Armeeaufbau (Bündnis: Talabheim - Stormcast Eternals)

  • Etwas verspätet, aber auch von meiner Seite aus möchte ich Dir zu Deinem Jubiläum gratulieren...Für mich bildet Dein Thema hier und Deine Figuren einen schönen Pfeiler unseres Forums, in den ich immer wieder gerne schaue!

    Da Du nach Kritik gefragt hast:

    Der Kriegswagen ist Dir mega-mäßig gut gelungen, eine verdammt tolle Arbeit...Kann es aber sein, dass er etwas verschoben über die Base fährt und nicht wirklich mittig ist (was nicht heißt, dass das "verkehrt" wäre, aber mir aufgefallen ist und mich etwas irritiert hatte)...?

    :winki:

    Es ist traurig, eine Ausnahme zu sein; es ist noch trauriger, keine zu sein...!


    :bear:


    Gerade gelesen und genau mein Ding:

    "Do more things that make you forget to check your phone"


    :winki:


    Eine Auflistung aller von mir bespielten Tabletop-Systeme und Fraktionen samt der jeweiligen Modell- und Punkteanzahl befindet sich auf meinem Profil hier unter dem Punkt:

    "Über mich"

  • N'abend - und weiter geht's ...

    Für mich bildet Dein Thema hier und Deine Figuren einen schönen Pfeiler unseres Forums, in den ich immer wieder gerne schaue!

    Es freut mich sehr, das zu hören! ;)

    Kann es aber sein, dass er etwas verschoben über die Base fährt und nicht wirklich mittig ist

    Also, was ich auf jeden Fall sagen kann ist, dass das Kopfsteinpflaster der Base quasi ab Werk leicht schräg über die Fläche verläuft. Dadurch vermute ich, entsteht der Effekt - es mag aber auch durchaus sein, dass ich etwas unpräzise gearbeitet habe :D


    Wie auch immer, die argonischen Pikeniere stehen jetzt an und sind auch bereits grundiert. Vorab gibt's aber noch ein kleines Update und da beziehe ich mich gleich mal auf Toxogen.

    mach mal was nicht so hammer geiles okay...

    Dem komme ich natürlich gerne nach. Nach den Pikenieren steht nämlich bereits das nächste Projekt in den Startlöchern und extra für dich habe ich mir etwas besonders kleines und langweiliges ausgesucht ;)


    Nämlich das Marienburg Landschiff von Forge World ...


       


    Aufgebaut ist es inzwischen. Unglaublich aufwändig, was das Schließen irgendwelcher Spalte und Gießfehler angeht. Aber es sieht inzwischen ganz ansehnlich aus. Hab das Modell schon seit Jahren auf der Liste aber naja, ist halt inzwischen nicht mehr ganz so leicht, da ran zu kommen.




    Edit. (21.12.2019) - Fotos bei besserem Licht.


    Die Crew konnte ich noch nicht ablichten, da ich daran noch ein wenig schrauben und umbauen muss. Aber das kommt alles Stück für Stück. Die Galionsfigur wurde durch den Greifen des Kriegsaltars ersetzt.


    In den nächsten Tagen gibt es dann auch ein weiteres Kapitel der Hintergrundgeschichte, in dem ich mich nun auch endlich dazu durchringen konnte, einen neuen Erzähler einzuführen. Hauptfigur der kommenden Kapitel wird Tarson Barass sein. Ein etwas "zwielichtiger" Freigildler, der im weiteren Verlauf der Handlung das Landschiff und dessen Crew kommandieren wird. Natürlich wird es zu ihm auch ein Modell geben.


    Soweit erstmal der Zwischenstand.


    Gruß, Ere.

  • Wie versprochen geht es nun weiter mit dem Hintergrund. Erzähler und Hauptfigur der neuen Kapitel ist Tarson Barass, von dem man (so hoffe ich zumindest) im nachfolgenden Kapitel einen ersten Eindruck bekommt.

    ______________________________________


    Fortsetzung der Hintergrundgeschichte:


    Kapitel 18-19 findet ihr auf: (Seite 14, Post 272) ...


    Kapitel 20 - Stapellauf


    Die vergangenen Wochen waren kräftezehrend gewesen, aber auch aufregend. Bei Sigmars Zähnen, ja das waren sie. Seit Beginn der Reise trug er die Schriftrolle wie einen Schatz in seiner Gürteltasche bei sich. Und das war sie auch, ein Schatz. Normalerweise war es nur den reichsten Azyritensöhnen möglich, ein Offizierspatent zu erwerben. Ein Abkömmling der Walfang-Stämme wie Tarson musste die Ochsentour machen und die Ränge der Freigilde einen nach dem anderen aufsteigen. Die Gelegenheit, die sich ihm letztlich geboten hatte, musste er einfach ergreifen. Glymmschmiede hatte im Verlauf der sich anbahnenden Seelenkriege immense Verluste hinnehmen müssen und die Freigilden-Kompanien waren so stark ausgedünnt worden, dass man händeringend nach fähigen Offizieren suchte, um neue Rekruten auszubilden. Letztlich waren einzelne Offizierspatente so günstig verscherbelt worden, dass Tarson seine über ein halbes Jahrzehnt beiseitegeschafften Ersparnisse aus kleineren Schmuggeleien und Falschzöllen nahm, um sich damit zur achten Kompanie zu begeben und das günstigste und einzige Patent zu erwerben, das er sich jemals würde leisten können. Wie sich später herausstellte, war das Patent jedoch an eine Besonderheit geknüpft. Es galt für keine der Kompanien von Glymmschmiede. Er ertappte sich, wie er die Einzelheiten des Schreibens erneut überflog. ... „erhebe ich Tarson Barass in den Offiziersstand und stelle ihn unter den Befehl von Larus Feuerbach.“ ... „ausgeprägte seefahrerische Fähigkeiten“ ... Er würde nach Ghyran reisen und eine Karavelle der Kharadron nach Neu Talabheim nehmen - so hatten seine Anweisungen gelautet.


    Entgegen der Enttäuschung, die noch in Glymmschmiede ob seiner Versetzung in ihm aufgekeimt war, hatte sich Neu Talabheim als eine Stadt entpuppt, deren Wesen seinen Geschmack traf. Aufgrund ihrer Lage und ihrer Bedeutung für den Norden Ghyrans zeigte sich die Gründerstadt in ihrer Struktur durch und durch militärisch. Die Feuerbachs hatten sie in vier Bezirke unterteilt und jeder dieser Bezirke unterhielt eine Kompanie des roten Heeres. Tarson war der zweiten Kompanie zugeteilt worden, deren Bastion im östlichen Bezirk nahe des Lufthafens angesiedelt war. Hier reihten sich vorwiegend Kasernen und Waffenschmieden aneinander - Arbeit fand hier jeder, der einen Hammer schwingen oder schlichtweg hart zu arbeiten vermochte. Die Stadt war, und das gefiel ihm, schmutzig. Es gab keine Prunkbauten, die etwaige fein gepflasterte Promenaden zierten. Zumindest noch nicht, denn bisher schienen sich noch keine wohlhabenden, hochnäsigen Azyriten hierher verirrt zu haben. Es gab nur Soldaten, Handwerker und gelegentlich marschierten kleinere Trupps eines ihm unbekannten Konklaves der Stahlseelen die Straßen entlang und selbst diese Krieger schienen ihm weniger abgehoben als diejenigen, die in Shyish stationiert waren. Nicht ein einziger der in Rot und Silber gehüllten Liberatoren trug eine der üblichen Kriegsmasken, wodurch sie für ihn diese sonst so allgegenwärtige Aura der Unnahbarkeit verloren. Er blickte in stoische, ernste Gesichter - aber es waren Gesichter, menschliche Gesichter. Ein Läuten riss ihn aus seinen Gedanken und er rollte das Dokument zusammen und verstaute es sicher in seiner Gürteltasche.



    Das Ether-Dock war bis zum Bersten mit Zuschauern und Werftarbeitern gefüllt. Sie alle warteten begierig darauf, die Westwind zum ersten Mal auslaufen zu sehen. Nun, sie würde nicht wirklich auslaufen. Er war sich im Grunde nicht sicher, ob die gängige nautische Terminologie überhaupt auf dieses Gefährt anwendbar war. Die Ingenieure der Eisenschmiede hatten die argonische Dampfkogge mit Hilfe einiger fähiger Duardin zu einem Landschiff umfunktioniert. Aus dem Bug ragten nun große, metallverstärkte Räder und das Heck zierte eine mächtige Dampfmaschine, die das Gefährt antreiben sollte. Wenn ihn seine eigenen Berechnung nicht täuschten, würde das Schiff eine maximale Geschwindigkeit von etwa siebzehn Knoten erreichen. Durchaus anständig, wie er fand. Auf einem kleinen Holzsteg neben dem Schiff hatten sich einige der Befehlshaber der Kraterstadt versammelt - unter ihnen Larus Feuerbach und Magnus Kargen, der Erzlektor des hiesigen Azyritikerordens. Tarson schnappte Fetzen der Zeremonie auf, die in der Werft abgehalten wurde, während er den Druck der Endrine ein weiteres Mal prüfte und einige der mächtigen, kupfernen Hebel neu justierte. ... „taufe ich dich auf den Namen Westwind“ ... „möge sie zum Ruhme des rote Heeres nach Westen segeln und“ ... Hatte er „segeln“ verstanden? Ernsthaft? Diese verfluchten Spezialisten hatten schon mitbekommen, dass dieses Teil über keinerlei Segel verfügte? Wie auch immer - sollten diese Wichtigtuer doch ihre Reden schwingen, sein Schiff war bereit zur ersten Ausfahrt.



    Den wenigen Wortfetzen nach zu urteilen, die er nebenbei aufschnappte, näherte sich die Schiffstaufe ihrem Ende. Larus Feuerbach widmete den letzten Teil seiner Ansprache der zweiten Kompanie, irgendetwas mit Tapferkeit und Sigmartreue - dann vernahm Tarson im Augenwinkel das vereinbarte Zeichen des Hauptmanns. Es war Zeit. „Endrine auf Halbdampf!“, blaffte er, nach dem Sprechrohr greifend, in den unter ihm liegenden Maschinenraum. Ein Ächzen ging durch das Ether-Dock, als die großen Flügeltüren, getrieben von mehreren Seilzügen, nach außen aufschwangen. „Vier Knoten!“, befahl er seinem Steuermann und ließ dann den Blick über die Mannschaft der Westwind gleiten. Von ihm handverlesene, junge Soldaten. Vielleicht nicht unbedingt die fähigste oder ambitionierteste Truppe, aber die meisten dieser Jungs hatte sich auch erst vor Kurzem der Kompanie angeschlossen und das machte sie formbar, nach seinen Vorstellungen formbar. Einer der vielen verheißungsvollen Vorteile seines neuen Rangs. Er blickte hinab in die Menge und salutierte in Richtung des Hauptmanns. Dann trat er an die Steuerkonsole der Endrine und nahm letzte Einstellungen vor. Ein Raunen lief durch die Menge als die Maschine begann, dumpf zu vibrieren und kleine Rauchwolken auszustoßen. Dann ruckte das Schiff vorwärts und nahm langsam Fahrt auf. Um sie herum brachen die Zuschauer und Werftarbeiter in Jubel aus, doch Tarson konzentrierte sich nun auf das, was vor ihnen lag. Mit einem monotonen Zischen und Dröhnen schob sich der Koloss aus Holz und Metall aus dem Dock und walzte über die gepflasterten Straßen Neu Talabheims dahin. Wo immer sie entlang kamen warfen ihnen die Bürger und Soldaten ungläubige Blicke zu, tuschelten miteinander und gelegentlich waren auch verhaltene Jubelrufe zu vernehmen. „Westtor in Sicht!“, ertönte eine Stimme aus dem Krähennest. Tarson nickte dem jungen Soldaten zu und legte dann die Hand auf die Schulter seines Steuermanns. „Zwei Knoten bis zum Tor. Wenn wir raus sind testen wir, was in der alten Dame steckt.“ Der Steuermann nickte und Tarson lehnte sich an die Reling, um den Blick über die Dächer der Kraterstadt gleiten zu lassen. Hier gefiel es ihm.


    Die Endrine lief auf Hochtouren und gab ein sonores Dröhnen von sich, das in gewisser Weise beruhigend auf Tarson wirkte. Die Westwind vibrierte leicht und gelegentlich war ein metallenes Klingen zu hören, das wohl von den Adern aus Silber, Salz und Eisen herrührte, welche sich durch den gesamten Schiffsrumpf zogen. In Ghyran verstand man sich nicht auf die Abwehr von körperlosen Feinden, das hatte er bereits feststellen müssen, als das Schiff noch halbfertig im Dock gelegen hatte. Kein Wunder, dass das rote Heer so große Verluste in der letzten Schlacht hatte hinnehmen müssen. Seine Rekruten hatte ihm alles über den Angriff der Untoten berichtet. In Shyish lebte man, so nah an den Totenreichen, mit der ständigen Bedrohung durch Gespenster und Todwandler und wusste sich dementsprechend zu verteidigen. Die Freigildler in Glymmschmiede trugen stets heilige Öle mit sich, mit denen sie ihre Klingen einreiben konnten und die zuständigen Kriegspriester weihten jede Waffe und jede Rüstung ihrer jeweiligen Garnison. Tarson hatte letztlich dazu angeregt, den Rumpf des Schiffes auf eine ähnliche Weise verstärken zu lassen, sodass es den Dienern des Totenreiches schwerfallen würde, ihn ohne weiteres zu durchdringen. Die Bewaffnung seiner Besatzung hatte ebenfalls ein wenig Feinschliff erhalten. Tarson ließ einige Manöver entlang des Kasamir-Walls durchführen, um das Schiff auf Herz und Nieren zu prüfen. Die Maschine lief rund und seine eifrigen Jungspunde schienen nur leicht überfordert mit der neuen Situation. Beste Voraussetzungen, der Order des Hauptmanns nachzukommen und in westlicher Richtung bis tief in die Elends-Wüste vorzudringen. Sie verfügten über Proviant für mehr als zehn Tage und Munition, um es mit einer ganzen Horde von Todwandlern aufzunehmen. Er warf einen kurzen, fragenden Seitenblick auf seinen Steuermann. Dieser nickte mit zusammengekniffenen Augen, während er hektisch kurbelnd mit dem immensen Wendekreis der Westwind kämpfte. „Also nach Westen.“, murmelte Tarson und gab den Befehl zur Wende.


    Kapitel 21 - Edelmetall


    Die Nomaden der westlichen Gefilde waren ob der Sichtung mehrerer nach Osten vordringender Todwandlerhorden in Aufruhr. Die ruhelosen Toten marschierten und die Staubwolken, die ihr Vormarsch aufwirbelte, zeichneten sich bis weithin am Horizont ab. Entlang der Küste hatten sich lange Trecks gebildet. Nomaden und Siedler, die ihre Wagenburgen abgebrochen hatten, waren mit all ihrem Hab und Gut auf dem Weg nach Argon. Der Kasamir-Wall versprach Sicherheit vor den nahenden Toten und so waren in seinem Schutz gleich mehrere Zeltstädte entstanden, die mit jedem Tag wuchsen. Die Westwind war bis weit in die Elends-Wüste vorgedrungen und überall hatte sich ihnen das gleiche Bild offenbart. Verlassene oder zerstörte Siedlungen und wer den Toten zum Opfer fiel, schloss sich ihren Reihen unweigerlich an. Auf ihrem Weg nach Westen hatten sie vereinzelte, kleinere Gruppen Todwandler aufreiben und vernichten können, doch dies war letztlich nur der sprichwörtliche Tropfen auf den heißen Stein. Zudem hatten sie im westlichsten Teil der Steppe etwas entdeckt, von dem womöglich eine noch größere Bedrohungen ausging, als von den rastlosen Toten und diese Information galt es nun schnellstmöglich nach Neu Talabheim zu tragen.



    Neun Tage und Nächte hatten sie die Ödnis erkundet, bestehendes Kartenmaterial verfeinert und die stählerne Endrine bis an die Grenzen ihrer Belastbarkeit beansprucht. Nun waren sie auf dem Rückweg und nach Tarsons Berechnungen würden sie den Kasamir-Wall in Kürze erreichen. In seinem Schutz würden sie in südlicher Richtung die Kraterstadt ansteuern und umgehend das Ether-Dock aufsuchen, um dem Schiff ein paar Tage Ruhe und Zuneigung angedeihen zu lassen. Zudem mussten sie die Munitionsvorräte auffüllen lassen, da neben ersten Schießübungen auch einige kleinere Scharmützel einen Großteil der Reserven aufgezehrt hatten. Tarson stand, an die Reling gelehnt, auf der Brücke und blickte zurück nach Westen. Die dunklen Schwaden am Horizont kündeten von mindestens drei größeren Ansammlungen von Todwandlern und Skeletten, die langsam aber zielstrebig nach Osten vorstießen. Früher oder später würden sie sich zu einer gigantischen Horde vereinen und auf den Wall treffen. Doch diesem Problem sollten sich die Heerführer der freien Städte widmen. Tarsons Mission war eine andere - vorerst. „Käpt’n!“, ertönte es über ihm. Tarson blickte zum Mastkorb auf. Der Soldat im Ausguck hatte sein bronzenes Fernrohr nach Osten gerichtet und beobachtete angestrengt den Horizont. „Der Wall ist in Sicht - und Wandler. Etwa sechs Dutzend, der Staubwolke nach zu urteilen. Sie verfolgen etwas, Zivilisten, ich erkenne einige Ochsenkarren.“ Tarson knurrte. „Werden sie den Wall rechtzeitig erreichen?“, rief er zum Ausguck hinauf. „Schwer zu sagen ... wir sind noch zu weit entfernt.“ Tarson knurrte erneut, diesmal lauter. So etwas konnte er nicht gebrauchen, nicht jetzt. Eine Mannschaft voller Grünschnäbel, kaum Munition und es war nicht absehbar, ob Argon ihnen zu Hilfe kommen würde. „Seht ihr Gardisten auf dem Wall?“ Tarson kannte die Antwort bereits. So oder so wäre ein Angriff riskant. „Noch nicht auszumachen ... ich erkenne Banner, aber keine Aktivität auf dem Wall.“ Tarson warf dem Steuermann einen kurzen Blick zu. „Schafft sie das?“ Der Soldat erwiderte den Blick und wirkte angespannt. Dann nickte er. „Sie schon...“ Tarson knurrte ein weiteres Mal, dann griff er nach dem Sprechrohr und bellte einige knappe Anweisungen in den Maschinenraum.



    Die Endrine der Westwind lief unter Volllast und gab ein dumpfes, monotones Grollen von sich, welches sich mit dem Lärm der großen Laufräder mischte. Tarson ließ den Blick über das hektische Treiben an Deck streifen. Die jungen Soldaten luden Silberschrot in Gewehre und Bündelmusketen oder bestrichen Klingen mit geweihten Ölen. Sie mochten unerfahren sein, aber sie lernten schnell. Im vorderen Wehrturm gingen die ersten Bordschützen zwischen den großen Zinnen in Stellung. Ein Blick durch das Fernrohr verriet Tarson, dass die ersten Todwandler bald in Waffenreichweite kommen würden. Die flüchtenden Zivilisten waren nun auch deutlich erkennbar und die gelben Wimpel, die auf den schwer beladenen Ochsenkarren wehten, bestätigten seine Vermutung. Seine Gedanken schweiften zurück zu der kleinen verwüsteten Siedlung ...


    ... Tarson kniete über dem im Sterben liegenden greisen Nomaden. Der Atem des alten Mannes ging flach und rasselnd. Er hatte mehrere Biss- und Stichwunden davongetragen und war wohl nur noch am Leben, weil die Untoten, die das Dorf erst vor Stunden überrannt hatten, dessen fliehende Bewohner verfolgt hatten. In östlicher Richtung zeugten Wagenspuren und schlimm zugerichtete Leichen von der Flucht der Nomaden. Der Alte griff nach Tarson und bedeutete ihm, sich zu ihm hinunterzubeugen. Die Stimme des Mannes war ein kaum noch vernehmbares Röcheln. „Rettet meine Sippe, Soldat.“, stieß er aus. „Meine Söhne werden versuchen, den Wall zu erreichen. Versprecht mir, dass ... da ... sorgt dafür, dass sie den Wall erreichen.“ Tarson betrachtete den ausgemergelten Nomaden. „Das ist nicht mein Auftrag, alter Mann.“, erwiderte er. Die Miene des Mannes verriet seine Verzweiflung. Er streifte sich einen kupfernen Ring vom Finger und drückte ihn Tarson zitternd in die Hand. „Gebt dies meinem ältesten Sohn, Silan. Geleitet meine Familie sicher nach Argon und er ... geleitet ... er wird Euch gut bezahlen ... wir leben ... wir leben vom Abbau von Edelmetallen.“ Der Greis schnaufte und schien langsam das Bewusstsein zu verlieren ...


    Ein mächtiger Ruck durchzog die Westwind und hätte Tarson beinahe von den Füßen gerissen. Die Bugschützen feuerten Salven aus Silberschrot in die Todwandlerhorde. Das Geräusch von Körpern, die beim Aufprall auf den Rumpf der Westwind zerplatzten, ließ Übelkeit in ihm aufsteigen. Die großen Laufräder rissen Körperteile aus den Wandlern und wirbelten sie an Deck. „Puuuh, ich möchte nicht mit den Dockarbeitern tauschen, die diese Sauerei beseitigen müssen!“, rief der Steuermann grinsend zu ihm herüber, während er versuchte, das Schiff auf Kurs zu halten. Tarson erhöhte den Schub der Endrine. „Wir werden die Westwind in dem Zustand übergeben, in dem wir sie erhalten haben.“, gab er trocken zurück und schmunzelte innerlich ob des erschrockenen Blicks des Soldaten. Die Geräuschkulisse veränderte sich. Tarson bemerkte, dass das Schiff an Fahrt verlor. Das hatte er befürchtet. „Bereitmachen!“, brüllte er den Grünschnäbeln an Deck zu. „Wir bleiben stecken!


    Sie waren umgeben von Leibern. Vertrocknete Gestalten, die nach ihrem Fleisch gierten und versuchten, die Westwind zu erstürmen. Die Todwandler stellten letztlich keine unmittelbare Gefahr dar. Gelegentlich schaffte es einer, sich an der Reling hinaufzuziehen, um sogleich von mehreren Soldaten in Stücke gehackt zu werden. Doch der Angriff würde sie auf lange Sicht zermürben. Sie steckten in einer Horde aus Toten fest. Verwesende Körper und Knochen blockierten die Laufräder und die Endrine brachte nicht genügend Kraft auf, um sich aus dem Stand heraus aus dem Gedränge zu wühlen. Die Munitionsreserven waren erschöpft und so blieb ihnen nichts anderes übrig, als das Deck zu sichern und jeden Untoten einzeln aufs Korn zu nehmen, der die Balustrade überwinden wollte. Wenigstens eine gute Sache hatten sie mit ihrem Unterfangen erreicht - die Nomaden hatten den Wall unbehelligt erreicht. Nun blieb ihnen nur noch darauf zu hoffen, dass Argon ihnen zu Hilfe kommen würde und bei Sigmar, dann würde er diesen Silan aufsuchen und jeden Taler aus ihm herausquetschen, den es da herauszuquetschen gab - nun, vielleicht doch nicht unbedingt „bei Sigmar“, aber er würde quetschen!


    ...

  • Hast du vor irgendwelche Schutzsymbole auf den Bug zu malen oder so?

    Hmm, darüber hab ich mir bisher noch keine Gedanken gemacht. Eigentlich eine gute Idee und es ließe sich auch gut in den Fluff integrieren.


    Aktuell sitz ich aber ertmal an der Bruderschaft von Alcatani/ den argonischen Pikenieren ...



    Farblich wird's wohl recht nah am Original bleiben, mit Ausnahme der grünen Hosen. Und die Standarte wurde ein wenig verändert.



    Edit. (26.12.2019) - Fotos aktualisiert.


    Erste Grundfarben sind drauf. Die Modelle sind mal echt entspannt zu malen. Man kommt überall ran - das bin ich gar nicht mehr gewöhnt ;)


    Allen ein frohes Fest!

    • Offizieller Beitrag

    Die werden bestimmt wieder großartig!
    Ich mag auch diese schönen klassischen Modelle, bei denen man überall zum malen dran konnte und es einfach nicht gestört hat, dass sie zu überladen mit Details waren.
    Und schön zu sehen, wie du neben dem Bemalen das Warhammerboard am Laptop verfolgt. :)
    Dir auch ein frohes Fest!

    • Offizieller Beitrag

    Man kommt überall ran - das bin ich gar nicht mehr gewöhnt ;)

    Wirklich ein unheimlicher Vorteil bei klassischen Minis, der selten diskutiert und sogar noch öfter vergessen wird.


    In der Tat ist das einer der Gründe, aus dem ich mich vor der Anschaffung allzu neuer Modelle immer wieder sträube. Sie sind oft zu überkompliziert und lösen deshalb in mir kein Bedürfnis aus sie anzumalen.

  • Bin auch gespannt, wie das Schiff ausschauen wird, wenn es fertig ist, um damit "in Land zu stechen"...Bin gerade über das hier gestolpert und ich musste sofort an Deinen Wagen denken:

    https://www.ebay.de/itm/Empire…f9ea67:g:3dEAAOSw99ReEPL9

    Ist zwar nicht ganz so schick wie Deiner, aber süß finde ich den trotzdem!

    :tongue:

    Es ist traurig, eine Ausnahme zu sein; es ist noch trauriger, keine zu sein...!


    :bear:


    Gerade gelesen und genau mein Ding:

    "Do more things that make you forget to check your phone"


    :winki:


    Eine Auflistung aller von mir bespielten Tabletop-Systeme und Fraktionen samt der jeweiligen Modell- und Punkteanzahl befindet sich auf meinem Profil hier unter dem Punkt:

    "Über mich"

  • Puuh, endlich wieder etwas Zeit ...


    In den letzten Tagen bin ich echt zu nichts gekommen - weder zum Malen, Lesen oder Posten. Jetzt ist wieder ein bisschen Luft ;)


    Deshalb hier mal das vorerst letzte WIP der Argoner vor ihrer Fertigstellung. Grundfarben sind vollständig, Schattierung und Akzente fehlen noch komplett ...




    Innerhalb der nächsten Woche sollte die Einheit eigentlich fertig werden und ich denke, ich werde auch das nächste Kapitel der Hintergrundgeschichte fertigstellen können. Darin werden die Westwind und die argonishen Pikeniere dann auch ein wenig zum Einsatz kommen ;)


    Bin gerade über das hier gestolpert

    Jo, den Wagen hatte ich auch schon entdeckt - cooles Teil, vll. etwas zu grob für meinen Geschmack :D


    Gruß, Ere.

  • Die ersten Argoner rollen vom Band ...


    Bruderschaft von Alcatani


    Damit gibt es die Jungs nun auch endlich nicht nur im Hintergrund, sondern auch in echt - wurde ja auch Zeit ;)


     


     


    War mal was Neues für mich. Bin gespannt, wie ihr die Bemalung dieser in die Jahre gekommenen Minis findet. Natürlich ist für die Argoner noch einiges mehr in Planung. Aber zuerst ist das Landschiff an der Reihe - da gibt es die Tage auch was Neues bezüglich der Crew.


    Gruß, Ere.

  • auch wenn es mich schmerzt, diese wunderschönen alten Minis auf Rundbasen und nicht IN reih und Glied zu sehen ?

    Das höre ich ja häufiger, aber da muss ich euch leider enttäuschen. Bezüglich meiner Bemalung und gelegentlich auch Umbauten machen mir runde Bases einfach mehr Spaß und bieten tolle Optionen - aber natürlich kann ich die nostalgischen Gefühle verstehen ;)


    ___________________________________________


    Jetzt, da die ersten Argoner fertig sind, geht es erstmal weiter mit dem Hintergrund:


    Kapitel 21 - „Edelmetall“ ist fertig! -> (Seite 16, Post 307)


    Im Kern geht es um die ersten Erlebnisse von Tarson Barass, dem Kapitän der Westwind. Zu ihm und der Crew gibt es inzwischen auch ein paar Neuigkeiten. Für Tarson selbst habe ich kein Modell aus der GW-Palette gefunden, das mir gefällt - deshalb habe ich eines bei Hero Forge entworfen und in Auftrag gegeben. Sollte in ca. 2 Wochen ankommen ...



    So stelle ich mir den Kapitän der Westwind vor. Aber wie gesagt, erstmal muss das Modell ankommen und ich bin auch gespannt, wie gut die Qualität sein wird. Aber für das Landschiff finde ich es nur angemessen, einen individuellen Käpt'n auf die Brücke zu stellen. Die Crew wird aus imperialen Schützenreitern und Bihandkämpfern gemixt - da bin ich noch am Grübeln und Basteln.


    Jo, soweit der Stand. Die Karte von Nord-Ghyran wird auch demnächst ein wenig erweitert. Schließlich lässt es sich ja jetzt etwas angenehmer und schneller reisen ;)

    • Offizieller Beitrag

    Kapitel 21 - „Edelmetall“ ist fertig! -> (Seite 16, Post 307)

    Du kannst übrigens immer auch zu dem Beitrag selbst verlinken.