder ein Editionshopping mit zu machen noch auf sowas wie t9a umzusteigen was keine wirkliche Alternative darstellen kann, den ändert sich der Hintergrund ist es nicht warhammer bzw die alte Welt. Und die Vorstellung das diese Systeme eher auf Turniere ausgerichtet sind ist uns ein Graus.

    Wir nehmen auch neue Leute auf wenn sie zu uns passen, bzw sich uns in Sachen System anpassen.

    Wenn wir mit neuen Leuten ein Testspiel gemacht haben dann stimmen wir ab ob sie in unsere allgemeine Gruppe aufgenommen werden, und je mehr man sich beteiligt oder einbringt um so eher kann man in unseren so genannten spielerkern einsteigen. Was für uns was besonderes ist und darstellt.


    Am Samstag findet das nächste Spiel statt und dass obwohl wir alle arbeiten und das teilweise in schichtsystemen.

    alea iacta est

    Einmal editiert, zuletzt von Masterpainter ()

  • Also die Zersplitterung ist mMn schon nicht so geil. Durch das Einstampfen von Fantasy, hat GW ein Erdbeben auf unseren "Hobby-Kontinent" erzeugt, das so ziemlich jede Zivilisation ausgelöscht hat. Die Überlebenden müssen nun neue Gesellschaften aufbauen. Das wird einige Zeit dauern, vielleicht werden einige den nächsten Hobby-Winter auch nicht überleben, aber da der Mensch nun mal ein sehr anpassungsfähiger Parasit ist, werden auch die Hobbyisten ihren Weg finden.

    Unsere Gruppe ist auch noch in der "Findungsphase". Früher waren wir eigentlich eine sehr fantasylastige Gruppe, aber seit AoS werden wir erstaunlicherweise nur noch durch 40k zusammengehalten. Von ehemals 8 Fantasyspielern haben 2 aufgehört, 2 spielen beides, 2 AoS (+1 Neuling) und 2 nur Fantasy (dabei ist die 7te der kleinste, gemeinsame Nenner, aber jeder würde gerne was anderes mal ausprobieren). Die Mitspielerschaft ist einfach stark gesunken und mit den Editionen sind auch nicht alle 100% zufrieden. Auf ein neues System kann man sich aber auch nicht einigen .... alles nicht so einfach, weder für AoS-Spieler, noch für Fantasyverteidiger.


    Bin ich da vielleicht zu pessimistisch, selbstbezogen oder einfach auf dem falschen Gleis?

    Ich würde es eher als realistisch bezeichnen. Wobei es natürlich immer subjektive Sichtweisen gibt.


    Wie viele Neueinsteiger hatten Eure Systeme (Fluffhammer, Oldhammer, 7., 8. 9th Age)?

    Garkeine. Waren vorher schon selten und seit AoS findet man in einer Kleinstadt nur sehr schwer neue Leute für Fantasy. Einer hatte viel Interesse, aber als er dann erfahren hat, das Fantasy nicht mehr unterstützt wird, hat er sich lieber für 40k entschieden.


    Wie viele Neueinsteiger gehen zu AoS? Was beobachtet Ihr da?

    Also AoS probieren viele aus, aber ich habe das Gefühl, das dann sehr viele auf 40k abspringen, was dank der simplen und ähnlichen Regeln ja sehr gut geht. Wahrscheinlich ist das auch GWs Ziel.


    Welche Rekrutierungskonzepte laufen bereits, welche könnt Ihr Euch mit Aussicht auf Erfolg vorstellen?Direkt für Fantasy rekrutieren wir nicht. Seit etwa 2 Monaten haben wir einen neuen Clubraum gemietet, der eine sehr gute Lage hat. Es gibt quasi viel "Laufkundschaft", die einfach mal reinschauen (große Glasfassade). Ein paar alte 40k´ler sind auch schon vorbeigekommen, die das System vor vielen Jahren mal gespielt haben. Aber an sich ist es nur "hallo, wir existieren, schaut gerne mal vorbei".

  • Danke für die vielen Meinungen und Rückmeldungen.


    Ich sehe dann eher eine Zukunft für SciFi-Systeme, die ihr frisches Blut aus GWs Flaggschiff Warhammer 40.000 ziehen. Denn dort kommen ständig neue Spieler hinzu.

    Bei uns in Potsdam gibt es hinsichtlich Fantasy wohl eine etwas spezielle Situation: Hier ist AoS richtig heftig stark. Jede Menge alter Hasen, die umgeschwenkt sind (u.a., weil denen die Regeln von WHFB sowieso immer zu kompliziert waren) aber auch massiv Nachwuchs. Letzteren an ein richtiges R%F-Fantasy System heranzuführen wird aber sehr schwer: Die Rundbases ihrer Modelle verhindern erfolgreich, dass man schnell mal switchen kann. Wie an anderer Stelle schon geschrieben: Hier müsste man mMn Regeln und Hilfsmittel schaffen, AoS-Minis im R&F einsetzen zu können. Irgendwie mit so Trays wie sie bei Ice&Fire Tabletop verwendet werden.

    "Machen" ist eigentlich wie "Wollen" - nur krasser!

  • Trays zu basteln ist jetzt nicht so schwer, zur Not geht da auch ein Pappstück und Bluetag (oder das Äquivalent von Tesa). Wenn man mutig ist, dann geht auch nur ein Base, ohne Befestigung. Problematisch wird dann eher die Basegröße. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, dann ist die kleinste Rundbasegröße von GW 25 mm, aber die meisten Kerntruppen stehen auf 20 mm Eckbase (25 mm in der Diagonale). Da muss man dann echt kreativ werden. Aber Du hast schon Recht, gehen würde es.

    Ich spiele:


    Warhammer Fantasy 5., 6. und 7. Edition


    Kings of War 2. Edition


    und


    Infinity

    • Offizieller Beitrag

    In Bezug auf den Thread-Titel den du gewählt hast würde ich deine Frage entschieden mit "Nein" beantworten. (Darüber hinaus nehme ich in meinem Text immer mal Bezug auf Argumente, die genannt worden sind, verzichte aber auf Zitate... mir fehlt dazu gerade die Zeit und ich schreibe das hier mal "eben schnell runter" ;) )


    --> Am Ende kommt auch ein "Kurz und knapp" falls sich jemand die Textwand ersparen will.


    Es ist dabei aber die Frage, wie wir den Begriff "(Nischen)Hobby" fassen. Verstehen wir darunter TableTop allgemein oder Warhammer (in welcher Variante auch immer).


    Durch die Aufgabe des Supports von WHFB durch GW muss ich gestehen hat sich mein Hobbyleben nicht nur zum schlechteren gewandelt. Ja, natürlich hat es die lokale Spielergemeinschaft dieses Systems zerschlagen und ja, ich finde es schade meine Waldelfen nicht mehr mit ihrem Hintergrund auf die Platte zu stellen. Aber darüber hinaus hat dieser Umstand eine extrinsische Motivation für viele in meinem Umfeld dargestellt sich mal andere Hersteller/Systeme genauer anzusehen. Viele davon bieten auch hohen Spielspaß und Varianz für eine recht überschaubare Investition.

    Darüber hinaus hat es mich dazu gebracht mehr zu reflektieren und fokussieren, was ich denn eigentlich von dem Hobby erwarte und wovon ich mich abhängig machen möchte. Ich muss aber auch gestehen, dass WHFB nicht so fest in meinem Herzen verankert ist/war, wie es für viele andere ist und damit ist die emotionale Betroffenheit geringer. Ich habe mich halt schon immer mehr als ein Mortheimspieler wahrgenommen, und weniger als ein RnF- Fan. Natürlich schmerzt der Verlust der Alten Welt in einer (mäßigen) fortlaufenden Narration. Aber diesen Umstand bin ich als Mortheimer gewohnt und sehe da kein Problem hinter. Ich selbst kann ja für die Story sorgen, die ich gerne hätte und damit die Geschichte selber schreiben. (Ich erinnere mich da gerne an die verschiedenen fortlaufenden Kampagnen, die wir gespielt haben, die in unserer internen Welt nachhaltige Veränderungen hinterlassen haben.)


    Aber bei Warhammer Fantasy per se gebe ich dir recht. Die Aufsplitterung kann definitiv ein Problem sein. Aber ich glaube trotzdem, dass du etwas überdramatisiert. Ich denke die Spielergruppen müssen sich halt im Konsens auf ein System einigen, was ich aber grundsätzlich allen zutrauen würde. Dabei geht natürlich die Austauschbarkeit über soziale Medien in gewisser Hinsicht verloren. Verbindende Elemente belieben zwar vorhanden, aber Fragen zur Strategie können eben nur systemintern durchgesprochen werden.


    Viel schwieriger bzw. problematischer finde ich dabei aber die Auseinandersetzungen von unterschiedlichen System-Fans. Ehrlich gesagt kann ich nicht mehr lesen warum System x schlechter/besser ist als System y, oder was GW dann und wann falsch/richtig gemacht hat. Viel mehr: Es ist völlig egal ob die 3te, 5te, 7te, 9te (im Sinne von allen "Alternativen") die beste ist. Es geht darum was am besten zur SpielerInnenschaft passt und worauf sie bock haben.

    Eine gewisse Phase des Ausprobieren muss man sich dabei wohl zumuten.


    Um das nochmal eng zu führen: Wenn aber die wenigen Hobbyisten, die nicht über soziale Kontakte/Clubs zu einem Erstkontakt kommen, sondern über das Netz, und das erste was sie lesen Auseinandersetzungen unterschiedlicher Lager über verschiedene Editionen/Systeme oder ähnliches sieht, wundert es mich nicht, wenn diese wieder auf Abstand gehen.



    Kurz noch zum Stichwort "Nachwuchswerbung". Auch hier sehe ich die Verantwortung nicht allein bei Herstellern und Spielenden. Natürlich liefern Hersteller die das notwendige Ausgangsmaterial und die Spielläden sind ein nicht zu unterschätzender Anlauf- Informations- und Motivationsort. Aber unser Hobby ist eben essentiell durch seinen kooperativen Charakter bestimmt. Also sehe ich auch hier die Rolle viel stärker bei den SpielerInnengruppen. Diese machen dann aber natürlich "Werbung" für das vor Ort gespielte System, in dass sich Neulinge einordnen können. Oder ein Neuling steht vor der spannenden Aufgabe ein anderes System oder Regelwerk in die SpielerInnengruppe einzuführen.


    Kurz und Knapp


    Nein, das Hobby in Gänze wird sich dadurch nicht zur Bedeutungslosigkeit zerfasern. Für die WHFB-Systeme würde ich das nicht unbedingt behaupten. Aber hier sehe ich eher das Problem der internen Grabenkämpfe und weniger die Entscheidung für eine der Optionen. Ein Problem wird es eher für die Austauschbarkeit in digitalen Räumen wie unserem Forum. Ich glaube auch nicht das SiFi Systeme mehr Zulauf haben werden, weil 40k noch mehr Zugzwang zugetraut wird, als AoS...


    Die Zügel für das eigene Hobby hat jede/r selbst in der Hand. Wir sind abhängig von Verfügbarkeiten, die nur die Hersteller beeinflussen können, und auf Gelegenheiten, die in Verantwortung von lokalen Clubs oder privaten Gruppen liegen.

    Eines hat der Niedergang von WHFB gezeigt: Niemand hat einen Anspruch darauf, dass das eigene Lieblingssystem/ oder Hobby generell von einem Hersteller unendlich fortgeführt und supportet werden wird. Man muss selbst entscheiden, ob man sich in Anbetracht dieses Umstandes völlig von einem Hersteller abhängig machen will oder nicht.

    Die ganzen Fan-Systeme und Ansätze zeigen letzten Endes ja genau das: Die Bedeutung von Eigeninitiative. (Die auch ihren wert hat wenn System X ausschließlich in einer privaten Gruppe von einer Handvoll Menschen gespielt wird und diesen Spaß mit ihrem Hobby ermöglicht)



    So jetzt reicht es wirklich... ich hasse es lange Texte im Forum zu lesen und habe jetzt selbst so einen verfasst :mauer::arghs:

  • weil 40k noch mehr Zugzwang zugetraut wird

    Diesen Teil verstehe ich nicht. Magst Du ihn mir bitte erläutern?

    Niemand hat einen Anspruch darauf, dass das eigene Lieblingssystem/ oder Hobby generell von einem Hersteller unendlich fortgeführt und supportet werden wird.

    Ja, das stimmt.
    Ich hab schlimmes erlebt mit Firestorm Armada (Spartan Games), welche urplötzlich "weg vom Fenster" war. Ich stehe jetzt hier mit meinen hübschen voll bemalten Sorylianischen Raumschiffen und werde, wenn der "Nachlassverwalter" (Warcradle Studios) sich dem System neben der "Erhaltung" von Dystopian Wars nicht doch noch zuwendet, sie irgendwann für einen Euro bei Ebay einstellen.


    Was ich daraus gelernt hab: Vertraue niemand außer GW. ;)
    Aber denen ja seit End-Times irgendwie auch nicht mehr.

    Ich hab da so einige Systeme, die mich interessieren: Frostgrave, Ice&Fire, Malifaux, Infinity, KingsOfWar... Aber gebranntes Kind scheut das Feuer.

    Bei FoW ging es mir ebenso. Denn Plötzlich kam die 4. Edition und der einstimmige Kanon war derzeit: So spielen wir das nicht mehr!
    Im deutschen Flames of War Forum sind wir so ungefähr noch ein oder zwei Dutzend aktive.


    Vielleicht bin ich da auch deshalb etwas pessimistisch gestimmt, weil wir hier in Potsdam eben "nur über die Läsen" leben und gelebt haben. Seinerzeit GW Filiale, die dann aber kurz nach EndTimes auch noch geschlossen wurde. Die Spielekiste Babelsberg müht sich mit großem Aufwand, ersetzt jedoch den GW nicht wirklich, der eben dann doch ein ständiger zentraler Treffpunkt war und man fast täglich dort mal "kurz vorbei gehen und Leute treffen" konnte.
    Sowas wie organisierte Clubs, wie ich es aus Euren Schilderungen entnehme, gibt es hier nicht.

    ich hasse es lange Texte im Forum zu lesen und habe jetzt selbst so einen verfasst

    Och. Immer her damit. Danke!

    "Machen" ist eigentlich wie "Wollen" - nur krasser!

    • Offizieller Beitrag

    Ich sehe dann eher eine Zukunft für SciFi-Systeme, die ihr frisches Blut aus GWs Flaggschiff Warhammer 40.000 ziehen. Denn dort kommen ständig neue Spieler hinzu.

    Auf obiges bezieht sich mein Punkt mit der Zugkraft von 40k. Nur weil das Flaggschiff von GW noch gut auf Kurs ist glaube ich nicht, dass alle 40kler, die sich nach neuen Systemen umschauen ausschließlich an SiFi interessiert sind :) Als "Nebensystem" oder "Zweitsystem" sind sie glaube ich allem offen gegenüber. (Hier spielen die 40kler auch Shadespire, Saga, Frostgrave und Mortheim)

    Ich hab da so einige Systeme, die mich interessieren: Frostgrave, Ice&Fire, Malifaux, Infinity, KingsOfWar... Aber gebranntes Kind scheut das Feuer.

    Sowas wie organisierte Clubs, wie ich es aus Euren Schilderungen entnehme, gibt es hier nicht.

    Dazu meine Perspektive: Ich lebe in einer Stadt mit einer Einwohnerzahl unter 80.000. Kenne aber aus dem Stand etwa zwei dutzend SpielerInnen unterschiedlicher Systeme. Es wird viel ausprobiert und angetastet, die meisten spielen mehrere Systeme. (Natürlich gibt es immer ein Hauptsystem. In der Regel wird 1-2x die Woche gespielt, das gilt aber natürlich nicht für alle)


    Der "Club" hat sich über die Zeit aus einer regelmäßigen Spielergruppe entwickelt, die sich wöchentlich an einem Ort zum Spielen diverser Spiele getroffen hat. Lange Jahre war das in einer Kneipe (ähnlich wie in Kassel), inzwischen sind wir in Kooperation mit einem Spielearchiv. Wir haben zwar auch einen Spieleladen, der ein breites Sortiment an GW Artikeln führt, aber mit einigen aus besagtem "Club" auf Kriegsfuß stehen. Aber auch dort hat sich eine zweite Spielerschaft organisiert. In beiden Organisationsformen gibt es Nachwuchs, ich behaupte im Spieleladen mehr, aber unregelmäßigere.


    Das zeigt zumindest eines: Nachwuchsförderung und regelmäßiges Spielen klappt mit einem Spieleladen, aber auch Ohne. Beides braucht aber einen Initiatoren/ eine Initiatorin, die sich um Termine/Örtlichkeiten/ Ansprechbarkeit/ etc. In unserem Fall ist der "Club" von einem Verein getragen, in dem es einige gibt die sich die Zuständigkeiten aufteilen. (Wirkliche Werbung wird aber nicht gemacht, die Räumlichkeiten sind zu klein für mehr SpielerInnen)


    Warum siehst du dich da als gebranntes Kind? Fehlt es an nachhaltigen Spielgelegenheiten? Möchtest du keine Liebesmüh in etwas stecken, wo dir dann Gelegenheiten fehlen?

  • Warum siehst du dich da als gebranntes Kind? Fehlt es an nachhaltigen Spielgelegenheiten? Möchtest du keine Liebesmüh in etwas stecken, wo dir dann Gelegenheiten fehlen?

    Die ersten 4 Hobby-Jahre waren turbulent und mit jeder Menge Basteln, Malen, Spielen versehen. Volle Fahrt voraus!
    Nun - mit Kind - ist da nur noch Halbe Fahrt möglich. Zudem bin ich unter der Woche eher unbeweglich. Berlin als eigentlich "nahe Spielgelegenheit" scheidet da aus.
    Hier wird halt bzgl. Fantasy nur AoS gespielt und da finde ich wirklich nicht rein (trotz offener Haltung und einlesen in verschiedene Bücher).
    Woher nehme ich also einen oder zwei 9th Age Spielpartner? @Alandil ist im Land der Mohawks (oder so), Oliver zurück in Graz und Jens spielt nur noch Brett und Karten.
    Und mein Sohnemann braucht noch ein paar Jahre (so ungefähr 10).
    Gern würde ich hier rekrutieren. Leider läuft dann auch noch 40k, Necromunda-Kampagne, Blackstone Forntress, Warcry, Booldbowl und BoltAction dazu Underworlds.
    Da komme ich mit 9th Age nicht wirklich zwischen.

    Aber genug gemault. Es ging mir ja um Eure Meinung und Perspektiven, die haben mir schon geholfen. Danke noch mal.

    "Machen" ist eigentlich wie "Wollen" - nur krasser!

    • Offizieller Beitrag

    Ich versteh dich, und wollte dein Thema auch nicht sprengen. Mir hat die Reflexion nach meiner WHFB Zeit sehr geholfen mich zu fokussieren und viele Blüten abzuschneiden, um den Stamm zu stärken. Aber da muss wohl auch jeder seinen Weg finden, welche/wie viele Systeme den eigenen Weg zum Glück pflastern ;)

    • Offizieller Beitrag

    Die Zügel für das eigene Hobby hat jede/r selbst in der Hand. Wir sind abhängig von Verfügbarkeiten, die nur die Hersteller beeinflussen können, und auf Gelegenheiten, die in Verantwortung von lokalen Clubs oder privaten Gruppen liegen.

    Eines hat der Niedergang von WHFB gezeigt: Niemand hat einen Anspruch darauf, dass das eigene Lieblingssystem/ oder Hobby generell von einem Hersteller unendlich fortgeführt und supportet werden wird. Man muss selbst entscheiden, ob man sich in Anbetracht dieses Umstandes völlig von einem Hersteller abhängig machen will oder nicht.

    Die ganzen Fan-Systeme und Ansätze zeigen letzten Endes ja genau das: Die Bedeutung von Eigeninitiative. (Die auch ihren wert hat wenn System X ausschließlich in einer privaten Gruppe von einer Handvoll Menschen gespielt wird und diesen Spaß mit ihrem Hobby ermöglicht)

    Um diesen Aspekt nochmal aufzugreifen (dem ich grundlegend zustimme)...


    Nach dem viel diskutierten, wieder und wieder proklamierten "Ende" von Warhammer schien es mir oft so als hätten viele Menschen auf der Welt ihre Motivation für das Hobby und dem Spielen daraus gezogen, dass eine Firma sie - kraft ihrer Vermarktungsarbeit - über Jahre hinweg zu einer großen Gruppe zusammengefügt hat. Zwar haben diese Menschen den größten Teil dieser gefühlten Gruppe nie persönlich getroffen, geschweige denn ein Spiel mit diesen Personen gespielt, aber als die genannte Firma dann meinte, "So, wir machen jetzt mal was anderes", hat das viele derartig getroffen, dass sie keine Motivation mehr finden konnten um mit dem weiter zu machen was sie daheim in den Regalen stehen hatten.


    Ganz so als habe man sich derart an die Diktatur eines Herstellers gewöhnt, dass die eigene Kreativität gar nicht mehr auf dem Schirm war.


    Putzigerweise scheinen aber einige den Weg nach und nach wieder ins Spiel (bzw. eine seiner mannigfaltigen Varianten) zurückzufinden, nachdem der Prozess der persönlichen Emanzpation abgeschlossen scheint.

  • Hi, ich hab hier nur etwas mitgelesen.

    Ich finde gut, was Du antraker schreibst. In einigen Punkten musste ich von meiner Warte schmunzeln. Betrachtet man Tabletop nicht nur aus der Fantasywarte ist das ein typisches Phänomen (Zersplitterung) der eine spielt Napoleonisch "Blücher", der andere "Lasalle", der nächste "BlackPowder" (aber in 28mm statt zb 15mm).

    Insgesamt finde ich die Loslösung "meines Fantasyhobbies" von GamesWorkshop (FC Bayern - einfach die beste Mannschaft im Land ;) ) perfekt.

    Das es jetzt immer die Editionsfrage zu klären gilt, nervt und macht das Regelblättern am Spieltisch noch dümmer.

    Insgesamt bin ich/ musste ich (noch) lockerer werden. Ich treffe meine Freunde am Speiltisch und habe eine gute Zeit (ob bei Saga, 9thA., 8. 7. 6., etc - egal).


    Über dieses Forum konnte ich schon einige gute Spieler (und Freunde) und Spiele ausmachen. (Hier mal vielen lieben Dank!!)


    Ich habe mal eine Frage zur Rekrutierung:

    Ist es euch schon einmal gelungen einen Freund dauerhaft zum Hobby zu bringen? (Mir, abgesehen von der Pubertät, nicht. Da sind Filme wie LotR viel Zugkräftiger (GW wäre so cool, hätte es nicht ein extra LotR Spiel rausgebracht #Zersplitterung #moneymachine))


    Und zum "Rally around a single banner!" - bleibt wohl utopisch, schließlich habe ich meiner Standarte die Treue geschworen.


    Grüße


    r1d3

    "Chaos isn`t a pit..." by Littlefinger