1. Super cooles Bild.
2. Ca. 300 Miniaturen in 2 Monaten? Das ist grandios.
Super Törchen! Danke!
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2. Ca. 300 Miniaturen in 2 Monaten? Das ist grandios.
Super Törchen! Danke!
Und hier kommt Türchen Nummer 16... nicht vor Mitternacht öffnen!
Ich habe mir im Jahr 2020 zwei Hobbyträume erfüllt, die ich euch hier zum Jahresende glücklich präsentieren möchte: meine fertiggestellte Armee der Elfen von Gwain Celeda und das wunderschöne Gelände von Tabletop-Modellbau.
„Im fernen Osten Augeas liegt das mythenumwobene Land von Tsuandan. Dort in der strahlenden Stadt von Longjing herrscht der Drachenkaiser über ein Land von sagenhaftem Reichtum und großer Macht. Die fremdartige Kultur Tsuandans hat in ihrer jahrtausendealten, wissensreichen Tradition andernorts ungeahnte magische und technische Erungenschaften entwickelt oder bewahrt. Sie ist in vielen Dingen der Kultur unserer Brüder und Schwestern von Celeda Ablan ähnlicher als vielen menschlichen Kulturen Vetias. Als wir einst von unseren elfischen Vorvätern ausgesandt wurden, die Legende des Drachenkaiserreichs zu erforschen und in dessen Nähe einen Handelsposten zu gründen, ahnte niemand, dass sich hier auf der kleinen Insel Gwain Celeda unbeachtet und fern von der Welt um den großen Ozean eine prächtige Stadt und ein eigenes Volk entwickeln würden. Celejing wie unsere Stadt heute oft genannt wird, bildet einen friedvollen Schmelztiegel, in dem die Kultur unserer Vorväter mit der unserer Gastgeber vereint ist. Das Lernen von Fremden ist der Ursprung unseres Volkes und daher sind Offenheit und Gastfreundschaft ebenso wie Wissen, Wohlstand und Tradition die Pfeiler unseres Zusammenlebens. Elfen, Menschen, sogar friedfertige Goblins, Oni und andere Wesen leben auf Gwain Celeda in Harmonie miteinander. Unsere Liebe für den Frieden drückt sich auch in unserem Glauben aus, der auf dem Prinzip der Harmonie zwischen den Elementen der Natur beruht. Doch lasst euch davon nicht täuschen. Unsere Armeen sind jederzeit bereit und in der Lage, diesen Frieden zu verteidigen.“
(Bericht eines Reisenden aus Celejing am Hofe Kaiser Matthias des Frommen)
Ich habe diese asiatische Armee als Hochelfen für The Ninth Age geplant. Die Ritter von Ryma (früher Drachenprinzen) reiten hier auf echten Drachen, die Flammenhüter (früher Phönixgarde) sind Feuermönche, die Lion Guard (Weiße Löwen) Eismönche, die Schwertmeister Samurai und die Königinnengarde (Schwestern von Avalon) Geishas. Besondere Freude habe ich an den beiden Sky Sloops, die von Heißluftballons getragen auf Wellen reiten. Für die Wellen danke ich Arrahed .
Ich bin leider, anders als viele von euch, die ich darum sehr beneide, kein großer Maler und Bastler. Es macht mir auch, so sehr ich es versuche, keinen Spaß. Ich liebe das Spielen und die Geschichten unseres Hobbies, aber der handwerklich-künstlerische Teil geht leider an mir vorbei. Daher lag diese Armee jahrelang hier rum, ohne nennenswerte Fortschritte zu machen. Aber in diesem Jahr hatte ich einen kleinen Weihnachtswichtel, eine gute Freundin, die Künstlerin ist und nach ihrem Studium etwas Zeit erübrigen konnte. Sie hat sich meiner Armee angenommen und mich damit wahnsinnig glücklich gemacht.
Das Gelände von Tabletop Modellbau habe ich erstmals auf der Spielemesse vor sechs Jahren in Essen gesehen. Seither war das ein riesiger Hobbytraum von mir... und es hält, was es verspricht. Dieses Jahr habe ich - auch weil ich endlich ein Skirmishspiel gefunden habe, das ich beginnen werde (Burrows&Badgers) - mich endlich überwunden.
Wer mehr zu dieser Armee wissen will, wird in den nächsten Wochen sukzessive Informationen in meinem verwaisten Aufbauthread finden.
...
Ihr seht die Figuren, die ich allesamt (bis auf Azhag) innerhalb der letzten 2 Monate bemalt habe. 60 Goblins mit Bögen, 60 mit Speeren, 40 Arrer Boys, 40 Einhand + Schild Boys, 40 Zwei-Handwaffen-Boys, 40 Speere-und-Schild-Boys und 40 Schwarzorks nebst den handbemalten Bannern
...
Ich habe in der selben Zeit 3 Zwerge geschafft. Das nenne ich Output!
Mit dieser asiatischen Armee hat Titan Forge damals echt einen Nerv getroffen. Und 300 Orks gehen natürlich auch immer
Dann möchte ich euch schon einmal Türchen Nummer 17 präsentieren:
Jede Waldelfenarmee braucht natürlich auch ein Stückchen Heimat.
Und so möchte ich das heutige Türchen dazu nutzen, euch die ersten meiner vielen geplanten Geländestücke für Minihammer zu präsentieren:
Zusätzlich gibt es noch ein kleines Schmankerl:
Excellent Miniatures hat mir zur Feier des Tages einen 10%-Rabatt auf ihre komplette Range gewährt.
Dieser gilt für die ersten 20 Besteller mit dem Rabatt-Code "GERVIN".
Sollte jemand von euch also noch unentschlossen sein, dann ist jetzt die Chance, euer Gewissen sausen zu lassen und euch mit ein paar Minitruppen einzudecken.
Die sind sooooo niedlich!
Schöne Wälder und eine tolle Armee.
Ein tolles Türchen! Einfach unglaublich was Du so aus diesen kleinen Minis rausholst!
Und zack 100 € für Zwerge ausgegeben, die ich hoffentlich überhaupt erkennen kann. Bin total gespannt auf die echte Grösse.
Und zack 100 € für Zwerge ausgegeben, die ich hoffentlich überhaupt erkennen kann. Bin total gespannt auf die echte Grösse.
Meine Zwerge wurden heute versendet. Bin auch schon gespannt wie ein Flitzebogen.
Bei waren es jetzt mehr als 100€ für die Excellent Miniatures Zwerge.
18. Dezember - Das 18. Türchen
Hier kommt die Fortsetzung des 4. Türchen. - Wer also wissen möchte, was zuvor gelaufen ist, der/die muss beim 4. Türchen (4. Dezember) reinschauen.
(... und nicht schummeln ... es darf erst am 18.12. geschaut werden!)
... und los geht es:
7. Kapitel - Unaufhaltsame Macht
So langsam wurde es aber auch Zeit, dass die ersten Linien der unseligen Menschen zusammenbrachen und die dahinter liegenden Einheiten vom Schlachtfeld flohen.
Wie sollte auch irgendeine fremde Streitmacht diesem wahrhaft epischen Aufmarsch der Goblin-Truppen jemals standhalten? Das war eigentlich unvorstellbar.
Schon lange nicht mehr hatte die Alte Welt eine solche Armee der Goblins gesehen. Sie kamen von überall her und waren nur einem Ruf gefolgt. Na gut, es waren eigentlich, wenn man es genau nimmt, und manche dieser aufrührerischen Gitze nahmen es immer so unglaublich und unausstehlich genau, zwei Rufe gewesen. Diese glorreiche Armee, die hier im Moment gerade die Menschen in die Flucht jagte, war dem ersten Ruf gefolgt und hatte sich zu dieser schlagkräftigen Streitmacht geformt.
Dann gab es da noch die andere Truppe, die sich als etwas Besseres vorkam, nur weil sie behaupteten, dass sie auf ihren sabbernden und heulenden Hunden ritten. Wenige waren das und überhaupt nicht so toll, wie diese Armee hier. Ja, ja, schon gut, sie waren sicherlich ein bisschen schneller unterwegs, aber dafür verliefen sie sich auch andauernd und mussten immer den Anschluss an diese glorreiche Armee suchen, damit sie wieder auf den richtigen Weg fanden! Abschaum, Goblin-Abschaum, der sich einfach nicht auf die guten alten Traditionen besinnen konnte. Die fühlten sich doch tatsächlich als die Krönung der Goblin-Schöpfung nur weil sie Wölfe hatten. Na und?
Schließlich hat diese, gerade doch so erfolgreiche Streitmacht auch Wölfe. Das kann ja schließlich jeder!
Und sie hatten nicht nur Wölfe, nein, sie hatten auch Nachtgoblins und andere Goblins. Waldgoblins waren dabei, die auf ihren furchteinflößenden Riesenspinnen daher geritten kamen und kaum durch irgendwelche Hindernisse aufzuhalten waren. Gut, das ständige Herumheulen und auf den Trommeln Schlagen dieser Waldgoblins nervte schon ein wenig, aber damit konnte er gut leben, so lange sie ihre Arbeit ordentlich machten.
Sie hatten auch Feuerkobolde aus dem Höllenschlundgebirge und Hügelgoblins aus den Steppen am Rande der Düsterlande. Wer konnte mit so etwas schon aufwarten? Niemand, noch nicht einmal diese räudigen Wichte auf ihren Riesenwölfen, die gerade an der linken Flanke der siegreichen Goblinarmee, die fliehenden Menschentruppen einholten und auslöschten. Und dabei auch noch gerade die verteufelten menschlichen Kriegsgeräte ausschalteten, die vorher so viele seiner treuen Kameraden ausgelöscht hatten.
Ein wenig zu gebrauchen waren sie dann also doch, diese berittenen Angeber. Aber nur ein bisschen, mehr nicht!
Es war ihm nicht leicht gefallen, diese überragende Streitmacht aufzubauen und zu unterhalten. Ständig gab es Reibereien. Die einen wollten dies, die anderen wollten das. Irgendwie musste er allen ein bisschen Honig ums Maul schmieren, damit sie bei der Stange blieben und sich nicht wieder absetzen würden. Es war sogar gelungen einige Orks in die Armee zu integrieren. Die waren aber auch einfach zu dämlich und konnten den Sinn und Zweck der großen Sache nicht überblicken. Das war aber auch gut so, denn so gaben sie der Armee eine gewisse Schlagkraft, die sie sonst nicht gehabt hätte.
Es war eine schwere Arbeit eine solche Truppe zu führen und vor allem war es sehr anstrengend, dass man ihn nicht ständig hinterging beim Aufteilen der Beute.
Goblins waren schon sehr, sehr raffgierig und auch sehr gewitzt darin, andere Goblins kräftig zu betrügen!
Doch das hatte sich alles sehr schnell geregelt, nach dem er ein Exempel statuiert hatte waren alle wieder schnell bei der Sache gewesen und erkannten natürlich sofort, wer ihr glorreicher Anführer war und ist.
Nun waren sie auf dem Weg nach Norden zur Küste. Dort mussten sie irgendwie an Boote und Schiffe herankommen, um auf diese sagenumwobene Insel überzusetzen. Es war ihm schon ein Graus, wenn er nur daran dachte, dass er seine Füße auf solch ein schwimmendes Ding setzen sollte. Dazu war er nicht gemacht, dafür hatte er sich eigentlich nicht seine Karriere als Chef aufgebaut. Aber bei dem, was ihn dort erwartete, gelang es ihm dann doch sehr schnell alle Bedenken über Bord zu werfen.
Über Bord werfen! Er dachte schon genau so, wie ein erstklassiger Flottillenadmiral!
Der Weg nach Norden war nicht leicht, denn immer wieder waren diese vermaledeiten Menschen im Weg und mussten vernichtet werden. Es war nicht einfach, denn sie wehrten sich ganz schön. Doch die Beute, die sie bei diesen Kämpfen machten, glich den ganzen Aufwand wieder aus.
Seine Leute beteten ihn inzwischen an. In den zurück liegenden Kämpfern hatte er sich als der Truppenführer bewährt, der er immer hoffte zu sein. Er hatte es bisher vermieden, dass seine Untergebenen größere Verluste hinnehmen mussten und war bisher immer als der große Sieger hervorgetreten.
Daraus könnte sich echt was entwickeln: Er sah sich schon in einer Reihe mit so großen Heerführern wie etwa Nachtgoblin-Waaaghboss Skarsnik, Sieger der Schlacht am Osttor und Herrscher der Acht Gipfel und zahlreicher Nachtgoblinstämme oder auch Grom dem Fettsack vom Nebelberg, auch bekannt als seine korpulente Majestät. Man würde seinen Namen mit den Namen dieser großen Goblins in einem Atemzuge nennen: Wutzschlick der Unantastbare, Besieger der Menschheit und Entdecker der einen Insel und Besitzer des uralten Artefakts und …
„Ey, Wutzschlick, du stink‘nde Madä! Bewech dein’n grünän Hintan hiar runner un‘ bring dein’n verlottatn Haufn von Totngräba-Abschaum mit! Dann macht euch anne Arbeit! Gibt viel zu vabuddeln! … böööääärrrgh, stinkt datt wieda bei euch in‘ Laga!“
Aus seinen Träumen gerissen, schreckte Wutzschlick auf, schnappte sich seine Schaufel, richtete seinen Kartoffelsack, den er stolz als Goblin-Tunika bezeichnete und raunzte seine Totengräbermannschaft bestehend aus 11 dreckigen und stinkenden Goblins an: „Los, auf ihr faules Pack! Die Schlacht is‘ voabei un‘ wia ham‘ wieda watt zum vabuddeln!“
… dann mussten seine Feldherrnpläne eben noch etwas warten … aber beim nächsten Mal wird es ganz bestimmt klappen!
8. Kapitel - Die Glut aus dem Inneren der Welt
Es ist doch immer wieder das gleiche. Niemand konnte sie aufhalten, niemand war in der Lage, auch nur im Ansatz zu erahnen, zu welchen großen Taten sie fähig waren. Die Dörfer und Städte wurden einfach dem Erdboden gleich gemacht, die Häuser und ihre Tempel verbrannten sie, die Schätze nahmen sie an sich, wenn sie noch brauchbar waren, die Tiere und alle anderen Lebensmittel nahmen sie auf ihrem Zug mit und alles andere, was noch auf den Feldern stand wurde ebenfalls verbrannt. In die Brunnen und Wasserquellen warfen sie ein paar Leichname, damit sie vergiftet und für lange Zeit nicht mehr brauchbar waren. Wer die Kämpfe und die Massaker überlebt hatte, schien brauchbar zu sein, um sein weiteres Leben als Sklave in ihren Diensten zu fristen. Wie lang dieses Leben allerdings war, hing einzig und allein davon ab, wie gut sich der Sklave führte und dabei seine Aufgaben erfüllte.
Der Sklavenzug wuchs von Tag zu Tag, von Woche zu Woche. Keine Ansiedlungen, Dörfer, Städte, was auch immer auf ihrem Weg lag, konnte ihnen widerstehen.
Manchmal dauerte es ein paar Tage, manchmal auch nur einige Stunden, bevor sich die Verteidiger ergaben, flohen oder schlicht verreckten. Die Menschen waren einfach nicht in der Lage sich ihnen angemessen in den Weg zu stellen. Zu schwach waren sie und zu unerfahren. Die Menschen kannten sie nicht gut genug, um zu wissen, wie man ihnen den Weg hätte versperren oder sie gar besiegen können.
Bei den Grünhäuten sah es da schon etwas anders aus, denn die freuten sich ja auf jeden Kampf, egal wie ungleich er auch war. Aber auch sie konnten ihnen nicht widerstehen. Und schon gar nicht dann, wenn sie sahen, wer ihnen da gegenüber stand. Sie wunderten sich dann erstaunlich offen darüber, dass sie sogar ihren vermeintlich eigenen Leuten gegenüber standen: Schwarz-Orks, Goblins zu Fuß und auf Reittieren. Nur um dann erkennen zu müssen, dass es Hobgoblins, Fiese Gitze oder ähnliches war, das ihnen ihre grünen Kehlen aufschlitzte.
Spitzohren waren noch am widerstandsfähigsten, sie gaben nicht so schnell auf. Beherrschten sie doch auch die Magie so hervorragend, dass es mitunter zu längeren Duellen der Magier kam. Doch war auch ihnen der Umgang mit den Zauberern und den dunklen Zaubern der verfluchten Zwerge sehr fremd oder sogar unbekannt, als das sie wesentlich länger standhalten konnten.
So war es dann auch hier. Die kleine Stadt in der Nähe dieser Straße, die von den Menschen „Nordstraße“ genannt wurde, hatte zwar eine kleine Enklave der Hochelfen beherbergt, doch das half auch ihr nicht. Gemeinsam mit ihren Menschfreunden waren sie dem Untergang geweiht und innerhalb eines halben Tages waren die Verteidiger vernichtet worden oder hatten sich in die nahen Wälder geflüchtet.
Dabei hatte sie allerdings wohl vergessen, ihre Angehörigen mitzunehmen, die versucht hatten sich in den Häusern und Kellern zu verstecken. Es versprach eine ganz anständige Ausbeute an Sklaven zu geben. Mindestens 500 Menschen hatten sie schon zusammentreiben können. Die meisten von ihnen waren auch brauchbar und wenn sie es nicht sein sollten, dann machten sie eben schnell mit ihnen Schluss.
Derrzogh-bar, der Unblutige, war mit seiner Geduld jedoch so langsam aber sicher am Ende. Er war vom obersten Tyrannen in der Hauptstadt Zharr Naaggrund für diesen Feldzug als oberster Aufseher über die Hobgoblinhorden auserwählt worden. Eigentlich hätte er sich geehrt fühlen sollen, dass man ausgerechnet ihn für so eine wichtige Aufgabe ausgewählt hatte, doch irgendwie ging ihm diese Aufgabe einfach nur noch gegen den Strich. Ja, sicherlich, anfangs war da schon so etwas wie Stolz gewesen, doch dann begann das undisziplinierte Vorgehen der Hobgoblinhorden. Egal was er befahl, sie machten immer wieder etwas anderes daraus oder hielten sich gar nicht an seine Befehle. Genau so, wie es heute wieder geschehen war. „Bei Hashut und seinen Feuern, das darf doch wohl nicht wahr sein! Habe ich euch nicht schon mehr als einmal gesagt, dass wir sie lebendig brauchen und nicht tot? - Erst wenn ich euch sage, dass es Abschaum ist, dann könnt ihr sie töten … aber nicht vorher, ihr blöden, stinkenden Ausgeburten der Dämlichkeit!“ - Derrzugh-bar war richtig wütend. Das bemerkten jetzt sogar die Hobgoblinbosse, die er um sich versammelt hatte. Nach diesem lautstarken Gebrüll des Despoten der Dawi’zharr, das war der Name, den die Chaoszwerge bei ihnen hatten, vernahm man keinen Laut aus ihren Reihen mehr.
Schweigende Hobgoblins? So etwas hatte Derrzugh-bar auch nicht erlebt. Die waren doch sonst unentwegt am Schnattern, Plappern, Brüllen und Streiten. Ob es vielleicht daran lag, dass er eben, während seines Anpfiffs, ihrem obersten Boss einfach den Schädel gespaltet hatte und der jetzt blutend vor seinen Füßen lag? Das war wohl sehr wahrscheinlich.
„Glotzt mich nicht so trübe mit euren Glubschaugen an! Bewegt euch, sammelt eure Truppen und durchkämmt diese Ortschaft noch einmal ordentlich! Dann bringt ihr mir alle Überlebenden, habt ihr gehört, denn ich meinte alle Überlebenden! Ich will nicht mehr sehen, dass ihr auch nur einem Menschen noch ein Haar krümmt, bevor ich es euch befehle! Verstanden? - Mit den Spitzohren könnt ihr, von mir aus, machen was ihr wollt. Die können wir sowieso nicht gebrauchen! - Und jetzt weg mit euch!“
So schnell, wie er sie sonst noch nie gesehen hatte, machten sich die Hobgoblinbosse davon und liefen zu ihren hinten wartenden Truppen. Na bitte, das geht doch. Man muss seine unterstellten Truppen nur ausreichend motivieren, dann klappte das auch mit dem Befehlsempfang!
Aber wer stand denn dahinten noch unter dem Baum? War das Gattbik, der Boss dieser hinterlistigen fiesen Gitze? - Tatsächlich, er war es! Und er kam sogar auf ihn zu. Dafür hatte er sich die unterwürfigste Haltung zugelegt, die Derrzugh-bar nur sehr selten sah.
„Äääääh, mein lieber ehrwürdiger Despot, geliebter Anführer“, säuselte Gattbik ihm entgegen, „ich habe da noch eine Information, die euch sicherlich interessieren dürfte!“ - „Woher solltest du hinterlistiges Frettchen eine für mich interessante Information wohl haben? Das wäre ja mal etwas ganz Neues!“ - „Ich war vorhin mit meinen Kumpels, … äääh, Kriegern bei den schwarzen Orks, die bei den Menschen im Tempel für Ordnung sorgten und da konnte ich etwas aufschnappen, dass sehr interessant sein dürfte, für euch und für uns!“ - „Rück endlich mit der Sprache raus, Du abartige Kreatur, bevor ich Dir den Kopf abreiße! Meine Geduld ist nicht grenzenlos!“ - „Das weiß ich ja, oh mein großer Anführer! Also, die schwarzen Orkse klopften gerade einigen der Menschen im Tempel die Schädel weich, als einer der Menschen seine Stimmer erhob und etwas losbrüllte über einen Ort namens Kühnenhafen, oder so ähnlich, der nur 30 Meilen entfernt sei und das dort unser Vormarsch aufgehalten werde und das in dieser Stadt bereits Schiffe der Menschenarmee gelandet seien, um mit uns kurzen Prozess zu machen. Dann brüllte er weiter, dass man die Menschen hier im Tempel ruhig massakrieren könne, wir würden doch nicht mehr weit kommen! … und das haben die schwarzen Orkse dann auch gemacht: Sie haben in Ruhe weiter massakriert!“
Der Despot dachte nach. Das war eine gute Information, denn hieß die Hafenstadt, die sie finden sollten, nicht genau so? Kühnenhafen? Dort sollten sie sich doch Schiffe erobern, damit sie die Reise über das große Wasser antreten konnten! Genial! Diese Information musste als erstes zum großen Tyrannen, der diesen Feldzug anführte - vielleicht sprang dann ja auch eine Beförderung für ihn heraus? - Auf jeden Fall musste er jetzt etwas unternehmen. - „Gattbik, mein bester Untergebener! Lauf los und sag dem Anführer der Stierzentauren, er soll entlang der Straße vorstoßen und erkunden, ob die Stadt wirklich in der Nähe ist! Und am besten reitest Du gleich mit!“ - Während ich zum Tyrannen eile und die gute Nachricht überbringe, dachte sich Derrzugh-bar und war auch schon auf dem Weg zum Feldlager.
Kühnenhafen war in einer noch größeren Gefahr, als es sich die Menschen dort auch nur in ihren kühnsten Albträumen vorstellen konnten!
9. Kapitel - Das magische Leuchten
Mit einem lauten Knirschen schob sich der Bug des Bootes auf das Ufer, das hier nur aus Kieselsteinen bestand. Sofort kippte es leicht nach backbord, da es mit großem Schwung auf den Strand fuhr und nun mehr auf den Kieselsteinen lag als im Wasser.
Dann wurde es ruhig. Man hörte nur das Rauschen des Meeres, das Poltern der auslaufenden Wellen, wenn sie an die Bordwand schlugen. In der Höhe rauschten und knatterten die Überreste des Segels um die Taue und den Mast. Seltsamerweise hörte man keine Möwen oder andere Vögel, die sich normalerweise in der Nähe des Strandes aufhielten und nach angeschwemmten, fressbarem Strandgut Ausschau hielten.
Diese seltsame und ungewöhnliche Ruhe riss Claudius aus seinem erschöpften Tiefschlaf. Mit verquollenen, verklebten Augen musterte er vorsichtig und erstaunt seine Umgebung, als er sich langsam an der Bordwand seines Bootes hochzog und den Kopf unsicher über die Reling hob.
Land, er sah tatsächlich Land und es schien keine Täuschung zu sein, sondern wirkte ziemlich echt. Viel konnte er nicht sehen, da es zwar wohl noch Tag war oder es schon wieder wurde, und daher alles in einem trüben Dämmerlicht lag. Hinzu kam noch der recht dichte Nebel, der es nicht erlaubte weiter als wenige Meter zu schauen.
Langsam zog er sich an der Reling hoch, um das Boot zu verlassen. Nach so vielen Tagen und Wochen auf See, hat er nicht mehr genug Kraft in sich, um seine Bewegungen zu koordinieren. Als er sich fast gänzlich aufgerichtet hatte, verlor er das Gleichgewicht und fiel vornüber direkt über die Reling auf den Strand. Er kam recht unsanft auf und blieb erst mal eine Weile liegen. Als Claudius wieder zu sich gefunden hatte und sich kräftig genug fühlte, stand er langsam auf. Er kam sich vor wie ein uralter Mann, der kaum noch laufen konnte. Nun, genau so war es eigentlich ja auch, bis auf das hohe Alter. Als er endlich auf seinen Füßen stand, den Oberkörper seltsam nach vorne gebeugt und seine Arme zu den Seiten ausgestreckt, damit er das Gleichgewicht behielt, wurde ihm deutlich bewusst, wie seltsam es sich anfühlte, wenn man wochenlang keinen festen Boden mehr unter den Füßen hatte. Irgendwie schien der Strand zu schwanken, es schien fast so, als ob er sich im Takt der anbrandenden Wellen auf und ab bewegte. Claudius war kein großartig erfahrener Seefahrer, doch er wusste ganz genau, dass ihm hier seine Sinne etwas vorspielten. So ging es allen Matrosen, wenn sie nach einer längeren Seefahrt wieder an Land kamen.
Dann begann er einen Fuß vor den anderen zu setzen und war doch ziemlich erstaunt darüber, dass er tatsächlich in die gewünschte Richtung vorwärts kam. Nachdem er sich einige Meter nach Vorne und dann zur Seite bewegt hatte, nahm er den um ihn herum liegenden Strand in Augenschein. Nichts außer unendlich vielen Kieseln konnte er sehen. Dann war da noch sein Boot, das schief am Ufer lag und das dunkle graue Meer dahinter. Als nächstes machte er sich daran, seine Ausrüstung und die Vorräte aus dem Boot zu holen. Viel war es nicht. Ein kleiner Umhängebeutel, sein grober Wollmantel und das kleine Fässchen mit dem Rest des Trinkwassers. Um Wasser brauchte er sich jetzt wohl keine Sorgen mehr zu machen, da er nun wieder Festland erreicht hatte und hier würde es doch mit Sicherheit irgendwo eine Quelle geben. Er musste sie nur finden. Dass er nichts mehr zu essen hatte, machte ihm etwas Kopfzerbrechen, aber auch dafür würde es hier sicherlich eine Lösung geben. Er musste nur ins Landesinnere gehen, dann würde er weitersehen.
So machte sich Claudius auf den Weg, verließ den Strand und zog in Richtung Landesinneres. Sollte er hier auf der Insel sein, die er doch so sehnsuchtsvoll gesucht hatte oder war er vielleicht wieder in der Nähe des Ortes gelandet, an dem seine Reise begonnen hatte? Wer konnte das wissen? Nun, außer ihm im Moment wohl niemand. Er musste es herausfinden und betete nur dafür, dass er nicht irgendwo an der Küste der Chaoslande gestrandet war.
Nachdem Claudius den Strand hinter sich gelassen hatte, blieb ihm nur die Möglichkeit in den Felseinschnitt zwischen den hohen Klippen zu treten. Diese hohen Klippen begrenzten den Strand in Richtung Landesinneres und waren einfach zu hoch sowie zu steil, um von ihm in seinem Zustand erklommen zu werden. Also blieb ihm nur der Einschnitt, der sich vor ihm auftat.
Nachdem er den Felseinschnitt passiert hatte, der sich stetig aufwärts schlängelte, erreichte er die Höhen der Klippen. Von dort aus hätte er einen wunderbaren Ausblick haben können, auf das Meer, wenn es nur nicht so neblig gewesen wäre. In der entgegengesetzten Richtung lagen große, breite Wiesenflächen vor ihm, die vom dauernden Wind gepeitscht wurden. Er marschierte weiter durch die Wiesen und erreichte nach einiger Zeit einen Waldrand. Dieser Wald schien ziemlich dicht zu sein und die Bäume, die er hier vor sich sah, kamen ihm unbekannt vor. Solche Bäume wuchsen zumindest nicht an dem Fleckchen Erde, an dem er bisher gelebt hatte. Also war er doch woanders gelandet!
Langsam wich das trübe Dämmerlicht der Dunkelheit und Claudius musste eine Entscheidung treffen: Entweder hier im Freien auf der Wiese übernachten und dabei Wind und Regen ausgesetzt zu sein oder sich einen geschützteren Schlafplatz im Wald zu suchen. Die Entscheidung war schnell getroffen und so marschierte Claudius tiefer in den Wald. Er fand einen guten Platz zwischen zwei umgestürzten Bäumen, der einigermaßen trocken war und ihm genug Schutz vor dem Wind bot. Um auch etwas Schutz vor Regen zu haben, der ja jederzeit einsetzen konnte, legte er einige belaubte Äste über die Baumstämme und hatte sich somit einen recht annehmbaren Lagerplatz geschaffen. Ein Feuer wollte er nicht entzünden. Zum einen war er zu erschöpft, um Feuerholz zu sammeln, zum anderen war es ihm zu gefährlich mit einem Feuer direkt auf sich aufmerksam zu machen, denn er wusste ja schließlich immer noch nicht genau, wohin er hier geraten war. So machte er es sich mit seinem Mantel so gemütlich wie es nur ging und schlief schnell ein.
Ein seltsames Geräusch riss ihn aus seinem unruhigen Schlaf. Er bewegte sich nicht, sondern hatte nur seine Augen aufgeschlagen und lauschte. Da, da war es wieder! Ein komisches Kreischen, ziemlich leise, aber trotzdem deutlich zu hören. Ein Vogel konnte das nicht sein, zumindest keiner der Vögel, die er kannte. Und ein anderes Tier, das solche Stimmen machen könnte, fiel ihm auch nicht ein.
Dann wurde es auf einmal etwas heller. Gelbliches und bläuliches Lichte schien durch die Bäume und flackerte wie wild auf. Dann ließ das Flackern etwas nach und nur noch ein leicht gelblicher Schimmer lag zwischen den Bäumen.
Claudius traute sich immer noch nicht sich zu bewegen und das war auch gut so, denn plötzlich bewegte sich da etwas vor ihm im Unterholz. Da kam jemand oder irgendetwas. Einige Gestalten gingen hintereinander an ihm vorbei, ohne dass sie auf ihn aufmerksam wurden, und verschwanden in der Tiefe des Waldes. Claudius blieb beinahe das Herz stehen: Diese Gestalten sahen aus wie kleine Drachen, die auf zwei Beinen gingen. Seine Großmutter hatte immer die alten Geschichten von den Drachenwesen erzählt und irgendwie, sahen diese Kreaturen so aus, wie Großmutter es immer erzählt hatte. Sie seltsam geformte Mäuler mit kleinen spitzen Zähnen darin und eine Art Kamm auf ihren Köpfen. Die Haut sah aus, als ob sie aus vielen kleinen Schuppen bestehen würden. In ihren krallenartigen Händen trugen sie Speere oder seltsame schmale Holzrohre.
Claudius wand sich vorsichtig aus seinem Mantel, der ihm bisher als Decke gedient hatte und schlich auf allen Vieren in die Richtung, in die diese seltsamen Gestalten verschwunden waren. Langsam richtete er sich auf und sprang dann von Baum zu Baum, immer weiter in Richtung der unheimlichen Lichtquelle. Ihm schlotterten die Beine vor lauter Angst und Schrecken, aber er konnte sich nicht zurückziehen, er musste sehen, was da vor sich ging.
Nach einiger Zeit, die ihm vorkam wie viele Stunden, kam er an den Rand einer großen Lichtung, auf der mehrere große Steine senkrecht in Richtung Himmel standen. Aber noch seltsamer war der Anblick der vielen unheimlichen Kreaturen, die er bereits vorhin gesehen hatte. Nur mussten es jetzt hunderte von diesen Drachenwesen sein, wenn nicht gar tausende. Sie standen in mehreren Kreisen um einen steinernen Thron herum, der in der Mitte der Lichtung stand und von dem das seltsame gelbliche Licht ausging. Und auf dem Thron saß das seltsamste Wesen, das er jemals gesehen hatte: Eine große dicke Kröte? Das konnte doch nicht sein!
Er erschrak als plötzlich ein brummender Gesang begann, der von den Drachenwesen ausgehen musste, die sich in den Kreisen formiert hatten. Dann begannen sie auch noch sich dazu im Rhythmus des Gesangs zu bewegen.
Claudius war total davon fasziniert, als er dann auch noch sah, dass diese riesige dicke Kröte ihre Arme hob und aus ihren Krallen farbige Lichtkreise kamen.
Claudius konnte nur noch staunen und bemerkte dabei gar nicht, dass er immer weiter aus seiner Deckung hinter dem Baumstamm hervortrat. Plötzlich spürte er einen schmerzhaften Stich im Hals, griff sofort mit seiner rechten Hand an die Stelle und hielt einen kleinen gefiederten Pfeil in der Hand, den er sich eben gerade aus dem Hals gezogen hatte. Dann wurde ihm auf einmal so warm und schwindelig. Das letzte was er sah, war eines dieser Drachenwesen mit einem Holzrohr in der Hand, das sich über ihn beugte und ihn grimmig ansah.
10. Kapitel - Die Mauern brechen
Die große, fleischige Gestalt schaute unverwandt geradeaus auf die Mauern der Stadt, die vor seinem Stamm lagen. Das große Holztor, das man in einer Mauervertiefung sehen konnte, war verriegelt und verrammelt. Auf den Wehrgängen der Mauern konnte er viele Soldaten erkennen, die mit Speeren und Musketen bewaffnet waren. Hinter der Mauer zeichneten sich die Dächer der Stadt ab. Vereinzelt stiegen schwarze und graue Rauchwolken auf, dort wo die Häuser oder deren Dächer in Brand geraten waren. Von Osten her war Schlachtenlärm zu vernehmen, mal lauter, mal leiser.
Langsam wandte die große, fleischige Gestalt ihren Kopf nach hinten und sah sich nach seinen Männern um. Er schaute in die Senke hinter sich und erkannte dabei ungefähr die Hälfte der Oger seines Stammes, die kampfbereit auf seinen Befehl warteten, um ihren Ansturm gegen die Stadt zu beginnen.
Er war der Anführer des Stammes, des Stammes der den stolzen Namen „Wanderfußstamm aus der Trümmersteinbucht“ trug. Vor einigen Wochen waren sie aufgebrochen, um der düsteren Prophezeiung zu folgen, die besagte, dass auf der geheimnisumwitterten Insel namens „Albion“ ein unerreicht wertvolles Artefakt zu finden sei, welches bisher einzigartig in der alten Welt sein sollte. Daraufhin hatte sich der Tyrann des Stammes, Murghurg der eigenartige Wansthacker, dazu entschieden, den gesamten Stamm aufzuscheuchen und gen Norden zu ziehen. Der Anführer des Stammes war schon ein toller Haudegen. Immer fand er die richtigen Orte zum Plündern, stets ergatterten sie die beste Beute und ihre Vorräte waren immer bestens sortiert. Ja, er war schon ein toller Kerl! Niemand kam an ihn heran, niemand kam an ihm vorbei, seinem Stamm hätte nie etwas Besseres passieren können, als das sie ihn als ihren Anführe bekommen hatten. Man konnte wirklich sagen, dass der Wanderfußstamm ein außerordentliches Glück hatte, ihm folgen zu dürfen!
„Murghurg, träumst Du oder was soll Dein stures Gestarre bedeuten?“, sprach Mogrug der dreckige Knochenrassler, seines Zeichens Fleischer des Wanderfußstammes, und Murghurg schrak aus seinen Tagträumereien auf. „Was? Was ist los? - Ach ja, wir sollten jetzt angreifen, bevor uns diese dreckigen Hörnerviecher alles wegnehmen!“, antwortete er und schaute dabei dem Fleischer tief in die Augen. Irgendwie erhoffte er sich wohl dabei eine Antwort zu erkennen, denn Mogrug hatte immer, in allen Situationen, eine meistens sehr schlaue Antwort auf offene Fragen parat. Wäre er nicht der Magie so kundig, könnte er tatsächlich für ihn eine Bedrohung als Stammesanführer darstellen. Aber solange sich Mogrug auf seine Magie konzentrierte brauchte der Tyrann ihn, denn er musste stets dem Großen Schlund huldigen und wer konnte das besser machen als sein Fleischer? Niemand, das war ihm völlig klar und so duldete er seine andauernde Besserwisserei und zog seinen Nutzen daraus.
Mogrug seufzte hörbar und antwortete seinem Tyrannen: „Ich denke auch, dass wir die Gelegenheit jetzt nutzen sollten, so lange die Menschen da auf der Mauer vor uns ein wenig abgelenkt sind! Die Hörnerviecher scheinen kurz davor zu sein das südliche Tor zu durchbrechen und Du weißt ja was das für uns bedeuten würde, oder?“ - Ja, das wusste Murhgurg ganz genau: Waren die Hörnerviecher erst einmal in der Stadt, konnten er und sein Stamm nicht mehr genug Beute machen und vor allem, würde es dann schwieriger werden einige der Schiffe zu erbeuten, die sie so dringend benötigten, um zu der Insel zu fahren.
„Also gut, greifen wir an! Morgrug, Du bleibst dicht bei mir und achtest auf die feindlichen Zauberer. Nicht das wir da noch eine Überraschung erleben! - Daguzh und Karghalg, ihr beide nehmt euch eure Oger und greift das Tor frontal an! - Kurall, Du hältst Dich mit Deinen Eisenwänsten in Bereitschaft und stürmst sofort durch das Tor, wenn es aufgebrochen ist! - Nurghrog, Du nimmst mit Deinen Bleispuckern die Menschen auf den Mauern unter Feuer! - Und zu guter Letzt: Thoratt, Du reitest mit Deinen Trauerfängen zum südlichen Tor und donnerst den Hörnerviechern in die Flanke sobald sie das Tor zerstören! Das sollte sie eine Weile aufhalten und beschäftigen. Wir brauchen diese Zeit, um uns die Schiffe zu sichern! Wenn es zu eng werden sollte, ziehst Du Dich wieder zu uns zurück und kommst durch unser Tor zum Hafen! - Soweit alles klar? - Ja? - Dann los! Macht sie kaputt!“
Kaum ausgesprochen donnerten die Oger des Wanderfußstammes los und rannten auf ihre Positionen und natürlich auf das Tor zu. Den Wachen auf der Mauer, die sie entdeckten, blieb die Spucke im Hals stecken!
* * *
Franz von Glockingen wusste nicht wie ihm geschah: Von drei Seiten gleichzeitig wurde Kühnenhafen angegriffen. Von Osten brandeten Wellen von Grünhäuten, Orks und Goblins aller Art, gegen die Stadtmauer und versuchten diese zu überwinden oder durch das Osttor zu brechen.
Im Süden belagerte eine riesige Kriegsherde der Tiermenschen das Südtor und die anliegende Stadtmauer, währen im Westen eine wildgewordene Ogerhorde gegen das Westtor anrannte.
Doch das war noch nicht alles: Die Grünhäute im Osten schienen Unterstützung von seltsamen Artilleriewaffen zu bekommen, die weit in die Stadt schossen, aber dabei auch seltsamerweise immer wieder die Truppen der Grünhäute unter Feuer nahmen.
Ebenso wurden die Tiermenschen am Südtor von berittenen Ogertruppen angegriffen und es entwickelte sich dort ein tolles Hauen und Stechen der beiden Angreifer untereinander.
Was für ein Chaos und durcheinander! Was sollte das alles? Franz von Glockingen war ratlos. Wie sollte sich Kühnenhafen gegen eine solche Bedrohung nur verteidigen? Das hier übertraf alle seine schlimmsten Befürchtungen!
Hoffentlich kamen rechtzeitig die erwarteten Verstärkungen aus den alarmierten Städten und Burgen an. Doch da erreichte ihn die Nachricht, die er gehofft hatte niemals zu hören: Alle drei Stadttore waren gefallen! Die Invasoren stürmten in die Straßen der Stadt und töten alles was ihnen vor die Messer und Knüppel kam!
Sie stürmten auf den Hafen zu und dort lagen noch mindestens fünfzig größere Schiffe, die nahezu unverteidigt waren! Jetzt war klar, was die Invasion zu bedeuten hatte!
Der Dunkle Abgesandte hatte recht gehabt: Dies war ihr Untergang, denn hatten sie erst einmal die Schiffe in ihre Gewalt gebracht, würden sie die Stadt ausplündern und niederbrennen. Sie würden alle Bürger und Soldaten niedermetzeln, denn an Überlebenden oder Gefangenen hatte sie sicherlich nur Interesse solange diese auf den Schiffen als Sklaven Verwendung finden könnten!
Kühnenhafen war dem Untergang geweiht! … und danach würden sie sich entweder untereinander weiter bekämpfen oder zur Insel aufbrechen! … oder sie würden einfach beides machen!
Franz von Glockingen nahm sein Schwert, setzte seinen Helm auf und ging entschlossen zur Treppe, die zum Wehrgang führte. Er würde dies alles zu verhindern versuchen … oder bei dem Versuch sterben!
11. Kapitel - Die Reise beginnt
So langsam kam er wieder zu sich, auch wenn er noch nicht so richtig alles wieder erkennen oder besser wahrnehmen konnte. Sie hatten ihn wohl auf einen Stein oder einen alten Baumstumpf gebunden. Erkennen oder erfühlen konnte er nicht, was genau es nun wirklich war. Es fühlte sich nur ziemlich hart unter ihm an. Seine Arme und Beine schienen daran festgebunden zu sein, zumindest waren sie nach hinten weggebunden worden. Eigentlich sollte solch eine Haltung doch sehr unangenehm sein, doch Claudius merkte davon erstaunlicherweise sehr wenig.
Die Arme, Beine und sein Rücken taten ihm überhaupt nicht weh. Das waren bestimmt die Nachwirkungen des Betäubungsgifts, das ihm diese seltsamen Drachenwesen mittels des kleinen Pfeils in den Hals gestochen hatten.
Aber wo waren sie? - Auf der Lichtung herrschte ein seltsam dämmriges Licht, fast schon ein Zwielicht, und es war unheimlich ruhig. Soweit er seinen Kopf drehen und bewegen konnte, war nichts von den Wesen zu sehen. Waren sie noch hier oder hatten sie ihn einfach zurück gelassen?
Er konnte sich daran erinnern, dass er in seiner Ohnmacht etwas gespürt und gesehen hatte. Erst war da dieser tiefe, starke Schmerz, der sich jedoch sofort wieder verflüchtigte und dann war da noch dieses Leuchten gewesen. Es war genau so, wie er es gesehen hatte, als er im Wald gelegen hatte und es ihn dann zu dieser Lichtung gelockt hatte. Doch auch dieses Leuchten war schnell wieder verschwunden und irgendwie war da dann nur noch tiefdunkle Nacht gewesen, bevor er aufgewacht war.
Und nun lag er hier, festgebunden und verdammt dazu zu warten bis endlich Hilfe kam, um ihn loszubinden. Doch wer sollte hierher kommen? Außer ihm und den Drachenwesen schien sich in diesem Teil des Waldes niemand aufzuhalten, sonst hätte er das doch bereits vorher gemerkt.
Also blieb ihm nichts anderes als sich selbst von den Fesseln zu befreien. Vorsichtig, ganz vorsichtig, nur nicht zu auffällig. Vielleicht waren ja noch welche von den Drachenwesen hier und beobachteten ihn. Langsam bewegte er die Arme vor und zurück. Dabei stellte er fest, dass er seine Arme auch nach oben heben konnte. Genauso wie seine Beine! Was war das denn? Hatten sie ihn gar nicht festgebunden? Das war ja ein Ding! Langsam erhob sich Claudius und kam in eine sitzende Position. Aber irgendetwas störte ihn. Es fühlte sich so nass und klamm auf seiner Brust an. Als er an sich heruntersah, bemerkte er den großen Blutfleck auf seinem Hemd und entdeckte das große, klaffende Loch in seiner Brust!
Ach Du liebe Güte, was war denn hier geschehen? Er konnte es gar nicht fassen und traute sich kaum, die Stelle zu berühren. Vorsichtig berührten seine Finger die große Wunde, als er in seinem Rücken ein leises Hüsteln hörte. Ruckartig und erschrocken fuhr er herum, seine Augen drohten aus den Höhlen zu fallen! - „Tja, dumm gelaufen, was? - Der erste Moment ist immer so. Erschrecken, Entsetzen und Ungläubigkeit. Das gibt sich jedoch schnell wieder und dann gewöhnt man sich recht schnell daran!“, sagte die in weißlichem, hellen Licht erstrahlende Gestalt, die hinter Claudius auf einem Baumstumpf hockte. Oder man sollte besser sagen, dass sie zu schweben schien und nur ganz sachte mit ihren … weißen Flügeln schlug! - Das gibt es doch nicht, wo war er hier nun schon wieder rein geraten?
Bevor er noch großartig weiter darüber nachdenken konnte, schwebte die Gestalt schon über ihm, nahm seine Hand und zog ihn langsam, aber behutsam in die Höhe, so dass er bereits einige Meter über dem Boden schwebte! - „Bist Du soweit? - Na, dann lass uns fortgehen von diesem unangenehmen Ort! - Ich helfe Dir noch ein wenig, bis Du es von alleine schaffst. Am Anfang ist es etwas ungewohnt, doch wenn man sich erst einmal an die Flügel gewöhnt hat, geht es sehr leicht!“, sagte das Wesen zu ihm und verschwand mit ihm in den Wolken.
* * *
Kühnenhafen brannte an allen Ecken und Enden. Kaum ein Stein war noch auf dem anderen. Die Straßen und Plätze waren voll mit Leichnamen: Frauen, Kinder und Männer, Soldaten, Tiermenschen, Grünhäute, Chaoszwerge, Oger, Wölfe und andere Bestien, lagen ineinander verkeilt herum und gaben keinen Mucks mehr von sich, denn sie hatten alle eines gemeinsam … sie waren tot!
Im Hafen lagen noch einige verkohlte Schiffsrümpfe an ihren Ankerketten und versanken ganz langsam im Brackwasser der Kais.
Die Schlacht, die hier stattgefunden hatte, war verheerend gewesen. Erst hatten sie die Menschen angegriffen und dann hatten sie sich untereinander bekämpft! Denn als sie feststellen mussten, dass die letzten menschlichen Überlebenden mit allen noch fahrtüchtigen Schiffen den Hafen in Richtung offenes Meer verließen, gaben sie sich untereinander die Schuld und griffen zu den Waffen. Dann begann das große Abschlachten! Die Kämpfe wogten hin und her, keiner gewann richtig die Oberhand und irgendwann verlagerte sich das Gemetzel vor die Tore der Stadt.
… und zurück blieb nur noch verbrannte Erde und Tod und Leid!
Franz von Glockingen hatte sie noch lange beobachten können, als sein Schiff als letztes den Hafen verließ und auf das Meer zusteuerte. Er konnte sehen, wie Oger Tiermenschen angriffen, wie Goblins sich auf Chaoszwerge stürzten, wie Wölfe auf andere Bestien zustürmten. Als sich die Kämpfe immer weiter in die Tiefe der Stadt und dann vor deren Tore verlagerten, konnte er noch einen letzten Blick auf Kühnenhafen werfen.
Und dort sah er ihn: Der dunkle Abgesandte stand am äußersten Kai und schaute aufs Meer hinaus, seinem Schiff hinterher. An ihn hatte er während des ganzen Kampfes gar nicht mehr gedacht. Er muss sich aus seinen Ketten befreit und den Kerker verlassen haben. Nun stand er dort am Kai und alles was Franz von Glockingen noch von ihm bei einfallender Dämmerung erkennen konnte, war das finstere Glimmen seiner Augen
… und dann hörte er das dunkle, unheilvolle Lachen, das sein Schiff noch eine Weile begleitete, als es in Richtung Norden fuhr.
* * *
Auf den Wellenkämmen schwammen Trümmer von elfischen Schiffen und mit Muscheln überzogene uralte Planken. Dazwischen konnte man immer wieder die Leichname elfischer Wesen und alte, morsche Knochen erkennen. Am Horizont konnte das geübte Auge vor sich hin schwelende Schiffswracks erkennen.
In der Nähe des brennenden Kühnenhafen tauchten immer wieder seltsame Lichter auf und man konnte unheimliche Schreie in den Wäldern an der Küste hören.
Überall in der Nähe der brennenden Stadt konnte man Schlachtenlärm und Schreie vernehmen, Kanonendonner und gewalttätiges Brüllen durchschnitten den anderen Lärm. Es war eine Kakophonie des Grauens!
Gerüchte und Prophezeiungen hatten sich als wahr erwiesen, die Welt schien sich auf den Kopf zu stellen und der Untergang schien nicht weit zu sein!
Jeder schlug jedem den Schädel ein oder versuchte ihn auf andere Art und Weise um sein Leben zu bringen!
… und alle hatten sie ein Ziel: Albion! - Die sagenumwobene, im Nebel verschwundene Insel! - … und auf ihr … irgendwo … das unheilige, alles vernichtende letzte Artefakt der Alten!
E N D E
Wer bis hierher gekommen ist und noch ein wenig Hintergrundinformationen zur Entstehung haben möchte, der/die schaut dann einfach noch einmal hier rein:
Die Geschichte habe ich vor einigen Jahren geschrieben.
Sie war der Anfang und der Hintergrund für eine Warhammer-Kampagne (8.Edition) unerer Spielgruppe.
Beim Schreiben war mir vor allem wichtig, dass alle an dieser Kampagne beteiligten Armeen/Völker in der Geschichte vorkommen mussten. Es sollte darüber hinaus ein gemeinsames Ziel geben, worauf alle Beteiligten zusteuern (... im wahrsten Sinne des Wortes ...) müssen. Daher erfand ich die unterschiedlichen Handlungsstränge, die am Ende der Geschichte, mehr oder weniger, zusammenlaufen würden.
Vielleicht kommt dem einen oder anderen Leser dieser Geschichte, das Ende etwas seltsam vor. Doch ich gebe dabei zu bedenken, dass die Geschichte ja nicht wirklich hier geendet ist, sondern mit den darauf folgenden Szenarien eine praktische Fortsetzung finden sollte. In diesen Szenarien trafen dann die Armeen aufeinander und mussten verschiedene Missionen erfüllen, sowie natürlich die einzelnen Schlachten gewinnen.
Die Geschichte ist im Original noch etwas umfangreicher. Allerdings nicht im geschriebenen Wort sondern bei den Bildern. Da ich hier im Forum leider auf eine bestimmte Anzahl von Bildern begrenzt bin, konnte ich nicht alle ursprünglichen Bilder auch hier darstellen.
Ich hoffe aber trotzdem, dass Euch die Geschichte ein wenig gefallen hat und das gute, alte Warhammer-Gefühl rüber gekommen ist!
Nun, zum Ende dieses Türchens, danke ich allen für die aufgebrachte Geduld, um bis hierher zu gelangen!
Ich wünsche Euch allen ein frohes Weihnachtsfest, trotz allen Widrigkeiten eine schöne, besinnliche Zeit und besinnungslos viele Tabletop-Geschenke unter dem Weihnachtsbaum!
So, dann bin ich ja auch schon dran. Ich habe leider nicht das Türchen vorbereiten können welches ich angedacht hatte da uns meine kleine Tochter mit ihren 6 Wochen noch etwas mehr beansprucht als gedacht.
Nichtsdestotrotz möchte ich euch hier das 19 Türchen vorstellen:
Es handelt sich hierbei um zwei Modelle aus dem Warhammer 40.000 Universum welche ich vor einigen Jahren bemalt habe für meine Space Wolves, leider packt mich der aktuelle Fluff nicht mehr so wirklich, weshalb das Projekt auf Eis gelegt wurde.
Es handelt sich um Harald Deathwolf und einen Marine. Ich habe damals das erste Mal mit Natron als Eis für die Base gearbeitet.
Yeah eins der epischsten Modelle für die Wölfe und sehr cool bemalt. Mit dem Fluff ist es ja immer so eine Sache, notfalls nach der alten Version spielen, die einem liegt und die man am meisten fühlt. So mache ich das. Wenn man keinen Bock auf die 9. Edi hat, einfach die 7..oder 6. oder sonst eine spielen,solange man sich mit dem Hobby identifizieren möchte und kann. Tolles Türchen, vielen Dank. Ggf beschreibst du nochmal die Natron Eis Variante,kenne ich gar nicht
Ha, "auf Eis gelegt"
Schöne Modelle!
Beste Grüße,
Hodor
Ok, dann mal auf zum 20. Türchen. Leider ist es nicht 100% fertig geworden. Daher erstmal "nur" ein WIP. Das Foto aktualisiere ich sobald fertig.
Beste Grüße,
Gazak
EDIT: Fertig. Foto ist aktualisiert.
Super!